Hallo,

ich halte eig nicht viel davon, sowas hier so öffentlich mit anderen zu teilen, aber ich weiß auch sonst nicht mit wem ich darüber reden sollte und mit Freunden und Familie darüber reden, soweit bin ich noch nicht.

Ich bin sterilisiert, seit gut 2 Jahren, es wurde damals beim KS mitgemacht. Jetzt fiel uns am Montag auf dass ich überfallig bin. Wir sind dann zum Arzt, nachdem ein Test positiv und einer negativ sagte... Dieses in der Luft hängen macht einen ja verrückt. Nun ja dort hat sich das dann bestätigt.. Jetzt stehen wir da und für uns bricht, so unverständlich das klingen mag, eine Welt zusammen.
Wir lieben uns und ja unsere Bedingung sind nicht gerade optimal , aber auch nicht katastrophal. Allerdings hat mein Freund sehr sehr viel mitgemacht im letzten Jahr und hat nun das Problem, dass er das Gefühl nicht los wird, dem Kind kein guter Vater sein zu können... Das Gefühl dem Kind nicht die Liebe geben zu können die es verdient.
Das selbst macht ihn völlig fertig, weil er sich das Gefühl nicht erklären kann und er hält sich deshalb für einen furchtbar schlechten Menschen. Allerdings sitzen wir nun da, keiner von uns beiden möchte das Risiko eingehen, dass wir ein Kind in die Welt setzen was nicht geliebt wird, wir haben beide aber auch große Probleme mit einem Abbruch...
Wir lesen und reden viel, gehen zur Beratung und haben trotzdem nicht das Gefühl einen schritt weiter zu sein....

hmm.... das ist echt schwer. Eine Steri macht man ja auch nicht einfach so leichtfertig, sondern weil man definitiv mit dem kinderwunsch abgeschlossen hat. Kann eure Zweifel also gut nachvollziehen. Auch die Tatsache das für euch damit eine Welt zusammen bricht, ist für mich verständlich. Aber ich würde sagen das ihr euch etwas zeit lassen solltet euch mit dieser Situation anzufreunden. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das man trotz Steri mal schwanger wird? Es st ja nun doch irgendwo ein Wunder.... schaut dieses Baby wollte unbedingt zu euch. Unter allen Umständen...

die Entscheidung liegt letztendlich bei euch, aber vllt lasst ihr diese Info mit der Schangerschaft jetzt erstmal sacken. Könnt ihr euch vllt eine Liste machen, die dafür und dagegen spricht? Was würde sich in eurem Leben ändern, wenn ihr euch für das Kind entscheidet? Sind diese Veränderungen wirklich so gravierend oder sind es nur "kleine" Opfer die ihr dafür bringen müsstet?

Selbst wenn man mit einem Wunschkind schwanger wird, ist das völlig normal Ängste zu haben, das man dem Kind nicht gerecht wird, es vllt nicht richtig lieben wird usw.
Mit unserer ersten Tochter hatte ich auch mit solchen Gefühlen zu kämpfen. Und auch jetzt schleicht sich bei uns der Gedanke ein " werden wir das 2. kind genauso lieben wie das erste? " Ängste , Sorgen und Zweifel sind immer dabei.

Wünsche euch alles Gute!

Hallo,
Ich weiß nicht ob dir das nun weiter hilft aber wir standen bei unserem zweiten kind vor einer ähnlichen situation.. er war zwar ein Wunschkind aber als ich dann wirklich schwanger war, war mein Mann total überfordert mit der Situation.. es folgten beratungsgespräche und sogar 2 wochen beziehungspause weil ich mir sicher war dieses kind zu bekommen und er damit nicht umgehen konnte.. nach der zeit ist ihm klar geworden das seine torschußpanik uns fast komplett auseinander gebracht hatte und aufmal von einem tag auf den anderen war ihm klar das er das alles nicht aufgeben will und wir das alles schon meistern werden. Seit dem der kleine da ist ist auch der letzte funken sorge verflogen und er liebt den kleinen abgöttisch und ist für ihn genauso da wie für unser erstes kind. ich mag sogar behaupten das er mit ihm schon viel mehr anfangen kann als manch anderer papa mit einem so kleinen wesen (gibt ja doch männer die erst richtig in der vaterrolle aufgehen wenn das kind schon etwas mobiler und verständlicher ist.) Was ich damit sagen will ..wir kamen auch wochenlang nicht vorwärts und es gab viele schlaflose nächte..ich denke es ist auch nicht ungewöhnlich das man vor so einem großen Schritt etwas angst bekommt, gerade wenn es ungeplant passiert. Meist legt sich die angst aber spätestens auch beim mann wenn der wurm auf der welt ist. Eure Entscheidung kann euch natürlich keiner abnehmen aber vielleicht hilft euch unsere Geschichte ein wenig.

Hallo und danke für deine Antwort.

Ja die Steri war nicht leichtfertig... ich habe 3 Kaiserschnitte der letzte war schon mit Komplikationen und Frühchen... Hinzu kommt, dass wir beide noch mitten in der Scheidung stecken, da bei ihm da noch ein Haus dran hängt, können wir auch nicht einfach zusammen ziehen bevor das nicht verkauft ist (und das gestaltet sich sichtbar schwierig). Dann habe ich gerade erst wieder angefangen zu arbeiten und die Stelle ist leider nicht mehr so richtig sicher... Das heißt im schlimmsten Fall stehe ich ohne Arbeit da. Und es wäre halt alle Kinder zusammen genommen Kind Nr. 7... Wir haben alle 6 bisher regelmäßig da.... Jede 2. Woche meine Komplett unter der woche bis zum WE und jedes 2. WE eben seine dazu.

Sicher es sind alles keine Dinge die ich jetzt als katastrophal einstufen würde. Bis das Kind käme sind nochmal gute 9 Monate Zeit das Haus zu verkaufen, einen Job könnte ich mir ja trotzdem noch neu suchen bzw müsste ich das dann hinterher machen. Verdienen tun wir zumindest genügend das wir uns und unsere Kinder normal versorgen und auch mal in Urlaub etc pp können.

Aber sein Gefühl bleibt halt, egal wie sehr er es versucht und sich wünscht, er kommt nich dagegen an... und das zerstört ihn, weil er sieht wie es mir damit geht....

Danke auch für deinen Beitrag.

Ja ich kenne sowas ähnliches mit meinem EXMann war das auch so, dass er in der SS diverse Probleme hatte sich mit dem gedanken an ein Kind anzufreunden.

Nur diesmal ist es halt viel extremer... Weil er selbst sagt er liebt mich über alles und er sollte doch einfach nur glücklich sein mit einer Frau wie mir ein gemeinsames Kind zu bekommen... Wir haben auch schon viel darüber gesprochen woher das Gefühl kommt und er ist sich sicher, dass es viel mit dem was ihm halt mit seiner Expassiert ist zu tun hat. Er war schonmal an dem Punkt wo er dachte alles zu haben, frau, haus, kinder, guten Job, gutes Geld... Und dann stellt sich raus das sie ihn betrügt sie verlässt ihn und reißt ihm die Kinder weg... Er versucht alles mögliche zu tun, wollte an seiner arbeit was umstellen um die Kinder regelmäßig zu sehen etc... Aber sie arbeitet nur dagegen und er ist dann meist derjenige der nachgibt, den Kindern zu liebe... Denn am ende leiden sie... nun hat er sie halt nur jedes 2. WE und das macht ihm sehr zu schaffen... Und er meint das er denkt das dieses gefühl in ihm drin damit zusammen hängt... und er ist sich halt auch sicher, nicht zu 100% aber sehr, dass dieses gefühl nicht weggehen wird.

Halli Hallo

Also dass Ihr damit nicht gerechnet hat, wird sicherlich für einen anständigen Schock sorgen, das ist schon klar. Da ist erstmal Panik angesagt. Und wie meine Vorredner schon schrieben, selbst bei Kinderwunsch können da erstmal Panik und 1000 neue Gedanken aufkommen. Schliesslich wissen wir ja, welche lebenslangen Konsequenzen eine Schwangerschaft hat. Ob Abbruch oder nicht. Viele Kommen im Nachhinein auch überhaupt nicht damit klar.

Ich empfehle, wirklich ein paar Tage das sacken zu lassen, am Besten mit Ortswechsel, wenn Ihr die Möglichkeit habt, einige Tage "Urlaub" oder Ähnliches zu zweit zu nehmen.

Eher würde ich, wenn die Situation schlimmer werden sollte, vielleicht über Adoption nachdenken. Aber ich denke und behaupte jetzt einfach, dass sich der Schock bald legen wird und Ihr Euch auf das Kind freuen werdet, sobald Ihr Euch mit dem Gedanken abgefunden habt.

Ich wünsche es Euch.

Danke Everest,

mh wir sind berufsbedingt eh gerade nicht zu Hause. Wir fahren erst morgen wieder zurück und haben dann auch gleich alle Kinder...
Also erübrigt sich der Ortswechsel.

Ja irgendwie hatte ich auch gehofft, dass es langsam besser wird... Aber irgendwie sind schon 4 Tage seit dem ersten schock um und momentan hat sich noch nix gebessert.... Ich mein ich komm damit glaube wesentlich besser klar als er, aber gut bei mir waren auch nicht alle meine Kinder geplant, seine hingegen schon... Aber ich hab natürlich arg damit zu kämpfen, mit dem wissen was er denkt und fühlt und auch zu sehen wie fertig ihn das macht.

Nein überstürzen werden und können wir nichts... Auch wenn das jetzt doof klingt, wir könnten wenn dann so schnell eh nichts gegen unternehmen, weil wir urlaub gebucht haben und dann weg sind.

Insgeheim bleibt auch immernoch der Funken Hoffnung, dass es sich bei ihm bessert, mit der Zeit die wir eh noch warten müssen... Total bekloppt aber so richtig dagegen an, komme ich nicht.

Zitat von Anonym 188560:

Danke Everest,

mh wir sind berufsbedingt eh gerade nicht zu Hause. Wir fahren erst morgen wieder zurück und haben dann auch gleich alle Kinder...
Also erübrigt sich der Ortswechsel.

Ja irgendwie hatte ich auch gehofft, dass es langsam besser wird... Aber irgendwie sind schon 4 Tage seit dem ersten schock um und momentan hat sich noch nix gebessert.... Ich mein ich komm damit glaube wesentlich besser klar als er, aber gut bei mir waren auch nicht alle meine Kinder geplant, seine hingegen schon... Aber ich hab natürlich arg damit zu kämpfen, mit dem wissen was er denkt und fühlt und auch zu sehen wie fertig ihn das macht.

Nein überstürzen werden und können wir nichts... Auch wenn das jetzt doof klingt, wir könnten wenn dann so schnell eh nichts gegen unternehmen, weil wir urlaub gebucht haben und dann weg sind.

Insgeheim bleibt auch immernoch der Funken Hoffnung, dass es sich bei ihm bessert, mit der Zeit die wir eh noch warten müssen... Total bekloppt aber so richtig dagegen an, komme ich nicht.

Halli Hallo
4 Tage sind doch gar nix! Wir hibbeln seit 3 Jahren, und hab in den letzten 2 Monaten die Hoffnung eig. schon aufgegeben, - dafür ein Pferd gekauft was in Ausbildung muss und Urlaub gebucht, und blabla, und letzten Sonntag hatte ich dann plötzlich einen falsch-positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Bis gestern war ich nicht in der Lage, mehr einen klaren Gedanken zu fassen!! Einerseits die riesige Freude wenn es wirklich so wäre, aber auch wirklich schier unendliche Ängste (Existenzangst, da ich diejenige in der Familie bin, die Geld verdient, Ein Geschäft, was weitergeführt werden muss, - Gesundheitliche noch anstehende Abklärungen, damit das Kind die Mutter noch lange genug hätte, - hätten meine Kinder die schon da sind, irgendwelche Nachteile dadurch? Würde sich die Beziehung vielleicht zum Negativen wenden weils für den Partner doch anstrengender ist wie gedacht?? Lauter solches Zeugs - . Seit gestern weiss ich aber, dass ich definitiv nicht schwanger bin. Hm. Und bin traurig darüber.
Also nochmal - 4 Tage sind gar nichts, und wenn Dein Partner Dich liebt, was ich hiermit unterstelle, dann glaube ich, wird er sich auch auf das Kind freuen .. aber das braucht jetzt halt ein bisschen Zeit .

ohje da habt ihr ja schon einiges durch. Es tut mir leid, dass ihr solange dafür kämpfen müsst und ich kann tun was ich will (wie zbsp ne steri) und werd am ende trotzdem schwanger....

Er liebt mich das steht für mich außer frage, er würde mich auch nie wozu drängen und auch wenn ich mich für das Kind entscheide würde er da bleiben und sein bestes geben... Wie hat er zu mir gesagt, er würde immer bei mir bleiben egal was wäre und wenn es ihn zerstört... Er drängt mich auch in keinster weise zu einem abbruch oder so, er redet eben nur ganz offen mit mir über seine gefühle...
Ach mensch kann das nicht alles einfacher sein?

Was genau bringt ihn denn zum Gedanken, dass es ihn "zerstören" könnte? Was sind denn seine Hauptängste?

Das ist eine ganz schwierige Situation in der ihr euch da befindet. Du hast dich ja sterilisieren lassen, damit du nicht mehr schwanger werden kannst und nun das.
Ich würde es an eurer Stelle erstmal sacken lassen. Dann abwägen, was ihr vom Leben erwartet, wie ihr euch euer Leben vorstellt. Wenn du sagst, es würde ihn kaputt machen, was meinst du denn genau damit?

Naja er könnte sich das niemals verzeihen, wenn es wirklich so käme wie er denkt und er das kind nicht so annehmen könnte... Das hat kein Kind seiner Meinung nach verdient, somal wir ja auch schon kinder haben und das wäre ja dann richtig ....

Zitat von Anonym 188560:

Naja er könnte sich das niemals verzeihen, wenn es wirklich so käme wie er denkt und er das kind nicht so annehmen könnte... Das hat kein Kind seiner Meinung nach verdient, somal wir ja auch schon kinder haben und das wäre ja dann richtig ....

Du hattest ja auch geschrieben, du hattest schon 3 Kaiserschnitte und schon der letzte war nicht komplikationslos. Daran würde ich auch denken und mit der Ärztin sprechen, was da auf dich zukommen kann, solltest du das Kind bekommen

Wenn du von den Gruenden seiner Ängste schreibst, dann bin ich mir fast sicher, dass es ihn eher "zerstören" wuerde, wenn ihr das Kind nicht bekommt und er dann mal ueber seine Ex hinweg ist.

Zitat von nyckelpiga:

Wenn du von den Gruenden seiner Ängste schreibst, dann bin ich mir fast sicher, dass es ihn eher "zerstören" wuerde, wenn ihr das Kind nicht bekommt und er dann mal ueber seine Ex hinweg ist.

Ja genau. Schon alleine dass er darüber nachdenkt, ist für mich auch ein Indiz dafür. Exgeschichten brauchen sowieso auch Zeit und Umprogrammierung - Geschichte darf also neu geschrieben werden