Mütter- und Schwangerenforum

Der Fall Ian Watkins - Ich bekomme das nicht aus meinem Kopf!

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06.12.2013 13:09
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von PittiPlatsch287:

Wenn wir jetzt wieder bei Selbstjustitz sind...
Hat Jemand von euch den Film Prisoners gesehen?
Mit Hugh Jackmann?
Da geht es ja auch darum...
und auch darum das es den falschen treffen kann.


Na ja, darum ja bei einem klaren Fall. Der Mensch hat gestanden und man kann davon ausgehen, dass das bei klarem Verstand passiert ist. Wenn ich von Selbstjustiz spreche, dann meine ich auch nicht, dass jemand gefoltert wird oder dergleichen, sondern, dass sich vielleicht ein paar menschen zusammen finden, die kurz und so schmerzlos es eben geht dafür sorgen, dass diese Person den Tag nicht überlebt. Ich denke da z.B. an sichere Schützen und mehrere sollten es sein, damit keiner ausmachen kann, wer den Schuss wirklich abgegeben hat, damit die Psyche nicht so sehr belastet wird.


Also in dem Fall... Würde ich auch so denken...
Nicht selber die Hände schmutzig machen sondern Jemanden beauftragen... Am Besten ein Schuß... ein Treffer...

Der Film hat mich trotzdem zum Nachdenken gebracht...
Man kann den Vater verstehen. Jeder der selber Vater oder Mutter ist kann das!
Doch man weiß meistens nie ob man den Richtigen grade hat!
06.12.2013 13:20
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von Anja_MTK:

Zitat von sushimum:

Zitat von Anja_MTK:

...


Ja das stimmt .. es ist alles ein teufelskreis

es ist auch ein komplexes Thema ... Aber es passiert (scheinbar?) so wenig. Es gab mal so Aktion vom Bund "Sprechen hilft", wo eben auch notwendige Schritte abgeleitet werden sollen. Was da rauskam war genau das, was ich erwartet habe. Es wurde so ziemlich genau das als notwendig herausgefunden, wie es eben ist ... aber passiert nun groß was? ich sehe es nicht. Und das finde ich schlimm.

Du sagst ja selbst, dass so extrem wenig passiert. Da kann ich noch weniger verstehen, warum Du so vehement gegen Selbstjustiz bist. Ist es nicht besser, dass irgendetwas gemacht wird? Zumindest bei einem klaren Fall?

Gewalt mit Gewalt zu beantworten widerstrebt mir persönlich enorm. Das entspricht nicht meinem Wesen. Es wird nur in noch mehr Gewalt enden. Es ist für mich keine Lösung. (und nein, ich habe keine Universallösung).
ICh setz mich dafür ein, daß eben mehr passiert, aber auf einem Weg, den ich mit mir, meinen Wertvorstellungen und dem, was in meinen Augen "richtig" und "Falsch" ist, übereinstimmt.Wie gesagt: ich verstehe ja durchaus, daß man diesen Impuls in sich spürt und das so fühlt. Es ist ja auch nicht so, daß an mir das spurlos vorbeigeht, so was zu lesen und zu hören, aber für mich ist die Umsetzung solcher Wünsche/Gelüste eben falsch.

und wenn so was nur beim Geständnis greift, würde niemand mehr gestehen. Was hat man also davon?

Nein, nur weil es gerade und schnell keine gute Lösung gibt, wäre das für mich noch lange nicht der Weg, der zu gegangen werden sollte.
06.12.2013 13:39
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von PittiPlatsch287:

Wenn wir jetzt wieder bei Selbstjustitz sind...
Hat Jemand von euch den Film Prisoners gesehen?
Mit Hugh Jackmann?
Da geht es ja auch darum...
und auch darum das es den falschen treffen kann.


Na ja, darum ja bei einem klaren Fall. Der Mensch hat gestanden und man kann davon ausgehen, dass das bei klarem Verstand passiert ist. Wenn ich von Selbstjustiz spreche, dann meine ich auch nicht, dass jemand gefoltert wird oder dergleichen, sondern, dass sich vielleicht ein paar menschen zusammen finden, die kurz und so schmerzlos es eben geht dafür sorgen, dass diese Person den Tag nicht überlebt. Ich denke da z.B. an sichere Schützen und mehrere sollten es sein, damit keiner ausmachen kann, wer den Schuss wirklich abgegeben hat, damit die Psyche nicht so sehr belastet wird.


Aber es gibt in der Realität eigentlich fast gar keine klaren Fälle.
06.12.2013 14:23
Zitat von Anja_MTK:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von Anja_MTK:

Zitat von sushimum:

...

es ist auch ein komplexes Thema ... Aber es passiert (scheinbar?) so wenig. Es gab mal so Aktion vom Bund "Sprechen hilft", wo eben auch notwendige Schritte abgeleitet werden sollen. Was da rauskam war genau das, was ich erwartet habe. Es wurde so ziemlich genau das als notwendig herausgefunden, wie es eben ist ... aber passiert nun groß was? ich sehe es nicht. Und das finde ich schlimm.

Du sagst ja selbst, dass so extrem wenig passiert. Da kann ich noch weniger verstehen, warum Du so vehement gegen Selbstjustiz bist. Ist es nicht besser, dass irgendetwas gemacht wird? Zumindest bei einem klaren Fall?

Gewalt mit Gewalt zu beantworten widerstrebt mir persönlich enorm. Das entspricht nicht meinem Wesen. Es wird nur in noch mehr Gewalt enden. Es ist für mich keine Lösung. (und nein, ich habe keine Universallösung).
ICh setz mich dafür ein, daß eben mehr passiert, aber auf einem Weg, den ich mit mir, meinen Wertvorstellungen und dem, was in meinen Augen "richtig" und "Falsch" ist, übereinstimmt.Wie gesagt: ich verstehe ja durchaus, daß man diesen Impuls in sich spürt und das so fühlt. Es ist ja auch nicht so, daß an mir das spurlos vorbeigeht, so was zu lesen und zu hören, aber für mich ist die Umsetzung solcher Wünsche/Gelüste eben falsch.

und wenn so was nur beim Geständnis greift, würde niemand mehr gestehen. Was hat man also davon?

Nein, nur weil es gerade und schnell keine gute Lösung gibt, wäre das für mich noch lange nicht der Weg, der zu gegangen werden sollte.

Was Du dabei nicht beachtest ist dia Tatsache, dass Menschen wie Ian Watkins in diese Richtung keine richtige Wertvorstellung haben. Er hat vielen Menschen von seinen Phantasien erzählt, er hat seiner Ex-Freundin sogar ein Video gezeigt. er hat etlichen Frauen gesagt, was er mit ihren Kinder tun will ohne den Gedanken daran zu verschwenden, dass jemand ihm auf die Pelle rückt oder ihn zur Verantwortung zieht! Er hat kein richtiges Verhältnis zu dem Umgang mit kinder, das zeigt sich deutlich durch die Aussage, dass er entschlossener und überzeugter Pädophiler ist. Bei solchen Leuten greift diese Art der Prävention nicht.

Was diese Geständnisgeschichte angeht, so greif Deine eigene Argumentation bzgl. der USA. Es gibt genug Leute, die dort gestehe trotz der Todesstrafe. Das hat viele verschiedene Gründe, einige gestehen, weil es sie bedrückt (was wirklich das angenehmste ist), andere gestehen, weil sie sich mit ihrer Tat brüsten wollen und wieder andere gestehen, weil sie gar nicht begreifen, wie falsch ihre Tat eigentlich ist. Davon abgesehen gibt es auch ganz andere Methoden um einen glasklaren Falle zu haben. Wenn jemand eine Kinderleiche im Keller liegen hat, die voll mit seinem Sperma ist, dann sind die Optionen echt ziemlich knapp oder wenn im Auto eines Mann das Blut eine ihm vollkommen fremden Kindes gefunden wird, das seit 3 Wochen vermisst wird, dann ist der Tatverdacht schon extrem berechtigt.

Es gibt diese klaren Fälle und dann muss einfach gehandelt werden! Nicht um Wiedergutmachung zu leisten, nicht um das Opfer zu rächen, nicht um Schmerz zu lindern, sondern schlicht und ergreifend um die restliche Gesellschaft, auch die niedersten Objekte dieser Gesellschaft, vor einem Täter zu schützen!

Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von PittiPlatsch287:

Wenn wir jetzt wieder bei Selbstjustitz sind...
Hat Jemand von euch den Film Prisoners gesehen?
Mit Hugh Jackmann?
Da geht es ja auch darum...
und auch darum das es den falschen treffen kann.


Na ja, darum ja bei einem klaren Fall. Der Mensch hat gestanden und man kann davon ausgehen, dass das bei klarem Verstand passiert ist. Wenn ich von Selbstjustiz spreche, dann meine ich auch nicht, dass jemand gefoltert wird oder dergleichen, sondern, dass sich vielleicht ein paar menschen zusammen finden, die kurz und so schmerzlos es eben geht dafür sorgen, dass diese Person den Tag nicht überlebt. Ich denke da z.B. an sichere Schützen und mehrere sollten es sein, damit keiner ausmachen kann, wer den Schuss wirklich abgegeben hat, damit die Psyche nicht so sehr belastet wird.


Aber es gibt in der Realität eigentlich fast gar keine klaren Fälle.

Geht so, es gibt genug klare Fälle. Täter sind oft überheblich und glauben, dass ihnen keiner etwas kann. Gerade sadistische Täter haben oft einen kleinen Gottkomplex. Ich habe das oft schon am eigenen Leib erfahren müssen. Leider sind sie auch oft sehr intelligent, aber begehen dennoch Fehler in ihrer Selbstbeweihräucherung. Natürlich muss man auch bei der Leiche im Keller im Keller eventuell davon ausgehen, dass der Mann, mit dessen Sperma die Leiche befleckt ist diese gar nicht getötet hat und das Sperma dort absichtlich platziert wurde. Allerdings sollte man dieses Denken ablegen. Wenn Dir jemand ein Glas Milch auf den Tisch stellt, dann sollte man davon ausgehen, dass es Milch ist und nicht Holzleim. Ich hoffe es wird klar, was ich mit letztem Satz sagen will
06.12.2013 14:31
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von Anja_MTK:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von Anja_MTK:

...

Du sagst ja selbst, dass so extrem wenig passiert. Da kann ich noch weniger verstehen, warum Du so vehement gegen Selbstjustiz bist. Ist es nicht besser, dass irgendetwas gemacht wird? Zumindest bei einem klaren Fall?

Gewalt mit Gewalt zu beantworten widerstrebt mir persönlich enorm. Das entspricht nicht meinem Wesen. Es wird nur in noch mehr Gewalt enden. Es ist für mich keine Lösung. (und nein, ich habe keine Universallösung).
ICh setz mich dafür ein, daß eben mehr passiert, aber auf einem Weg, den ich mit mir, meinen Wertvorstellungen und dem, was in meinen Augen "richtig" und "Falsch" ist, übereinstimmt.Wie gesagt: ich verstehe ja durchaus, daß man diesen Impuls in sich spürt und das so fühlt. Es ist ja auch nicht so, daß an mir das spurlos vorbeigeht, so was zu lesen und zu hören, aber für mich ist die Umsetzung solcher Wünsche/Gelüste eben falsch.

und wenn so was nur beim Geständnis greift, würde niemand mehr gestehen. Was hat man also davon?

Nein, nur weil es gerade und schnell keine gute Lösung gibt, wäre das für mich noch lange nicht der Weg, der zu gegangen werden sollte.

Was Du dabei nicht beachtest ist dia Tatsache, dass Menschen wie Ian Watkins in diese Richtung keine richtige Wertvorstellung haben. Er hat vielen Menschen von seinen Phantasien erzählt, er hat seiner Ex-Freundin sogar ein Video gezeigt. er hat etlichen Frauen gesagt, was er mit ihren Kinder tun will ohne den Gedanken daran zu verschwenden, dass jemand ihm auf die Pelle rückt oder ihn zur Verantwortung zieht! Er hat kein richtiges Verhältnis zu dem Umgang mit kinder, das zeigt sich deutlich durch die Aussage, dass er entschlossener und überzeugter Pädophiler ist. Bei solchen Leuten greift diese Art der Prävention nicht.

Was diese Geständnisgeschichte angeht, so greif Deine eigene Argumentation bzgl. der USA. Es gibt genug Leute, die dort gestehe trotz der Todesstrafe. Das hat viele verschiedene Gründe, einige gestehen, weil es sie bedrückt (was wirklich das angenehmste ist), andere gestehen, weil sie sich mit ihrer Tat brüsten wollen und wieder andere gestehen, weil sie gar nicht begreifen, wie falsch ihre Tat eigentlich ist. Davon abgesehen gibt es auch ganz andere Methoden um einen glasklaren Falle zu haben. Wenn jemand eine Kinderleiche im Keller liegen hat, die voll mit seinem Sperma ist, dann sind die Optionen echt ziemlich knapp oder wenn im Auto eines Mann das Blut eine ihm vollkommen fremden Kindes gefunden wird, das seit 3 Wochen vermisst wird, dann ist der Tatverdacht schon extrem berechtigt.

Es gibt diese klaren Fälle und dann muss einfach gehandelt werden! Nicht um Wiedergutmachung zu leisten, nicht um das Opfer zu rächen, nicht um Schmerz zu lindern, sondern schlicht und ergreifend um die restliche Gesellschaft, auch die niedersten Objekte dieser Gesellschaft, vor einem Täter zu schützen!

Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von PittiPlatsch287:

Wenn wir jetzt wieder bei Selbstjustitz sind...
Hat Jemand von euch den Film Prisoners gesehen?
Mit Hugh Jackmann?
Da geht es ja auch darum...
und auch darum das es den falschen treffen kann.


Na ja, darum ja bei einem klaren Fall. Der Mensch hat gestanden und man kann davon ausgehen, dass das bei klarem Verstand passiert ist. Wenn ich von Selbstjustiz spreche, dann meine ich auch nicht, dass jemand gefoltert wird oder dergleichen, sondern, dass sich vielleicht ein paar menschen zusammen finden, die kurz und so schmerzlos es eben geht dafür sorgen, dass diese Person den Tag nicht überlebt. Ich denke da z.B. an sichere Schützen und mehrere sollten es sein, damit keiner ausmachen kann, wer den Schuss wirklich abgegeben hat, damit die Psyche nicht so sehr belastet wird.


Aber es gibt in der Realität eigentlich fast gar keine klaren Fälle.

Geht so, es gibt genug klare Fälle. Täter sind oft überheblich und glauben, dass ihnen keiner etwas kann. Gerade sadistische Täter haben oft einen kleinen Gottkomplex. Ich habe das oft schon am eigenen Leib erfahren müssen. Leider sind sie auch oft sehr intelligent, aber begehen dennoch Fehler in ihrer Selbstbeweihräucherung. Natürlich muss man auch bei der Leiche im Keller im Keller eventuell davon ausgehen, dass der Mann, mit dessen Sperma die Leiche befleckt ist diese gar nicht getötet hat und das Sperma dort absichtlich platziert wurde. Allerdings sollte man dieses Denken ablegen. Wenn Dir jemand ein Glas Milch auf den Tisch stellt, dann sollte man davon ausgehen, dass es Milch ist und nicht Holzleim. Ich hoffe es wird klar, was ich mit letztem Satz sagen will

wir reden noch von Selbstjustiz oder Todesstrafe? Meine Antwort betraf vorrangig Selbstjustiz ... und ich spreche von meinen Vorstellungen und meinem Wertesystem ... Wenn solche Menschen keines haben, dann gilt doch aber für mich immer noch mein eigenes. Ich finde Selbstjustiz falsch, auch wenn ich das was dieser Mensch getan hat unbeschreiblich grausam finde ... aber Selbstjustiz ist und bleibt in meinen Augen falsch, auch wenn ich verstehen kann, daß es einen in den Fingern juckt.
06.12.2013 17:02
Zitat von Anja_MTK:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von Anja_MTK:

Zitat von sushimum:

Also ich sehe das hauptproblem auch darin das durch die relativ niedrig gehaltenen strafen (wenn das kind "nur" missbraucht wird) die täter eben nicht abgeschreckt werden sondern im grunde noch bestärkt werden... da ja auch die täter sicher nachrichten hören, gucken etc und dann mitbekommen so wie wir "normal" bürger (also die die sich jetzt nicht mit der rechtslage beruflich befassen) das eben 5 jahre teils für raubkopie ins Gefängnis gegangen werden muss .. die pädophilen aber zb. Nach 2.5 jahren oder zb auch 10 monaten auf bewehrung rauskommen.. ob es nun dann wirklich so ist sei mal dahingestellt aber ich finde das eben diese medien so ein täter doch auch mit zu der tat verführen da raubkopie schlimmer dargestellt wird und eben wenn eine tat auffliegt es den meisten das wahrscheinlich wert war die strafe im notfall abzusitzen dafür aber mit dem gefühl ihren trieb gestillt zu haben

Also in meinen augen sind die medien auch teilschuld das viele täter nicht mehr zurück schrecken sie berichten fast nur über fälle wo keine bis eine sehr leichte strafe ausgesprochen wird die einen täter sicher nicht abschrecken und die häufigkeit der fälle zeigt den tätern ja auch eine gewisse Normalität auf und das finde ich ebenso erschreckend

Schreckt in Ländern mit Todesstrafen diese andere vor entsprechenden Verbrechen ab? Haben wir in amerika, wo es eben in einigen Bundesstaaten die Todesstrafe noch gibt, weniger Gewaltverbrechen? Ich vermute mal ganz dezent: nein.

Das das Strafmaß dem Leid nicht gerecht wird ist eines, aber da auf Abschreckung zu setzen. Ich halte es für eine wacklige Argumentation. Da müssen andere Schrauben gedreht werden und auch mit diesen, wird es nie so etwas nicht geben ... also geht es eben auch darum, einen anderen Umgang mit diesem Thema zu finden

Abschreckung ist Blödsinn, niemand wird durch höhere Strafen abgeschreckt. Das ist vollkommen klar, sollte auch jedem klar sein, aber die Todesstrafe ist nun mal die einzige Möglichkeit einen Wiederholungstäter auszuschließen. Es gibt keine andere Möglichkeit!

Für mich irgendwie deshalb so unzureichend, weil es viel zu wenige Anzeigen gibt ... die meisten leben eben ohne Verurteilung in der Gesellschaft ... und die sieht man dann eben nicht. von daher ist für mich immer wieder die Frage, wie kommt man dahin, was ist dafür notwendig und muss sich ändern.
Ich versteh schon, was Du meinst, so ist es nicht, aber ich finde es höchstens nur als einen kleinen Teil einer evtl. Lösung (obwohl mir Todesstrafe einfach wirklich innerlich widerstrebt. Ich würde die einfach schuften lassen und das Geld geht an die Opfer für Therapiekosten etc. ...)


ich erinner mich, dass wir das schonmal hatten in einer Todesstrafendiskussion. Ich habe das nur vergessen. Aber ja, das gefällt mir und das kann ich als absolut gerecht empfinden.
Minibeanymachine
4514 Beiträge
06.12.2013 22:43
Selbstjustiz hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun und wer will das heute noch? Die Menschen überlassen alles dem Staat in dem blinden Vertrauen, dass dieser im Interesse der Menschen handelt. Keiner will in erster Priorität Verantwortung übernehmen und von Staatsseite ist das auch garnicht vorgesehen. Deswegen wird bei einem Vergewaltigungsprozess auch garnicht gefragt, was das Opfer will. Die Strafe wird stellvertretend durch Gesetze und Gesetzesgehilfe von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit gefällt.Dabei fußt unser Strafrecht auf einem für psychisch kranke Täter faulen Bein: Es ist ausgelegt auf die Chance auf Resozialisierung. Ein theoretisch guter Ansatz- praktisch fällt da der 8 jährige Mörder oder der Pädophile Gewalttäter durchs Raster.
06.12.2013 22:44
Zitat von Minibeanymachine:

Selbstjustiz hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun und wer will das heute noch? Die Menschen überlassen alles dem Staat in dem blinden Vertrauen, dass dieser im Interesse der Menschen handelt. Keiner will in erster Priorität Verantwortung übernehmen und von Staatsseite ist das auch garnicht vorgesehen. Deswegen wird bei einem Vergewaltigungsprozess auch garnicht gefragt, was das Opfer will. Die Strafe wird stellvertretend durch Gesetze und Gesetzesgehilfe von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit gefällt.Dabei fußt unser Strafrecht auf einem für psychisch kranke Täter faulen Bein: Es ist ausgelegt auf die Chance auf Resozialisierung. Ein theoretisch guter Ansatz- praktisch fällt da der 8 jährige Mörder oder der Pädophile Gewalttäter durchs Raster.

jemand der Selbstjustiz ausübt, übernimmt Eigenverantwortung und jemand der sich dagegen entscheidet, nicht?
Minibeanymachine
4514 Beiträge
06.12.2013 22:57
Zitat von Anja_MTK:

Zitat von Minibeanymachine:

Selbstjustiz hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun und wer will das heute noch? Die Menschen überlassen alles dem Staat in dem blinden Vertrauen, dass dieser im Interesse der Menschen handelt. Keiner will in erster Priorität Verantwortung übernehmen und von Staatsseite ist das auch garnicht vorgesehen. Deswegen wird bei einem Vergewaltigungsprozess auch garnicht gefragt, was das Opfer will. Die Strafe wird stellvertretend durch Gesetze und Gesetzesgehilfe von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit gefällt.Dabei fußt unser Strafrecht auf einem für psychisch kranke Täter faulen Bein: Es ist ausgelegt auf die Chance auf Resozialisierung. Ein theoretisch guter Ansatz- praktisch fällt da der 8 jährige Mörder oder der Pädophile Gewalttäter durchs Raster.

jemand der Selbstjustiz ausübt, übernimmt Eigenverantwortung und jemand der sich dagegen entscheidet, nicht?


hab ich nicht gesagt- habe gesagt, dass es auch etwas mit dem willen zur eigenverantwortung zutun hat. Das ist sehr abstrakt. Ein Aspekt ist aber sicherlich, dass kaum noch einer Verantwortung übernehmen will und sei es für sich selber. Keiner kontrolliert, kritisiert, protestiert oder stellt in Frage. Jeder will tolerant sein und verliert sich dabei selber.
07.12.2013 07:53
Zitat von Minibeanymachine:

Selbstjustiz hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun und wer will das heute noch? Die Menschen überlassen alles dem Staat in dem blinden Vertrauen, dass dieser im Interesse der Menschen handelt. Keiner will in erster Priorität Verantwortung übernehmen und von Staatsseite ist das auch garnicht vorgesehen. Deswegen wird bei einem Vergewaltigungsprozess auch garnicht gefragt, was das Opfer will. Die Strafe wird stellvertretend durch Gesetze und Gesetzesgehilfe von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit gefällt.Dabei fußt unser Strafrecht auf einem für psychisch kranke Täter faulen Bein: Es ist ausgelegt auf die Chance auf Resozialisierung. Ein theoretisch guter Ansatz- praktisch fällt da der 8 jährige Mörder oder der Pädophile Gewalttäter durchs Raster.


Selbstjustiz hat in erster Linie mal was mit strafbarem Handeln zu tun wo kämen wir denn da hin, wenn jeder meint, er könne andere so bestrafen, wie er will. Das wäre wieder wie im Mittelalter, und selbst früher hatten die Sippen einen Ältesten der über die Strafhöhe entschied, du siehst also, schon immer hatten Menschen, die in einer Gesellschaft leben, ein Rechtssystem, an das sie sich halten mussten. Ich finde ja, Selbstjustiz hat etwas mit Egoismus und Asozialität (nicht umgangssprchlich, sondern im Sinne von gesellschaftsschädigend) zu tun.
07.12.2013 12:49
Sabea... mich würde mal deine ganz persönliche Meinung dazu interessieren. Bisher schreibst du, glaube ich, eher als Vertreter des Gesetzes. Aber wie geht es dir persönlich, so als Mutter etc... kannst du den Gedanken an Selbstjustiz denn wenigstens verstehen? Kannst du dich reindenken, in den Gedanken, selbst betroffen zu sein und wie ist dann deine gefühlslage dazu?

LG Zaubi
07.12.2013 13:24
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Sabea... mich würde mal deine ganz persönliche Meinung dazu interessieren. Bisher schreibst du, glaube ich, eher als Vertreter des Gesetzes. Aber wie geht es dir persönlich, so als Mutter etc... kannst du den Gedanken an Selbstjustiz denn wenigstens verstehen? Kannst du dich reindenken, in den Gedanken, selbst betroffen zu sein und wie ist dann deine gefühlslage dazu?

LG Zaubi

Hey Zaubi.
Also meine ganz persönliche Meinung zu solchen Menschen ist, dass ich sie unglaublich verabscheue für solche Taten. Ich kann es null verstehen. Ich kann auch nachvollziehen, dass manche Leute sehr großen Hass empfinden und die Dinge selbst in die Hand nehmen wollen. Aber: ich denke, dass solche Gefühle eher bei Unbeteiligten hochkochen. Ich glaube, dass gerade betroffene Mütter so fertig sind, dass sie selbst gar nicht so den Täter leiden sehen wollen, sondern vielmehr wissen wollen: Warum? Deswegen denke ich, man kann sogar theoretisch über sowas diskutieren, aber bei expliziten Aufrufen nach Selbstjustiz sollte man halt sehr vorsichtig sein, weil man so selbst zum Täter wird. Und das kann ich gar nicht verstehen. ... wie man auf der einen Seite solche Taten verschreit und selbst keinen Deut besser ist. Und auch die Meinung mancher, sie seien in der Lage, zu entscheiden, anderer Leute Leben zu beenden, finde ich scheußlich. Es ist niemandes Recht, über Leben anderer zu entscheiden... Aber wie gesagt, ich kann auch die Emotionen verstehen.
Als Nichtmutter kann ich das auch nur objektiv betrachten. Mit eigenem Kind sieht man das vielleicht noch mal extremer. Wobei ich mir denke, wenn das eigene Kind durch so etwas stirbt, also der Extremfall eintritt, wäre ich eh gebrochen. Dass der Täter stirbt, gefoltert wird etc, macht nichts mehr besser.
Und icg glaube halt zusätzlich, dass jeder Mensch irgendwann einmal das bekommt, was er verdient, aber das ist ja wieder ein anderes Thema
07.12.2013 14:58
Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.
07.12.2013 16:25
Zitat von DonSkorleone:

Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.


Erstens habe ich nirgends geschrieben, dass Selbstjustiz gleich Folter ist...
Und zweitens: das bestimmst dann also zB du, dass ein Schuss die gerechte Strafe für zB Pädophile Extremtäter ist? Und was ist mit dem verfassungsrechtlichen Grundprinzip, dass zB Kranke, die schuldunfaehig sind, nicht bestraft werden (dieses ist übrigens weltweit in Verfassungen und Völkerrecht verankert)? Und meistens sind solche Menschen eben psychisch krank. Für die allgemeine Bevölkerung aber anscheinend nur schwer zu begreifen. Dieses Denken hat zB damals vorm zweiten Weltkrieg zur Wiedereinführung der Todesstrafe geführt. Schnelle und endgültige Beseitigung von Straftaetern. Und das artete so aus, dass alles, was System unkonform war, ohne fairen Prozess hingerichtet wurde und unter anderem auch einfach Kranke und Behinderte. Nee ganz ehrlich, ich bin echt froh, dass Menschen wie du da absolut kein Mitspracherecht haben
07.12.2013 16:38
Zitat von DonSkorleone:

Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.

Mir wird ganz anders, wenn ich das lese. Das ist definitiv nicht meine "Philosophie" und mir macht das angst ...

So würde ich es definitiv nicht wollen. Ich denke, daß die wenigsten, die was anders haben wollen, entsprechend sich an entsprechender Stelle dafür einsetzen. Wenn das alle die tun würden, die einen Zustand nicht tragbar empfinden, würde auch etwas passieren. Aber die meisten tun das eben nicht und den Weg, den Du beschreibst, finde ich persönlich gefährlich.
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