Zitat von Schnecke510:

Ja, alles sehr wahr.
Ich frage deswegen, weil für mich die Definition irgendwie völlig klar ist. Eine moderne Frau ist berufstätig, ist gebildet, sieht gut aus, verwirklicht sich selbst, lässt sich nicht unterbuttern von ihrem Mann.
Meine älteste Tochter sieht das - so finde ich - total anders: Frau bleibt beim Kind, Beruf und Bildung sind nicht so wichtig, wichtiger ist Familie, Selbstverwirklichung geschieht in der Familie ( ), der Mann "sorgt" für die Familie. Das ist ein Thema, wo wir ständig aneinander geraten, weil ich finde, sie tritt mit Füßen, was "wir" erkämpft haben. Ich finde die junge Generation sowas von unmodern, wenn ich ehrlich bin.

Ich finde das Erlernen eines Berufes und Bildung für Frauen schon sehr wichtig.
Aber in allem anderen sehe ich das wie deine Tochter ( Ich bin 34) .
Gerade, weil mein Mann und ich ein Team sind, muss nicht jeder alles machen, sondern wir teilen uns die Aufgaben.
Ich bin gerne bei den Kindern, er ermöglicht uns diesen Luxus ( mir und den kindern) und er verdient das Geld. Das wird sich auch mal wieder ändern, aber momentan nimmt das total viel Stress aus unserem Alltag.
Und das wiederum finde ich sehr modern. Arbeitsteilung war ein wichtiger Schritt hin zur Industrialisierung und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse, dahinter möchte ich persönlich nicht zurück.

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

kommt vielleicht daher, dass dieser Gruppe sich unter wieder anhören darf, wie veraltet so ein Modell ist bzw. Wenn Frau arbeitet, wird ja die Freiwilligkeit nicht angezweifelt... Will das macht man ja so... Hausfrauen können das ja nicht wollen

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen in meinem Umfeld und ist auch bei mir persönlich nicht der Fall.

Vielmehr habe ich das geschrieben, weil in manchen der ersten Postings „Erfolg im Beruf” o.ä. als ein Merkmal genannt wurde, welches für mich persönlich eben weder ein hinreichendes noch ein notwendiges Kriterium für die Definition einer modernen Frau darstellt...

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

Mal ehrlich ... ist doch egal. Weiterentwicklung erfährt man doch nicht nur beruflich. Das ist doch nur ein Aspekt des Lebens.

Und in meinem Umfeld ist so ziemlich alles dabei. Also ich sehe da keinen Trend zu Frauen zurück an den Herd.

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen in meinem Umfeld und ist auch bei mir persönlich nicht der Fall.

Vielmehr habe ich das geschrieben, weil in manchen der ersten Postings „Erfolg im Beruf” o.ä. als ein Merkmal genannt wurde, welches für mich persönlich eben weder ein hinreichendes noch ein notwendiges Kriterium für die Definition einer modernen Frau darstellt...

Und ich möchte ergänzen um „gutes Aussehen“ ... das klingt für mich falsch dies als Kriterium zu definieren

Ich versteh generell nicht, warum sich eine moderne und selbstbewusste Frau an ihrem Beruf messen sollte. Immer mehr Menschen sind gestresst, haben das Gefühl, dass sie im Beruf abgehängt werden könnten, Kollegen machen sich gegenseitig Konkurrenz, alles muss immer besser, schneller, perfekter werden. Die heutige berufstätige Generation schlägt sich mit Burnout und Depressionen rum wie keine Generation davor.
Was ist daran modern? Ich frag das ehrlich provokativ.

Ich weiß, Schnecke kann das wirklich nicht nachvollziehen, warum Hausfrau erstrebenswert sein soll. Aber ich war auch schon in diesem Strudel aus Stress, Konkurrenz und diesem ständigen Druck, immer besser werden zu müssen, weil es immer welche gab, die besser als ich waren (und damit komm ich auch nicht gut klar).

Natürlich gibt es auch viele Frauen, die es einfach lieben zu arbeiten. Das ist gar keine Frage. Und die Arbeit an sich macht mir ja auch total Spaß. Aber den wahren Sinn meines Lebens hab ich tatsächlich als "Heimchen" gefunden. Ich liebe meine Kinder über alles, sie sind mein Mittelpunkt. Ich hab mehrere kleine Ämter in meiner Gemeinde, die ich alle gerne mache, die mich aber nicht stressen, weil sie dafür viel zu simpel sind. Ich bin FREI (ich schreib es bewusst groß). Ich gestalte mit meinen Kindern den Alltag, wir machen (abgesehen von Kiga) was und wann und mit wem wir wollen. Kein "Jetzt muss ich los zur Arbeit und darf erst in 10 Stunden wieder daheim sein", "Jetzt muss ich funktionieren, weil Perfektion erwartet wird".

Ist das echt so schwer nachvollziehbar, warum gerade das der Sinn des Lebens sein kann? Ich für mich hab das höchste Maß an Glück erreicht. Freiheit, Familie, freiwillige Verbindungen.

Trotzdem arbeite ich ja auch stundenweise als Selbständige. Weil die Fotografie ein riesiges Hobby von mir war, schon immer. Ich liebe, was ich da tue. Aber schon wieder rutsche ich in etwas rein, das ich eigentlich nicht will. Während das erste Jahr nach den Kindern völlig entspannt war (ich kam mit meinen Fotos gut an, ich hab einfach geshootet) hab ich inzwischen sehr viel Kontakt zu Fotografen in ganz Deutschland. Und ich was rutsch ich schon wieder rein? Die ist besser als ich und die auch. Das ist ein perfektes Foto, das hab ich so doch noch nie hinbekommen... Ich steck schon wieder in einer großen Spirale fest, die mich im letzen Jahr weiter gebracht hat, als jemals zuvor. Es ist also nötig. Aber eigentlich hass ich dieses elendige Vergleichen, wieder besser werden zu wollen als alle anderen. Zur Spitze gehören wollen. Das stresst und eigentlich wollte ich damit nichts mehr zu tun haben.

Zitat von Schnecke510:

Ja, alles sehr wahr.
Ich frage deswegen, weil für mich die Definition irgendwie völlig klar ist. Eine moderne Frau ist berufstätig, ist gebildet, sieht gut aus, verwirklicht sich selbst, lässt sich nicht unterbuttern von ihrem Mann.
Meine älteste Tochter sieht das - so finde ich - total anders: Frau bleibt beim Kind, Beruf und Bildung sind nicht so wichtig, wichtiger ist Familie, Selbstverwirklichung geschieht in der Familie ( ), der Mann "sorgt" für die Familie. Das ist ein Thema, wo wir ständig aneinander geraten, weil ich finde, sie tritt mit Füßen, was "wir" erkämpft haben. Ich finde die junge Generation sowas von unmodern, wenn ich ehrlich bin.

Wer ist "wir"?

Ist es nicht toll dass wir nun die Wahl haben unsere Familien zu gestalten wie wir wollen?

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

Ich hab eher den Eindruck, das du dich schämst ,dass deine Tochter sich für ein Leben einer studierten Lisa entscheidet.So wirkt es ja für dich.

Zitat von Marf:

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

Ich hab eher den Eindruck, das du dich schämst ,dass deine Tochter sich für ein Leben einer studierten Lisa entscheidet.So wirkt es ja für dich.

Und zeichnet sich eine moderne Frau dadurch aus, dass sie sich ihren Lebensentwurf „vorschreiben“ lässt?

Modern ist für mich, die Wahl zu haben, und die hat man nun zum Glück (einigermaßen - wenn man sich frei machen kann von dem Druck der anderen, denn komplett recht machen kann man es ja weder so noch so). DAS war für mich das Ziel der Emanzipation. Häkchen dran, erreicht. Was die eigentlichen Emanzen (da zähl ich Dich jetzt mal dazu, Schnecke, denn Du redest ja von dem, was "Ihr" erkämpft habt) echt verpasst haben vor lauter Verbohrtheit, ist, dass das Ziel nicht war, wie jemand so schön schrieb, "Männer mit Brüsten" zu werden. Wozu auch. Was soll das bringen? Yay, ich renne im Hamsterrad, habe fünf Kinder, die ich dank den Lisas dieser Welt nur abends sehen muss, verdiene mehr Geld als mein Mann, spiele fein meine Rolle im Vorstand der Firma, und der Burnout winkt auch immer um die Ecke? Na danke. Wie viele Weise bereits gesagt haben, es liegt echt KEINER auf dem Sterbebett und sagt, ich hab zu wenig gearbeitet. Keiner.

Also, ich glaube, Schnecke, Dein Denken geht an der Realität vorbei. Werd Du mal moderner und zieh die lila Latzhosen aus - die hatten ihren Zweck, Freiheit zu ermöglichen, die ist nun da - freu Dich drüber.

Deine Tochter find ich gut. Und weißte, den Facharzt kann sie auch noch mit Kindern machen, wenn sie das will. Da kenne ich persönlich mehrere. Völlig okay.

Zitat von Marf:

Eine,die sich traut Frau zu sein.Mit all ihren Schwächen und Stärken.Die sich nicht hinter Quoten ,MakeUp, Feminismus,Mutter,Hausfrauen,Karriere versteckt.Die so lebt wie es ihr passt.Mit oder ohne BH,in dem Beruf den sie mag,mit oder ohne Kinder,mit oder Mann....ne Frau halt.

Perfekt geschrieben

Moderne Frau... irgendwie habe ich schon mit dem Begriff an sich irgendwie ein Problem.
Interessant auch, wie konkret das manche definieren.
Also moderne Frau = emanzipierte Frau.

Ich sehe das anders.
Modern wäre jetzt für mich, dass eine Frau so leben kann wie sie das möchte. Das Lebensmodell wählt, was für sie passend ist... freiwillig. Und ob das jetzt die Karrierefrau ist ohne Kinder oder die Hausfrau mit 4 Kindern die von ihrem Mann abhängig ist. Findet eine Frau in dem Erfüllung in dem wie sie lebt, dann ist sie meiner Meinung nach modern.

Traurig finde ich es allerdings, wenn man anderen Frauen oder seinen Kindern sein persönlich optimales Lebensmodell aufzwingen möchte. Dieses Verhalten finde ich sehr unmodern.

Modern ist für mich eine Frau, die das macht was sie will! Die für sich einsteht und ihr Ding durch zieht. Die frei ist.

Sich nicht von den Eltern in eine Richtung drängen lässt.
Sich nicht von der Gesellschaft genötigt fühlt gegen ihre Prinzipien zu handeln.

Zitat von Schnecke510:

Irgendwie fällt mir auf, dass alle die Frauen, die das tun, was sie wollen und nicht mehr auf andere hören, bei den Kindern landen und sich beruflich nicht sonderlich weiterentwickeln. Ist die natürliche Berufung der Frau doch das Haus und die Kinder? Scheint mir irgendwie so...

Ja, ich finde durchaus, dass das natürlich ist!
Nicht ohne Grund werden Frauen schwanger statt Männer.