Mütter- und Schwangerenforum

Meine Nerven - ich gehe auf dem Zahnfleisch

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18.02.2021 11:17
Zitat von Anonym 5 (206283):

Zitat von Anonym 3 (206283):

Dem kann ich mich anschließen.

Seit Mitte Dezember im Home-Office (heißt vormittags gebundene Termine, nachmittags freie Zeiteinteilung), 4jahriges Kind und Erstklässler daheim.
Tagsüber im Grunde alleinerziehend da mein Partner erst kommt, wenn Kinder schlafen. (Vor Mitternacht schläft der große nicht mehr)
Kinder ständig auf sich alleine gestellt, wenn ich am Schreibtisch sitze. Keine Familie, die die beiden nimmt. Nie Hilfe von außerhalb außer Kindergarten und Schule (bevor Lockdown kam)
Kinderbeschäftigung: fernsehen, alleine spielen
Vorgenommen hatte ich mir: malen, basteln, Kochen etc
Keine feste Zeiten für Schulaufgaben mit dem großen.

Mein Partner sagt, dass er mich verstehen kann, vergleicht aber trotzdem insgeheim seine körperliche Arbeit mit meinem "Daheimsitzen" und spricht es nicht aus. Das ärgert mich. Glaube nicht werde heimlich belächelt.


Ich weiß, was Du damit ausdrücken wolltest, aber bitte hier wirklich die eigene Ausdrucksweise überdenken.
Du hast einen Partner, der (auch wenn tagsüber abwesend)
- Geld verdient
- theoretisch ansprechbar ist
- von dem Du weißt, wenn alle Stricke reißen, ist da noch jemand
- Dir mal am Wochenende was abnehmen kann
- mit dem Du Dich austauschen kannst
- der mit Dir gemeinsam Eure Verantwortung trägt.
Auch wenn in Deinem Fall vielleicht nicht alle dieser Punkte "gelebt" werden, bist Du ganz ganz weit weg von "quasi alleinerziehend" nur weil er tagsüber nicht da ist. Sorry aber solche Aussagen sind immer gruselig für alle, die tatsächlich alleinerziehend sind.

Das ist ja nun auch ziemlich vereinfacht.
Mein Mann hat zB im Januar eine leitende Position übernommen, arbeitet grade jemand ein und zusätzlich wird nun intern das System umgestellt bzw digitalisiert.
Er ist täglich 12 Stunden außer Haus und fällt nach Essen und Duschen quasi ins Bett.
Und ich hab Verständnis dafür. Er hat endlich die Position die er wollte und verdient außerdem unseren Lebensunterhalt.
Aber verfügbar ist er nicht. Jedes früher gehen oä ist einfach gerade nicht möglich. Gott bewahre ich würde krank werden - dann hätte ich ein Problem.
Heißt ich bin mit 3 Kindern und Hund allein und zuständig für alles was Haushalt, Einkauf, Haus und Kinder betrifft.

Also ja ich fühle mich unter der Woche auch alleinerziehend. Keiner hat die Pacht auf dieses Wort.
Anonym 10 (206283)
0 Beiträge
18.02.2021 11:25
Ich bin nach dem letzten lockdown im Frühjahr 2020 den Weg der Trennung gegangen.
Eben weil null Unterstützung kam. Klar gab es die Probleme auch vorher, aber die sind oft im Alltag untergegangen, bzw er hat es nicht realisiert oder ich wurde nur belächelt.
Und so anstrengend es jetzt die Wochen war, alleinerziehend, 1 Kind im homeschooling, ein 4 jähriger, keine Unterstützung der Eltern da sie weit weg wohnen und sonst auch niemanden der die Kids nehmen konnte, war es irgendwie wesentlich entspannter. 2 nachmittage die Woche hat der Papa sie genommen, damit ich wenigstens ein paar Stunden arbeiten gehen konnte.
Da war ich beim lockdown 2020 total durch, eben weil ich gefühlt alle Emotionen abgefangen habe, damit es nicht zu sehr hoch kocht, nebenbei dem Mann in den Hintern zu treten, vielleicht einfach mal nachmittags 2 Stunden die Kinder zu schnappen, damit ich mal kurz Durchatmen kann. Aber selbst das funktionierte nur bedingt.
Trotz allem ist man nach 8 Wochen permanent zur Verfügung stehen zu müssen einfach anstrengend. Gerade weil mir selbst auch die sozialen Kontakte sehr fehlen.
-M-Y-A-
23183 Beiträge
18.02.2021 12:14
Zitat von Anonym 9 (206283):

Zitat von Anonym 4 (206283):

Ihr seit nicht alleine, auch ich gehe am Zahfleisch.

Ich bin Vollzeit am Arbeiten, 50% im Homeoffice, 50% im Büro. Dort ist mehr den je zu tun. Wir müssen 2 Vollzeitkräfte ersetzen. Eine ist langzeitkrank die andere hatte gekündigt. Nun sind wir nur noch 2 Vollzeitkräfte und 3 Teilzeitkräfte für die Tätigkeit von 4 Vollzeitkräften und 3 Teilzeitkräften.

Ich werde regelmäßig um hilfe gefragt. Warum das internet so schlecht ist, warum das Programm nicht funktioniert, warum der Rollo nicht geht, warum kein TV Programm geht, etc. Und das ganze geht von Morgens um 05.00 Uhr bis abends 22.30 Uhr (da falle ich tot ins bett). Ich habe hier 2 im Homeschooling. Die möchten aber eine Non-Stop-Bespaßung von mir haben.

Mein Mann ist in 100% Kurzarbeit und hat einen absoluten Corona-Blues, eigentlich wieder eine Depression. Und auch diese Depression wird mal wieder auf meinem Rücken ausgelebt.

Ich bin am Ende. Es ist schon so schlimm, dass ich mir insgeheim wünsche, etwas krank zu werden, dass ich ins KKH kann und dort einfach mal schlafen kann. Verrückt ich weiß, aber ich bin mehr als am Ende.


Er lebt seine Depression Mal wieder auf deine Kosten aus? Sitzt in Kurzarbeit zu Hause und macht nichts? Bei allen Verständnis für eine Erkrankung, du bist auch noch da. Hau auf den Tisch! Er kann sich Hilfe holen, und er muss dich auch unterstützen! Es kann ja nicht sein dass einer daran kaputt geht.
Einer macht, einer lässt machen. Lass es einfach nicht weiter zu! Das musst und sollst du nicht!
befasst dich mal mit einer richtigen Depression und komm nicht mit "bei allem Verständnis". Es ist eine Mammutaufgabe, mit einer Depressiven Person zusammenzuleben, aber man darf bitte auch nicht vergessen, dass es eine ernste Erkrankung ist. Mein Mann war auch jemand, der "auf den Tisch gehauen hat", wenn ich mal wieder in meinem Sumpf steckte. Bis er dann selbst erkrankt ist und da hat er sich unter Tränen entschuldigt, für all die Vorwürfe und für all das "auf den Tisch hauen".

Ich würde sogar soweit gehen und eine Trennung vorziehen, als "auf den Tisch zu hauen".
Chrysopelea
14620 Beiträge
18.02.2021 12:21
Zitat von Anonym 5 (206283):

Zitat von Anonym 3 (206283):

Dem kann ich mich anschließen.

Seit Mitte Dezember im Home-Office (heißt vormittags gebundene Termine, nachmittags freie Zeiteinteilung), 4jahriges Kind und Erstklässler daheim.
Tagsüber im Grunde alleinerziehend da mein Partner erst kommt, wenn Kinder schlafen. (Vor Mitternacht schläft der große nicht mehr)
Kinder ständig auf sich alleine gestellt, wenn ich am Schreibtisch sitze. Keine Familie, die die beiden nimmt. Nie Hilfe von außerhalb außer Kindergarten und Schule (bevor Lockdown kam)
Kinderbeschäftigung: fernsehen, alleine spielen
Vorgenommen hatte ich mir: malen, basteln, Kochen etc
Keine feste Zeiten für Schulaufgaben mit dem großen.

Mein Partner sagt, dass er mich verstehen kann, vergleicht aber trotzdem insgeheim seine körperliche Arbeit mit meinem "Daheimsitzen" und spricht es nicht aus. Das ärgert mich. Glaube nicht werde heimlich belächelt.


Ich weiß, was Du damit ausdrücken wolltest, aber bitte hier wirklich die eigene Ausdrucksweise überdenken.
Du hast einen Partner, der (auch wenn tagsüber abwesend)
- Geld verdient
- theoretisch ansprechbar ist
- von dem Du weißt, wenn alle Stricke reißen, ist da noch jemand
- Dir mal am Wochenende was abnehmen kann
- mit dem Du Dich austauschen kannst
- der mit Dir gemeinsam Eure Verantwortung trägt.
Auch wenn in Deinem Fall vielleicht nicht alle dieser Punkte "gelebt" werden, bist Du ganz ganz weit weg von "quasi alleinerziehend" nur weil er tagsüber nicht da ist. Sorry aber solche Aussagen sind immer gruselig für alle, die tatsächlich alleinerziehend sind.


Das kommt auf die Situation an... Ich war mit meinem Kind praktisch von Geburt an "Alleinerziehend mit Partner" er übernahm nichts, keine Betreuung, nur ein bisschen Haushalt. Finanzen waren 50/50 verteilt. Nun bin ich seit einem guten halben Jahr tatsächlich alleinerziehend und es ist so unglaublich viel einfacher ohne ihn und seinen ganzen Stress!
Das heißt nicht, dass es leicht ist, ich bin auch total fertig, hab praktisch keine Freizeit, aber das liegt an Corona und der Betreuungssituation. Mit normalem Kita Betrieb wäre ich komplett zufrieden und ausgeglichen, so ging es mir in der Beziehung nie, denn im Prinzip hab ich seit der Trennung einfach eine große Sorge weniger, dass ich jetzt selbst das Bad putzen muss, ist da echt kein Vergleich und unter dem Strich hab ich so weniger am Hals als mit ihm!
18.02.2021 12:32
Zitat von Anonym 1 (206283):

Guten Abend.

Ich weiß nicht was ich mir von diesen Thread erhoffe, aber vielleicht gibt es doch den einen oder anderen, der genau so fühlt...

Ich gehe mittlerweile auf dem Zahnfleisch und mein Partner belächelt es nur. Er nimmt mich nicht ernst, wenn ich sage, dass ich langsam nicht mehr kann.
Es kann schon sein, dass ich auf hohem Niveau nörgel, aber jeder hat seine eigene Schmerzgrenze und meine ist nunmal gerade erreicht.

Hier die Fakten, aber nur kurz:
- nachdem ich mich morgens fertig gemacht habe, mache ich unser Kind fertig.
- ich bringe es dann zu den Großeltern, da es derzeit nicht in die Kita geht (Corona/situationsbedingt).
- dann gehe ich arbeiten (neuer Job, neue Aufgaben). Ich muss mich erst noch einfinden.
- nach der Arbeit hole ich unser Kind und werde sofort in Beschlag genommen.
Spielen, spielen, spielen. Nörgeln, quengeln und Diskussion gehören gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Unser Kind ist 4 und seeeeehr fordernd. Unsere Sozialen Kontakte sind so gut wie auf null. Wir sehen nur die Großeltern zum Babysitten.
- abends ist unser Kind nicht müde, vor 21/21:30 Uhr (zum Teil noch später) schläft es erst ein. Aber auch nur in meinem Beisein (vorlesen).

Meist bin ich so müde, dass ich dann auch gleich ins Bett gehe.
Morgens geht das Hamsterrad von vorne los.

Zwischenzeitlich putze ich/räume auf und koche für abends.

Wie gesagt, ich kann nicht mehr und mein Partner kann das nicht verstehen. Er kommt meist erst um 18 Uhr von der Arbeit.
Zumindest geht er einmal die Woche den Großeinkauf erledigen.

Wem geht es genauso?


Wie ist das Kind denn bei den Großeltern bzw finden die es sehr anstrengend mit ihm?

Könntest du ihn auch so zwei Mal die Woche etwas länger dort lassen, damit du etwas Zeit für dich hast?

Besteht die Möglichkeit, dass du dich mit einer Familie zusammentust die auch die Kontakte drastisch reduziert haben?

Und ihr euch dann nachmittags draußen trefft?

Und wenn nicht, geh du doch raus nachmittags. Fahrrad/Laufrad/Roller fahren, was immer er gerne macht und einfach draußen sein.
Wald, Feld, Natur helfen.
Mein großer wird in 2 Monaten 5 und das ist für ihn essenziell, raus wann immer es geht.
Auch nach einer Stunde altiv draußen ist er drinnen gleich viel zufriedener mit sich und der Welt.

Kann dein Mann das zu Bett gehen übernehmen?

Macht dein Kind (zu lange) Mittagsschlaf, dass er abends so lange wach ist?

Wie beschäftigen ihn die Großeltern, gehen die raus?

Ich verstehe total, dass du am Ende bist.
Die Gesamtsituation und die Einschränkungen alleine und das ständig auf und ab jetzt schon ein Jahr gehen einfach an die Psyche!
Anonym 4 (206283)
0 Beiträge
18.02.2021 14:11
Zitat von -M-Y-A-:

Zitat von Anonym 9 (206283):

Zitat von Anonym 4 (206283):

Ihr seit nicht alleine, auch ich gehe am Zahfleisch.

Ich bin Vollzeit am Arbeiten, 50% im Homeoffice, 50% im Büro. Dort ist mehr den je zu tun. Wir müssen 2 Vollzeitkräfte ersetzen. Eine ist langzeitkrank die andere hatte gekündigt. Nun sind wir nur noch 2 Vollzeitkräfte und 3 Teilzeitkräfte für die Tätigkeit von 4 Vollzeitkräften und 3 Teilzeitkräften.

Ich werde regelmäßig um hilfe gefragt. Warum das internet so schlecht ist, warum das Programm nicht funktioniert, warum der Rollo nicht geht, warum kein TV Programm geht, etc. Und das ganze geht von Morgens um 05.00 Uhr bis abends 22.30 Uhr (da falle ich tot ins bett). Ich habe hier 2 im Homeschooling. Die möchten aber eine Non-Stop-Bespaßung von mir haben.

Mein Mann ist in 100% Kurzarbeit und hat einen absoluten Corona-Blues, eigentlich wieder eine Depression. Und auch diese Depression wird mal wieder auf meinem Rücken ausgelebt.

Ich bin am Ende. Es ist schon so schlimm, dass ich mir insgeheim wünsche, etwas krank zu werden, dass ich ins KKH kann und dort einfach mal schlafen kann. Verrückt ich weiß, aber ich bin mehr als am Ende.


Er lebt seine Depression Mal wieder auf deine Kosten aus? Sitzt in Kurzarbeit zu Hause und macht nichts? Bei allen Verständnis für eine Erkrankung, du bist auch noch da. Hau auf den Tisch! Er kann sich Hilfe holen, und er muss dich auch unterstützen! Es kann ja nicht sein dass einer daran kaputt geht.
Einer macht, einer lässt machen. Lass es einfach nicht weiter zu! Das musst und sollst du nicht!
befasst dich mal mit einer richtigen Depression und komm nicht mit "bei allem Verständnis". Es ist eine Mammutaufgabe, mit einer Depressiven Person zusammenzuleben, aber man darf bitte auch nicht vergessen, dass es eine ernste Erkrankung ist. Mein Mann war auch jemand, der "auf den Tisch gehauen hat", wenn ich mal wieder in meinem Sumpf steckte. Bis er dann selbst erkrankt ist und da hat er sich unter Tränen entschuldigt, für all die Vorwürfe und für all das "auf den Tisch hauen".

Ich würde sogar soweit gehen und eine Trennung vorziehen, als "auf den Tisch zu hauen".
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