Mütter- und Schwangerenforum

Wie wichtig ist körperliche Nähe zwischen Eltern und Baby?

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01.11.2019 19:09
Was mir noch dazu einfällt sind die 5 formen der Liebe.
Müsst ihr, wenn es euch interessiert, Mal googeln.

Eine Form ist Körperkontakt, eine andere Andenken/Geschenke bekommen, ungeteilte Aufmerksamkeit etc
01.11.2019 20:08
Ich glaube, dass Nähe wichtig ist, steht außer Frage. Aber wann, wie und wie viel ist dann doch individuell.

Darwin27
10550 Beiträge
01.11.2019 23:18
In einem Buch von Renz-Polster wurde auf ein Experiment mit Babys verwiesen (glaube aus der NS-Zeit?) bei dem eine Gruppe normal behandelt wurde und eine Gruppe lediglich mit Nahrung und Wasser, nicht aber mit Zuneigung versorgt wurde. Letztere Gruppe ist gesamt verstorben.
CherryL
285 Beiträge
01.11.2019 23:34
Ich bin noch Generation "lass es schreien" und "das Baby ist zwar da, nimmt aber nicht groß am Alltag Teil"
Ich habe keine "Schäden" davon getragen einfach da zu sein, hab es bei meinem Kind aber anders gemacht und ich glaube, sie hat einen besseren Blick auf Die Welt als ich in dem Alter
Ich mags mir einreden aber nunja.
Nähe zulassen kann mein Kind dennoch schwer, zum mindest bei anderen.
Ich geb schnell und viel Liebe aber hasse auch schneller.

Man kann drüber streiten wie man es macht, aber ich persönlich finde das Minimum an körperlichem Kontakt nicht praktikabel bei einem Kind.
Kinder brauchen liebe um zu guten Menschen zu werden.
nilou
14065 Beiträge
02.11.2019 06:40
Das Kind „bestimmt“ was es braucht. Und die Mutter bzw Bezugspersonen entscheiden was sie bereit sind „mitzumachen“.

Vor dem Kind dachte ich an allein im Kinderzimmer schlafen, Kinderwagen, Flasche etc. Also so wie ich mehr oder weniger groß geworden bin. Und so wie es auch gut war für mich war da ich nicht so körpernähe bezogen bin. Dann kam mein Kind und Familienbett, tragen, stillen ... ich habe ein sehr körpernähe benötigendes Kind, das quasi das erste Jahr auf mir gelebt hat und auch heute noch sehr viel körperliche Nähe braucht. Wenn ich diesem Bedürfnis nicht nachkommen würde hätte ich ein unglückliches und unsicheres Kind. Ich bin da reingewachsen, es entsprach nicht meinem Typ, mittlerweile ist es für uns selbstverständlicher Alltag. Und so ist es bei vielen mit Kindern, jedes Kind ist anderes, hat andere Bedürfnisse. Auch bei der Körpernähe ist es so. Und Zuneigung, Bedürfnissorientierung, Liebe, Vertrauen etc kommt nicht allein durch Körpernähe. Das ist nur ein Teil davon.
-Brünni88
23365 Beiträge
02.11.2019 06:58
Es gibt aber ja einen himmelweiten Unterschied zwischen „mein Kind braucht nicht so viel Nähe und Fürsorge “ und „ich will nicht, dass mein Kind ständig Nähe braucht und gebe ihm dieses daher garnicht erst“

LittleTiger
1231 Beiträge
02.11.2019 07:49
Dass Liebesentzug krasse Folgen hat ist glaube ich klar.

Ich glaube allerdings nicht, dass eines der Kinder weniger liebe "bekommt". Ich glaube nur dass die Liebe bei Kind 1 nicht so sehr in Form von körperlicher Nähe ausgedrückt wird. Es bekommt trotzdem liebe Worte, mit ihm wird gespielt und Quatsch gemacht...

Ob die beiden sich komplett unterschiedlich entwickeln ist zwar eine spannende Frage, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr merke ich (auch durch euren Input), dass die Frage eigentlich viel zu komplex ist. Es spielen so viele Faktoren hinein... Der Charakter der Kindes, der Charakter der Eltern... Und welche Korrelationen am Ende Kausal sind weiß auch keiner .
02.11.2019 08:03
Zitat von Darwin27:

In einem Buch von Renz-Polster wurde auf ein Experiment mit Babys verwiesen (glaube aus der NS-Zeit?) bei dem eine Gruppe normal behandelt wurde und eine Gruppe lediglich mit Nahrung und Wasser, nicht aber mit Zuneigung versorgt wurde. Letztere Gruppe ist gesamt verstorben.

Irgendein ein König im Mittelalter hat das auch mal mit Neugeborenen gemacht. Mir fällt nur grad nicht mehr ein.
Bibri123
726 Beiträge
02.11.2019 08:27
Hallo zusammen, ich habe eben erst diese, wie ich finde, interessante Diskussion gesehen/gefunden.

Ich schildere mal kurz wie es bei uns war/ist.
Ich hatte nach der Geburt mittelmäßige Depressionen und konnte (leider) mein Kind nicht richtig akzeptieren. Ich fühlte mich total überfahren und überfordert.
Durch diesen Stressfaktor hatte mein Körper beschlossen keine Milch mehr zu produzieren, daher war ich auch nicht in der Lage zu stillen.
Also:
Ich konnte nicht stillen, aber die Fläschlein wurden immer in meinem oder Papas Arm getrunken.
Beim Putzen wurde mein Kind in den Krabbelstall gelegt (ich hatte kein Tragetuch).
Spaziergang nur mit Kinderwagen.
Wenn wir unterwegs waren, war sie meistens im Hochstuhl gesessen und nicht auf dem Schoß.
Geschlafen hat sie im Beistellbett, später Familienbett.

Heute ist sie 2,5 und das verkuschelste Kind das ich kenne. Wir kuscheln jetzt um so mehr.
Ich konnte nichts für meine Depression, aber glaubt mir, mir tut es im Herzen weh, wenn ich nur daran denke, dass mein Kind zu der Zeit mehr im Krabbelstall lag, als in meinem Arm.

Umso glücklicher bin ich nun, dass sie so lieb und verkuschelt ist.

Ich denke, man kann es nicht pauschalisieren. Es kommt auch auf den generellen Umgang und Umfeld an.
Darwin27
10550 Beiträge
02.11.2019 10:46


Hier einen Abschnitt aus dem Buch "Kinder verstehen" von Herbert renz-polster. Ich glaube, das ist nicht genau der Abschnitt den ich meinte, erklärt aber in Kurzform doch was ich sagen wollte.
02.11.2019 22:01
Mein Mann füttert das Baby auch nicht im Arm, weil er meint, er hätte dann keinen sicheren Griff. Verstehe ich zwar nicht, weil es in der Armbeuge doch echt einfach ist, aber so was kann auch Grund sein. Spielt auch bei uns keine Rolle, da ich die Elternzeit habe und somit die Person bin, die meistens füttert. Tragen könnte auch z.B. am Zustand des Rückens liegen.
Aber das sind nur mögliche Erklärungen, dauerhaft liegend füttern würde ich auch nicht ideal finden.
mädchenMama2015
1379 Beiträge
03.11.2019 21:40
Ich kann dir in ein paar Jahren genaue Studien Ergebnisse liefern xD

Ich habe 3 kids, als der mittlere geboren wurde war die grosse noch keine 2 und sowieso ein Mama Kind (am besten den ganzen Tag kuscheln, hat mit mir im Bett geschlafen usw.) war super. Nur als der mittlere dann kam konnte ich mich zerteilen.
Die grosse hat n aufstand gemacht ohne ende, so dass ich da wirklich sagen muss, der Janek war viel in seiner wiege, hat frueh allein geschlafen usw.
Aber jetzt ist er 2 und von unserem Verhältnis merke ich keinen unterschied zur grossen, die wesentlich mehr koerper kontakt hatte in den ersten beiden Lebens jahren weil sie eben einfach allein da war.
Der kleine ist auch absolutes mama kind, verfolgt mich den ganzen tag und nur mama ist super. Alle anderen sind momentan doof ?

Ich denke, viel Auswirkung auf die Mutter kind Beziehung hat das wohl nicht so(jetzt das grosse aber), aber nur wenn man mit dem kind trtzd genug Aufmerksamkeit widmet. Und wenn es nur ist dass man neben der wiege sitzt und die Wange streichelt.
Ganz ohne kann ich mir vorstellen dass das Kind da psychisch dran zu knacken Haette.
Gab da mein ich mal n versuch zu, da wurden Kinder nur versorgt und nicht geliebt. Viele sind gestorben.
mädchenMama2015
1379 Beiträge
03.11.2019 21:46
Um die „Ursprache“ zu finden, ließ der wissenschaftsinteressierte Kaiser Friedrich II. im 13. Jahrhundert einige Säuglinge isolieren. Ammen sorgten für das körperliche Wohl der Babys, jede sprachliche und emotionale Interaktion war ihnen aber untersagt. So sollten die Kinder frei von äußerer Beeinflussung zur Sprache finden, bei der es sich dann um die dem Menschen ursprüngliche Sprache handeln müsse – so die Idee. Statt jedoch wie erhofft irgendwann auf Hebräisch, Griechisch, Arabisch oder in ihrer Muttersprache zu parlieren, starben die Babys aber allesamt. „Sie vermochten nicht zu leben ohne das Händepatschen und das fröhliche Gesichterschneiden und die Koseworte ihrer Ammen“, hielt der Kaiser fest.
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