Mütter- und Schwangerenforum

Depressionen nach Entbindung ...

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Sommerkind
9169 Beiträge
02.07.2012 21:50
Zitat von abendsonne:

Also ich habe das Gefühl, dass es langsam besser wird. Da die Kleine jetzt Vormittags im KiGa ist und ich auf der Arbeit, habe ich andere Gedanken im Kopf. Ich denke ich werde noch ein bis zwei Monate abwarten. Gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich es alleine packe.
Vielen Dank für deine Beiträge!!!!

Gerne
Die Hoffnung aufgeben darf man niemals Aber es ist keine Schande wenn du dir Hilfe holst. Ich wünsche dir, dass du das Kapitel bald endlich hinter dir lassen kannst
2kleineAngels
228 Beiträge
02.07.2012 22:03
Kennt das jemand??? Man möchte einfach nur sein altes leben zurück?? Das man dann sauer auf den Partner ist und ihn für alles die Schuld gibt ??
02.07.2012 22:20
Bei mir ist es hauptsächlich Panik, dass meinem Kind etwas passiert. Ich hatte eine ziemlich horrormäßige Geburt und hab seitdem panische Angst sie zu verlieren. Mit Beruhigungstees und auch durch die verstreichende Zeit hab ich das jetzt seit einiger Zeit halbwegs unter Kontrolle, aber ich denke, ich bin immer noch überprotektiv. Hab auch schon beschlossen, dass ich eine Therapie beginne, wenn meine Mucke aus dem Gröbsten raus ist. Jetzt halte ich es noch für kontraproduktiv, da ich sicherlich mit meinen Gefühlen konfrontiert wäre und ich das bestimmt auch noch mit heim schleppen würde.

Was die Vorurteile gegenüber Therapien angeht: Man muss es ja keinem sagen. Manche haben diese Vorurteile ja leider schon (Wobei das totaler Blödsinn ist. Wenn ich mir ein Bein gebrochen hab, lästert ja auch keiner, dass ich zum Orthopäden geh. Ich versteh immer nicht, was an psychischen Krankheiten schlimmer sein soll als an Physischen, zumal man das eh meistens nicht so trennen kann. ). Aber die sind nicht wichtig. Die geistige Gesundheit geht vor.
Sommerkind
9169 Beiträge
02.07.2012 22:34
Zitat von 2kleineAngels:

Kennt das jemand??? Man möchte einfach nur sein altes leben zurück?? Das man dann sauer auf den Partner ist und ihn für alles die Schuld gibt ??

Ja, das kenne ich zu gut, das hatte ich richtig schlimm. Sauer war ich in dem Sinne nicht auf meinen Freund, höchstens neidisch, weil für ihn im Prinzip alles weiterging wie vorher und er die Zeit mit dem Kleinen so richtig genießen und ihn lieben konnte. Aber tatsächlich war es ja gar nicht so, auch für den Partner ändert sich einiges, nur ist er in der Regel gesund und dadurch oft automatisch der "Buhmann". Ich war neidisch auf die bedingungslose Liebe die er für unseren Sohn empfinden konnte.
Hast du die Vermutung dass du eine Wochenbettdepression haben könntest?
2kleineAngels
228 Beiträge
02.07.2012 22:37
Ja also ich denke schon ... Es ist komisch ... Man kommt sich so fremd vor weil man sich so selber nicht kennt...
Sommerkind
9169 Beiträge
02.07.2012 22:38
Zitat von Mamota:

Bei mir ist es hauptsächlich Panik, dass meinem Kind etwas passiert. Ich hatte eine ziemlich horrormäßige Geburt und hab seitdem panische Angst sie zu verlieren. Mit Beruhigungstees und auch durch die verstreichende Zeit hab ich das jetzt seit einiger Zeit halbwegs unter Kontrolle, aber ich denke, ich bin immer noch überprotektiv. Hab auch schon beschlossen, dass ich eine Therapie beginne, wenn meine Mucke aus dem Gröbsten raus ist. Jetzt halte ich es noch für kontraproduktiv, da ich sicherlich mit meinen Gefühlen konfrontiert wäre und ich das bestimmt auch noch mit heim schleppen würde.

Was die Vorurteile gegenüber Therapien angeht: Man muss es ja keinem sagen. Manche haben diese Vorurteile ja leider schon (Wobei das totaler Blödsinn ist. Wenn ich mir ein Bein gebrochen hab, lästert ja auch keiner, dass ich zum Orthopäden geh. Ich versteh immer nicht, was an psychischen Krankheiten schlimmer sein soll als an Physischen, zumal man das eh meistens nicht so trennen kann. ). Aber die sind nicht wichtig. Die geistige Gesundheit geht vor.

Darf ich fragen woran du das festmachst? Deinen letzten Absatz find ich super toll geschrieben und zusammengefasst
Ich gestehe, dass ich vor meiner Erkrankung ähnlich wie du es schreibst gedacht habe. Heute weiß ich, dass das vollkommener Quatsch ist! Man ist nicht gleich automatisch verrückt, weil die Seele krank ist. Der Unterschied zu anderen Krankheiten ist nur, man sieht es nicht und hat in dem Sinne keine Schmerzen, also bekommt man oft ´nen Stempel aufgedrückt. Ich gehe heute sehr offen damit um, erzähle es jetzt natürlich auch nicht wild in der Gegend herum, aber wenn das Thema in irgendeiner Art und Weise zur Sprache kommt, erzähle ich es. Das ist nämlich nichts wofür man sich schämen muss, denn man kann ja nichts dafür.
Sommerkind
9169 Beiträge
02.07.2012 22:40
Zitat von 2kleineAngels:

Ja also ich denke schon ... Es ist komisch ... Man kommt sich so fremd vor weil man sich so selber nicht kennt...

Dem ist wohl wahr.. Darf ich fragen wie alt dein Kind ist?
02.07.2012 22:43
Das ist ne gute Frage, woran ich das festmache. Wahrscheinlich wird es dann sein, wenn wir mal nicht mehr Tag und Nacht zusammenstecken und sie alles mitbekommt, was ich so an Stimmungen hab. Wenn sie halt so ein Stückchen weit Leben abseits von Mama hat, das spannend und interessant ist, so dass ich mich dann mit meinen Problemen etwas zurückziehen kann. Wann das ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mein Gefühl sagt, jetzt ist das nicht.
Sommerkind
9169 Beiträge
02.07.2012 22:47
Zitat von Mamota:

Das ist ne gute Frage, woran ich das festmache. Wahrscheinlich wird es dann sein, wenn wir mal nicht mehr Tag und Nacht zusammenstecken und sie alles mitbekommt, was ich so an Stimmungen hab. Wenn sie halt so ein Stückchen weit Leben abseits von Mama hat, das spannend und interessant ist, so dass ich mich dann mit meinen Problemen etwas zurückziehen kann. Wann das ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mein Gefühl sagt, jetzt ist das nicht.

Wollte dir damit jetzt auch nicht zu nahe treten, falls du das so empfunden hast->
Ich stell´s mir nur schwierig vor, weil ich glaube, dass es immer wieder irgendwas geben wird/kann, was dich davon ab hält dir selbst zu helfen. Verstehst du was ich meine? Deine Tochter braucht dich ja auch in zwei, drei, vier Jahren noch und auch da wird sie deine Stimmungen mitbekommen. Aber du selbst wirst am besten wissen was gut für dich und vor allem deine Kleine ist
2kleineAngels
228 Beiträge
02.07.2012 22:50
Meine Tochter ist 2 Wochen alt
Sommerkind
9169 Beiträge
02.07.2012 22:54
Zitat von 2kleineAngels:

Meine Tochter ist 2 Wochen alt

Oh noch ganz frisch geschlüpft
Hast du ne Hebi? Falls ja, hast du mit der schon mal drüber gesprochen? Vielleicht ist es bei dir ja wirklich noch der Babyblues, würd´s dir auf jeden Fall sehr wünschen!!
Nira0912
17069 Beiträge
02.07.2012 23:29
Hallo,

ich gehöre auch mit dazu und bin gerade mittendrin Ich hab schon eine 3-jährige Tochter und mein Kleiner ist 4 Wochen alt.
Bei mir äußert es sich durch folgende Dinge:
Ich liebe ihn, aber nicht genug. Ich freu mich wenn er schläft und es nervt mich wenn er aufwacht oder schreit. Ich versorge ihn so wie er es braucht und tröste ihn, aber ich mach es nicht mit Freude sondern weil ich es muss. Im Moment ist er die Nächte übers Wochenende bei Oma und Opa. Wäre das nicht, wäre ich schon lange durchgedreht. In der Zeit wo er weg ist, vermiss ich ihn nicht. Wenn ich ihn hinbringe, freu ich mich wenn ich wieder fahren kann und weg bin. Wenn ich ihn wieder hole bin ich genervt. Wenn ich weiß, dass ich ihn abends wieder abgeben kann zähle ich die Stunden und schau ständig auf die uhr und freu mich. Die Zeit die ich dann habe genieße ich ihn vollen Zügen. Meine Tochter geht dann generell später ins Bett, weil wir dann noch was Kleines unternehmen oder einfach die Zeit alleine geniessen.
Mich nervt es jetzt schonwieder, dass er ab 6 Uhr ca. wieder Bauchschmerzen bekommt, ich ihn nicht wieder zum schlafen bekomme und ich morgen früh wieder in den größten Stress komme, wenn meine Tochter noch in den Kindergarten muss und jeder irgendwie versorgt, frisch gemacht und fertig sein muss und er dann noch sein Geschrei kund tut und ich alles nicht so schaffe wie ich gern will.
Ich wünsche mir auch mein altes Leben zurück. Wir haben eine eigene Firma. Ich hab im Büro ausgeholfen, habe Aufträge geliefert oder abgeholt. Mir fehlt das alles enorm. Ich fühle mich hier zuhause gefangen. richtig raus kann ich mit ihm nicht gehen, weil er entweder schreit oder er die Eindrücke von draußen dann abends verarbeitet und ich sowieso schon im Stress bin udn es dann noch schlimmer wird. Ich würde meinem Freund gern weiterhin in der Firma helfen, wieder ein Teil davon sein und wieder mehr Zeit mit ihm haben. Wir sehen uns jetzt sehr sehr wenig und ich bin nur auf mich alleine gestellt. Er fehlt mir enorm. Ich bin auch neidisch, dass er dort seine Ruhe hat, dass er mal die Musik aufdrehen kann, sich raus auf die Bank setzen kann, kein Babygeschrei hört, Gesellschaft hat (seine brüder helfen ihm oft)... einfach alles. Aber er leidet genauso wie ich, weil er lieber bei uns sein möchte und mir helfen will. Er wäre lieber zuhause als in der Firma. Ich wäre aber lieber dort, als hier zuhause. Das bringt oft dicke Luft und viel Streit, falsche GEdanken dem Anderen gegenüber usw. Aber trotzdem wissen wir wie sehr wir uns brauchen und wir sagen uns oft wie wichtig wir uns sind und geniessen die wenige Zeit miteinander.
Ich suche mir jetzt Hilfe und ich brauche die auch so schnell wie möglich. ich würde auch jedem raten sich möglichst schnell Hilfe zu suchen. Die heilungschancen sind sehr gut. Je eher man Hilfe sucht umso besser stehen die Chancen. Es muss aber jeder für sich entscheiden ob und wann man Hilfe braucht. Bei mir ist es schon ziemlich krass und ich merke es auch selbst. Deshalb kann ich es kaum erwarten bis Besserung eintritt
02.07.2012 23:35
Zitat von Sommerkind:

Zitat von Mamota:

Das ist ne gute Frage, woran ich das festmache. Wahrscheinlich wird es dann sein, wenn wir mal nicht mehr Tag und Nacht zusammenstecken und sie alles mitbekommt, was ich so an Stimmungen hab. Wenn sie halt so ein Stückchen weit Leben abseits von Mama hat, das spannend und interessant ist, so dass ich mich dann mit meinen Problemen etwas zurückziehen kann. Wann das ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mein Gefühl sagt, jetzt ist das nicht.

Wollte dir damit jetzt auch nicht zu nahe treten, falls du das so empfunden hast->
Ich stell´s mir nur schwierig vor, weil ich glaube, dass es immer wieder irgendwas geben wird/kann, was dich davon ab hält dir selbst zu helfen. Verstehst du was ich meine? Deine Tochter braucht dich ja auch in zwei, drei, vier Jahren noch und auch da wird sie deine Stimmungen mitbekommen. Aber du selbst wirst am besten wissen was gut für dich und vor allem deine Kleine ist

Ne, passt schon. Ich seh deinen Punkt. Aber generell bin ich niemand, der sich vor sowas drückt. Ich war auch in meiner Jugend schon 2x in Therapie wegen Depressionen. Das hat mir gut getan und ich würde es auch immer wieder machen. Nur im Moment geht die Waagschale der Dringlichkeit für mich halt noch nicht so tief, dass ich es in Kauf nehmen wollen würde, wenn meine Mucke dadurch belastet wird. Im Moment will sie ja sogar noch mehr Nähe als ich, also erdrücke ich sie nicht. Aber der Tag wird kommen und dann werde ich aktiv werden. Da bin ich sicher. Zur Not gibt es ja auch noch einen Papa, der mich dann anschubst.
02.07.2012 23:37
Zitat von 2kleineAngels:

Meine Tochter ist 2 Wochen alt

2 Wochen sind noch völlig normal dafür.
Glückwunsch erst mal noch.
Ich empfehle dir, lass dir in der Apotheke einen Tee mischen: 20g Melisse, 20g Thymian, 20g Baldrian, 20g Johanniskraut. Das hat mir die Hebi empfohlen und es hat mich viel ausgeglichener gemacht.
2kleineAngels
228 Beiträge
03.07.2012 00:29
Ok vielen dank!
Ich weiß ja auch nicht aber das ist alles so komisch... Man hat komische Gedanken... WAS WÄRE WENN..?
Ich bin auf jeden Fall froh das ich hier nicht alleine bin mit meinen kleinen Problemchen ..
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