Mit dieser Nachricht wachte ich am nächsten Morgen auf:



Es gibt einen Mann, der so offen über seine Gefühle reden kann? Wirklich? Und das ist kein Traum? Ich las die Nachricht wieder und wieder. Es versetzte mir einen Stich zu wissen, dass er so weit weg ist und wir uns einige Tage nicht sehen können. Es hat sich so viel aufgebaut in den Monaten. Ich war so verliebt. Keinen klaren Gedanken konnte ich mehr fassen. Er war immer in meinem Kopf. Es erinnerte mich so viel an ihn. So viele Insider, die in kürzester Zeit entstanden. Ich lief an einer Reklame vorbei und musste lachen. Sah einen Kerl mit roten Schuhen und musste lachen. Ich grinste einfach dauerhaft. Er machte aus mir wieder genau den Mensch, der ich früher immer war. Immer gut gelaunt. Spontan. Einfach glücklich.

Wir schrieben und schrieben und schrieben. Über so viel. Über alles. Keine Hemmungen bei ihm. Keine Bedenken. Die Zeit verging so langsam. Ich sehnte mich so nach ihm. Ich wollte ihn einfach wieder umarmen. Zeit mit ihm verbringen. Dienstags sahen wir uns endlich wieder. Ich hatte zwar Nachtdienst und musste um 9 los zur Arbeit. Aber jede Minute mit ihm war so kostbar. Er fuhr nach der Arbeit direkt zu mir. Es war warm. Er klingelte. Ich machte auf. Da stand er. Strahlte. War so süß. Mein Herz machte wieder einen Sprung. Wir fuhren in die Stadt. Gingen etwas spazieren. Dann was essen. Wir hatten eine Menge spaß. Wie immer. 2h hatten wir dann noch, bis ich arbeiten musste. Mein Auto war zu dem Zeitpunkt kaputt und er wollte unbedingt trinken mit mir kaufen. Ich habe ihn nicht mal gefragt. Er bot es einfach an. Einfach so. Wir entschieden danach noch zu mir zu gehen. Bis dahin gab es noch keinen Kuss. Wir wussten beide nicht so recht. Was war das bei uns? Was denkt der andere?

Bei mir lagen wir im Bett und schauten auf meinem mini Macbook Videos auf Youtube. Wir lagen Löffelchen. Kuschelten. Es war wieder so schön. Er fragte immer wieder, ob er einen Kuss bekommt. Er war so unsicher. Gott, wie kann man so süß sein?

Irgendwann kam dann der Moment, in dem wir nicht mehr aufhörten uns zu küssen. Es war wieder so unendlich schön. Wieder diese Vertrautheit. Es war nichts wichtig in diesem Moment. Er beugte sich über mich. Hielt meinen Kopf. Ich war ihm einfach verfallen. Er hätte alles mit mir machen können. Aber er war so ein unglaublicher Gentleman. Es war so prickelnd und aufregend. Die Spannung zwischen uns - unendlich. Ich hätte ewig weiter machen können. Verdammte Arbeit.

Um uns beide war es einfach geschehen. Wir konnten nicht mehr ohne den anderen. Wollten nicht mehr ohne den anderen.

Die kommende Zeit war so endlos schön... ❤

Huhu
Alles ok bei euch? Ich warte schon gespannt.

Zitat von Alvi:

Huhu
Alles ok bei euch? Ich warte schon gespannt.

Hey Alvi
Bei uns ist alles prima. Nur steht in einem Monat der Umzug an und es muss viel erledigt werden
Spätestens am Montag geht es weiter

Wir schrieben. Von morgens bis abends. Er war immer in meinem Kopf. Ich konnte mein Handy keine Sekunde aus den Augen lassen. Er hatte einen eigenen Klingelton. Ich war noch nie so verliebt.

Wir telefonierten. Mehrmals die Woche. Manchmal auch noch nach einem Treffen. Stundenlang. Wir quatschten über alles. Ich liebe seine Stimme. Sie beruhigt mich. Ich könnte ihm Tage zuhören.

Wir trafen uns. Ständig. Wir hielten es nie lange aus ohne den anderen. Wir unternahmen immer wieder was. Es waren schöne Dinge. Aber im Endeffekt egal was es war. Hauptsache er war da.

Und dann schlief er bei mir. 11 Tage nach unserem 1. Kuss. Endlich konnte ich wieder in seinen Armen einschlafen und neben ihm aufwachen. Er kuschelte sich an mich. Seufzte immer wieder. Er meinte, dass es einfach zu schön ist, um wahr zu sein. Er ließ mich die ganze Nacht nicht los. Hielt mich fest. Ich spürte sein Atem in meinem Nacken. Die sanften Küsse. Ich war wirklich im Himmel.

Aber was war da nun? Waren wir zusammen? Oder doch nicht?

Unsere Gespräche waren so intensiv und voll mit Gefühlen. Er öffnete mir immer wieder sein Herz. Am 24.8.2016 schrieben wir. Wie immer. Bis spät in die Nacht in den 25. Er schlief irgendwann ein. Ich schrieb ihm noch eine lange Nachricht. Was mir so durch den Kopf geht. Gefühle. Er wachte auf und las die Nachrichten. Um 01:17 rief er mich an.

"Weißt du eigentlich, wie gerne ich jetzt bei dir wäre und dich drücken würde?"

Er zögerte etwas.

"Wir sind jetzt schon zusammen oder? Also ich meine so mit nicht fremdgehen und wenn man angebaggert wird, kann man sagen: 'Ich bin vergeben.'"

Warte. Moment. Hatte er das wirklich gesagt? Mein Herz raste. Ich wollte ihn so gerne umarmen. Küssen. Und nie wieder loslassen. Er war jetzt also wirklich mein Freund. MEIN Freund. Er wollte mich. Mit mir zusammen sein. Sein Leben mit mir verbringen. Mit mir? Es war einfach so unwirklich. Aber ich schwebte. So hoch wie noch nie in meinem Leben.

Ich fühlte mich das erste Mal in meinem Leben angekommen. Zuhause... ❤

Die 'Schattenseiten' - Teil 1

Nicht im Sinne von Streit zwischen uns, Unstimmigkeiten oder Zweifeln. Aber natürlich gab es auch bei uns Themen, die weniger schön waren. Wobei weniger schön falsch ausgedrückt ist. Es sind Sachen, die zum Leben dazu gehören. Aber auch hier merkte ich, wie wundervoll er war. Er erzählte mir alles. Ich erzählte ihm alles.

Er erzählte schon bevor wir zusammen waren ab und an von seiner damaligen Freundin. Schickte mir auch Screenshots von Chatverläufen. Ich kenne natürlich nur eine Seite. Aber das was ich von ihr gelesen habe, hat einen sehr negativen Eindruck hinterlassen.

Sie schrie ihn oft an. Wegen Kleinigkeiten. Beleidigte ihn. Er wollte sich nach einem halben Jahr eigentlich wieder von ihr trennen. Ihr Vater wurde krank. Er gab ihnen noch eine Chance. Er wollte sich wieder trennen. Ihr Vater starb. Er gab ihnen noch eine Chance. Es änderte sich nichts. Er wollte sich wieder trennen. Sie ging auf die Mitleidstour. Mein Herzmensch ist jemand, der andere nicht leiden sehen kann. Er fühlt sich schlecht, wenn es anderen wegen ihm schlecht geht. Und so sagte er immer wieder, dass sie es schon hinkriegen würden. Nach 3 Jahren Beziehung hat er es endlich eingesehen. Ein Glück für mich.

Sie hörte aber nicht auf zu schreiben. Sagte immer wieder, dass sie ihn vermisst. Er ihre große Liebe war. Sie ihn liebt. Zugleich war sie auch immer wieder gemein zu ihm. Sagte ihm, was für ein schlechter Freund er gewesen sei. Ihn machte das einfach traurig. Es zog ihn runter. Selbst nach der Trennung fühlte er sich für sie verantwortlich. Er fuhr mit ihr zur Mülldeponie. Bezahlte den Umzug. Half ihr dabei. Sie hatte schließlich niemanden außer ihm hier. Er zahlte auch ihre Kaution für die neue Wohnung.

Hatte ich Angst? Zweifel? Bedenken? Nein. Keine einzige Sekunde. Mein Vertrauen zu ihm war endlos. Er würde mir niemals weh tun. Das wusste ich einfach. Er sagte auch oft vor dem Umzug, dass er es absagt, wenn mir nicht wohl dabei ist. Aber ich wollte nicht, dass er sie hängen lässt. Sie tat mir ehrlich leid.

Auch nach dem Umzug schrieb sie immer wieder. Was er so macht. Wie es ihm geht. Ob er sich treffen möchte. Kaffee trinken. Quatschen. Er antwortete immer knapp. Ohne Rückfragen. Verneinte das Treffen.

Sie hörte einfach nicht auf. Mittlerweile ging sie mir bisschen auf die Nerven. Konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Sie hatte 3 Jahre die Chance. Und dann wurde es immer weniger. Irgendwann schrieb sie, dass sie seine Nummer jetzt löscht. Dass sie ihn liebt. Ihn so vermisst. Und einfach will, dass es aufhört.

Das war das Letzte. Seit 3 Monaten kam keine Nachricht mehr.

Problem Nr.1 gelöst.

Die 'Schattenseiten' - Teil 2

Da war dieses Mädchen. Er lernte sie in einem Onlinespiel kennen. Er war mit seiner damaligen Freundin zusammen. Sie fingen an zu reden. Es ging ihm oft schlecht deshalb. Er erzählte ihr viel von der Beziehung. So wie ich sie kennen gelernt habe, ist sie ein sehr liebenswerter Mensch. Sie verliebte sich in ihn.

Er brach den Kontakt dann irgendwann zu ihr ab. Er fand es seiner damaligen Freundin gegenüber unfair. Und auch dem Mädchen. Er hatte für sie keine Gefühle. Er war in einer Beziehung. Ein Unding für ihn. Es gab auch nie ein Treffen.

Kurz nach unserem 1.Kuss meldete sie sich bei ihm. Es kamen sehr traurige Nachrichten. Dass sie ihn immer noch vermisst. Ihn immer noch liebt. Sie schickte die Nachrichten nur nachts. Blockierte ihn dann wieder. Irgendwann konnte er zurück schreiben. Er erzählte, dass er sich getrennt hat. Sie freute sich wahnsinnig. Witterte sie doch die Chance, dass es jetzt was werden könnte. Er erzählte aber auch relativ schnell von mir. Für sie brach wieder eine Welt zusammen. Sie war für ihn nie mehr als eine Freundin.

Er zeigte mir alles, was er schrieb. Was sie schrieb. Er erzählte offen und ehrlich, was er für mich empfindet. Sie hatte sehr depressive Züge an sich. Meiner Meinung nach. Profilbilder. Statusnachrichten. Anfangs dachte ich: Wie kann man jemanden so lieben, den man noch nicht einmal getroffen hat? Aber wenn ich genau darüber nachdachte. Ich war auch hin und weg von diesem wunderbaren Menschen. Auch schon bevor ich ihn getroffen hatte. Seine Art ist einzigartig. Er hatte mich fasziniert. In seinen Bann gezogen. Es hat mich nach etwas nachdenken nicht mehr gewundert. Wenn es mir passiert, wieso sollte es nicht auch jemand anderem passieren?

Dennoch war es bei ihr anders. Sie hatten ein 3/4 Jahr keinen Kontakt. Und sie liebte ihn noch genauso wie damals. Konnte ihn nicht vergessen. Es machte ihn wieder traurig, dass es ihr wegen ihm schlecht ging. Aber er konnte es nicht ändern. Er hatte nun mal keine Gefühle für sie. Wir redeten viel. Ich sagte ihm auch, dass ich ihm Zeit geben kann, wenn er nachdenken möchte. Das war für ihn nie eine Option. Er sagte, dass ich seine Traumfrau bin. Und er auch sofort den Kontakt zu ihr abbricht, wenn ich das möchte. Sie war ein so netter Mensch. Es tat mir richtig weh, sie so zu sehen. Wusste ich doch was es bedeutet, diesen Menschen zu lieben.

Ich hatte auch hier wieder keine Sekunde Angst, dass er mir was verheimlicht. Mich belügt. Ich konnte ihm einfach vertrauen. Es war ein so unglaublich schönes Gefühl. So etwas hatte ich zuvor noch nie gespürt. Das war es also - blindes Vertrauen. So fühlt es sich also an, wenn man sich sicher fühlt. Traurig, dass ich es 26 Jahre nicht fühlen konnte. Umso schöner aber, dass ich es nun für den Rest meines Lebens fühlen werde.

Sie schrieb dann irgendwann, dass sie sich jetzt schon Gedanken darum macht, wie es sein wird, wenn es bei uns Entwicklungen geben wird. Zusammenziehen. Verlobt. Verheiratet. Kind. Das war im September und für uns damals noch gar nichts spruchreif. Irgendwann sind sie dann überein gekommen, dass ein Kontakt keinen Sinn macht. Sie wird sich melden, wenn sie eine normale Freundschaft verkraftet.

Bisher keine Nachricht mehr von ihr.

Problem Nr.2 gelöst. Vorerst.

Die 'Schattenseiten' - Teil 3

Nicht nur seine damalige Freundin war ein 'Störfaktor', sondern auch mein damaliger Freund. Nur noch einen ticken schlimmer.

Zu Beginn war wirklich alles gut. Wir trennten uns im Guten. Wollten Freunde bleiben. Zumindest oberflächlich. Aber es kam alles anders.

Er schrieb verzweifelte Nachrichten. Dass er mich so sehr liebt. Ich die Frau war, mit der er alt werden wollte. Dass das doch noch nicht alles sein kann. Das ganze schwenkte dann irgendwann in beleidigende und aggressive Nachrichten um. Es war wirklich ein sehr tiefes Niveau. Brachte Geschichten aus meiner Kindheit auf den Tisch. Dinge, die mit meinem Vater zu tun haben. Er wusste genau, wie er mich verletzen konnte. Es machte mich wirklich fertig.

Mein Herzmensch war immer für mich da. Baute mich auf. Zeigte mir, dass er unrecht hatte und was ich für ein toller Mensch bin. Das war auch schon bevor wir zusammen waren. Wie konnte das sein? Er war so wundervoll zu mir. Nahm sich so viel Zeit für mich. Sowas kannte ich einfach nicht. Diese Zuneigung ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten. Er war einfach so besonders.

Mein Ex stand mitten in der Nacht vor der Tür. Klingelte. Warf Steine gegen das Fenster. Rief an. Ich blockierte ihn irgendwann. Dann kamen Mails. Er machte sich immer wieder neue Mailadressen. Ich antwortete irgendwann einfach nicht mehr. Blockierte alles. Er hörte einfach nicht auf. Ich erfuhr auch nach und nach, dass er mich betrogen hatte. Immer wieder. Ich fühlte mich so schlecht. Benutzt. Gedemütigt. Was machte ich falsch? Es muss an mir liegen. 2 Beziehungen und beide betrogen mich? Ich suchte die Fehler bei mir. Mein Selbstwertgefühl war am Boden.

Mein Freund sagte daraufhin zu mir:
"Es liegt nicht an dir. Du hast alles, was man sich von einer Frau wünscht. Du bist klug. Lustig. Reif und dennoch auf eine niedliche Art kindisch. Du bist so ein guter Mensch. Siehst immer nur das Beste in jedem. Und du bist so wunderschön. So schön, dass ich einfach nur glücklich wäre, wenn ich dich für den Rest meines Lebens anschauen dürfte."

Wow. Er sagte das zu mir. Mein Herz raste. Ich war sprachlos. Dieser wunderbare Mensch. Serendipity ❤

Mein Herzmensch fragte irgendwann, ob er mal mit ihm schreiben sollte. Mir war es mittlerweile egal. Er konnte ihn meinetwegen auch beleidigen oder sonst was. Ich wollte doch einfach nur meine Ruhe.

Aber auch das brachte nichts. Als ich schließlich schwanger wurde, wollte ich eigentlich nichts sagen. Auch wenn er so gemein war und mich so verletzt hat, wollte ich ihn nicht auch so verletzen. Aber er war wieder so gemein. Sagte so viele verletzende Dinge. Ich sagte es. Es kamen noch ein paar Nachrichten, die nicht weiter beachtet wurden unsererseits.

Irgendwann hörte der Terror auf. Problem Nr. 3 gelöst.

Wir konnten endlich unser neues, gemeinsames Kapitel zusammen genießen... ❤

Wir waren also zusammen. Er & ich. Ein Paar. Dieser wunderbare, selbstlose Mensch hatte sich für mich entschieden. Dieser atemberaubende Mann, der mich wieder der Mensch sein ließ, der ich früher war. Der mich liebte wie ich war. Nichts an mir verändern wollte. Der sich aus Gründen in mich verliebte, weshalb andere mich weniger mochten. Und es fühlte sich so anders an als sonst. Ich kann es nicht richtig beschreiben. Als wäre ich endlich in meinem eigenen Körper angekommen. Als hätte ich mich endlich selbst gefunden. Ich war endlich ich. Frei. Und dennoch nicht alleine. Also sind Märchen nicht nur Märchen. Es gibt sie wirklich. Nur das Glück zu haben, sein eigenes Märchen schreiben zu können, ist so selten. Viel zu selten.

Diese 'Störfaktoren' störten uns nicht im wirklichen Sinne. Es verband uns noch mehr. Es brachte Seiten an uns zum Vorschein, die wir beide nicht kannten. Diese intimen Gespräche. Wir erreichten eine emotionale Ebene, wie ich es nie zuvor für möglich gehalten hätte. Ich konnte ihm mein Herz öffnen. Es stellten sich nicht eine Sekunde Zweifel ein, dass wir uns irgendwas nicht erzählen würden. Wir wussten einfach, dass es bei dem jeweils anderen sicher ist. Wir erzählten uns Dinge, die wir zuvor noch niemandem erzählt hatten oder nicht in diesem detaillierten Ausmaß.

Wir verbrachten trotz der Distanz so viel Zeit miteinander. Er fuhr dienstags nach der Arbeit zu mir. Wir verbrachten den Abend miteinander und er schlief bei mir. Mittwochs fuhr er früh zur Arbeit. Donnerstags das selbe Spiel wie dienstags. Hatte er am Wochenende Uni, kam er samstags danach und blieb bis Montag früh. Hatte er keine Vorlesungen, fuhr er direkt Freitag nach der Arbeit wieder zu mir. Die Zeit mit ihm verging immer so unglaublich schnell. Und die wenigen Stunden, die wir getrennt waren, kamen mir auf einmal so verschwendet vor. Ohne ihn hatte alles keinen richtige Sinn mehr. Ich hatte meinen Alltag: Arbeiten, Uni, Freunde treffen. Aber er war immer in meinem Kopf. Ich wollte ihm immer alles sofort erzählen. Andersrum ebenfalls. Und das taten wir auch. So schrieben wir immer noch wie zu Beginn von morgens bis abends. Uns ging nie der Gesprächsstoff aus. Wir schmiedeten kuriose Pläne, was wir anderen erzählen, wie wir uns kennen gelernt haben. Ich meine, knuddels? Wirklich? Es ist so absurd. Wir machten daraus 1-Wort-Geschichten und es kamen die witzigsten Dinge dabei heraus. Beim Auftragsmord, Adler beobachten im Park oder durch Hausbrände, in denen ich ihn heroisch aus dem brennenden Haus rette. Da keiner von uns wirklich lügen kann, blieben wir im Endeffekt natürlich bei der Wahrheit.

Er sagte immer so liebe Sachen. Dinge, die man bestimmt schon von anderen Partnern gehört hat. Aber plötzlich hat es so eine ganz andere Bedeutung.

"Ich bin so stolz drauf, dass du meine Freundin bist. Das ist so: Schaut mal, das ist der coolste Mensch auf der Welt und der gehört zu mir."

"Ich denke wirklich ständig an dich, wenn ich irgendwas erlebe, sehe oder mache.. Ich würde am liebsten alles mit dir teilen. Du bist sowas wie ein bester Freund und jemand mit dem man sein ganzes Leben verbringen möchte. Bei meiner Ex hatte ich von Anfang an Sachen, bei denen ich dachte: Hoffentlich wird das auf Dauer nicht zum Problem oder hoffentlich komm ich damit klar oder hoffentlich ändert es sich. Aber bei dir würde ich einfach niemals was ändern wollen. Ich finde du bist wirklich perfekt für mich und ich habe echt so oft das Bedürfnis jedem zu sagen: Heeey schaut her. Sie gehört zu mir."

"Weißt du wie oft ich dich anschaue und denke: Wooooow."

"Wenn man dich hat, dann hat man im Leben echt gewonnen. Seit ich dich kenne, kommt mir jede andere Frau vor wie ein Walross."

"Du bist die schönste Frau ever. Egal ob kurz nach dem aufstehen oder nach einer 3-Minuten-Prinzessin-Verwandlung."

Solche Dinge kamen so oft. Eigentlich täglich. Bis heute noch. Man sollte meinen, dass es irgendwann zur Normalität wird und es nicht mehr so viel Bedeutung hat wie zu Beginn. Aber das stimmt nicht. Es fühlt sich noch genauso gut an wie am Anfang und ich weiß auch, dass er es noch genauso meint und nicht nur als Standardfloskel sagt.

Er ist so unendlich perfekt. Endlich habe ich mein eigenes Märchen. Mein realistisches Märchen. Mit ihm.

Serendipity... ❤

Ich lese weiter gespannt mit. Wie lange seid ihr denn jetzt zusammen? Was macht deine SS? Geht es dir gut?

Zitat von Alvi:

Ich lese weiter gespannt mit. Wie lange seid ihr denn jetzt zusammen? Was macht deine SS? Geht es dir gut?

Danke dir Alvi für die Nachfrage

Zusammen sind wir jetzt ein 3/4 Jahr

Bis auf Kreislaufprobleme und ab und an mal Kopfschmerzen, kann ich wirklich nicht klagen
Und unsere Minimaus macht es durch ihr turnen wieder gut. Ich liege so gerne einfach nur da und spüre ihre Tritte. Das ist so unglaublich schön

Dein Äffchen ist fast 7 Monate? Euer erstes Kind? Wie läuft es denn?
Ich weiß noch, dass bei meiner Nichte mit 7 Monaten eine schwierige Phase angefangen hat. Viele Zähne auf einmal und krabbeln, sowie hinstellen gelernt. Sie hat oft schlecht geschlafen und meine Schwester zur Verzweiflung getrieben. Ich hoffe bei euch läuft es besser

Ich hatte im September 2015 mein Examen zur Gesundheits-und Krankenpflegerin erfolgreich abgelegt und ab Oktober eine 50% Stelle auf meiner Traumstation bekommen: Palliativmedizin. 50% deshalb, da ab Ausbildungsende mein Studium von Teilzeit auf Vollzeit erhöht wurde und ich mich genug darauf konzentriere wollte. Ab Februar diesen Jahres wäre das Studium beendet gewesen und ich hätte auf 100% aufgestockt. Zudem hätte ich im Juli diesen Jahres meine Weiterbildung Palliativ Care mit Pain Nurse begonnen. Dauer 1 Jahr. Da die Weiterbildung relativ teuer ist und sie von unserer Stiftung bezahlt worden wäre, wollte ich auch nicht direkt nach der Weiterbildung kündigen, sondern noch 1-2 Jahre dort arbeiten und dann wieder zurück in meine Heimat ziehen. Zu meiner Familie und meinen alten Freunden. Soweit der Plan. Das hätte bedeutet, viele Kilometer und Stunden auf der Autobahn bis mindestens Mitte 2019. Also noch über 2 Jahre. Zu viel. Zu lange. Eindeutig.

Für uns war einfach klar, dass wir unser Leben nicht mehr ohne den anderen leben wollten. Er sprach das Heiraten an. Nach kürzester Zeit. Gott ich war so glücklich. Ein Mann, der von sich aus nach ein paar Monaten das Heiraten anspricht? Sowas gab es? Und ich hab so jemanden gefunden. Ich konnte mein Glück einfach nicht fassen. Es war einfach wirklich zu schön um wahr zu sein. Er sagte, dass er nie heiraten wollte. Sich nicht mal Gedanken darum gemacht hat. Mich würde er aber am liebsten sofort heiraten und jedem zeigen, dass er die tollste Frau hat. Man. Er war so unendlich süß. Ich hatte das größte Grinsen überhaupt auf dem Gesicht. Für mich war heiraten nie wirklich ein Thema. Ihn würde ich sofort heiraten. Ohne Bedenken. Mir war es egal, was andere gesagt hätten. Ich wusste und weiß bis heute, dass er mein Für-immer-Mensch ist. Auch sprachen wir über Kinder. Bei ihm das selbe Spiel wie mit dem Heiraten bzw. ähnlich. Wenn überhaupt Kinder, dann erst in 10 Jahren oder so. Wir wollten das Ende seines berufsbegleitendem Studiums abwarten (März nächsten Jahres). Erstens sind wir eigentlich vernünftig bei solch großen Entscheidungen. Zweitens wollten wir erst einmal gemeinsam zusammen leben. Nicht als Probe gedacht, um zu gucken ob es klappt. Aber einfach Zweisamkeit. Und drittens wollten wir noch gemeinsam etwas die Welt erkunden. Reisen. Eventuell eine kleine Weltreise machen. Und so beschlossen wir im November 2016, dass wir zusammen ziehen wollen. Wir haben uns auf Februar 2017 geeinigt, da ich da mein Studium abgeschlossen hätte und somit nicht mehr für Vorlesungen, Prüfungen usw. hier her hätte fahren müssen. Zudem wollten wir die Monate nutzen, um Geld zu sparen.

Neues gemeinsames Leben. Neue gemeinsame Wohnung. Neue gemeinsame Möbel.

Es lief alles so perfekt. Ohne Holpersteine. Ohne Stress. Wir waren uns in allem einig. Es musste doch einen Haken geben. Ich suchte wirklich danach. Aber ich fand einfach keinen (Achtung Spoiler: Ich hab bis heute noch keinen gefunden) .

Ich lief grinsend wie ein Honigkuchenpferd durch die Gegend. Immer. Und ich liebte ihn so sehr dafür... ❤

2016 im Januar habe ich aufgehört die Pille zu nehmen. Ich wollte nicht mehr jeden Tag eine Tablette schlucken. Nicht mehr in meinen Körper eingreifen. Keine Hormone mehr nehmen , die man nicht braucht. Damals war ich noch mit meinem Ex-Freund zusammen. Wir verhüteten mit Kondom. Oft fingen wir ohne an und nahmen es dann erst zum Ende hin.

Mit meinem Herzmensch war es genauso. Nur das wir nie ohne anfingen und wirklich penibel drauf achteten. Nach jedem Mal kontrolliert. Wir wollten einfach noch Zeit zu zweit. Uns noch richtig kennen lernen.

In der Woche in der ich meine Tage hätte bekommen sollen, hatte ich ein komisches Gefühl. Ich konnte es nicht zuordnen. An eine Schwangerschaft habe ich keine Sekunde gedacht, wo wir doch immer verhütet hatten und auch nie etwas passiert ist. Als ich am 21.12. nicht wie jeden Mittwoch vor meiner Periode Unterleibsschmerzen bekam, fand ich es seltsam. Ich hatte immer einen regelmäßigen Zyklus. Immer am letzten Samstag im Monat. Mittwoch und Donnerstag zuvor Unterleibsschmerzen und eine leichte Schmierblutung. Freitag nichts. Samstag Schmerzen und gegen Mittags die Blutung. Das war sowohl mit als auch ohne Pille so. Auch direkt nach dem Absetzen. Aber es konnte doch nicht sein.

Mittwochs also weder Schmierblutung, noch Schmerzen. Donnerstags hatte ich dann etwas Bauchschmerzen. Nicht lange. Nicht stark. Aber sie waren da. Aber auch keine Schmierblutung. Freitag nichts. Samstags nichts. Ich hatte Frühdienst am 24.12. War mit meinen Gedanken nicht so richtig dabei. Meine Kollegin, zugleich auch eine gute Freundin, fragte was los sei. Ich sagte nur, dass ich meine Tage noch nicht bekommen habe. Sie meinte nur: 'Ach, das passiert doch ständig. Die kommen noch. Keine Angst.'. Ja, es passierte anderen. Aber nicht mir. Es war immer gleich. Jeden Monat.

Nach der Arbeit fuhr ich zu meiner Familie, um die Weihnachtstage dort zu verbringen. Ein bisschen Ablenkung. Dachte ich. Aber jedes Mal, wenn ich auf die Toilette ging habe ich gleich geschaut oder das Gefühl hatte, es wäre feucht, bin ich sofort auf's Klo um nachzusehen. Es kam nichts. Am 24. nicht. Am 25. nicht. Und auch am 26. nicht.

Am 27. fuhr ich zu meinem Freund und seiner Familie. Er wusste, dass meine Regel ausgeblieben ist. Aber er war 100% sicher, dass ich nicht schwanger bin. Wie denn auch? Ich war mir allerdings überhaupt nicht mehr sicher. 3 Tage überfällig. Schmerzende Brüste. Ständig musste ich pinkeln. So war es einfach noch nie. Ich machte ihn etwas verrückt.

Am Abend sind wir zu mir nach Hause gefahren und er hat gesagt, dass wir jetzt einfach einen Test machen, damit ich beruhigt bin. Ich meinte, dass Morgenurin besser ist, wegen der Konzentration. "Dann kaufen wir halt 2. Für heute Abend einen und für morgen früh."

Innerlich wusste ich irgendwie, dass er positiv sein wird. Ich konnte es mir zwar nicht erklären. Aber ich wusste es einfach. So drückte ich mich auch etwas davor. Zog es bis Spätabends hinaus. Irgendwann machte ich ihn. Ging direkt zu ihm und gab ihm den Test. Wir mussten schließlich 3 Minuten warten.

Nach ca. 30 Sekunden fragte er mich, was 2 Striche bedeuten...

Ich schaute auf den Test und sagte: "Oh Gott. Sind das nicht vielleicht 3 Striche?" Er hatte meinen 'Scherz' nicht verstanden.

Wir machten den 2. Test gleich noch hinterher. Wir konnten es einfach nicht glauben. Aber auch er war wieder positiv. Beide mehr als eindeutig

Am nächsten morgen wollten wir dann noch einen kaufen. Aber wir ließen es. Die Tests waren eindeutig. Also wozu noch mehr Geld ausgeben?

Ich kann mich nicht mehr so richtig an die Minuten danach erinnern. Ich sagte oft 'Oh Gott' und mein Freund meinte, ich sah total ängstlich aus und wurde blass. Naja, er sagte erstmal gar nichts und sah auch aus, als hätte er ein Gespenst gesehen

Aber dann sagte er einfach genau das Richtige. Genau das, was man in so einer Situation hören möchte. Er war einfach wieder perfekt. Hat alles richtig gemacht.

"Hase, ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Egal was passieren wird. Wir schaffen alles. Alles was wir wollen. Solange wir zusammen sind, wird nichts schlimmes passieren. Wir wollten doch ein Kind. Wir haben uns ein Kind gewünscht. Nun kommt es eben ein bisschen früher als geplant."

Man. Dieser perfekte Mensch ❤

Wir lagen da. Arm in Arm. Wir sagten nicht viel. Er sagte immer wieder 'Krass'. Ich sagte darauf 'Ja'.
Ich fragte: "Du verlässt mich jetzt aber nicht, oder?"
Er lächelte daraufhin nur und küsste mich. Das war Antwort genug.
Er fragte: "Du willst aber nicht abtreiben, oder?"
Ich küsste ihn und sagte "Niemals".

Ich war also schwanger. Von ihm. Von meinem Traummann.

Wir lagen da. Küssten uns und liebten uns in dieser Nacht. Es war die schönste Nacht bisher. Es hat sich anders angefühlt. Es war so schön.

Danke, Serendipity... ❤

Das ist also mein Märchen. Unser Märchen. Und es ist perfekt. Es ist eine Geschichte, die ich gerne erzähle. Auf die ich gerne zurück schaue und mich gerne daran erinnere. Genau das, was ich immer wollte.

Es hat so viel spaß gemacht sie aufzuschreiben. Alles nochmal gedanklich zu durchleben. Ich habe dabei viel gegrinst. Vor Freude teilweise ein paar Tränchen vergossen. Und ich habe daraus gelernt. Gelernt, sich nicht mit Dingen zufrieden zu geben. Dafür einzustehen, was man möchte. Veränderungen im Leben eingehen, auch wenn man Angst davor hat. Ich wollte nicht mit 25, als ich mich von meinem Freund getrennt hatte, dass mein Leben schon vorbei ist. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es nicht das ist, was ich möchte.

Es hat sich gelohnt

Vielleicht denken manche jetzt, dass ich naiv bin. Zu glauben, dass immer alles perfekt sein wird. Ja ich bin naiv. Aber nicht in diesem Punkt. Ich weiß, dass auch schwierige Zeiten kommen werden. Aber ich hab den Menschen gefunden, für den es sich lohnt, nicht alles gleich aufzugeben und hinzuschmeißen. Er ist ein Mensch, für den es sich einfach lohnt.

Da ich nun schwanger war, hat sich natürlich einiges an den Plänen geändert. Bzw. eigentlich nicht so viel. Es war an sich gar kein so schlechter Zeitpunkt. Wir haben ein gutes Alter (26&28 ), beide eine Ausbildung und ein abgeschlossenes Studium. Beide einen Job und haben beide schon gearbeitet. Nun konnten wir auch in Ruhe eine Wohnung suchen, ohne den Stress zu haben, dass ich rechtzeitig kündigen und mir gleichzeitig einen neuen Job suchen muss.

Ich hatte etwas bammel davor, es meinen Kollegen zu sagen. Personaltechnisch war es gerade etwas kritisch. Eine Kollegin war ebenfalls schwanger und schon lange im Beschäftigungsverbot. Eine weitere Kollegin war zu dem Zeitpunkt auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben. Ich hätte ab Februar Vollzeit gearbeitet. Ich wusste einfach, dass für meine Kollegen eine schwierige Zeit kommen würde. Und es tat mir leid. Aber meine Stationsleitung nahm es sehr gut auf und freute sich total auf mich. Das erste was sie sagte war:



Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Sie sagte mir auch gleich, dass wenn jemand komisch reagieren sollte, da wir ja noch nicht so lange zusammen sind, soll ich einfach weghören. Sie selbst hat ihren Mann kennen gelernt, war 4 Wochen später schwanger, 3 Monate später verheiratet und sie haben dieses Jahr silberne Hochzeit. Es hat überhaupt nichts mit der Dauer der Beziehung zu tun, ob es klappt oder nicht. Sie ist wirklich ein Goldstück

Ich war noch relativ frisch schwanger, wollte meiner Stationsleitung aber dennoch schon bescheid geben, damit sie sich auch schonmal Gedanken machen konnte wegen des Februardienstplanes. Ich hatte Anfang Januar 3 Dienste und hätte dann Ende Januar auch nochmal 3 Dienste gehabt. Die ersten 3 habe ich gemacht und vor den nächsten hatte ich dann schon meinen ersten Frauenarzttermin gehabt. Dann ging alles eigentlich ziemlich schnell. Meine Frauenärztin gab mir eine Bestätigung, ich ging am selben Tag noch zu meiner Bereichsleitung und erhielt sofort ein Beschäftigungsverbot.

Ich war traurig. Ich liebe meinen Job. Meine Kollegen. Es sind wirklich die Besten. Und nun würde ich nie wieder dort arbeiten.

Dafür hatte ich aber diese fantastische Zukunft vor mir ❤

Ich fing an hier zu lesen und merkte aber schnell, dass ich anders bin, als andere Schwangere. Ich machte mir keine Gedanken darüber, dass ich unser Baby verlieren könnte. Für mich war klar, dass alles gut gehen würde. Vielleicht, weil ich einfach so reingeschmissen wurde? Nicht 'gehibbelt' habe? Ich weiß es nicht. Aber ich war wirklich im Reinen mit allem. Konnte es von Anfang an genießen. Ich war so glücklich. Ich konnte es kaum abwarten, es meiner Familie zu sagen. Ich wollte den ersten Frauenarzttermin abwarten, damit ich die schöne Nachricht gleich mit einem Bild überbringen konnte. Aber ich konnte einfach nicht warten. Zudem war ich bei meiner Schwester und es sollte zum Abendessen eine Soße mit Alkohol geben.



Am nächsten Tag kam meine Mom zum Frühstück vorbei. Als sie klingelte, war meine Schwester grad duschen. Also nahm ich meine Nichte und ging in den Keller zum aufmachen.



Es war wie immer alles perfekt