Mütter- und Schwangerenforum

Essstörung?

Anonym 190058
1 Beiträge
05.09.2016 17:15
Hallo

Es geht um meine, seit Jahren, beste Freundin und deswegen habe ich lange überlegt ob ich diesen Thread überhaupt aufmache. Deswegen auch anonym.

Könnte etwas länger werden.

Die Mama von meiner Freundin (ich nenne sie mal Sarah) leidet unter Schizophrenie. Sie war in der Klinik und alles und es ist auch deutlich besser aber richig gut wird es wohll nie.
Vor etwa 10 Jahren (da waren wir 14) war das so schlimm, dass Sarah total vernachlässigt wurde. Und um wieder mehr Aufmerksamkeit zu bekommen (ihr Vater wohnt in einer anderen Stadt) hat sie einfach mal aufgehört zu essen. und nahm ab und ab und ab.
Das mit der Aufmerksamkeit hat nicht funktioniert und es kam so weit dass sie gesagt hat "Mama, bring mich ins Krankenhaus, ich kann nicht mehr".
Sie war total abgemagert. Sehr lange hätte der Körper das nicht mehr mitgemacht.
Wochenlang war sie im Krankenhaus, wurde wieder einigermaßen aufgepäppelt. Und danach ging es mehrere Monate in eine Klinik. Sie hat wieder zugenommen und auch ihrer Mama ging es wieder besser, hat wohl "klick" gemacht.
Sarah hat immer gesagt, dass sie keine "typische" Essstörung hatte wie die anderen Jugendlichen in der Klinik. Sie selbst hat ja keine Probleme mit ihrem Körper gehabt sondern hat aufgehört zu essen damit ihre Mama sie mal wieder wahrnimmt.
Das hat sie dann auch ewig mit dem Jugendamt und so geklärt. Fazit: nach langer Rederei durfte sie in ein betreutes Wohnen in eine andere Stadt. (mit 15/16 Jahre sowas zu regeln ist 100%ig echt nicht ohne)
Jedes 2. Wochenende durfte sie ihre Mama sehen.
Ihr ging es zügig sehr viel besser.
So viel zur Vorgeschichte.
Und das hat auch bis jetzt gehalten.

Und jetzt?
Ich mein, Sarah war immer schlank. Aber jetzt? Sie hat wieder echt viel abgenommen.
Ich selbst sehe sie zu oft um das gleich zu sehen aber unsere Freunde haben das letztens schonmal gesagt (die kennen die Vorgeschichte nicht) aber jetzt habe ich sie mal 2,3 Wochen nicht gesehen und war echt geschockt. Was weibliches hat sie überhaupt gar nicht mehr ansich.

Wollte mir ihr drüber reden, und sie sagt dass sie weiß dass sie im Moment wieder sehr dünn ist, zu dünn. Sie hätte in all ihrem Männerstress halt 1,2 mal das Essen vergessen.
Aber von 1,2 Mal das Essen vergessen nimmt man doch nicht so rapide ab.

Am Wochenende waren wir auf einer Hochzeit. Und sie hat sich dort einfach von ein paar Erbsen, einem Ministückchen Fleisch und ein kleines Stück Eis versorgt. Sie hätte Bauchschmerzen,...is klar....

Hab ihr angeboten mit ihr zum Arzt zu gehen aber sie meinte das wäre nicht nötig.

Auch heute, wir waren Mittags verabredet. Eigentlich zum Mittagessen. Was war ihr Mittag? Ein Tee Hab dann extra was bestellt wo ich mir sicher war dass sie sich was stibitzt. Aber nein. Nix dergleichen.

Aber so geht das echt nicht.

Aber was soll ich machen? Sie zwingen zum Arzt zu gehen? Aber zu was für einem?

Sorry für den langen Text

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

es um eine liebe Freundin geht und die ganze Sache doch eher Anonym ist

shelyra
69110 Beiträge
05.09.2016 17:27
zwingen kannst du sie nicht. das muss von ihr ausgehen.

rede mit ihr! erklär ihr welche sorgen du hast. dass du angst um sie hast. dass du ihr beistehen wirst auf ihrem weg (falls du dazu bereit bist).
vielleicht kannst du noch mit ihrer familie und/oder gemeinsamen freunden reden. versuchen sie mit einzuspannen.

aber viel mehr wirst du da leider nicht machen können. denn der wille zum ändern muss von ihr ausgehen.
Zwerginator
7683 Beiträge
05.09.2016 17:32
Du kannst da garnichts tun, denn wenn du sie zu den oft darauf ansprichst drängst du sie in die Ecke, was es noch schlimmer macht.
Ich würde ihr beim nächsten persönlichen Treffen klipp und klar sagen, dass du weißt was los ist, dass du aber auch weißt, dass sie nur etwas ändern kann wenn sie es selbst will. Dass du sie nicht mehr darauf absprechen wirst, aber du da bist wenn sie bereit ist Hilfe anzunehmen.
Zwerginator
7683 Beiträge
05.09.2016 17:36
Achso, Essstörungen haben häufig nichts mit dem Gewicht zu tun, sondern treten auf weil derjenige machtlos ist, und der eigene Körper das einzige ist, worüber er macht hat.
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