Mütter- und Schwangerenforum

Karriere extrem - mit Kinder und Partner - was meint ihr?

Gehe zu Seite:
21.07.2019 19:37
Zitat von steph28:

Mein Mann stand schon vor der Entscheidung nach Brüssel oder in den Bundestag zu gehen. Er hat der Familie zu Liebe dankend abgelehnt. Er arbeitet zwar weiterhin in der Politik, aber ist oft früh zu Hause, abends um am Wochenende auch immer. Wir sind finanziell aber gut gestellt, bauen ein großes Haus in einer guten Gegend, fahren in den Urlaub etc. Warum sollen wir also weniger Zeit miteinander verbringen nur für mehr Geld?
Er bereut es auch keine Sekunde.

Da geht es doch nicht nur ums Geld.
Ich hoffe einfach mal dass die Leute die ganz oben stehen auch den Willen haben etwas zu verändern, Frieden erhalten wollen und unser Land besser machen möchten.
Klar dass das eben auch entlohnt wird!

Ich würde das wirklich nie nie wollen und kann deinen Mann voll verstehen aber "nur für mehr Geld" ist das nicht.
Ich bin dankbar dass es Leute gibt die sich einer solche Verantwortung stellen (genauso dankbar bin ich auch für die Menschen die jeden Tag unseren Müll beseitigen, unsere Alten pflegen oder unsere Kinder zu Welt bringen).
steph28
4166 Beiträge
21.07.2019 20:24
Zitat von Cookie88:

Zitat von steph28:

Mein Mann stand schon vor der Entscheidung nach Brüssel oder in den Bundestag zu gehen. Er hat der Familie zu Liebe dankend abgelehnt. Er arbeitet zwar weiterhin in der Politik, aber ist oft früh zu Hause, abends um am Wochenende auch immer. Wir sind finanziell aber gut gestellt, bauen ein großes Haus in einer guten Gegend, fahren in den Urlaub etc. Warum sollen wir also weniger Zeit miteinander verbringen nur für mehr Geld?
Er bereut es auch keine Sekunde.

Da geht es doch nicht nur ums Geld.
Ich hoffe einfach mal dass die Leute die ganz oben stehen auch den Willen haben etwas zu verändern, Frieden erhalten wollen und unser Land besser machen möchten.
Klar dass das eben auch entlohnt wird!

Ich würde das wirklich nie nie wollen und kann deinen Mann voll verstehen aber "nur für mehr Geld" ist das nicht.
Ich bin dankbar dass es Leute gibt die sich einer solche Verantwortung stellen (genauso dankbar bin ich auch für die Menschen die jeden Tag unseren Müll beseitigen, unsere Alten pflegen oder unsere Kinder zu Welt bringen).


Na gut, da hast du Recht. Es geht nicht nur ums Geld. Aber "Macht" interessiert uns beide nicht. Was bewegen können wir mit unseren Berufen auch so, das ist uns auch wichtig.
Serafinchen
4535 Beiträge
21.07.2019 21:23
Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Nuya:

Zitat von Serafinchen:

Wir beide stehen voll und ganz hintereinander, wenn es einer von uns als Ziel hätte, würde jeder von uns mitziehen.

Das klingt ja sehr lieb und idealistisch...
... und was, wenn es beide von euch zum jeweiligen ziel hätten? Meist funktioniert die art karriere um die es hier geht, wenn kinder im spiel sind, maximal für einen von beiden.
Oder halt, wenn extrem viel geld im hintergrund ist, und man sich hilfe und potentielle zumindest temporäre rund um die uhr betreuung der kinder, beliebig und an beliebigen orten "einkaufen" kann.

Ich denke wenn beide dieses Ziel haben und auch nur annähernd erreichen, verdient wenigstens einer von beiden genug um die Betreuung der Kinder sicher zu stellen.
schön für die Kinder, wenn sie dann beide Eltern kaum noch sehen. Aber ist bestimmt ganz wertvolle Qualitätszeit und muss daher langen

Es ist auch wichtig als Erwachsener weiter seine Träume zu verfolgen. Was bringt ein Elternteil, wenn es in Depressionen verfällt, weil es sich nicht selbst verwirklichen kann?
Schnecke510
7212 Beiträge
21.07.2019 21:25
Zitat von Serafinchen:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Nuya:

...

Ich denke wenn beide dieses Ziel haben und auch nur annähernd erreichen, verdient wenigstens einer von beiden genug um die Betreuung der Kinder sicher zu stellen.
schön für die Kinder, wenn sie dann beide Eltern kaum noch sehen. Aber ist bestimmt ganz wertvolle Qualitätszeit und muss daher langen

Es ist auch wichtig als Erwachsener weiter seine Träume zu verfolgen. Was bringt ein Elternteil, wenn es in Depressionen verfällt, weil es sich nicht selbst verwirklichen kann?

Ja, das sehe ich auch so. Man gibt sein Leben doch nicht auf für Kinder.
Christen
25044 Beiträge
21.07.2019 21:29
Zitat von Serafinchen:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Nuya:

...

Ich denke wenn beide dieses Ziel haben und auch nur annähernd erreichen, verdient wenigstens einer von beiden genug um die Betreuung der Kinder sicher zu stellen.
schön für die Kinder, wenn sie dann beide Eltern kaum noch sehen. Aber ist bestimmt ganz wertvolle Qualitätszeit und muss daher langen

Es ist auch wichtig als Erwachsener weiter seine Träume zu verfolgen. Was bringt ein Elternteil, wenn es in Depressionen verfällt, weil es sich nicht selbst verwirklichen kann?
man muss ja nicht in Depressionen verfallen, wenn man ein paar Stunden mehr die Kleinen beim groß werden begleitet. Sorry, aber komplett seine eigenen Träume zu verwirklichen, finde ich egoistisch. Entweder macht man dann halt die Karriere vor den Kindern, nach den Kindern oder nacheinander..
Und ich rede jetzt von Hardcore Karrieren, wo man eine Stunde am Tag daheim ist oder so. Ich meine keine normalen Berufe
Chrysopelea
14579 Beiträge
21.07.2019 22:08
Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

...
schön für die Kinder, wenn sie dann beide Eltern kaum noch sehen. Aber ist bestimmt ganz wertvolle Qualitätszeit und muss daher langen

Es ist auch wichtig als Erwachsener weiter seine Träume zu verfolgen. Was bringt ein Elternteil, wenn es in Depressionen verfällt, weil es sich nicht selbst verwirklichen kann?
man muss ja nicht in Depressionen verfallen, wenn man ein paar Stunden mehr die Kleinen beim groß werden begleitet. Sorry, aber komplett seine eigenen Träume zu verwirklichen, finde ich egoistisch. Entweder macht man dann halt die Karriere vor den Kindern, nach den Kindern oder nacheinander..
Und ich rede jetzt von Hardcore Karrieren, wo man eine Stunde am Tag daheim ist oder so. Ich meine keine normalen Berufe


Der Punkt ist ja oft, dass man den Traumjob gar nicht mehr ausüben kann, wenn man Stunden reduzieren oder seltener umziehen möchte. Da heißt es je nachdem ganz oder gar nicht. Und mit Mitte 50 noch eine Karriere starten zu wollen halte ich schon für utopisch
Marf
28076 Beiträge
21.07.2019 22:18
Zitat von Polly46:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Christen:

...

Es ist auch wichtig als Erwachsener weiter seine Träume zu verfolgen. Was bringt ein Elternteil, wenn es in Depressionen verfällt, weil es sich nicht selbst verwirklichen kann?
man muss ja nicht in Depressionen verfallen, wenn man ein paar Stunden mehr die Kleinen beim groß werden begleitet. Sorry, aber komplett seine eigenen Träume zu verwirklichen, finde ich egoistisch. Entweder macht man dann halt die Karriere vor den Kindern, nach den Kindern oder nacheinander..
Und ich rede jetzt von Hardcore Karrieren, wo man eine Stunde am Tag daheim ist oder so. Ich meine keine normalen Berufe


Der Punkt ist ja oft, dass man den Traumjob gar nicht mehr ausüben kann, wenn man Stunden reduzieren oder seltener umziehen möchte. Da heißt es je nachdem ganz oder gar nicht. Und mit Mitte 50 noch eine Karriere starten zu wollen halte ich schon für utopisch

Zu deinem letzten Satz....viele beginnen in diesem Alter nochmals etwas Neues.EBEN weil nun die Kinder flügge sind ,das Haus abbezahlt ist .Oder es eine Scheidung gab.Was auch immer..... es gibt sehr viele die dann nochmals durchstarten.Und jeder,der in seinem Beruf aufgeht,ihn gut macht ,ist in meinen Augen auch erfolgreich und hat somit eine Karriere.Sei es nun als Sachbearbeiter in einem Amt oder als von der Leyen in der EU.Das mache ich nicht an einem Studium oder so fest.Sondern am Engagement,Motivation und auf was man am Abend zurückblicken kann.
Tanzbär
13446 Beiträge
21.07.2019 22:21
Zitat von Polly46:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

Zitat von Christen:

...

Es ist auch wichtig als Erwachsener weiter seine Träume zu verfolgen. Was bringt ein Elternteil, wenn es in Depressionen verfällt, weil es sich nicht selbst verwirklichen kann?
man muss ja nicht in Depressionen verfallen, wenn man ein paar Stunden mehr die Kleinen beim groß werden begleitet. Sorry, aber komplett seine eigenen Träume zu verwirklichen, finde ich egoistisch. Entweder macht man dann halt die Karriere vor den Kindern, nach den Kindern oder nacheinander..
Und ich rede jetzt von Hardcore Karrieren, wo man eine Stunde am Tag daheim ist oder so. Ich meine keine normalen Berufe


Der Punkt ist ja oft, dass man den Traumjob gar nicht mehr ausüben kann, wenn man Stunden reduzieren oder seltener umziehen möchte. Da heißt es je nachdem ganz oder gar nicht. Und mit Mitte 50 noch eine Karriere starten zu wollen halte ich schon für utopisch

Wer mit Mitte 50 Karriere machen möchte, hat ja vergleichsweise spät schon angefangen, d.h. man konnte vorher schon einige Jahre Karriere machen. Wenn man natürlich mit 25 Jahren Kinder bekommt und dann 30 Jahre zuhause bleibt, wird es tatsächlich schwierig. Wer vorher schon arbeiten war und während der Kinder dann dran bleibt, kann auch nach den Kindern noch Karriere machen. Es gibt ja nicht immer nur schwarz oder weiß.
Chrysopelea
14579 Beiträge
21.07.2019 22:23
Zitat von Marf:

Zitat von Polly46:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

...
man muss ja nicht in Depressionen verfallen, wenn man ein paar Stunden mehr die Kleinen beim groß werden begleitet. Sorry, aber komplett seine eigenen Träume zu verwirklichen, finde ich egoistisch. Entweder macht man dann halt die Karriere vor den Kindern, nach den Kindern oder nacheinander..
Und ich rede jetzt von Hardcore Karrieren, wo man eine Stunde am Tag daheim ist oder so. Ich meine keine normalen Berufe


Der Punkt ist ja oft, dass man den Traumjob gar nicht mehr ausüben kann, wenn man Stunden reduzieren oder seltener umziehen möchte. Da heißt es je nachdem ganz oder gar nicht. Und mit Mitte 50 noch eine Karriere starten zu wollen halte ich schon für utopisch

Zu deinem letzten Satz....viele beginnen in diesem Alter nochmals etwas Neues.EBEN weil nun die Kinder flügge sind ,das Haus abbezahlt ist .Oder es eine Scheidung gab.Was auch immer..... es gibt sehr viele die dann nochmals durchstarten.Und jeder,der in seinem Beruf aufgeht,ihn gut macht ,ist in meinen Augen auch erfolgreich und hat somit eine Karriere.Sei es nun als Sachbearbeiter in einem Amt oder als von der Leyen in der EU.Das mache ich nicht an einem Studium oder so fest.Sondern am Engagement,Motivation und auf was man am Abend zurückblicken kann.


Ok, das kommt vermutlich darauf an welche Karriere man sich wünscht. Denn mit Mitte 50 das Studium zu starten, das man mit 60 beendet und dann mit dem Praktika hopping zu beginnen. Da kommt man bis 67 nicht mehr dort an wo man hin will. Aber wenn man direkt einsteigen kann, ist das natürlich was anderes.
Chrysopelea
14579 Beiträge
21.07.2019 22:25
Zitat von Tanzbär:

Zitat von Polly46:

Zitat von Christen:

Zitat von Serafinchen:

...
man muss ja nicht in Depressionen verfallen, wenn man ein paar Stunden mehr die Kleinen beim groß werden begleitet. Sorry, aber komplett seine eigenen Träume zu verwirklichen, finde ich egoistisch. Entweder macht man dann halt die Karriere vor den Kindern, nach den Kindern oder nacheinander..
Und ich rede jetzt von Hardcore Karrieren, wo man eine Stunde am Tag daheim ist oder so. Ich meine keine normalen Berufe


Der Punkt ist ja oft, dass man den Traumjob gar nicht mehr ausüben kann, wenn man Stunden reduzieren oder seltener umziehen möchte. Da heißt es je nachdem ganz oder gar nicht. Und mit Mitte 50 noch eine Karriere starten zu wollen halte ich schon für utopisch

Wer mit Mitte 50 Karriere machen möchte, hat ja vergleichsweise spät schon angefangen, d.h. man konnte vorher schon einige Jahre Karriere machen. Wenn man natürlich mit 25 Jahren Kinder bekommt und dann 30 Jahre zuhause bleibt, wird es tatsächlich schwierig. Wer vorher schon arbeiten war und während der Kinder dann dran bleibt, kann auch nach den Kindern noch Karriere machen. Es gibt ja nicht immer nur schwarz oder weiß.


Ich wollte auch nicht sagen, dass es unmöglich ist. Das hängt von den Faktoren ab. Allen voran davon was der angestrebte,"Traumjob" ist.
Marf
28076 Beiträge
21.07.2019 22:28
Zitat von Polly46:

Zitat von Marf:

Zitat von Polly46:

Zitat von Christen:

...


Der Punkt ist ja oft, dass man den Traumjob gar nicht mehr ausüben kann, wenn man Stunden reduzieren oder seltener umziehen möchte. Da heißt es je nachdem ganz oder gar nicht. Und mit Mitte 50 noch eine Karriere starten zu wollen halte ich schon für utopisch

Zu deinem letzten Satz....viele beginnen in diesem Alter nochmals etwas Neues.EBEN weil nun die Kinder flügge sind ,das Haus abbezahlt ist .Oder es eine Scheidung gab.Was auch immer..... es gibt sehr viele die dann nochmals durchstarten.Und jeder,der in seinem Beruf aufgeht,ihn gut macht ,ist in meinen Augen auch erfolgreich und hat somit eine Karriere.Sei es nun als Sachbearbeiter in einem Amt oder als von der Leyen in der EU.Das mache ich nicht an einem Studium oder so fest.Sondern am Engagement,Motivation und auf was man am Abend zurückblicken kann.


Ok, das kommt vermutlich darauf an welche Karriere man sich wünscht. Denn mit Mitte 50 das Studium zu starten, das man mit 60 beendet und dann mit dem Praktika hopping zu beginnen. Da kommt man bis 67 nicht mehr dort an wo man hin will. Aber wenn man direkt einsteigen kann, ist das natürlich was anderes.

Ich denke das jemand mit 50 einen neuen Lebensabschnitt nicht an diesen Dingen festmacht und es sicher auch anders anpackt.Und auch in den Betrieben etc. ganz anders angenommen bzw. wahrgenommen wird.
Chrysopelea
14579 Beiträge
21.07.2019 22:35
Zitat von Marf:

Zitat von Polly46:

Zitat von Marf:

Zitat von Polly46:

...

Zu deinem letzten Satz....viele beginnen in diesem Alter nochmals etwas Neues.EBEN weil nun die Kinder flügge sind ,das Haus abbezahlt ist .Oder es eine Scheidung gab.Was auch immer..... es gibt sehr viele die dann nochmals durchstarten.Und jeder,der in seinem Beruf aufgeht,ihn gut macht ,ist in meinen Augen auch erfolgreich und hat somit eine Karriere.Sei es nun als Sachbearbeiter in einem Amt oder als von der Leyen in der EU.Das mache ich nicht an einem Studium oder so fest.Sondern am Engagement,Motivation und auf was man am Abend zurückblicken kann.


Ok, das kommt vermutlich darauf an welche Karriere man sich wünscht. Denn mit Mitte 50 das Studium zu starten, das man mit 60 beendet und dann mit dem Praktika hopping zu beginnen. Da kommt man bis 67 nicht mehr dort an wo man hin will. Aber wenn man direkt einsteigen kann, ist das natürlich was anderes.

Ich denke das jemand mit 50 einen neuen Lebensabschnitt nicht an diesen Dingen festmacht und es sicher auch anders anpackt.Und auch in den Betrieben etc. ganz anders angenommen bzw. wahrgenommen wird.


Dann hoffe ich einfach mal, dass du recht hast.
Marf
28076 Beiträge
21.07.2019 22:36
Zitat von Polly46:

Zitat von Marf:

Zitat von Polly46:

Zitat von Marf:

...


Ok, das kommt vermutlich darauf an welche Karriere man sich wünscht. Denn mit Mitte 50 das Studium zu starten, das man mit 60 beendet und dann mit dem Praktika hopping zu beginnen. Da kommt man bis 67 nicht mehr dort an wo man hin will. Aber wenn man direkt einsteigen kann, ist das natürlich was anderes.

Ich denke das jemand mit 50 einen neuen Lebensabschnitt nicht an diesen Dingen festmacht und es sicher auch anders anpackt.Und auch in den Betrieben etc. ganz anders angenommen bzw. wahrgenommen wird.


Dann hoffe ich einfach mal, dass du recht hast.

Nuya
10447 Beiträge
21.07.2019 22:43
Da das der bereich ist, wo ich mich am ehesten auskenne, bezieht sich das jetzt auf die karriere in der wissenschaft:

Man braucht
- abi
- bachelor (3 jahre regelstudienzeit)
- master (2 jahre regelstudienzeit)
- promotion (3-5 jahre)
- postdoc-phase
- evtl juniorgruppenleitung
- mit 40 ist der zug für die professur abgefahren.

Sagen wir jemand macht mit 17/18 abi, fängt dann gleich an zu studieren, dann ist er, wenn es ideal läuft mit 20/21 fertig mit dem bachelor, mit 22/23 fertig mit dem master mit 26-28 fertig mit der promotion (und da ist noch kein studienfachwechsel, sinnkriese, selbst finanziertes studium und deswegen 20h arbeit neben dem studium, was einen runter bremst, oder sonst was eingerechnet, längere krankheit oder auch andere trivialitäten auf die man keinen einfluss hat, wie dass man keinen platz im praktikum bekommt, das aber verpflichtend ist für die nächste veranstaltung, da hat man je nach prüfungsordnung ganz flux die "regelstudienzeit" überschritten, ganz ohne faul gewesen zu sein - die leute, die ich so kenne schliessen ihre promotion im schnitt mit etwa 30 ab, 32, 33 ist auch keine seltenheit.).
Dann noch postdocs, schwubbs, ist man schnell schonmal 34+ jahre alt. Und das ist der ideale verlauf, ohne kinder, ohne elternzeit, ohne schicksalsschläge, krankheit, sonstige private tiefschläge... Dann noch ne Juniorgruppenleitung evtl auf dem weg zur professur. Das ist alles schon wirklich eng getaktet, dann idealerweise bitte noch einen oder mehrere auslandsaufenthalte irgendwo dazwischen schieben und so weiter.
Und die ellenbogen und die portion glück und "zur richtigen zeit am richtigen ort", die man braucht, wären auch noch zu beachten.
Konferenzen? Wer nimmt das evtl schon vorhandene kind/er über nacht, am wochenende, wenn der partner nicht mit zieht?
Da innerhalb des zeitrahmens noch nen paar kinder dazwischen organisiert bekommen geht schlichtweg nur mit unterstützung oder mit mehr zeit, wo dann nach hinten raus der zug für die professur irgendwann abgefahren ist. Ist einfach so. Entweder vor 40 oder quasi unmöglich.

Und geld kriegt man auch nicht endlos in all dieser zeit. Also zusätzliche betreuung für eventuelle kinder einkaufen ist da nicht so einfach.
Eine karriere in der wissenschaft ohne die unterstützung des partners/weiterer leute, der dann die kinderbetreuung und sowas zu grossen teilen übernimmt, ist nicht so einfach.
Daher sind es dann auch oft mehr männer als frauen.
Und als frau kommt dann in den naturwissenschaften auch noch das problem mit eventueller laborarbeit dazu, die man dann zum beispiel in der schwangerschaft und stillzeit nicht machen darf.

Also in so einem fall ist es mit "karriere" vor oder nach den kindern nicht so einfach. Da kann man es eigentlich nur gleichzeitig machen, schon allein zeitlich, wenn man die biologische uhr bedenkt. Gilt natürlich wieder für frauen stärker als für männer.



Es mag männer geben, die das mit gehen, aber oftmals sind es dann immer noch doch eher die frauen, die ihren männern das ermöglichen. In meinem beschriebenen fall (karriere in der wissenschaft in einer naturwissenschaft mit laborarbeit) zusätzlich durch biologische notwendigkeiten begünstigt (frau muss nunmal das kind austragen und wenn gewünscht, muss frau es auch stillen - beides oftmals ein problem in der vereinbarkeit mit laborarbeit).

Aber ich sehe hier übrigens auch extreme regionale unterschiede (in bayern wurde es mir sehr schwer gemacht, seit ich in berlin lebe, ist deutlich mehr offenheit da), und es wird auch besser. Uni-kitas, randzeitenbetreuung, etc. Letzte woche hab ich den mini einfach mit auf die arbeit genommen und ihn am tablet spielen lassen. Keiner hat doof geguckt, es wurde süss gefunden (er hat sich aber auch echt gut benommen und ich konnte arbeiten - das ging aber nur, da an dem tag reine datenauswertung anstand ohne labor). Aber das ist sehr arbeitsgruppenabhängig. Institute sind tendentiell unangenehmer als unis und eine arbeitsgruppe ist kaum vergleichbar mit der nächsten. Ich habe jetzt einfach einen unheimlich tollen chef. Aber in anderen arbeitsgruppen geht es auch sehr anders zu.

Und ich könnte meinen job trotz tollem chef nicht machen, wenn wir uns das bringen und holen nicht aufteilen würden. Ich bringe, papa holt. Und ich sehe mein kind nicht so viel, wie ich es gern hätte, weil ich abends oft recht spät bin, und das obwohl ich nicht mal eine "karriere" mache, der zug für eine professur ist für mich schon lange abgefahren.

Und nein, mein mann ist nicht gleich von anfang an jubelnd in die luft gehüpft bei meiner berufswahl.

Ich sag nicht, dass es unmöglich ist, ist es sicher. Aber halt eben nicht im alleingang.
Chrysopelea
14579 Beiträge
21.07.2019 23:08
Zitat von Nuya:

Da das der bereich ist, wo ich mich am ehesten auskenne, bezieht sich das jetzt auf die karriere in der wissenschaft:

Man braucht
- abi
- bachelor (3 jahre regelstudienzeit)
- master (2 jahre regelstudienzeit)
- promotion (3-5 jahre)
- postdoc-phase
- evtl juniorgruppenleitung
- mit 40 ist der zug für die professur abgefahren.

Sagen wir jemand macht mit 17/18 abi, fängt dann gleich an zu studieren, dann ist er, wenn es ideal läuft mit 20/21 fertig mit dem bachelor, mit 22/23 fertig mit dem master mit 26-28 fertig mit der promotion (und da ist noch kein studienfachwechsel, sinnkriese, selbst finanziertes studium und deswegen 20h arbeit neben dem studium, was einen runter bremst, oder sonst was eingerechnet, längere krankheit oder auch andere trivialitäten auf die man keinen einfluss hat, wie dass man keinen platz im praktikum bekommt, das aber verpflichtend ist für die nächste veranstaltung, da hat man je nach prüfungsordnung ganz flux die "regelstudienzeit" überschritten, ganz ohne faul gewesen zu sein).
Dann noch postdocs, schwubbs, ist man schnell schonmal 34+ jahre alt. Und das ist der ideale verlauf, ohne kinder, ohne elternzeit, ohne schicksalsschläge, krankheit, sonstige private tiefschläge... Dann noch ne Juniorgruppenleitung evtl auf dem weg zur professur. Das ist alles schon wirklich eng getaktet, dann idealerweise bitte noch einen oder mehrere auslandsaufenthalte irgendwo dazwischen schieben und so weiter.
Und die ellenbogen und die portion glück und "zur richtigen zeit am richtigen ort", die man braucht, wären auch noch zu beachten.
Konferenzen? Wer nimmt das evtl schon vorhandene kind/er über nacht, am wochenende, wenn der partner nicht mit zieht?
Da innerhalb des zeitrahmens noch nen paar kinder dazwischen organisiert bekommen geht schlichtweg nur mit unterstützung oder mit mehr zeit, wo dann nach hinten raus der zug für die professur irgendwann abgefahren ist. Ist einfach so. Entweder vor 40 oder quasi unmöglich.

Und geld kriegt man auch nicht endlos in all dieser zeit. Also zusätzliche betreuung für eventuelle kinder einkaufen ist da nicht so einfach.
Eine karriere in der wissenschaft ohne die unterstützung des partners/weiterer leute, der dann die kinderbetreuung und sowas zu grossen teilen übernimmt, ist nicht so einfach.
Daher sind es dann auch oft mehr männer als frauen.
Und als frau kommt dann in den naturwissenschaften auch noch das problem mit eventueller laborarbeit dazu, die man dann zum beispiel in der schwangerschaft und stillzeit nicht machen darf.

Also in so einem fall ist es mit "karriere" vor oder nach den kindern nicht so einfach. Da kann man es eigentlich nur gleichzeitig machen, schon allein zeitlich, wenn man die biologische uhr bedenkt. Gilt natürlich wieder für frauen stärker als für männer.



Es mag männer geben, die das mit gehen, aber oftmals sind es dann immer noch doch eher die frauen, die ihren männern das ermöglichen. In meinem beschriebenen fall (karriere in der wissenschaft in einer naturwissenschaft mit laborarbeit) zusätzlich durch biologische notwendigkeiten begünstigt (frau muss nunmal das kind austragen und wenn gewünscht, muss frau es auch stillen - beides oftmals ein problem in der vereinbarkeit mit laborarbeit).

Aber ich sehe hier übrigens auch extreme regionale unterschiede (in bayern wurde es mir sehr schwer gemacht, seit ich in berlin lebe, ist deutlich mehr offenheit da), und es wird auch besser. Uni-kitas, randzeitenbetreuung, etc. Letzte woche hab ich den mini einfach mit auf die arbeit genommen und ihn am tablet spielen lassen. Keiner hat doof geguckt, es wurde süss gefunden (er hat sich aber auch echt gut benommen und ich konnte arbeiten - das ging aber nur, da an dem tag reine datenauswertung anstand ohne labor). Aber das ist sehr arbeitsgruppenabhängig. Institute sind tendentiell unangenehmer als unis und eine arbeitsgruppe ist kaum vergleichbar mit der nächsten. Ich habe jetzt einfach einen unheimlich tollen chef. Aber in anderen arbeitsgruppen geht es auch sehr anders zu.

Und ich könnte meinen job trotz tollem chef nicht machen, wenn wir uns das bringen und holen nicht aufteilen würden. Ich bringe, papa holt. Und ich sehe mein kind nicht so viel, wie ich es gern hätte, weil ich abends oft recht spät bin, und das obwohl ich nicht mal eine "karriere" mache, der zug für eine professur ist für mich schon lange abgefahren.

Und nein, mein mann ist nicht gleich von anfang an jubelnd in die luft gehüpft bei meiner berufswahl.

Ich sag nicht, dass es unmöglich ist, ist es sicher. Aber halt eben nicht im alleingang.


Ja so geht es mir auch. Professur ist eh nicht sein, da ich mich für meine Beziehung, gegen Auslandsaufenthalte entschieden habe. Wenn ich jetzt noch ein paar Jahre was anderes mache um Stunden zu reduzieren, werde ich nicht in die Forschung zurück kommen. Aber damit finde ich mich schon irgendwie ab, wenn es nötig wird und finde hoffentlich was anderes, erfüllendes.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 6 mal gemerkt