Mütter- und Schwangerenforum

"Gleichheit der Geschlechter: Die große Illusion"

Gehe zu Seite:
everest11
391 Beiträge
13.06.2016 16:44
Hallo zusammen,

ich bin jetzt ein bisschen fies, - ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Ich kenne beide Seiten. War immer arbeitende Mutter, spater dann, bis jetzt Arbeitgeberin.
Ja, es ist absolut ungerecht, wenn Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen oder bei Bewerbungen schlechtere Karten haben als gleichqualifizierte Männer. Aaaber, die biologischen Tatsachen lassen sich nicht leugnen. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn eine motivierte Arbeitnehmerin mal kurzfristig raus muss, weil irgendwas mit dem Kind ist. Aber für viele Frauen ist die Arbeit halt an 30. Stelle, was einen Arbeitgeber in den Ruin treiben kann, wenn er einen Kleinbetrieb hat und sich auf die Angestellten verlassen muss. Viele Frauen haben auch kein Problem, wegen jedem Gedöns, der Arbeit fern zu bleiben, oder sich halt dann auf das "Hausfrauendasein" zu konzentrieren. Männer sind in der Regel ehrgeiziger und identifizieren sich mehr über die Arbeit.
Ein Grossbetrieb kann solches Ungleichgewicht eher abfangen, ein Kleinbetrieb weniger.
KittyKat
5220 Beiträge
13.06.2016 18:07
Zitat von everest11:

Hallo zusammen,

ich bin jetzt ein bisschen fies, - ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Ich kenne beide Seiten. War immer arbeitende Mutter, spater dann, bis jetzt Arbeitgeberin.
Ja, es ist absolut ungerecht, wenn Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen oder bei Bewerbungen schlechtere Karten haben als gleichqualifizierte Männer. Aaaber, die biologischen Tatsachen lassen sich nicht leugnen. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn eine motivierte Arbeitnehmerin mal kurzfristig raus muss, weil irgendwas mit dem Kind ist. Aber für viele Frauen ist die Arbeit halt an 30. Stelle, was einen Arbeitgeber in den Ruin treiben kann, wenn er einen Kleinbetrieb hat und sich auf die Angestellten verlassen muss. Viele Frauen haben auch kein Problem, wegen jedem Gedöns, der Arbeit fern zu bleiben, oder sich halt dann auf das "Hausfrauendasein" zu konzentrieren. Männer sind in der Regel ehrgeiziger und identifizieren sich mehr über die Arbeit.
Ein Grossbetrieb kann solches Ungleichgewicht eher abfangen, ein Kleinbetrieb weniger.


Und genau das sind die Vorurteile, die es Müttern so schwer macht, eine Job zu finden. Natürlich muss ich zu Hause bleiben, wenn mein Kind krank ist. Kann es ja schlecht allein lassen. Aber nur weil ich Kinder habe, heißt das nicht, ich würde meinen Job weniger ernst nehmen als ohne. Vielleicht, dass ich pünktlich gehen muss und nicht mehr so bereitwillig Überstunden machen kann. Aber kann man Überstunden als Arbeitgeber voraussetzen? Sicherlich setzt man als Mutter seine Prioritäten etwas anders, aber sollte man deswegen gar nicht mehr arbeiten dürfen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle arbeitenden Mütter ständig fehlen und ihre Arbeit nicht mehr ernst nehmen.
Niji
32888 Beiträge
13.06.2016 18:42
Ich bin mir sicher, dass es viele Vorurteile tatsächlich besonders von weiblichen Mitarbeitern in der Führungsebene gibt.
Die Erfahrungen in meinem Umfeld zeigen tatsächlich, dass eher Frau Chef sich blöde hat als Herr Chef. Warum? Vermutlich ist es Neid und die hier ja all zu gut bekannte weibliche Gehässigkeit...

Und auch sonst ist es noch immer so, dass es da regionale Unterschiede gibt die wahrscheinlich historsch gewachsen sind. das Bild der reinen Hausfrau war ja nicht überall in Deutschöand der standart

Ich denke man muss sich auch gut verkaufen können als berufstätige Mutter. Ich habe zwei Kinder und bin nun am Ende meines Studiums. Heisst ich schreibe Diplomarbeit, arbeite an der Uni und kümmer mich den größeren zeitlichen Anteil um die Kinder einfach weil ich einfacher am Abend nochw as machen kann als mein Mann, der eine 40h Stelle hat. Aber genauso sind die Kinder eher mal auf ihn krankgeschrieben als das ich mit ihnen daheim bleibe. Er war auch in Elternzeit und macht Witze darüber, dass sollte ein drittes doch noch folgen er das Jahr daheim bleibt und mir das Baby zum stillen zur Arbeit bringt...ich glaube er würde das auch durchziehen
Ich sehe also schon den Wandel. Nur ist der unglaublich träge
Meine Hoffnung ist nun, dass ein zukünftiger Arbeitgeber sieht, dass ich mit Kind(ern) mein Studium plus Job gemeistert habe und dazu nicht viel länger gebraucht habe also einige Mitstudenten ohne Familie. Das entschärft zum einen hoffentlich Vorrteile, auf der anderen Seite ist es aber für den AG auch ein Vorteil, wenn Frau schon Kinder hat und die Wahrscheinlichkeit, dass man direkt nach 12monaten rausfällt und in Elternzeit geht ist dadurch deutlich geringer.
Denn das ist in meinen Augen der Hauptgrund aus dem Akademikerinnen es schwerer haben. Man ist im besten Fall 26 nach einem vollen Studium (nicht nur Bachelor mein ich damit) und dann ist es natürlich wahrscheinliches, dass Frau eine Familie plant...geht ja schließlich auf de 30 zu usw.

Ich habe da aber bis jetzt von fertigen Frauen aus meinem sTudiengang nix schlechtes gehört. Sie wurden immer sehr gern genommen und ja teils tatsächlich auch, wenn ein Mann eventuell einen ticken besser qualifiziert war. Warum? Weil es im Maschinenbau so wenige Frauen gibt, dass man sich darum quasi streiten muss eine im Team zu haben. Und ja es ist eben doch so, dass Frau manches aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und das hilft dann dem gesamten Team wenn der Input vielfältiger ist. Also in meinen Augen gerechtfertigte Ungleichheit in diesem Punkt.

Fazit meines Romans
Ja es ist noch nciht ausgeglichen und absolut fraglich ob es das je sein wird, aber in einigen Branchen sieht es mittlerweile doch ganz gut aus

(so kind meckert daher dürft ihr tipp- und rechtschriebfehler gern behalten)
13.06.2016 18:54
Ich bin Vollzeit arbeitende Mama eines Kleinkindes und habe es noch nie erlebt, das meine Mamarolle ein Problem im Job wäre. Nach der Elternzeit hab ich einen tollen Job bekommen (neuer Arbeitgeber, Headhunter) und einige Monate später nochmal ein neues Angebot, das noch besser war, so dass ich es angenommen habe und den Job bis heute mache.

Ich weiß, dass das nicht die Regel ist, ich kann nur von mir sprechen, dass mir hier mein "Mamatum" nie im Weg stand. Ich hatte gegenteilig sogar eher das Gefühl, dass die Leistung in Gänze (Vollzeit plus Kind) ausgesprochen gewertschätzt wird und wurde.

Achso vergessen: mein Mann arbeitet auch Vollzeit und der Kleine geht ganztags in die Kita. Man werfe den ersten Stein
bineybaby
1705 Beiträge
13.06.2016 20:39
Zitat von everest11:

Hallo zusammen,

ich bin jetzt ein bisschen fies, - ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Ich kenne beide Seiten. War immer arbeitende Mutter, spater dann, bis jetzt Arbeitgeberin.
Ja, es ist absolut ungerecht, wenn Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen oder bei Bewerbungen schlechtere Karten haben als gleichqualifizierte Männer. Aaaber, die biologischen Tatsachen lassen sich nicht leugnen. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn eine motivierte Arbeitnehmerin mal kurzfristig raus muss, weil irgendwas mit dem Kind ist. Aber für viele Frauen ist die Arbeit halt an 30. Stelle, was einen Arbeitgeber in den Ruin treiben kann, wenn er einen Kleinbetrieb hat und sich auf die Angestellten verlassen muss. Viele Frauen haben auch kein Problem, wegen jedem Gedöns, der Arbeit fern zu bleiben, oder sich halt dann auf das "Hausfrauendasein" zu konzentrieren. Männer sind in der Regel ehrgeiziger und identifizieren sich mehr über die Arbeit.
Ein Grossbetrieb kann solches Ungleichgewicht eher abfangen, ein Kleinbetrieb weniger.


Schliess mich mal an mit fies sein. Kenne auch beide Seiten. Bin jetzt auch seit mehreren Jahren selbstständig, mit ca 50 Mitarbeitern. Da habe ich oft genug Bauchschmerzen, eine junge Frau einzustellen. Bei einem kleinen Betrieb tut das sehr weh, wenn man viel Zeit und Geld in die Einarbeitung steckt, und dann wird eine schwanger....Es fällt uns schwer, die Mutterschutzgesetze komplett einzuhalten, die Einsatzmöglichkeiten sinken rapide. Entweder stellen wir dann ein Beschäftigungsverbot aus, wenn es gar nicht mehr geht, oder häufig kann die Schwangere dann nur noch 50 % Arbeitsleistung bringen....Aktuell wieder der Fall, das wir dringend Mitarbeiter brauchten. Junge Frau hat den Vertrag unterschrieben, und 2 Tage später dann gesagt, dass sie schwanger ist... Klar ist das ihr gutes Recht, aber uns bringt das immer in Bedrängnis. Dann haben wir jetzt auch mehrere Mitarbeiterinnen im Mutterschutz/Elternzeit. Wenn sie dann wiederkommen, möchten alle auf Frühschicht ( wir haben mögliche Arbeitszeiten zwischen 5 und 23 Uhr...). Das versuchen wir zwar möglich zu machen, nur ist klar, dass das nicht für alle funktionieren kann. Davon, wie oft Kinder dann bei der Kitaeingewöhnung krank sind, und sich dann immer die Mutter einen Kinderkrankenschein nimmt ( da der Mann ja "richtig" arbeitet und sie nur noch Aushilfe/TZ ) ist dann auch nicht so prickelnd. Da kann man es schon nachvollziehen, das Männer bei selber Qualifikation bevorzugt werden.

Irgendwie ist es in Deutschland so, das alle super emanzipiert sind, Arbeit und Haushalt wird aufgeteilt, alles supi. Und sobald ein Kind kommt, sind wir wieder in der 60igern, Mann schafft Vollzeit ran und Mama bleibt zuhause am Herd mit Kindern. Steigt dann vielleicht nach einiger Zeit wieder auf niedriger Stundenzahl ein....Das sieht in skandinavischen Ländern ganz anders aus. Da machen dann halt beide TZ nach der Geburt. Ich habe auch lange in den USA gelebt, da läuft es auch anders.

Wenn man sich hier viele Forenbeiträge anguckt, werden viele Frauen , die früh wieder arbeiten gehen, auch schief angeguckt. Und wieviele Männer kennt ihr, die zuhause bleiben, und Kinder und Haushalt machen, und die Frau geht arbeiten? Da wird dann immer gesagt, die Mutter-Kind-Bindung wäre ja so wichtig, die Vater-Kind-Bindung soll aber anscheinend abends in der halben Stunde vorm Zubettgehen statt finden.

Da wir beide selbstständig sind, bin ich 3 Tage nach der Geburt wieder arbeiten gegangen, mit Zwerg in der Bauchtrage...ich bin dann auch ohne sie arbeiten gegangen, und ihr Papa hat aufgepasst. Also haben wir das mit dem 50/50 ganz gut hinbekommen. Es war aber schwierig für ihn, immer der einzige Kerl beim Babyschwimmen oder Babymassage zu sein. Wenn da 10 Frauen im Kreis sitzen und ihre Babys massieren, und nacheinander alle die Brüste zum Stillen rausholen.... Genauso wie Wickelmöglichkeiten, die immer auf Damen WC´ sind, wo er dann mit Baby fast rausgeworfen wird

Lustig auch die Reaktionen des Umfelds....er war der Superpapa, der ja soviel mit seinem Kind macht, und ich die Rabenmutter, die arbeiten geht und nicht beim Kind ist... Da ist noch viel zu ändern in den Köpfen
13.06.2016 22:01
Bineybaby: Es ist aber egal wie man es macht. Ich bin auch die faule Socke die zu haus rumsitzt und mein armer Mann muss das Geld verdienen.
Es ist halt immer falsch.

Es wäre wünschenswert beide Modelle zu fördern, ob man nun zu haus bleiben will bis zum Kiga/Schule oder gleich wieder arbeiten gehen will. Und damit mein ich nicht finanziel zu fördern sondern einfach gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen für beide Lebensmodelle (dass man sich vor dem Kinder kriegen bewusst sein sollte was das kostet und ob ich mir mein Modell leisten kann setz ich jetzt mal voraus).

zartbitter
46787 Beiträge
14.06.2016 07:02
Zitat von everest11:

Hallo zusammen,

ich bin jetzt ein bisschen fies, - ich hoffe, Ihr verzeiht mir. Ich kenne beide Seiten. War immer arbeitende Mutter, spater dann, bis jetzt Arbeitgeberin.
Ja, es ist absolut ungerecht, wenn Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen oder bei Bewerbungen schlechtere Karten haben als gleichqualifizierte Männer. Aaaber, die biologischen Tatsachen lassen sich nicht leugnen. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn eine motivierte Arbeitnehmerin mal kurzfristig raus muss, weil irgendwas mit dem Kind ist. Aber für viele Frauen ist die Arbeit halt an 30. Stelle, was einen Arbeitgeber in den Ruin treiben kann, wenn er einen Kleinbetrieb hat und sich auf die Angestellten verlassen muss. Viele Frauen haben auch kein Problem, wegen jedem Gedöns, der Arbeit fern zu bleiben, oder sich halt dann auf das "Hausfrauendasein" zu konzentrieren. Männer sind in der Regel ehrgeiziger und identifizieren sich mehr über die Arbeit.
Ein Grossbetrieb kann solches Ungleichgewicht eher abfangen, ein Kleinbetrieb weniger.

Dem kann ich mich weitestgehend anschließen.

Aus der AN-Perspektive - wir hatten eine TZ-Mami im Team und ja, es war für sie eine gern genommene Ausrede für alles mögliche, dass sie eben ein Kind hat (zu spät - Kind hatte ne schlechte Nacht und sie wollte ihn länger schlafen lassen etc.). Natürlich ist das ne Ausnahme!!!! Aber unser Teamleiter ist durch diese Erfahrung vermutlich nicht besonders scharf drauf, eine weitere Frau mit Kind einzustellen. Und in manchen Berufen müssen Überstunden oder eben auch mal ein Meeting zu späterer Stunde drin sein, wenn man sich entscheidet dort zu arbeiten. Was ich sagen will - man muss sich als arbeitende Mama halt auch überlegen, inwieweit die angestrebte Stelle mit Kind vereinbar ist und nicht pauschal vom AG erwarten, dass er auf alles Rücksicht nimmt.

AG-Perspektive - mein Mann und ich sind selbständig mit einem sehr kleinen Betrieb, wir haben genau EINEN Vollzeitmitarbeiter, er ist Papa von 2 Kindern. Seine Frau hat eine neue Arbeitsstelle, sodass nun er sich krank meldet, wenn das Kind krank ist (das erste Kind lebt bei seiner exfrau, deswegen ist für uns nur das kleine Kind relevant sozusagen) und ja, es gibt Situationen, in denen es einfach absolut umständlich ist, wenn er mal wieder die kleine aus der Kita holen muss, weil seine Frau länger arbeiten muss (Schichten), mein Mann muss teilweise den halben Wochenplan nach solchen Sonderwünschen ausrichten und da wir eben keine XX Mitarbeiter haben und Kundentermine stehen, bedeutet es für uns Stress.
Er arbeitet gut, keine Frage!!
Aber wenn wir jemanden neu einstellen, wär ich nicht böse, wenn er keine Kleinkinder mehr hat
14.06.2016 07:32
Zitat von Cookie88:

Bineybaby: Es ist aber egal wie man es macht. Ich bin auch die faule Socke die zu haus rumsitzt und mein armer Mann muss das Geld verdienen.
Es ist halt immer falsch.

Es wäre wünschenswert beide Modelle zu fördern, ob man nun zu haus bleiben will bis zum Kiga/Schule oder gleich wieder arbeiten gehen will. Und damit mein ich nicht finanziel zu fördern sondern einfach gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen für beide Lebensmodelle (dass man sich vor dem Kinder kriegen bewusst sein sollte was das kostet und ob ich mir mein Modell leisten kann setz ich jetzt mal voraus).

Ich stimme dir im Grunde zu. Nur finde ich, dass es weit mehr als zwei Modelle gibt. Solange wir in zwei Modellen denken, legen wir unbewusst mit den Grundstein für alle damit verbundenen Ungerechtigkeiten und Vorurteile (für beide Geschlechter).
Obsidian
15967 Beiträge
14.06.2016 08:52
Eine Frage, die mich interessieren tät: Wieviele der hier anwesenden, lesenden oder schreibenden Mütter, die sich über die Ungerechtigkeit und Ungleichheit beklagen wählen eine der 5 kapitalismusunterstützenden Einheitsparteien?
Tanzbär
13452 Beiträge
14.06.2016 09:37
Persönlich konnte ich bis jetzt keine Ungerechtigkeiten / Ungleichheiten feststellen, vielleicht habe ich aber bisher auch einfach nur Glück gehabt.

Da Frauen aber nun mal die Kinder bekommen müssen, finde ich, dass es ja schon bei der Berufswahl anfängt. Bereits da sollte man sich überlegen, inwiefern der Job mit Kindern vereinbar ist, wenn man danach unbedingt wieder schnell arbeiten gehen möchte/muss. Gibt es Teilzeitjobs? Muss ich Karriere machen? Kann man nach der Babypause leicht wieder einsteigen? usw. Wenn man sich von vorneherein darüber Gedanken macht, kann man manch böse Überraschung umgehen.

Allerdings finde ich auch, dass ein Umdenken bei den Gehältern stattfinden sollte. Wenn Männer und Frauen die gleiche Arbeit machen, ist es natürlich absolut nicht vertretbar, dass Frauen weniger Geld bekommen. Da bin ich ganz froh, dass es zumindest bei Tarifverträgen - nach denen wir bezahlt werden - keine Unterschiede gibt.

Ansonsten sehe ich das wie Niji.
14.06.2016 09:50
In unserer Firma wird ach dem equal work equal pay Prinzipe bezahlt.
Era Einstufung, ig Metall, alles geregelt. So ist es also auch kein Problem wenn man drei Jahre zu Hause bleibt, man kommt wieder bekommt das selbe wie die anderen die die selbe Arbeit in den drei Jahren gemacht haben.

Klar irgendwie gerecht , allerdings nicht zu 100%, jetzt nicht wegen der Mamas oder der Gleichberechtigung.

Mamas stützen halt die Quote, von daher sehr kinderfreundlicher Arbeitgeber.
Was meine Arbeit als Mama betrifft. Ja ich gehe um Punkt 14 Uhr ach Hause. Ich komme um Punkt 6.
wir haben allerdings auch Gleitzeit so dass es jetzt nicht so wild ist wenn ich später komme. Ich kann drei Tage zu Hause bleiben ohne Attest und drei Tage wegen Kind krank werden auch bezahlt, nur so nebenbei.

Meine Arbeit ist natürlich nicht meine prio 1. ich bin froh dass ich nie Überstunden machen muss, nicht Samstag arbeiten gehen muss. Ich würde mich auch ehrlich dagegen zur Wehr setzen.

Ich habe einen Job, eine Anzahl an Wochenstunden und dafür werde ich bezahlt. Und genau das erfülle ich, nicht mehr nicht weniger.
Heißt nicht dass ich nicht mal eine halbe Stunde länger bleibe weil man die Zeit vergisst oder man was fertig machen will.
Aber 2 Überstunden oä kommen nicht in frage. Meine Arbeit ist nicht mein Leben, und das Kind hat daran nichts geändert.nich würde mich auch bewusst gegen ein Kleinbetrieb entscheiden wenn solche Dinge von mir verlangt werden, wie jemand meinte, es würde sich nicht vereinbaren lassen.
14.06.2016 11:13
Zitat von Tanzbär:

Persönlich konnte ich bis jetzt keine Ungerechtigkeiten / Ungleichheiten feststellen, vielleicht habe ich aber bisher auch einfach nur Glück gehabt.

Da Frauen aber nun mal die Kinder bekommen müssen, finde ich, dass es ja schon bei der Berufswahl anfängt. Bereits da sollte man sich überlegen, inwiefern der Job mit Kindern vereinbar ist, wenn man danach unbedingt wieder schnell arbeiten gehen möchte/muss. Gibt es Teilzeitjobs? Muss ich Karriere machen? Kann man nach der Babypause leicht wieder einsteigen? usw. Wenn man sich von vorneherein darüber Gedanken macht, kann man manch böse Überraschung umgehen.

Allerdings finde ich auch, dass ein Umdenken bei den Gehältern stattfinden sollte. Wenn Männer und Frauen die gleiche Arbeit machen, ist es natürlich absolut nicht vertretbar, dass Frauen weniger Geld bekommen. Da bin ich ganz froh, dass es zumindest bei Tarifverträgen - nach denen wir bezahlt werden - keine Unterschiede gibt.

Ansonsten sehe ich das wie Niji.

Das wäre natürlich super wenn man seine Berufswahl danach ausrichtet.
Aber geht das?
Mit 19 nach dem Abi hab ich eine Ausbildung zur Hotelkauffrau gemacht und wollte danach Hotelmanagement studieren. Kinder kamen nie in meiner Lebensplanung vor.
Und boom im 3. Ausbildungsjahr traf ich meinen Mann mit Haus auf dem Land der die klassische Familie wollte. Ich trauere meinem Plan kein bisschen hinterher allerdings hätte ich zumindest eine andere Ausbildung gemacht wenn ich das gewusst hätte (oder mich mit 10 gegen meine Eltern durchgesetzt und wäre gleich auf die Realschule so wie ich das wollte).
14.06.2016 11:15
Zitat von Mamota:

Zitat von Cookie88:

Bineybaby: Es ist aber egal wie man es macht. Ich bin auch die faule Socke die zu haus rumsitzt und mein armer Mann muss das Geld verdienen.
Es ist halt immer falsch.

Es wäre wünschenswert beide Modelle zu fördern, ob man nun zu haus bleiben will bis zum Kiga/Schule oder gleich wieder arbeiten gehen will. Und damit mein ich nicht finanziel zu fördern sondern einfach gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen für beide Lebensmodelle (dass man sich vor dem Kinder kriegen bewusst sein sollte was das kostet und ob ich mir mein Modell leisten kann setz ich jetzt mal voraus).

Ich stimme dir im Grunde zu. Nur finde ich, dass es weit mehr als zwei Modelle gibt. Solange wir in zwei Modellen denken, legen wir unbewusst mit den Grundstein für alle damit verbundenen Ungerechtigkeiten und Vorurteile (für beide Geschlechter).

Ja klar da hast du recht. Ich war gedanklich bei meinem und dem Modell von bineybaby.
14.06.2016 11:31
Zitat von Obsidian:

Eine Frage, die mich interessieren tät: Wieviele der hier anwesenden, lesenden oder schreibenden Mütter, die sich über die Ungerechtigkeit und Ungleichheit beklagen wählen eine der 5 kapitalismusunterstützenden Einheitsparteien?

Aufgrund deiner tendentiös-populistischen Formlulierung hätte ich jetzt eigentlich schrecklich gern mit "Ich" geantwortet.
14.06.2016 11:47
Zitat von Obsidian:

Eine Frage, die mich interessieren tät: Wieviele der hier anwesenden, lesenden oder schreibenden Mütter, die sich über die Ungerechtigkeit und Ungleichheit beklagen wählen eine der 5 kapitalismusunterstützenden Einheitsparteien?


Nach Möglichkeit ich nicht. (Bei der Bprgermeisterwahl gehe ich weniger nach Partei sondern nach Person. Da haben wir auch nicht so viel Auswahl )
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 10 mal gemerkt