Mütter- und Schwangerenforum

Und irgendwie muss das Kind ja auch da raus ...

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02.01.2016 14:34
Hallo.

Ich muss mir das jetzt alles mal von der Seele schreiben.
Ich erhoffe mir keine Antwort sondern einfach nur ein wenig Verstädnis und Tipps.

Ich bin mit dem vierten Kind schwanger, bisher habe ich alle spontan entbunden. Jede Geburt war anders. Die erste ging knapp 50 Stunden und mit allen Schmerzmitteln die es irgendwie gibt. Die zweite daher ging 40 Minuten und komplett ohne Schmermittel. Sie war zwar etwas zu schnell, aber auch sehr schön sofern man das behaupten kann. Nun, die dritte Geburt war Ansich OK. Es gab im Geburtsverlauf keine Komplikationen und ging knapp 6 Stunden mit allem drum und dran. Was sehr an mir nagt sind die Geschehnisse um mich herum und die Bestimmung und Kontrolle die man über mich haben wollte.

Ein paar Beispiele:

Ich wollte während den Wehen gerne laufen (Musste aber am CTG liegen bleiben obwohl mit den Herztönen alles iO.war.

Ich musste auf die Toilette (Wurde verneint mehrere Minuten weil ja was passieren KÖNNTE) (War ca. 30 Minuten vor Entbindung)
Ich solle einfach warten und falls was während der Geburt passiert wäre das auch nicht schlimm, der Druck wäre mit Sicherheit nur der Kopf und kein Drang aufs Klo zu müssen.

Ich musste in meinen Klamotten bleiben mein Wunsch auf den Sexy KH Kitel wurde erst gar nicht eingegangen. Kurz vor Geburt war ich dann komplett Nackt weil ich ja jetzt meine Hose ausziehen sollte und mein Oberteil durchgeschwitzt war. Habe mich wie ein Stück rohes Fleisch gefühlt.

Geburtsposition selbst bestimmen? Fehlanzeige.
Ich sollte auf dem Bett liegen bleiben, wollte aber in die Hocke. OTon Hebamme:So kommen wir nicht ans Baby.

Dann wurde ständig nach dem Mumu geschaut, das tut ja auch in der Endphase überhaupt nicht weh.

Zum grönenden Abschluss nach der Entbindung kam die Nachgeburt nicht heraus. Mir wurde ein eiskalter Kühlpad aus dem Gefrierfach auf den Nackten Bauch gelegt (Nicht mal in ein Tuch gewickelt) drei Schwestern haben auf mir gelegen und gedrückt, ein vierter kam dann noch hinzu. Klar mussten sie alles versuchen aber ich kam mir so abgefertigt vor, das war ganz grausam. Nach fünfzig Minuten hat man mir dann erzählt das ich gleich in den OP komme und die Nachgeburt operativ entfernt wird. Ich habe nur noch geweint und wollte weg. Wie ein Wunder kam sie bevor der Anästhesist kam doch noch von alleine.

Nach dem ganzen Trubel hatten wir dann endlich unsere Ruhe. Natürlich hatte ich immernoch nichts zum anziehen und lag dort nur mit einem Handtuch zugedeckt und um mich herum überall die blutigen Laken.

Ich möchte sowas nie wieder erleben und hatte zugegeben schon den ein oder anderen Gedanken an einen WKS.

ABER davor habe ich noch mehr Angst.

Irgendwie muss das Baby ja da raus....

Danke fürs lesen.
shelyra
69109 Beiträge
02.01.2016 14:39
kannst du in einem anderen kh entbinden? oder vielleicht sogar im geburtsthaus?
wäre eine beleghebamme vielleicht auch eine option? die kennst du ja schon vor der geburt, sie kennt daher auch deine wünsche, deine ängste, deine hoffnungen

ansonsten würde mir noch einfallen, deinen mann einzuweihen, dass er dich unterstützt deine wünsche durch zu setzen. wenn du selber nicht in der lage bist zb die geburtsposition durchzusetzen, dann soll er das machen. er ist ja "außenstehender", nicht ganz so unter stress und schmerzen wie du
LIttleOne13
26290 Beiträge
02.01.2016 14:44
Och Mensch, du Arme! Die Behandlung war ja echt grauenvoll, sowas sollte keine Frau unter der Geburt erleben müssen.

Teile davon habe ich bei der Geburt der Eule selbst erfahren - die Fremdbestimmung, das Abgefertigt werden. Den Mäuserich hab ich deswegen zuhause bekommen, nur mit meiner Hebamme und es war wundervoll. Vielleicht wäre das etwas für dich, falls du noch eine Hebamme dafür in deiner Nähe findest? Oder ein Geburtshaus? Oder eine Beleghebamme im Krankenhaus?
Kuzco82
3187 Beiträge
02.01.2016 14:48
Oh man du arme...da haste aber was durch gemacht...
Beim nächsten mal bestehst du vorher das du bestimmen darfst....im geburtsbericht....man kann ja vorher einiges festlegen....
Ich werde auch vorher mit der Schwester sprechen bei der Anmeldung das nur das gemacht wird was ich für mich am besten finde...sie dürfen Tipps geben aber nicht über mich bestimmen
Aber im Notfall natürlich eingreifen.

Solche blöden Schwestern die du da hattest....was sagt dein Mann dazu?
Unmöglich sowas
02.01.2016 14:53
Also ins KH würde ich schon gerne, ich brauche einfach die Gewisse Sicherheit für mein Gefühl. Beleghebamme klingt schon mal gut. Müsste ich mal schauen ob sich da noch wer findet.

Was ich mir auch noch vorstellen könnte, wäre eine Wassergeburt.
02.01.2016 14:54
Hallo Ene,

Da haben wir ja ähnliche Ängste und Befürchtungen. Auch das mit der Nachgeburt kommt mir doch bekannt vor
Diese Dinge haben mich dazu bewegt das Baby zu Hause zu bekommen.

Ich denke es ist wichtig, dass du dich mit deinen Ängsten auseinander setzt. Wovor hast du Angst und wie kannst du ggf gegensteuern.

Ich würde mir an deiner Stelle mehrere Krankenhäuser, Geburtshäuser etc anschauen und besonders dein Bauchgefühl miteinbeziehen.
Eine Doula ist auch eine gute Alternative zur Hebamme.

Du kannst auch einen Geburtsplan erstellen in dem du alles festhälst was du dir wünschst, was sein darf und was nicht. Diesen kannst du zum einen mit deinem Mann besprechen, der dich bei dessen Durchsetzung unterstützt und zum Anderen mit dem Krankenhauspersonal besprechen.
Angi93
3418 Beiträge
02.01.2016 14:59
Das tut mir sehr leid was du bei deiner vorletzten Geburt mit machen musstest

Eine beleghebamme wäre vielleicht eine gute Idee und sich ein anderes kh angucken.
Wenn du ein kh hast, was dir gefällt dann sprich mit dem Personal was du dir wünschst und was du nicht möchtest und mach das auch recht deutlich
02.01.2016 16:24
Huhu
Ich bin ja auch kein Krankenhaus Fan. Aber habe mich nun doch dazu entschieden , diesmal nicht ins GH aufgrund schlechten Bauchgefühl.
Ich werde mir alle in Frage kommenden Krankenhäuser ansehen, mit Fragen nerven und sicherlich einen Geburtsplan erstellen. Schau doch mal, ob evtl ein Hebammenkreissaal bei euch in der Umgebung ist.
Ich habe nun einen gefunden (30km) und werde da nächste Woche direkt mal anrufen.

LG
02.01.2016 16:27
Deine Geburt war ähnlich wie meine
Marz
15879 Beiträge
02.01.2016 16:56
Gibt es kein anderes KH in der Nähe? Ich werde in ein kleines hier gehen mit Beleghebamme und dort sind sie sehr darauf bedacht die Wünsche der Mutter zu berücksichtigen...Wassergeburt usw alles möglich...Mal sehen wie es nachher dann wirklich ist, aber es machte einen guten Eindruck. Bei uns fahren welche sogar lieber weiter, um da dann hin zu gehen...
Ich verstehe den Wunsch die Sicherheit eines Khs zu haben...
Vielleicht gibt es Alternativen?
02.01.2016 17:08
Danke erstmal für eure Antworten.

Das hat mir schon mal sehr geholfen, ich dachte nämlich vielleicht übertreibe ich es auch.

Ein anderes KH wird es auf alle Fälle werden. Wobei die Nachbetreuung war echt super auf Station. Vor allem weil es ein Stillfreundliches KH war und dort auch Stillberaterinen vor Ort waren.

Werde mir das alles mal aufschreiben und mich dann frühzeitig auf die Suche machen.
02.01.2016 17:10
Weiß jemand ob das Risiko erhöht ist das es nochmal passieren kann das die Nachgeburt wieder nicht kommt nach dem letzten Mal?
shelyra
69109 Beiträge
02.01.2016 17:24
Zitat von Enemenebu:

Weiß jemand ob das Risiko erhöht ist das es nochmal passieren kann das die Nachgeburt wieder nicht kommt nach dem letzten Mal?


das würd ich am besten den fa fragen. könnte mir aber denken, dass eine erhöhte gefahr besteht.

wobei halt auch die frage ist: was wäre passiert wenn man dir einfach etwas mehr zeit gegeben hätte? erstmal versucht hätte anders (zb mit oxytocin) nachzuhelfen?
bei dir kam ja anscheinend gleich die hammermethode zum einsatz so wie du es beschreibst
lilly555
11925 Beiträge
02.01.2016 19:26
Du könntest auch schauen ob es eine Doula in deiner nähe gibt.
Umi
Umi
43298 Beiträge
02.01.2016 20:10
Bei der ersten Geburt fand ich die Fremdbestimmung nervig. Aber man will ja alles richtig machen, kennt sich nicht aus und und und......
Es ging nicht voran, daher kam der Wehentropf. Danach Schmerzmittel da die Wehen heftiger wurden, aber kaum wirksam waren.
Nach der Geburt kam die Nachgeburt sehr lange nicht....bis sie dann zum Glück von alleine kam.

Bei der Zweiten fand ich es heftig wie schnell man nur noch Dinge auszuführen hat. Teilweise keine bis kaum eine Antwort auf Fragen bekommt...aber es ging ja nicht anders, ok. Nachgeburt war kein Thema, ich bekam eine Ausschabung.

Bei der dritte Geburt haben wir uns für eine Hausgeburt entschieden und es war das Beste was uns passieren konnte.
Liegen wann ich wollte, laufen wann ich wollte, auf die Toilette wann ich wollte, zwei Presswehen und der Zwerg war da. Harmonisch, ruhig, gemütlich und mit einer super Hebamme als Unterstützung. Die Nachgeburt kam von ganz alleine.
Die Große wurde von den Großeltern vom Kiga abgeholt und kam eine Std später hinzu. Einfach perfekt für uns alle.

Ich bin davon überzeugt eine Geburt läuft von ganz alleine. Die Frau muss nur ein wenig auf sich vertrauen und ihrem Körper die Regie überlassen.
Vorausgesetzt natürlich es gibt während der Schwangerschaft keine Anzeichen auf Komplikationen.
Die Natur hat uns alle notwendigen Mittel gegeben, wir müssen sie nur nutzen und ihnen die Chance einräumen.
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