Mütter- und Schwangerenforum

Miko und Flocke entdecken die Welt

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Flocke77
5037 Beiträge
29.10.2008 22:15
Huhu ihr Süssen...

endlich habe ich wieder Zeit zu schreiben. Miko schläft und ich nutze die Zeit, um aus unserem Leben zu berichten. wir fangen mal mit dem Morgen nach der Geburt an

Da bin ich

Liebe Mami, lieber Papi..
was war das denn bitte? Wieso muss ich jetzt schon aus meiner kuscheligen Kuschelhöhle ausziehen? Ich bin doch noch gar nicht ausgeschlafen und hier ist es mir sowieso viel zu kalt, viel zu hell und überhaupt. Ich bin jetzt erstmal beleidigt und damit ihr auch merkt, dass ich das völlig ernst meine, werde ich jetzt mal ganz spontan mein Kindspech absetzen. Einmal kurz ein bisschen angestrengt und schon wird es schön warm an meinem Popo. Hihi. Ich bin schlauer Junge. Ich bin Miko. Ich bin 56cm lang und wiege 3560 Gramm. Ich habe riesen Füße und lange Finger. Wie ein kleiner Maulwurf. Mein Augen sind blau und ich habe eine Stupsnase, Mamas Nase. Zum Glück, denn Papas wäre viel zu groß für mein feines, kleines Gesicht gewesen. Zusammengefasst, ich bin einfach ein Prachtexemplar.

Bei Papa auf dem Arm

Warum guckst du mich jetzt so verstört an? Ich bin es, dein Sohn.. Miko! Was ich momentan eindeutig zu rot im Gesicht bin, bist du zu blass. Liegt es daran, dass ich noch nicht wirklich sauber gewaschen bin oder musst du Mamis Schmerzensschreie noch verdauen? Stell dich mal nicht so mädchenhaft an. Schließlich musste wir leiden, nicht du. Es ist nicht lustig, seinen Kopf durch eine Öffnung so groß wie eine Zitrone zu pressen. Spaß ist echt was anderes. Und die Sache mit der Zange, darüber reden wir nochmal, wenn ich groß bin. Wie konntest du das nur zulassen und dann stehst du Mami nicht mal bei. Ich weiß ja nicht, was ich davon halten soll. Naja ist jetzt auch nicht so wichtig. Ich muss dich jetzt erst mal anschauen.

Die erste Nacht

...oder eher gesagt der Rest davon. Ich kann gar nicht aufhören, dich anzuschauen Mami. Ich bin richtig ein bisschen verliebt in dich. In deine blauen Augen, in deine Stupsnase und vor allen Dingen in deine Milchbar. Hmmm lecker. Den blassen Papa haben wir nach Hause geschickt. Der muss sich jetzt erstmal erholen und wir beide schauen uns einfach weiter an. Wie fühlt es sich wohl an, eine Miko-Mami zu sein? Bist du genauso stolz auf mich, wie ich auf dich? Bestimmt. Wir sind jetzt schon ein gutes Team. Du warst ganz tapfer und zur Belohnung werde ich ein ganz liebes Kind sein. Ich werde einfach weiter dein kleines Schneckenkind sein. Lieb und geduldig. Ich werde möglichst ohne Ton schreien und nur ganz wenig beim Wickeln motzen. Versprochen. Und jetzt versuchen wir beide zu schlafen. Du kuschelst dich noch ein bisschen näher an mich und ich mich an dich. Gute Nacht Mami, bis morgen.
29.10.2008 22:24
juhuuuu es gibt wieder was zu lesen

schön geschrieben
Jadaflo
78043 Beiträge
29.10.2008 22:25
lieber Miko, schöne gedanken hast, sag mal deiner mama die soll das alales schön weiter aufschreiben
ich lese das so gerne
ivonne
5377 Beiträge
29.10.2008 22:26
schön geschrieben

süßes Foto von dem Kleinen
StaceyMausiundJenny3
1576 Beiträge
29.10.2008 22:33
Glückskind-05
11389 Beiträge
29.10.2008 22:37
Wie immer sehr schön geschrieben!!!
Und euer kleiner Miko ist ein total süßes Kerlchen!!!
30.10.2008 06:32
toll geschrieben =)
Flocke77
5037 Beiträge
05.11.2008 20:56
weiter gehts...

Schreckmomente

Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu... seitdem du da bist, geht mir diese Liedstrophe nicht mehr aus dem Kopf. Du bist ein absolutes Wunschkind, von mir und von deinem Papa. Neun Monate haben wir sehnsüchtig gewartet und sind so glücklich und stolz dich nun bei uns zu haben.
Heute morgen war die Kinderärztin da. Aufgrund der Tatsache, dass sie dich mit der Zange geholt haben, wollte sie dich noch einmal in Augenschein nehmen und ein Blutprobe von dir haben, da ich ja diese blöden Strepptokokken habe. Nun ist es nachmittags und gerade war die Kinderkrankenschwester bei mir, um mir mitzuteilen, das deine Blutwerte alles andere als gut sind. Mir läuft es heiß und kalt den Rücken hinunter vor Angst. Warum du und was bedeutet das? Ich muss in wenigen Minuten Entscheidungen treffen, die ich eigentlich nicht treffen wollte. Ich wollte dich doch mit nach Hause nehmen und nicht mit dir auf die Neugeborenen-Intensivstation. Mir bricht es fast das Herz, als sie dich im Inkubator fort bringen. In Windeseile packe ich meine Taschen und fahre dir mit meiner Schwester hinterher. Meine Nerven liegen blank und irgendwie habe ich jetzt schon keine Tränen mehr.

In guten Händen

In Rotenburg angekommen, treffe ich mich mit deinem Papa, er nimmt mich in den Arm, selbst fix und fertig mit den nerven und versucht mich zu trösten. Der nette Assistenzarzt versucht mich ebenfalls aufzumuntern, es wäre eine reine Vorsichtsmaßnahme und es sähe alles sehr gut aus, aber irgendwie kommen diese Informationen nicht in meinem Gehirn an. Ich höre dich lauthals schreien, weil dir das ganze Prozederre überhaupt nicht in den Kram passt. Du bist richtig wütend und nur ich weiß warum..du magst nicht nackig auf dem Untersuchungstisch liegen. Als ich dann noch sehe, dass dir Fertigmilch gefüttert wird, platzt mir fast der Kragen, aber irgendwie fehlt mir die Kraft, noch irgendwas zu sagen. Ich nehme es einfach mal so hin. Alles was ich will, ist, dass du schnell wieder gesund wirst und ich dich mit nach Hause nehmen kann.

Wöchnerinnen

Auch ich bin nun offiziell verlegt, obwohl es mir bis auf ein paar Wehwehchen blendend geht. Wenn ich da meine Mitstreiterinnen hier sehe, die mit Sauertopfmiene über den Flur schleichen, wird mir ganz anders. Das Leid des Wunschkaiserschnitts, in dieser Klinik Gang und Gebe und für mich auch der ausschlaggebende Grund hier nicht zu entbinden, weil sie dich bei meiner Indikation, sicherlich mit einer Sectio geholt hätten. Ich lächle müde drüber, freue mich, dass es mir so gut geht und kann es kaum erwarten, wieder zu dir zu gehen.

..bis du schläfst..

bleibe ich bei dir, mein Schatz. Niemals könnte ich dieses Zimmer verlassen, wenn du noch die Augen auf hast. Schlimm genug, dass du kleines Wesen an der Infusion hängst und ein Zugang im Kopf hast. Es tut mir in der Seele weh, dich hier so liegen zu sehen. Ich schicke Stoßgebete in den Himmel, dass doch bitte alles gut werden soll. Du bist doch ein Gedanke Gottes ein genialer noch

Flocke77
5037 Beiträge
05.11.2008 22:20
noch ein paar Bilder

Flocke77
5037 Beiträge
06.11.2008 10:14
Wahnsinn, wie die Zeit vergeht und wie schnell sich die Zwerge verändern
Merlin99
1301 Beiträge
07.11.2008 10:03
Hey meine Süße.....

dein kleiner Mann ist ganz bezaubernd, aber ich fordere:

MEHR BILDER! ! ! ! !

Knuddelknutsch

Merlin und Sean
Putsch
26805 Beiträge
07.11.2008 10:14
Möchte wissen, wie es weitergeht
CaSwa
22654 Beiträge
07.11.2008 12:41
dein kleiner mann ist echt super süß!!!
wahnsinn, was aus sonem bauch rauskommt...habt ihr aber sehr gut hinbekommen!!!
Frau_Kaechele
107 Beiträge
07.11.2008 22:07
Oh wow, hab ja jetzt erst einen neuen Nike-Miko-Thread entdeckt!
Juhuuuu

Freu mich hier mehr über euch zu lesen! Ich hoffe, es geht euch allen 3en gut!

LG Kati
Flocke77
5037 Beiträge
08.11.2008 22:05
weiter gehts

Alles wird gut

Schon am nächsten Tag ist dein Entzündungswert rückläufig. Deinem Papa und mir fällt ein riesen Stein vom Herzen. Trotzdem bin ich verdammt nah am Wasser gebaut. Der Chefarzt der Geburtshilfe tröstet mich und versichert mir, dass alles gut mit dir wird und ich mir keine Sorgen machen brauch. Aber dennoch es war einfach ein verdammt komisches Gefühl, die Nacht ohne dich zu verbringen. Klar bin ich zum Füttern immer runter auf die Intensivstation gegangen, aber es ist einfach etwas anderes. Dich neben mir zu wissen war tausendmal beruhigender als die Tatsache, dich am Überwachungsmonitor auf der Intensivstation zu wissen. Die Welt ist schon manchmal verdreht.

Schreihals der Station

Was du den Ärzten gestern zu schreckhaft und zu still warst, bist du den Schwestern seit heute eindeutig zu laut. Was dir nicht passt teilst du lauthals mit. Hunger ist ganz doof...und wickeln und mit nacktem Popo auf der Wickelablage zu liegen ist noch doofer. Da kann der blöde Heizstrahler 3000 Watt haben, du bist einfach lieber angezogen. Wenn ich durch die Besucherschleuse komme erkenne ich dich schon am Gebrüll, wenn ich dann ins Zimmer komme und dich mit rotem Köpfchen und ganz tiefer Zornesfalte im Bettchen liegen sehe, muss ich fast schon wieder lachen, dass du dich so aufregen kannst. Gierig schnappst du nach meiner Brust und später nach der Flasche, mit der ich dir abgepumpte Muttermilch füttere.

Hilfe ich bin eine Kuh

Irgendwie finde ich hier im Krankenhaus nicht die nötige Ruhe, um dich zu stillen. Uns fehlt einfach die gemütliche Zweisamkeit. Ich sitze hier auf dem einigermaßen bequemen Stuhl, die Beine abgeknickt und sehe meinen Füßen beim anschwellen zu. Soviel Wasser hatte ich nicht mal in der Schwangerschaft. Auch mein Blutdruck lässt zu wünschen übrig. Viel zu hoch. Mein Kopf scheint zu zerplatzen und irgendwie wird mir alles zu viel. Dazu schießt mir die Milch ein und ich habe Brüste wie Pamela Anderson oder noch besser Lolo Ferrari zu ihren allerbesten Zeiten. Die Lakatationsberaterin sagt mir, dass ich abpumpen soll und das mindestens fünf bis sechs mal am Tag. Und nun sitze hier mit der Milchpumpe und fühle mich wie eine Kuh an der Melkmaschine.

Alles ist steigerungsfähig

Beim ersten Pumpen habe ich 0,5 Milliliter geschafft. In sensationelle 45 Minuten. Irgendwie frustrierend aber nun gut, da muss ich durch, ändern kann ich es ja nicht. Beim zweiten Mal schaffe ich immerhin schon einen Milliliter. Oha, wenn das kein Grund zum feiern ist. Es ist anstrengend, nicht nur dass mir das Geräusch tierisch auf den Zeiger geht, irgendwie fühle ich mich als Versagerin, da aus meiner Brust, trotz mühevoller Qual einfach nichts raus kommen will. Dann pumpe ich das dritte Mal ab.... 30 ml ich bin so stolz auf mich und meine Zitzen und du trinkst mit voller Wonne meine Milch. Du bist einfach ein Bild für die Götter, wie du so schmatzend in meinen Armen liegst. Ich liebe dich mein Kind und werde bitte schnell wieder gesund

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