Mütter- und Schwangerenforum

Brauche mal Argumentationshilfe-Arbeitszeit

Marie2010
4254 Beiträge
15.05.2018 15:23
Ich habe gerade quasi einen Knoten im Hirn und muss den mal entknoten. Vielleicht hat noch jemand einen hilfreichen Gedanken...

Ich habe letztes Jahr, Ende August, einen neuen Job angefangen. Gleich zu Beginn hatte ich mit meinem Teamleiter abgesprochen, dass ich montags immer bis 16 Uhr und donnerstags immer bis 18 Uhr arbeite.
Die 18 Uhr Dienste sind für alle Pflicht, der 16 Uhr Sache habe ich zugestimmt, damit auch mal ein Vollzeiter früher gehen kann.
Es war klar, dass die Dienste erst nach der Einarbeitung, irgendwann diesen Sommer, losgehen. Aber wir haben dann halt schonmal angefangen die Kinderbetreuung entsprechend zu planen. Montags geht meine Tochter nach der Schule mit zu ihrer Freundin oder die Beiden kommen zu uns und sind ca. 45 Minuten allein (aber immerhin ist sie nicht ganz allein), donnerstags geht sie zu Oma und Opa.
Jetzt habe ich letztens gefragt, wann wir mit den Diensten starten und mein Teamleiter meinte, wir müssten nochmal mit dem Chef sprechen und der Montag würde jetzt doch nicht passen.
Nun stehe ich da und überlege, wie ich vor meinem Chef argumentiere ohne als bockig da zu stehen und ohne dieses "Ich habe aber ein Kind"-Schild.
Im Grunde ist aber natürlich meine Tochter der Grund, warum es anders einfach Kacke ist.
Montags wäre sie betreut oder hätte wenigstens ihre Freundin bei sich, dienstags wäre sie jedesmal allein.
Ihre Freundin hat dienstags keine Zeit. Und irgendwie ist der Dienstag auch der einzige Nachmittag, wo wir Arztermine, Verabredungen usw. wahrnehmen können.
Mittwochs kommt sie um 12.45h aus der Schule und hat nachmittags reiten. Würde ich da bis 16h arbeiten, wäre sie ca. 3 3/4 Stunden allein und müsste ihr Hobby aufgeben. Donnerstags arbeite ich ja eh schon bis 18 Uhr. Freitags bis 16 Uhr ist immer mal machbar, aber nicht jeden Freitag.
Aber als Argumente vor'm Chef kommt das völlig blöd. Was interessiert den, ob mein Kind zum Reiten gehen kann oder ob es seine Freunde treffen kann.
Ich ärgere mich total, dass ich damals freiwillig diesem 16 Uhr Dienst zugestimmt habe. Den macht sonst keine einzige Teilzeitkraft. Aber das hilft mir jetzt auch nicht mehr. Ich arbeite 4,5 Stunden am Tag und meine Tochter muss trotzdem "leiden". Genau das wollte ich eigentlich nicht.
Fällt irgendwem etwas ein, wie ich das vernünftig argumentieren kann? Ich sehe gerade echt den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Mayberry
1071 Beiträge
15.05.2018 15:39
Hallo,

Wenn du den Montag von dir aus angeboten hast, dann würde ich sagen: Ich kann Montag bis 16 Uhr die Schicht machen wie von selbst angeboten oder gar nicht wie jede andere Teilzeitkraft. Im Prinzip kommst du ihnen doch schon entgegen indem du länger arbeitest.

Als Begründung würde ich gar nicht weit ausholen. Wenn sie fragend, ob ein anderer Tag möglich ist, sagst du „Nein, leider nicht, das habe ich bereits abgewogen mit meinen privaten Verpflichtungen.“

nilou
14053 Beiträge
15.05.2018 16:09
Ich würde sagen wie es ist. Du hast mit den abgesprochenen Arbeitszeiten geplant und fertig. Wenn es so wie abgesprochen nicht geht würde ich wie jede Teizeitkraft arbeiten. Fertig.

Wenn du jetzt anfängst da könnte ich evtl so und da mal so hast du am Ende das Planungschaos. Und bist völlig fertig weil du ständig anders arbeitest und Termine hin und her schieben musst.

Und sorry, du musst es deinem Arbeitgeber nicht immer Recht machen. Insbesondre nicht wenn er sich nicht an Absprachen hält.

Marie2010
4254 Beiträge
15.05.2018 16:09
Zitat von Mayberry:

Hallo,

Wenn du den Montag von dir aus angeboten hast, dann würde ich sagen: Ich kann Montag bis 16 Uhr die Schicht machen wie von selbst angeboten oder gar nicht wie jede andere Teilzeitkraft. Im Prinzip kommst du ihnen doch schon entgegen indem du länger arbeitest.

Als Begründung würde ich gar nicht weit ausholen. Wenn sie fragend, ob ein anderer Tag möglich ist, sagst du „Nein, leider nicht, das habe ich bereits abgewogen mit meinen privaten Verpflichtungen.“


Wahrscheinlich hast Du Recht.
Ich erkläre und entschuldige mich immer viel zu viel.
Im Grunde sollte ich wirklich sagen:"Montag oder gar nicht." Aber irgendwie bin ich immer viel zu "nett".
Mein Teamleiter meinte letztens:"Wir haben dich ja unter der Bedingung eingestellt, dass du einen Tag bis 16 Uhr machst." Interessant! Davon wurde im Bewerbungsgespräch nichts gesagt. Der Chef sagte nur:"Wichtig ist ein 18 Uhr Dienst pro Woche. Wann Sie an den anderen Tagen gehen, ist mir egal."
Das Thema 16 Uhr kam erst auf, als ich die Zusage für den Job schon hatte. Also eigentlich hiess es dann:"Wäre schön, wenn Du einen Nachmittag arbeiten könntest." Da hatte ich gesagt, dass bis 15 Uhr am Montag, Dienstag oder Donnerstag ginge. Dann kam"Es müsste bis 16 Uhr sein." Ich also gesagt, dass dann nur die Kombi Montag und Dienstag oder Montag und Donnerstag aber nicht Dienstag und Donnerstag geht. Da hiess es:"Ja, super! Das kriegen wir dann schon hin."
Ich könnte mich ärgern, dass ich den ganzen Mailverkehr gelöscht habe, nachdem er mir mündlich Montag und Donnerstag zugesagt hatte.
Marie2010
4254 Beiträge
15.05.2018 16:12
Zitat von nilou:

Ich würde sagen wie es ist. Du hast mit den abgesprochenen Arbeitszeiten geplant und fertig. Wenn es so wie abgesprochen nicht geht würde ich wie jede Teizeitkraft arbeiten. Fertig.

Wenn du jetzt anfängst da könnte ich evtl so und da mal so hast du am Ende das Planungschaos. Und bist völlig fertig weil du ständig anders arbeitest und Termine hin und her schieben musst.

Und sorry, du musst es deinem Arbeitgeber nicht immer Recht machen. Insbesondre nicht wenn er sich nicht an Absprachen hält.


Ja, ich muss da echt härter werden und aufhören es allen (ausser mir) recht machen zu wollen.
15.05.2018 17:09
Also das Kind ist ja wohl definitiv ein Grund und den würde ich auch anbringen.
Ende.
15.05.2018 18:05
Mach es beim Gespräch nicht zu kompliziert, dann klingt es eher nach Ausrede.

Sag ihm, dass du es die ganze Zeit schon wegen seiner ursprünglichen Aussage so organisiert hast, dass deine Tochter mit zu ner Freundin geht.
Und dass die Freundin bzw deren Eltern Dienstags keine Zeit haben. Punkt.
15.05.2018 18:07
Es war ursprünglich so vereinbart und wenn er die Vereinbarung nun über den Haufen wirft, ist das nicht deine Schuld!
nilou
14053 Beiträge
16.05.2018 05:26
Ich würde es auch nicht so kompliziert machen. Du musst dich nicht rechtfertigen. ihr habt eine Absprache und damit hast du geplant. Umplanen geht nicht. Warum wieso weshalb hat deinen Arbeitgeber nicht zu interessieren. Auch wo und wie deine Tochter betreut ist würde ich in diesem Gespräch nicht sagen. Es ist irrelevant und verwirrt nur.

Relevant ist was ihr vereinbart habt. Und das kann dein Arbeitgeber nicht einfach einseitig ändern.
JuRa1014
6112 Beiträge
16.05.2018 09:58
Ich war auch lange Zeit viel zu nett. Ich arbeite im Einzelhandel und nach der Trennung vom Vater meines Kindes habe ich angeboten, zwei Spätschichten in der Woche zu machen ( ein Abend kommt der Papa her, einen Abend schlafen sie bei Oma), in Ausnahmefällen würden auch 3x gehen, da dann aber mit Absprache. Auch wenn um 6 Uhr mal jemand dringend benötigt wird, würde ich kommen, aber auch da nur in Absprache (meine Mutter muss ja ihr OK geben). Ansonsten wäre ich immer um kurz vor 7 Uhr da, also kurz vor Ladenöffnung. Bei meiner alten Filialleiterin klappte das auch weitestgehend immer. Spätschichten musste ich machen, wollte der Bezirksleiter " wenn Sie nicht flexibel sind, können Sie gehen."
Im letzten Juni wurde dann eine neue Mutter eingestellt, die mit der Bezirksleitung abgemacht hat, nur zwischen 08:30 und 15 Uhr zu arbeiten. Da war ich so geschockt, das glaubt ihr nicht.
Im Januar bekamen wir dann einen neuen Filialleiter. Seitdem klappte das gar nicht mehr. 3x die Woche spät oder/ und 2x die Woche früh, waren keine Seltenheit. Er sagte immer nur:" tja, was soll ich machen, hab ja keine Leute."
Zu dem Zeitpunkt fing dann nämlich auch ne andere Mutter an, dass sie unter der Woche definitiv keine Spätschicht macht und vor halb 9 nicht anfängt. Sie hätte es schriftlich und es stehe auch in der Betriebsvereinbarung. Da war ich echt sauer, immerhin ist ihr Mann immer zwischen 15 und 16 Uhr von der Arbeit Zuhause.
Nun waren zwei Mütter da, die nur noch am Tag arbeiten konnten/wollten. Und ich hatte die Arschkarte.
Wenn ich Termine hatte, bekam ich keine frei, meine anderen beiden Muttis immer.
Irgendwann, nachdem ich mich wieder aufgeregt hab, sagte mein Filialleiter zu mir:" Frau x, Sie müssen auch Mal nein sagen!" "Ja sie denn, wenn Sie immer sagen, ich muss da kommen, Sie haben keinen?"
Jetzt nach 5 Monaten wurde es mir zu bunt und ich sagte ihm, dass ich vor 6 Uhr definitiv nicht mehr anfangen werde. "Das geht nicht, ich mach das hier nicht alleine am Morgen." " Doch, bei Frau x und Frau y war das morgens nie ein Problem, zudem war es mit der Bezirksleitung so abgesprochen." Wie ein kleines Kind hing er dann da:"nein, das geht nicht." Nun hatte er mich für nächste Woche wieder um 6 Uhr eingetragen, bin hin und hab gesagt, dass ich das nicht machen werde. "Doch machen Sie!" Hab ihm dann später noch ne WhatsApp geschrieben, und ihm noch einmal mitgeteilt, dass es mein voller ernst sei, dass ich nicht mehr um 6 Uhr anfange. Lediglich im Urlaub oder an den Wochenenden, wo die Kinder beim Vater sind. Und das es nicht sein könne, dass gewisse Mütter, die nicht alleinerziehend sind, ständig ihre Extrawurst bekommen. Auch habe ich gesagt, dass ich jetzt öfter wieder Schichten ab 08:30 Uhr haben will, da die Mutter, die letztes Jahr zu den Bedingungen eingestellt wurde, nun schwanger ist und zum 01.06. ein Beschäftigungsverbot erhält.
Er hat gesagt, ich soll auch mal nein sagen, und das tu ich jetzt auch. Zur Not kann ich mich immer noch an den Betriebsrat wenden und mich auch auf die Betriebsvereinbarung beziehen, in der steht, dass Eltern nur zwischen 8 und 18:30 Uhr arbeiten müssen. Ich sehe es nicht mehr ein. Ich bin super entgegengekommen und bekomme als Dank die Arschkarte... Nicht mehr mit mir.
16.05.2018 19:14
Ich würde auch sagen, wie es ist. Du hattest eine klare Absprache zu Beginn und hast deinen Alltag entsprechend so eingerichtetund fertig.
Ich arbeite auch in Teilzeit bis 15Uhr und da gibt es für mich gar keine Diskussion, wenn es passt und mein Mann ist zu Hause, dann bleibe ich notfallls auch länger, aber wenn es nicht geht, geht es eben nicht. Meine Tochter ist, wenn der Papa nicht da ist auch 3 Stunden allein zu Hause.
  • Dieses Thema wurde 0 mal gemerkt