Mütter- und Schwangerenforum

Und irgendwie muss das Kind ja auch da raus ...

Gehe zu Seite:
02.01.2016 23:32
Aber ich würde da fast schon Wehen sagen.
Ich dachte beim dritten da kommt noch eins raus. Ohne Medis hab ich es nicht ausgehalten.
LIttleOne13
26290 Beiträge
02.01.2016 23:38
Zitat von Umi:

Zitat von Enemenebu:

Ja frag nicht nach Sonnenschein
Wurde mit jedem Kind schlimmer.

Wieso?


Weil ich auch ein Gespräch mit meiner Hebi hatte. Ich hatte null Nachwehen nach der ersten Geburt, sie meinte das kommt sicher vom Wehentropf. Das hat sie bei so vielen Frauen schon mitbekommen. Durch den Tropf läuft die Gebärmutter auf Hochtouren und danach geht nichts mehr.
Genauso war es auch bei mir, während der Geburt alles top. Und danach als hätte jemand einen Schalter umgelegt ... nichts ... null ...nada.
Ich hatte erst zu Hause während dem Stillen ein paar Kontraktionen, aber generell war die Gebärmutter etwas faul , auch bei der Rückbildung.

Im Gegensatz dazu die Hausgeburt, da hatte ich Nachwehen und die Plazenta kam auch sehr zügig.


Durchaus plausibel. Abgesehen davon, dass der Muskel ermüdet, denke ich auch, dass der Körper durch die hohe Gabe künstlichen Oxytocins desensiblisiert ist.

Bei der Geburt der Eule haben sie da "vorgesorgt" - erst eine Ladung, um das Kind raus zu kriegen, dann noch eine für den Rest.
Die Nachwehen nach der 2. Geburt waren allerdings der Hammer! Ich hab meine Hebamme beim ersten Anlegen (ernsthaft oO) gefragt, ob jetzt noch eins kommt... und dann 2 Tage die volle Dosis Ibu genommen.

@ Ene: Ich glaube, für eine außerklinische Geburt (egal ob zuhause oder im Geburtshaus) muss man kein "Typ" sein. Vor 60 Jahren war es noch völlig normal, zuhause zu entbinden. Vieles ist eine Kopfsache... sich frei machen von Ängsten und dem Bedürfnis nach vermeintlicher Sicherheit, seinen Körper kennen und ihm vertrauen lernen.
Umi
Umi
43298 Beiträge
02.01.2016 23:52
Ich kann Little nur zustimmen. Wenn man sich die Zahlen ansieht wird auch klar dass Hausgeburten nicht leichtsinnig sind. Eben weil viel weniger eingegriffen wird.
02.01.2016 23:55
Ich habe ja zum Glück noch etwas Zeit.

Das klingt wiegesagt alles sehr plausibel.
Habt ihr Geburtsberichte geschrieben?
LIttleOne13
26290 Beiträge
02.01.2016 23:59
Wenn dich die außerklinische Richtung interessiert, musst du dich leider recht bald informieren. Es gibt kaum noch Hebammen, die die Versicherung dafür tragen können.

Ich hab einen geschrieben... wenn du magst, schick mir ne PN, damit ichs morgen nicht vergesse.
Umi
Umi
43298 Beiträge
03.01.2016 00:01
bei der ersten Geburt , ja.
bei Zwergnase nicht ausformuliert, ich geh mal in meinem Thread suchen, mom.
Umi
Umi
43298 Beiträge
03.01.2016 00:07
Zitat von Umi:

Zitat von Umi:

Also Stef meint ich könnte mal alles grob festhalten:

0:45 fingen ein paar Wehen an, noch gut zu ignorieren.
Gegen 2:00 bin ich auf die Toi -> mehr rot auf dem Papier. Ca 3:30 hab ich Stef gestört und gemeint er muss nicht zur Arbeit wenn es so weiter geht und nicht aufhört.
Also haben wir Sach hingerichtet und nun bin ich in der Wanne.

Memo an mich selbst:
5:11
5:15
5:19
5:26
5:29
5:35
.
Telefonat mit der Hebi
.
5:44
5:47
5:52
5:58
6:06


Fortsetzung :

6uhr: Hebi kam
8uhr: raus aus der Wanne
8:30uhr: Muttermund abgetastet -> 1cm, Hebi geht
bis 10:30uhr gedöst
Bis 11.15 Kilometer gemacht im Wohnzimmer, danach ins Bett zum Dösen
12.30: Hebi angerufen.
12.40: Schwester hat angerufen und sich sofort auf den Weg gemacht.
13.00: Hebi wieder da
13.15: Wehen werden viel stärker
13.20: Muttermund abgetastet -> 5 cm und weich
13.30: Boden ausgelegt mit Folie und alten, gewaschenen Bettlaken
13:35: auf Toilette und Pressdrang fing an...Magen hat sich ergeben
13.40: an Stef geklammert und kniend Wehen veratmet
14.00: Schwester kommt endlich an. (und das mit einer Schnee weißen Hose... Mutig)
14.05: es geht so richtig los,alles ist im Umsturz und die Welt steht Kopf
14.10: Muttermund kontrolliert -> offen bis auf einen feinen Rand. Und die Schwester hat den Gebährhocker besetzt, sonst wäre der gar umsonst mitgeschleppt worden ^^
14.20+ Hebi sieht dass die Nabelschnur dem Kleinen um den Hals liegt und wartet die nächsten Presswehen nicht mehr ab, sondern leitet ihn gestützt um auf Nummer sicher zu gehen.
14.23: Der Kopf ist ja draußen und ich nehme die Hand nach unten um den Kleinen in Empfang zu nehmen, in dem Moment in dem die Hebi an den Schultern mithilft
14.24: Christian hat das Licht der Welt erblickt... Erstes Kuscheln und Staunen. Zwergnase hat null Anpassungsschwierigkeiten.
14:37: Dank leichtem Druck und Zug kommt die Plazenta ohne Probleme. Wird sofort kontrolliert und ist vollständig.
15:00: Beidseitiges Stillen
15:20: Christian wird gewickelt, gewogen und pi mal Daumen gemessen.
Malanea
995 Beiträge
03.01.2016 00:07
Zitat von Umi:

Zitat von Enemenebu:

Ja frag nicht nach Sonnenschein
Wurde mit jedem Kind schlimmer.

Wieso?


Weil ich auch ein Gespräch mit meiner Hebi hatte. Ich hatte null Nachwehen nach der ersten Geburt, sie meinte das kommt sicher vom Wehentropf. Das hat sie bei so vielen Frauen schon mitbekommen. Durch den Tropf läuft die Gebärmutter auf Hochtouren und danach geht nichts mehr.
Genauso war es auch bei mir, während der Geburt alles top. Und danach als hätte jemand einen Schalter umgelegt ... nichts ... null ...nada.
Ich hatte erst zu Hause während dem Stillen ein paar Kontraktionen, aber generell war die Gebärmutter etwas faul , auch bei der Rückbildung.

Im Gegensatz dazu die Hausgeburt, da hatte ich Nachwehen und die Plazenta kam auch sehr zügig.

Bei der zweiten Hausgeburt hat es aber auch ewig bei mir gedauert bis die kam. Hatte zwar extrem üble Nachwehen aber das gute Stück hat sich über eine Stunde Zeit gelassen und ich musste mich am Ende noch mal richtig hinhocken und mitpressen. Wenn ich aber lese, dass da manche im KH schon fast in den OP geschoben werden, wird mir doch ganz anders. Das war mir gar nicht bewusst, dass sowas schon als kritisch betrachtet werden könnte (gut dass ich zu Hause war!)
Malanea
995 Beiträge
03.01.2016 00:08
Zitat von Enemenebu:

Ich habe ja zum Glück noch etwas Zeit.

Das klingt wiegesagt alles sehr plausibel.
Habt ihr Geburtsberichte geschrieben?


Ich habs von beiden, wo magst die hinhaben?
Umi
Umi
43298 Beiträge
03.01.2016 00:11
Zitat von Malanea:

Zitat von Umi:

Zitat von Enemenebu:

Ja frag nicht nach Sonnenschein
Wurde mit jedem Kind schlimmer.

Wieso?


Weil ich auch ein Gespräch mit meiner Hebi hatte. Ich hatte null Nachwehen nach der ersten Geburt, sie meinte das kommt sicher vom Wehentropf. Das hat sie bei so vielen Frauen schon mitbekommen. Durch den Tropf läuft die Gebärmutter auf Hochtouren und danach geht nichts mehr.
Genauso war es auch bei mir, während der Geburt alles top. Und danach als hätte jemand einen Schalter umgelegt ... nichts ... null ...nada.
Ich hatte erst zu Hause während dem Stillen ein paar Kontraktionen, aber generell war die Gebärmutter etwas faul , auch bei der Rückbildung.

Im Gegensatz dazu die Hausgeburt, da hatte ich Nachwehen und die Plazenta kam auch sehr zügig.

Bei der zweiten Hausgeburt hat es aber auch ewig bei mir gedauert bis die kam. Hatte zwar extrem üble Nachwehen aber das gute Stück hat sich über eine Stunde Zeit gelassen und ich musste mich am Ende noch mal richtig hinhocken und mitpressen. Wenn ich aber lese, dass da manche im KH schon fast in den OP geschoben werden, wird mir doch ganz anders. Das war mir gar nicht bewusst, dass sowas schon als kritisch betrachtet werden könnte (gut dass ich zu Hause war!)


ja, bei mir war es auch über eine Std. Dan hieß es noch ein Versuch, ich solle mitpressen. Wenn sie dann nicht gekommen wäre wäre ich für den OP fertig gemacht worden
Benotti
94 Beiträge
03.01.2016 01:27
Zitat von cooky:

Kam beide Male recht problemlos. Bei der zweiten Geburt musste man minimal warten.
Meine Hebamme hatte mir mal gesagt dass die Nachwehen von Kind zu Kind oft doller seien, aber beim vierten (war es mein ich) dann z.B. oft wieder leichter. Verrückt ^^


So war es bei mir mit den Nachwehen, beim ersten keine, beim zweiten minimal, beim dritten heftig da ging stillen nur mit Ibu und bei der vierten hatte ich nur ganz leicht Nachwehen.
Ich habe alle vier mit Kaiserschnitt entbunden, da mein Körper laut meiner FÄ anscheinend keine Wehen produzieren kann, Nachwehen gingen aber
03.01.2016 10:21
Zitat von Malanea:

Zitat von Umi:

Zitat von Enemenebu:

Ja frag nicht nach Sonnenschein
Wurde mit jedem Kind schlimmer.

Wieso?


Weil ich auch ein Gespräch mit meiner Hebi hatte. Ich hatte null Nachwehen nach der ersten Geburt, sie meinte das kommt sicher vom Wehentropf. Das hat sie bei so vielen Frauen schon mitbekommen. Durch den Tropf läuft die Gebärmutter auf Hochtouren und danach geht nichts mehr.
Genauso war es auch bei mir, während der Geburt alles top. Und danach als hätte jemand einen Schalter umgelegt ... nichts ... null ...nada.
Ich hatte erst zu Hause während dem Stillen ein paar Kontraktionen, aber generell war die Gebärmutter etwas faul , auch bei der Rückbildung.

Im Gegensatz dazu die Hausgeburt, da hatte ich Nachwehen und die Plazenta kam auch sehr zügig.

Bei der zweiten Hausgeburt hat es aber auch ewig bei mir gedauert bis die kam. Hatte zwar extrem üble Nachwehen aber das gute Stück hat sich über eine Stunde Zeit gelassen und ich musste mich am Ende noch mal richtig hinhocken und mitpressen. Wenn ich aber lese, dass da manche im KH schon fast in den OP geschoben werden, wird mir doch ganz anders. Das war mir gar nicht bewusst, dass sowas schon als kritisch betrachtet werden könnte (gut dass ich zu Hause war!)


Bei mir haben sie nicht mal ne Stunde gewartet auf die Nachgeburt das fand ich schade...weil das kann ja nun auch dauern und ich war ja total fertig von den Wehentropf...nach dem ich so oder so gerissen war und genäht werden musste war ich nicht eine Stunde später schon im OP
03.01.2016 11:25
Zitat von Malanea:

Zitat von Enemenebu:

Ich habe ja zum Glück noch etwas Zeit.

Das klingt wiegesagt alles sehr plausibel.
Habt ihr Geburtsberichte geschrieben?


Ich habs von beiden, wo magst die hinhaben?


Gern hier
03.01.2016 11:26
Zitat von Umi:

Zitat von Umi:

Zitat von Umi:

Also Stef meint ich könnte mal alles grob festhalten:

0:45 fingen ein paar Wehen an, noch gut zu ignorieren.
Gegen 2:00 bin ich auf die Toi -> mehr rot auf dem Papier. Ca 3:30 hab ich Stef gestört und gemeint er muss nicht zur Arbeit wenn es so weiter geht und nicht aufhört.
Also haben wir Sach hingerichtet und nun bin ich in der Wanne.

Memo an mich selbst:
5:11
5:15
5:19
5:26
5:29
5:35
.
Telefonat mit der Hebi
.
5:44
5:47
5:52
5:58
6:06


Fortsetzung :

6uhr: Hebi kam
8uhr: raus aus der Wanne
8:30uhr: Muttermund abgetastet -> 1cm, Hebi geht
bis 10:30uhr gedöst
Bis 11.15 Kilometer gemacht im Wohnzimmer, danach ins Bett zum Dösen
12.30: Hebi angerufen.
12.40: Schwester hat angerufen und sich sofort auf den Weg gemacht.
13.00: Hebi wieder da
13.15: Wehen werden viel stärker
13.20: Muttermund abgetastet -> 5 cm und weich
13.30: Boden ausgelegt mit Folie und alten, gewaschenen Bettlaken
13:35: auf Toilette und Pressdrang fing an...Magen hat sich ergeben
13.40: an Stef geklammert und kniend Wehen veratmet
14.00: Schwester kommt endlich an. (und das mit einer Schnee weißen Hose... Mutig)
14.05: es geht so richtig los,alles ist im Umsturz und die Welt steht Kopf
14.10: Muttermund kontrolliert -> offen bis auf einen feinen Rand. Und die Schwester hat den Gebährhocker besetzt, sonst wäre der gar umsonst mitgeschleppt worden ^^
14.20+ Hebi sieht dass die Nabelschnur dem Kleinen um den Hals liegt und wartet die nächsten Presswehen nicht mehr ab, sondern leitet ihn gestützt um auf Nummer sicher zu gehen.
14.23: Der Kopf ist ja draußen und ich nehme die Hand nach unten um den Kleinen in Empfang zu nehmen, in dem Moment in dem die Hebi an den Schultern mithilft
14.24: Christian hat das Licht der Welt erblickt... Erstes Kuscheln und Staunen. Zwergnase hat null Anpassungsschwierigkeiten.
14:37: Dank leichtem Druck und Zug kommt die Plazenta ohne Probleme. Wird sofort kontrolliert und ist vollständig.
15:00: Beidseitiges Stillen
15:20: Christian wird gewickelt, gewogen und pi mal Daumen gemessen.



Danke
Malanea
995 Beiträge
04.01.2016 00:49
1. Geburt:
Achtung, ewig lange Geburtsbericht:

Nachdem du dich an tausend Termine halten solltest, wann du kommen oder auch nicht kommen sollst, hast du dich letztendlich für den 3. November entschieden.
Am 26.10. hatte ich noch eine Prüfung und habe mir gewünscht, dass ich diese noch machen kann, am 27.10. wollte ich dann auch noch das Seminar von meinem Studium besuchen und am 31. wollte ich natürlich in meinen Geburtstag feiern und am 1.11. wollte ich selbstverständlich auch noch feiern und der 2. wäre doof gewesen, weil ich dann ja immer an meinem Geburtstag eine Geburtstagstorte für dich backen müsste.
Onkel R, dagegen wollte, dass du bis zum 4.11. kommst, da er Urlaub hatte und wir ihn frühestens an Weihnachten wieder sehen. Und dein Papa wollte eigentlich nur, dass du nicht zwischen dem 2. und dem 4. kommst, weil er eine Fortbildung hatte…
Du siehst, du hattest einige Vorgaben einzuhalten und wir haben alle schon gelästert, dass du bestimmt nie kommst, weil du ganz verwirrt bist… Ich habe mir aber gewünscht, dass du am 3. kommst, mir hat das Datum so gut gefallen und außerdem wollte ich, dass du deinen Onkel gleich sehen kannst. Tja, da hast du dich dann auch daran gehalten. Ich habe noch zu deinem Papa gesagt (er wünschte sich den 5.11.): „Da können wir ja gleich sehen, wen sie lieber hat!“
Im Nachhinein betrachtet ging es eigentlich schon einen Tag nach meiner Prüfung langsam los, ich hatte ständig Rückenschmerzen und leichte menstruationsartige Krämpfe. Ich habe da schon gesagt, dass ich merke, wie langsam alles in Gang kommt. Ab diesem Zeitpunkt war ich eigentlich startklar und ehrlich gesagt habe ich fast nicht damit gerechnet, dass ich meinen Geburtstag noch feiern kann. Auch als wir am 31. weg waren, habe ich befürchtet, dass wir abbrechen müssen weil ich richtige Wehen kriege. Die zwei (oder waren es sogar drei?) Nächte vor deiner Geburt habe ich auch auf einmal ganz schlecht geschlafen und bin immer wieder aufgewacht, weil alles so merkwürdig gezogen hat. Am 3. bin ich dann auch wieder aufgewacht, es war morgens um 4, konnte diesmal aber nicht mehr einschlafen. Gegen 6 bin ich dann ins Wohnzimmer gegangen, habe mir eine Wärmflasche und einen Tee gemacht und bin ins Internet gegangen. Glücklicherweise war S. die Nachteule online und wir konnten miteinander chatten. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich wohl Wehen habe, bin aber davon ausgegangen, dass das nur Übungswehen sind. Die Abstände waren zu dem Zeitpunkt zwischen 8 und 12 Minuten, es war aber alles ziemlich unregelmäßig und sie dauerten auch nie alle zu lange, außerdem waren sie „nur“ unangenehm und nicht wirklich schmerzhaft.
Gegen 8 ist dann dein Papa aufgestanden und hat sich für seine Fortbildung fertig gemacht. Ich habe dann gleich mit dem Putzen angefangen, weil ich mich eigentlich noch mal zum Schlafen hinlegen und an dem Tag nichts mehr erledigen wollte. Außerdem dachte ich mir, dass, falls es doch losgehen sollte, wenigstens die Wohnung sauber ist wenn die Hebammen kommen. Das Putzen war ehrlich gesagt doch recht anstrengend aber es hielt sich alles noch in Grenzen. Als Papa dann am gehen war, habe ich ihm auch endlich mal gesagt, dass ich leichte Wehen habe und er doch besser sein Handy anlassen soll. Er hat sich dann gegen halb 10 von uns verabschiedet, meinen Bauch geküsst und dir erklärt, dass du erst in zwei Tagen kommen darfst.
Danach habe ich weiter mit S. und auch immer wieder im Forum geschrieben wie es mir gerade geht, dabei war ich aber der felsenfesten Überzeugung, dass es bestimmt noch nicht wirklich losgeht. Die Wehenabstände waren auch nach wie vor unregelmäßig und alles andere als einordbar. Gegen 10 haben S. und ich aufgehört zu telefonieren, ich wollte eigentlich baden und dann noch ein bisschen schlafen. Hab mich dann erst ins Bett gelegt und noch ein paar Serien angeschaut, konnte aber nicht schlafen, weil die Wehen dann doch zu sehr weh getan haben. Also bin ich dann in die Badewanne, es heißt nämlich, dass „echte“ Wehen schlimmer werden wenn man badet. Ich lag dann in der Badewanne und habe noch einige Sudokus gelöst, dabei habe ich nebenher auf dem Block die Wehenabstände notiert. Das doofe war aber, dass die Wanne die Wehen erst besser, dann schlimmer und dann wieder besser gemacht hat… Ich konnte also wieder nicht einordnen was da los ist. Als ich dann aus der Wanne ausgestiegen bin, habe ich wieder mit S. geschrieben, das war gegen 13 Uhr, und wir haben gemeinsam darüber sinniert ob es denn jetzt losgeht oder nicht. Wobei sie schon lange geglaubt hat, dass du dich endlich auf den Weg machst. Auch im Forum haben mittlerweile fast alle daran geglaubt, dass du unterwegs bist – nur ich wollte es noch immer nicht glauben, es wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein!
Ich habe dann irgendwann S. angerufen und bin wild stöhnend und hechelnd durch die Wohnung gelaufen, wenn die Wehen kamen. Von wegen Wehen sollen meine Freunde sein (denn sie bringen mich ja meinem Kind näher), ich habe eine zeitlang jeder Wehe erklärt, dass sie definitiv nicht mein Freund ist, weil sie nämlich wehtut und das machen Freunde schließlich nicht!
Irgendwie wusste ich auch nicht mehr, warum ich eigentlich mal so neugierig darauf war zu wissen, wie sich denn Wehen anfühlen, denn jetzt hätte ich gut darauf verzichten können
Papa wollte ich aber immer noch nicht Bescheid geben, weil ich ihn nicht umsonst aus der Fortbildung holen wollte und auch nicht wollte, dass er sich am Ende umsonst verrückt macht. Irgendwann war ich dann wieder so müde, dass ich es noch mal mit dem Schlafen probieren wollte – hat natürlich wieder nicht funktioniert.
Ich habe dann nach Wehenmesser im Internet gegoogelt und irgendwann eine Seite gefunden, auf der man anklicken konnte, wann man eine Wehe hat und wann sie zu Ende ist. Man hat dann sehen können, in welchen Abständen die Wehen kommen und wie lange sie gehen. Ab ungefähr 15.15 Uhr habe ich dann also meine Wehen regelmäßig notiert. Die Hebamme hatte damals gesagt, dass wenn die Wehen im Abstand von 5min kommen und länger als 1min gehen, ich sie auf jeden Fall rufen soll. Dem war aber noch nicht so und somit habe ich es wieder aufgeschoben die Hebamme anzurufen und habe auch noch immer nicht geglaubt, dass es wirklich, wirklich losgehen soll….
S. hat mich dann wieder um 15.30Uhr angeschrieben und wir haben somit wieder weiter gechattet (du siehst, sie war fast die ganze Zeit über live dabei )
Die Wehen wurden dabei immer unangenehmer und schmerzhafter und du hast zwischendrin auch noch voll die Strampelorgien veranstaltet – ich habe da ganz schön mit dir geschimpft weil das so weh getan hat. Zwischendrin hattest du auch wieder deinen Schluckauf, ich habe ja schon fast lachen müssen.
Um 16.45 Uhr habe ich dann mal die Hebamme (Sabine) angerufen und habe ihr gesagt, dass ich glaube, dass es langsam losgeht. Ich habe zu dem Zeitpunkt Wehen im Abstand von 5min gehabt, sie gingen aber noch keine Minute lang. Ich sagte ihr aber auch, dass ich mir noch immer nicht wirklich sicher bin. Dooferweise habe ich nicht genug Panik in meiner Stimme gehabt und habe noch relativ gelassen mit ihr geredet. Sie meinte, dass sie nicht denkt, dass sie so bald kommen muss, dass sie aber sofort kommen würde wenn ich betreuungsbedarf hätte. Ich dachte mir, dass ich ihr ja die Fakten genannt habe und das dann wohl schon reichen wird. Sie sagte auch, dass ich es schon merken würde, wenn es wirklich losgeht, dann würde ich auch nicht mehr selber anrufen wollen und würde auch nicht mehr im Internet unterwegs sein (wie man sieht, hat sie sich da getäuscht… S. meinte noch zu mir: „Alinea die kennt dich nicht, die weiß nicht wie lange du dich zusammenreißen kannst!“)
Ich hatte also meine Pflicht getan und habe dann weiter vor mich hingeweht und mit S. geschrieben. Gegen 17 Uhr habe ich dann ein leichtes „platsch“ gemerkt, als ich aufstand, lief mir etwas Flüssigkeit am Bein runter. Ich bin dann aufs Klo gegangen, während ich mich gefragt habe ob das wohl die Fruchtblase war. Der Teststreifen, der bei Fruchtwasser dunkelblau anzeigen sollte, zeigte aber nur hellblau an…Na super, wieder nichts eindeutiges! Ich habe dann S. wieder angerufen und wir haben telefoniert, die arme musste sich mehr hecheln und stöhnen und auch Gefluche von mir anhören, als irgendwas anderes. Gegen 17.30Uhr, habe dann sogar ich endlich mal geglaubt, dass du dich endlich auf den Weg zu uns machst. Papa wollte ich aber nicht anrufen, da seine Fortbildung eh spätestens um 18 Uhr zu Ende sein sollte und ich dachte, dass ich so lange noch warten könnte. Die Wehen wurden jetzt aber eindeutig schlimmer und länger. Gegen 18 Uhr habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und obwohl ich wusste, dass Papa eigentlich schon unterwegs sein müsste, habe ich S. nur noch ins Telefon gestöhnt, dass sie Papa sofort anrufen soll und ihm sagen soll, dass er alles stehen und liegen zu lassen hat und auf der Stelle hier zu erscheinen hat. Nachdem ich das gesagt habe, habe ich erst mal das Telefon aufs Bett geworfen und war der felsenfesten Überzeugung, dass ich mindestens sterben muss. Immerhin ereilte mich noch der Gedankenblitz, dass ich die Hebamme anrufen sollte. Ich habe mich also wieder zusammengerissen und ihr gesagt, dass ich glaube, dass es besser sei, wenn sie jetzt käme. Sabine meinte dann nur, dass sie in einer halben Stunde da sei – da war es 18.09 Uhr.
Ich habe mich dann wieder aufs Bett gelegt und war ab da außerstande noch irgendetwas zu machen. Der arme Papa kam dann um halb 7 und war völlig überfordert, weil er es ja nicht unbedingt gewohnt ist, dass ich so jammer. Als Papa kam, habe ich dann auch schon die ersten Presswehen gehabt. Ich habe ihm zwischendrin immer wieder erklärt, dass ich voll das Weichei bin und dass ich es nicht aushalte, wenn das noch zehn Stunden so geht und dass ich Angst habe, dass der Gebärmutterhals wegen der Vernarbungen von der OP nicht aufgeht und wir noch ganz am Anfang sind. Auch wenn ich mir nie eine PDA hätte vorstellen können, zu diesem Zeitpunkt hätte ich sie in Betracht gezogen wenn mir jemand gesagt hätte, dass das noch ein paar Stunden so geht. Ich dachte dann auch, dass ich pinkeln müsste und habe mich von Papa aufs Klo bringen lassen, da haben wir dann auch noch etwas Blut im Slip entdeckt – Papa hat sich dann natürlich um so mehr Sorgen gemacht und hat schon gefragt, ob wir ins Krankenhaus sollen. Da ich aber wusste, dass Sabine gleich kommt, wollte ich das erst noch abwarten, wenn sie mir aber gesagt hätte, dass ich noch am anfang stehe, ich glaube, ich wäre vielleicht wirklich ins Krankenhaus gegangen. Nachdem ich dann kurze Zeit auf dem Klo saß, wollte ich wieder nur noch liegen. Papa hat ein Handtuch auf den Boden gelegt und ich habe mich dann darauf gelegt. Um 18.45Uhr kam dann auch Sabine, sie hat mich auch gleich untersucht und zu meiner Erleichterung gesagt, dass der Muttermund komplett offen ist und du bald kommst – wie lange das noch dauern kann, habe ich mich aber nicht getraut zu fragen. Sie hat dann auch direkt die zweite Hebamme angerufen und hat danach mit Papa die Sachen für die Geburt vorbereitet. Sie hat mich noch gefragt in welchem Zimmer ich dich bekommen möchte, meine Antwort war: „Ich bleibe hier liegen!“, als sie dann meinte, dass wir das so nicht machen, habe ich ihr erläutert, dass es mir dann sowas von egal ist, wohin wir gehen. Papa hat dann das Gästebett in deinem Kinderzimmer bezogen und Sabine hat mich dahin geführt. Im Nachhinein war dieser Zustand wirklich komisch, ich hätte wirklich nie gedacht, dass einem wirklich irgendwann alles scheißegal sein kann. Es lief alles wie in einem Film ab und ich habe einfach nur gemacht was man mir gesagt hat (ein Geburtsvorbereitungskurs hätte also wirklich nicht viel gebracht). Kurz danach kam auch die zweite Hebamme und sie sagten mir, ich solle doch auf alle vier gehen, was ich dann anstandslos machte. Papa ist kurz davor noch zu allen Nachbarn gegangen und hat ihnen gesagt, dass wir ein Kind bekommen und sie sich nicht wundern sollen, wenn es etwas lauter wird. Als er wieder da war, brachte er mir Saft, weil ich so Durst hatte. Während der Wehen hielt ich mich an Papa fest und habe ihn wohl irgendwann sogar gebissen. Die Hebammen haben mit weiter ihre Instruktionen gegeben und ich habe sogar „getönt“ und das obwohl ich darüber immer so gelästert habe. Das langgezogen „aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhh“ sagen endetet immer wieder mit einem deutlichen und lautem schreien und einem „aua das tut so weh“. Auch als ich ganz seltsame Geräusche wie ein Pferd machen sollte, habe ich das anstandslos gemacht. Ich glaube die hätten mir auch sagen können, dass ich wie ein Hund bellen soll, auch da wäre ich dabei gewesen.
Ganz ehrlich, wenn die beiden Hebammen mich nicht zum Pressen motiviert hätten, würde ich wohl heute noch in den Wehen liegen. Es hat so derart wehgetan als du aus dem Muttermund ausgetreten bist, ich dachte ich zerreiße. Ich war wirklich froh, dass fachkundige Leute da waren, die mir versichern konnten, dass nichts zerreißt und alles in Ordnung ist. Als sie dann deine Haare schon sehen konnten, war das Ganze zwar immer noch verdammt schmerzhaft aber nicht mehr zu vergleichen mit dem Schmerz als dein Kopf aus meinem Muttermund austrat. Dooferweise musste ich mich durch das Pressen irgendwann übergeben und ich hatte den ganzen Saft wieder in meinem Mund… Da ich Papa nicht anspucken wollte, habe ich den wieder runtergeschluckt und du bist zeitgleich auch wieder ins Becken gerutscht und einige Wehen waren zunichte gemacht worden. Als du dann das nächste Mal wieder mit deinem Köpfchen so weit unten warst (Papa hat sogar schnell nach dir geschaut, weil man schon so viel sehen konnte) und ich mich wieder übergeben musste, habe ich darum alles rausgelassen und dann armen Papa vollgereihert. Wenn das mal kein „gutes“ Omen für dich war…
Die Hebammen meinten dann auch, dass ich deinen Kopf schon spüren könnte wenn ich wollte und haben meine Hand an deinen Kopf geführt. Aber ganz ehrlich, das war mir sowas von egal, ich wollte, dass das endlich aufhört und ich dich endlich in meinen Armen halten kann. Ich glaube, ich musste dann gar nicht mehr so oft pressen bis du da warst. Es hat sich zwar angefühlt als ob ich gleich zerreiße und es absolut unvorstellbar ist, dass du wirklich durch passt, aber nach vielen Anfeuerungen der Hebammen und kräftigem Zähne zusammenbeißen, hat es dann doch geklappt. Ich dachte nur, dass meine Scheide bis hoch zur Klitoris hochreißt, so hat alles gebrannt und gezogen, die Hebammen konnten mich derweil nur beruhigen, dass der Damm gut aussieht.
Als du dann halb draußen warst, habe ich dich schon schreien gehört und nur stimmüberschlagend: „Mein Schatz! Mein Schatz!“ gestammelt.
Als du dann um 20.01 Uhr endlich ganz auf der Welt warst, haben dich die Hebammen direkt an meine Seite gelegt, deine Nabelschnur war nur etwas kurz und spannte und brannte ganz schön zwischen meinen Beinen.
Ich kann den Moment auch gar nicht genauer beschreiben, es war einfach nur überwältigend schön dich zu sehen und dich endlich im Arm halten zu dürfen - da gibt es einfach keine passenden Worte für!!
Die Hebammen durchtrennten dann auch die Nabelschnur, was mir noch mal etwas wehtat, weil sie eben so zwischen den Beinen spannte. Ich wurde dann noch untersucht, der Damm war komplett intakt und an den Schamlippen hatte ich nur Schürfungen und leichte Risse, die glücklicherweise nicht genäht werden mussten (gebrannt haben sie trotzdem noch einige Tage wie Feuer). Die Nachgeburt kam dann auch recht schnell und die Geburt galt somit als offiziell beendet.
Wir sind noch einige Minuten liegen geblieben und haben einfach nur gekuschelt und ich habe dich gestillt, Papa hat dann den Nachbarn Entwarnung gegeben. Als die Hebamme dich anziehen wollte, mussten wir leider feststellen, dass wir nur eine Garnitur passende Klamotten für dich hatten, weil du so klein warst.
Die Hebammen haben uns dann noch einige wichtige Dinge erklärt und Steffi ging dann auch recht bald. Leider haben wir dann auch bemerkt, dass dein linker Fuß etwas abgeknickt ist, weil du zu wenig Platz in meinem Bauch hattest. Die Hebammen meinten, dass es sein kann, dass er gegipst werden müsse, vielleicht aber auch Massagen reichen würden.
Später sind wir dann in unser Schlafzimmer gegangen und haben da weiter gekuschelt. Sabine blieb noch bis 21.30Uhr und ging dann auch

2.Geburt:
Und hier ist mein unzensierter Geburtsbericht:

So nun bist du endlich bei uns! Und auch dir wollen wir nicht vorenthalten wie du deinen Weg zu uns gefunden hast:
Deine Schwangerschaft war leider nicht ganz so entspannt wie die deiner Schwester und du hast ganz schön viel durchmachen müssen. Deine Oma F. war schon zu Beginn schwer krebskrank, was sich natürlich auch auf meinen Gemütszustand ausgewirkt hat und manchmal ziemlich anstrengend war. Im März ist dann deine Oma B. völlig unerwartet gestorben, was uns alle sehr, sehr traurig gemacht hat. 11 Tage später ist dann deine Oma F. gestorben. Das war natürlich nicht minder traurig, aber darauf waren wir immerhin schon lange eingestellt. Als deine Oma F. am Sterben lag, hast du darauf bzw. auf mich und meine Gefühlslage auch ganz stark reagiert. In der Zeit, in der ich am Sterbebett saß, hast du dich nicht einmal geregt. Sobald ich den Raum verließ hast du dann meist mit dem Strampeln angefangen.
Neben der Trauer (um die es mir schon furchtbar leid tat für dich), kam dann natürlich auch der Stress den die Wohnungsauflösung deiner Oma F. mit sich brachte. Das war zum Einen emotional sehr anstrengend aber auch körperlich bin ich teilweise sehr an meine Grenzen gekommen. Eine entspannte Schwangerschaft sieht wahrlich anders aus und das hat mir immer wieder für dich leid getan. Trotz allem muss aber gesagt sein, dass ich mich mit dir sehr, sehr wohl gefühlt habe und ich die Schwangerschaft trotz des ganzen Stresses sehr genossen habe und wir alle einfach nur froh und glücklich waren, dass du dich endlich zu uns auf den Weg gemacht hast.
Leider stellte dann die Ärztin fest, dass ich einen verkürzten Gebärmutterhals hatte und ich sollte mich schonen. Daran habe ich mich auch für einige Wochen gehalten, allerdings ging es mir damit zunehmend schlechter, vor allem auch weil mir mein Bauch sagte, dass eigentlich alles okay ist. Nach einigen Wochen habe ich dann beschlossen, mich nicht mehr an das Programm der Ärztin zu halten. Ich habe wieder Sport gemacht, ich bin Arbeiten gegangen und Papa und ich haben uns auch wieder lieb gehabt . Ich bin noch immer so froh, dass ich das gemacht habe. Mir ging es wieder gut, dir ging es offensichtlich auch gut und siehe da, du bist nicht einen Tag zu früh gekommen.
Ich war aber trotzdem froh um jeden Tag den du in meinem Bauch geblieben bist. Da bei uns ein Umzug geplant war, gab es jede Menge zu renovieren und ich habe noch eine Woche vor deiner Geburt unsere neue Wohnung gestrichen. Außerdem war der Urlaub der Tagesmutter deiner Schwester vorbei und ich konnte noch ein paar Tage in Ruhe genießen und etwas ausschlafen und Kräfte sammeln.
Ich war dann auch sehr gespannt wann du dich endlich auf den Weg machen würdest. Eigentlich habe ich mir ja gewünscht, dass du am 15.08.15 zu uns kommst, aber daran hast du dich nicht halten wollen, auch wenn ich morgens tatsächlich eine Stunde lang Wehen hatte. Die Hebamme war auch schon sehr gespannt wann du kommst, meinte sie doch schon ein bis zwei Wochen vor der Geburt, dass du eigentlich fertig seist. Tja und am 19.08. ging es dann tatsächlich langsam los. Einen Tag vorher war ich immerhin noch beim Frisör, vielleicht wolltest du ja warten, bis deine Mama etwas ansehnlicher aussieht. Am 19.8. habe ich gegen Nachmittag auf jeden Fall gemerkt, dass sich etwas in Gang setzt. Da das aber die Tage vorher auch schon häufig der Fall war, habe ich nicht allzu viel darauf gegeben. Ich habe deine Schwester von der Tagesmutter abgeholt (die meinte, dass mein Bauch sich noch mal ganz schön gesenkt hätte) und war mit ihr noch einkaufen während dein Papa Tapeten in der neuen Wohnung entfernt hat, da ich am 20.08. noch einem Freund von uns beim Tapezieren helfen wollte. Wieder zu Hause angekommen habe ich Essen gemacht und es gab Abendessen. Da war es noch immer etwas unangenehm, aber wie gesagt, das war es die Tage vorher auch immer mal wieder. Als deine Schwester dann geschlafen hat, nahmen die Wehen (denn als solche waren sie mittlerweile zu identifizieren) doch immer mehr zu. Gegen 23 Uhr war ich mir dann fast sicher, dass es losgehen würde. Du hast es also mit deinem Geburtstermin sehr genau genommen, da muss man sich schließlich auch dran halten wenn der einmal so festgesetzt wurde. Als dein Papa ins Bett gegangen ist, habe ich ihn vorgewarnt, dass es sein könnte, dass ich noch baden würde, weil ich Wehen hätte. Als er dann schlief, bin ich ins Wohnzimmer ausgewandert und habe angefangen die Zeitabstände fest zu halten, in denen die Wehen einsetzten. Sie waren zu dem Zeitpunkt schon etwa 5min auseinander, hielten aber noch nicht sehr lange an. Da deine Tante S. zu dem Zeitpunkt noch wach war, haben wir im Internet noch miteinander geschrieben und ich habe sie vorgewarnt, dass es wohl losgehen könnte und in einem Forum habe ich auch noch geschrieben. Die Wehen war da schon deutlich stärker als sie bei deiner Schwester am Anfang waren, trotzdem habe ich geglaubt, dass ich noch eine Menge Zeit hätte und wollte die Hebamme nicht wecken. Sie sollte noch schlafen und dann am nächsten Morgen zu uns kommen wenn es dann wirklich losgehen würde. Als ich dann auf die Toilette gegangen bin, habe ich auch festgestellt, dass der Schleimpfopf abgegangen ist - jaaaaaaa mit so leckeren Sachen wird man bei einer Geburt konfrontiert und lass es dir gesagt sein, das ist noch harmlos. Da man solche Dinge vermutlich nicht von seiner Mutter wissen will, werde ich das später bestimmt auch alles mal noch zensieren. Andererseits schadet es vielleicht nicht, wenn du das alles weißt wenn du später mal selber Papa wirst… Naja, wir werden sehen….
Die nächsten Stunden habe ich dann tatsächlich nicht viel gemacht. Ich habe wieder einmal festgestellt, dass Wehen nicht meine Freunde sind und war damit beschäftigt diese richtig zu veratmen. Da ich davon ausging, dass es bald losgehen würde, habe ich das Wohnzimmer aber geburtsbereit gemacht. Ich habe die Kisten noch einmal sortiert, die Babysachen in greifbarer Nähe hingelegt, die Unterlagen auf einen Stapel gelegt usw. Unsere Yogamatte habe ich dann auch recht früh vor dem Sofa ausgebereitet. Die Hebamme meinte, dass das angenehmer sei, wenn ich auf dem Boden knien würde und ich muss sagen, sie hat absolut recht gehabt. Die meisten Wehen habe ich dann kniend auf dem Boden, abgestützt auf dem Sofa genau in der Ecke des Sofas, veratmet. Um 2 Uhr bin ich dann baden gegangen und habe noch etwas gelesen. Die Wehen kamen dann in etwas kürzeren Abständen, waren aber nicht mehr so schmerzhaft, das war also ganz angenehm. Nach circa 45min habe ich dann die Wanne wieder verlassen und war hundemüde. Ich habe dann auch mal nach meinem Muttermund gefühlt und festgestellt, dass sich dieser schon am öffnen ist. Da war dann auch wirklich klar, dass es losgeht, nur habe ich noch immer mit deutlich mehr Zeit gerechnet. Ich dachte mir zu diesem Zeitpunkt, dass ich einfach warte bis die Fruchtblase platzt, da es bei deiner Schwester dann noch drei Stunden gedauert hat. Vorsorglich habe ich mir dann auch eine Binde eingelegt, da ich damit gerechnet habe, dass das nun jederzeit passieren könnte.
Die Wehen wurden mit der Zeit immer stärker und die Abstände kürzer und ich immer müder. Zwischen drei und vier Uhr habe ich mich dann auf das Sofa gelegt und versucht zu schlafen, das ging erstaunlich gut. Zwischen den Wehen habe ich immer wieder vor mich hingedöst und wenn es dann nach ein paar Minuten wieder losging, habe ich ganz brav den Wehentimer betätigt und vor mich hingeflucht um danach dann wieder zu dösen. Um kurz vor 5 ist dann die Fruchtblase geplatzt. Ich lag noch immer auf dem Sofa und habe gespürt wie sie gerissen ist. Ich bin dann ins Badezimmer gegangen und wollte auf dem Klo nach der Binde schauen, leider fiel diese direkt ins Klo so dass ich einen kurzen Moment verunsichert war, ob die Fruchtblase tatsächlich geplatzt ist, da ich dies ja nn nicht mehr überprüfen konnte. Ich dachte mir aber, dass ich diesmal vernünftig bin und nun einfach davon ausgehen, dass sie geplatzt ist, und entsprechend die Hebamme anrufe. Um punkt 5 Uhr rief ich bei A. an und sagte ihr, dass ich seit 23 Uhr vor mich hinwehe und nun vermutlich die Fruchtblase geplatzt ist. Sie fragte mich ob sie kommen solle. Einen kurzen Moment dachte ich noch darüber nach, ihr zu sagen, dass sie sich Zeit lassen könne, dachte mir dann aber wieder, dass ich diesmal vernünftig bin und habe ihr dann gesagt, dass es vielleicht besser ist wenn sie direkt kommt. Kurz danach habe ich deinen Papa geweckt der mich ziemlich verwirrt gefragt hat was denn los sei. Ich habe nur zu ihm gesagt: "Aufstehen! Kind kriegen!". Im Wohnzimmer habe ich noch schnell ein paar Unterlagen ausgebreitet und nach einem Blick auf die Uhr fiel mir siedenheiß ein, dass deine Schwester immer gegen 6 Uhr aufwacht und es dann vielleicht ungünstig wäre, wenn wir gerade dabei sind, dich auf die Welt zu bringen. Also habe ich deine Tante S. angerufen und sie gefragt wann der nächste Zug fährt und ihr gesagt dass sie bitte kommen soll. Dieses Telefonat wurde schon von einer ziemlich heftigen Wehe unterbrochen, bei der ich mal kurz dachte: "Mist es geht richtig los!"
Dein armer Papa war dagegen stark mit seinem Programm beschäftigt, seine Aufgabe war es nämlich Kaffee zu kochen, damit die Hebamme diesen zur Dammrissprävention nutzen kann. Während er in der Küche zugange war, wurde mir aber klar, dass der Kaffee nicht mehr zum Einsatz kommen würde, da du JETZT unterwegs warst. Ich habe deinen Papa gerufen und da die Wehen so extrem wehgetan haben (ich beneide ja die Frauen die sagen, dass die Presswehen am wenigsten schlimm sind, ich finde eigentlich nur die schlimm) hat er mich dauern gefragt ob er mir den Ball holen soll - er hatte die Hoffnung, dass ich dort weniger Schmerzen haben würde. Zwischendurch musste er dann auch wieder Kaffee machen… Ich war aber kaum in der Lage ihm zu sagen, dass das nun nichts mehr bringt und dein armer Papa hatte nun mal im Kopf, dass das seine Aufgabe sei. Als er wieder bei mir war, saß er auf dem Sofa während ich im seitlichen Ausfallschritt vor dem Sofa stand. Da kamen dann auch die ersten richtigen Presswehen, bei denen ich auch direkt aktiv mitpresste. Ich hatte immerhin im Kopf, dass eine Geburt die so schnell geht, selten mit Komplikationen verläuft, deswegen hatte ich eigentlich kaum Angst. Dein Papa hatte da schon deutlich größere Ängste, insbesondere da er sich eh immer schon Sorgen gemacht hat, was passiert wenn du mal unterversorgt sein würdest. Nach einigen Presswehen in denen ich das ganze Haus zusammengeschrien habe (was aber hinterher niemand gehört haben will) und zwischen denen ich gejammert habe, weil sich noch ein größeres Geschäft mit dem auf dem Weg gemacht hat: "Das ist eklig, ich will das nicht, das ist mir voll unangenehm!", (dein Papa hat das dann netterweise entsorgt und mir immer wieder erklärt, dass das doch nicht schlimm sei) kam dann auch dein Köpfchen. Dein Papa ist vom Sofa aufgestanden und hat dich in Empfang genommen. In dem Moment war mir dann aber auch etwas mulmig. Deine Schwester hatte schon angefangen zu schreien als nur der Kopf draußen war und irgendwie hatte ich dann doch Angst um dich, meine erste Frage war darum: "Lebt er? Lebt er?". Dein Papa hat dann nur gesehen, dass die Nabelschnur um deinen Hals liegt und du ziemlich blau bist. Ich hab ihn noch nie mit so viel Angst erlebt, er hat sich furchtbare Sorgen gemacht, dass dir was passiert und meinte nur immer wieder "Er hat die Nabelschnur um den Hals, was soll ich machen?". Ich habe dann einen Finger unter die Nabelschnur gelegt und war etwas beruhigt weil sie so locker saß. Trotzdem habe ich mich in diesem Moment versucht zu beeilen, damit du ganz schnell auf die Welt kommst. Als dein Papa dich dann um 5.39 Uhr aufgefangen hat, habe ich mich sofort umgedreht und mich auf den Boden gesetzt und dich in meinen Arm genommen, während Papa uns mit einem Handtuch zugedeckt hat. Immerhin hast du dann auch etwas geschrien, ich kann mich aber nur noch ganz nebulös an diese Minuten erinnern. Da du etwas Fruchtwasser geschluckt hast, warst du ziemlich am röcheln und an die Brust wolltest du auch noch nicht. Die Hebamme kam aber einige Minuten später und hat uns schnell sagen können, dass alles mit dir in Ordnung ist. Sie hat das Sofa schnell bezogen und wir beide haben uns dann auf das Sofa gelegt und gekuschelt. Deine Schwester ist kurz darauf auch wach geworden. Dein Papa hat das rechtzeitig gehört und hat sie abgefangen. Er hat ihr darauf erklärt, dass endlich ihr Brüderchen auf der Welt ist und dass sie es nun begrüßen darf. Sie kam dann auch gleich zu uns und war mindestens genauso glücklich und fasziniert wie wir. Noch mal ein paar Minuten später kam dann auch deine Tante S., die sich um deine Schwester gekümmert und sie in ihren ersten Minuten als große Schwester begleitet hat.
Du hast übrigens 3700g gewogen, warst 54cm groß und hattest einen Kopfumfang von 35cm.
Bis du die Brust gefunden hast, hat es dann noch mal etwas gedauert und bis du frei atmen konntest genauso. Ich war einfach nur platt und unheimlich stolz und froh und glücklich, dass wir das so gut zusammen gemeistert haben. Leider hat die Nachgeburt diesmal fast eine Stunde auf sich warten lassen, dabei wollte ich die Geburt einfach nur rum haben. Als die Hebamme dann die Plazenta untersucht hat, fand sie eine verkalkte Stelle. Nach weiterer Untersuchung meinte sie, dass es etwas komisch sei, da dies die einzige Stelle sei und diese sehr stark am Rand sein, ob wir wissen würden ob es ursprünglich mal eine Zwillingsanlage gegeben hätte.
Nach dem die Plazenta abgegangen ist, bin ich auch erst mal duschen gegangen. Ich habe mich wieder recht fit gefühlt und Verletzungen habe ich kaum gehabt. Lediglich mit einem Labienriss, der nicht genäht werden musste, habe ich etwas zu kämpfen, da ich den bei deiner Schwester aber auch schon hatte, habe ich direkt gewusst wie ich damit umzugehen habe, vielleicht ist er auch weniger stark, auf jeden Fall habe ich nicht so starke Schmerzen wie bei deiner Schwester.
Nach dem Duschen haben wir uns ins Bett gelegt und ganz viel gekuschelt. Die Hebamme ist dann gegen 8 Uhr gegangen und deine Tante S. gegen 10 Uhr.
Den ersten Tag haben wir beide dann ziemlich verschlafen, weil wir beide so kaputt waren.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 5 mal gemerkt