Mütter- und Schwangerenforum

Abschied vom Papa, wie verhalten?

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Umi
Umi
43297 Beiträge
14.08.2019 13:51
Zitat von Tscharmen:

Also die Mama hat mit dem Sohn gesprochen und er will sich von seinem Papa verabschieden und ihn auch nochmal sehen. Sie hat ihn darauf vorbereitet, dass sein Papa vielleicht auch anders aussehen kann.


Finde ich gut.
So kann er Abschied nehmen und sieht, es passiert nichts schlimmes.
Aber viel mehr sollte sie sich auf die Situation vorbereiten, der Junge wird wahrscheinlicher cooler reagieren als gedacht. Die Kinder nehmen Tod wirklich anders war, für sie ist es nicht "schlimm" in dem Sinne. Falls sie Dinge des Vaters aussortiert sollte sie dies mit dem Sohn machen. Er hängt an einigen Apachen vllt anders als sie. Ich finde eine gemeinsame Trauerbewältigung wichtig, das hilft beiden.
Ich wünsche ihr viele Kraft für die kommenden Tage mit ihrem Sohn und die Beerdigung!
14.08.2019 13:53
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von NiAn:

Für Kinder ist der Tod nichts schlimmes. Sie verbinden damit nichts traumatisches sondern viel mehr etwas friedliches. So zumindest meine Erfahrung damit. In dem Alter gehen sie viel, viel offnener mit dem Thema um als wir Erwachsenen. Einfach weil sie diese Tragweite noch nicht verstehen. Ich glaube daher nicht das es ein verstörendes Erlebnis ist, sofern das Kind emotional begleitet wird und auch offen und ehrlich mit ihm darüber gesprochen wird. Ich bin froh das mir meine Eltern es ermöglicht zu haben von diesen lieben Menschen Abschied zu nehmen ohne das Thema zu dramatisieren.


Das kommt aufs Kind an. Meine Eltern sind seit vier Jahren tot und für Lionel ist es immer noch schlimm, obwohl ich versucht habe, es ihm sanft beizubringen. Er verbindet nichts Friedliches mit dem Tod... er ist einfach nur traurig, dass seine Großeltern nicht mehr da sind und hat das sogar schon im Religionsunterricht aufgeschrieben. Für ihn ist es definitiv schlimm.

Ich habe meinen Vater nochmal gesehen, für mich war es wichtig. Lionel ist mir dafür zu sensibel. Aber jedes Kind ist anders.


Natürlich ist es traurig das seine Großeltern weg sind, das liegt aber nicht in erster Linie daran das sie tot sind, sondern vielmehr das sie nicht mehr da sind. Er wäre wahrscheinlich genauso traurig wenn sie zwar noch leben würden aber der kontakt abgebrochen wäre oder sie in Australien leben würden und er sie deshalb nicht mehr sehen kann. Kinder unterscheiden in der Regel nicht ob sie geliebte Personen vermissen weil sie tot sind oder anderweitig abkömmlich. Das ist für sie auf der selben Ebene tragisch habt aber nichts mit dem sterben zu tun.
MiramitLionel
7456 Beiträge
14.08.2019 13:54
Zitat von NiAn:

Zitat von MiramitLionel:

Zitat von NiAn:

Für Kinder ist der Tod nichts schlimmes. Sie verbinden damit nichts traumatisches sondern viel mehr etwas friedliches. So zumindest meine Erfahrung damit. In dem Alter gehen sie viel, viel offnener mit dem Thema um als wir Erwachsenen. Einfach weil sie diese Tragweite noch nicht verstehen. Ich glaube daher nicht das es ein verstörendes Erlebnis ist, sofern das Kind emotional begleitet wird und auch offen und ehrlich mit ihm darüber gesprochen wird. Ich bin froh das mir meine Eltern es ermöglicht zu haben von diesen lieben Menschen Abschied zu nehmen ohne das Thema zu dramatisieren.


Das kommt aufs Kind an. Meine Eltern sind seit vier Jahren tot und für Lionel ist es immer noch schlimm, obwohl ich versucht habe, es ihm sanft beizubringen. Er verbindet nichts Friedliches mit dem Tod... er ist einfach nur traurig, dass seine Großeltern nicht mehr da sind und hat das sogar schon im Religionsunterricht aufgeschrieben. Für ihn ist es definitiv schlimm.

Ich habe meinen Vater nochmal gesehen, für mich war es wichtig. Lionel ist mir dafür zu sensibel. Aber jedes Kind ist anders.


Natürlich ist es traurig das seine Großeltern weg sind, das liegt aber nicht in erster Linie daran das sie tot sind, sondern vielmehr das sie nicht mehr da sind. Er wäre wahrscheinlich genauso traurig wenn sie zwar noch leben würden aber der kontakt abgebrochen wäre oder sie in Australien leben würden und er sie deshalb nicht mehr sehen kann. Kinder unterscheiden in der Regel nicht ob sie geliebte Personen vermissen weil sie tot sind oder anderweitig abkömmlich. Das ist für sie auf der selben Ebene tragisch habt aber nichts mit dem sterben zu tun.


Für ihn ist der Tod etwas Schlimmes. Wie gesagt, nicht für jedes Kind ist es friedvoll. Ich kenne mein Kind und hab viele Gespräche mit ihm geführt, was ihn ängstigt etc. Also doch, für ihn hat es etwas mit dem Tod zu tun.

Dass andere Verwandte weiter weg wohnen, hat für ihn absolut nicht dieselbe Bedeutung.

Du hast deine Erfahrungen gemacht und ich eben meine.
Zirkonia85
1964 Beiträge
14.08.2019 13:57
Ich würde wohl eine Kinderpschologin fragen. Vielleicht kann jemand auch dabei sein, der Trauerbegleitung macht.

Man weiß nicht. Wie sensibel das Kind ist, einfach so hingehen kann so nach hinten losgehen. Die Mutter ist ja auch total befangen emotional.

Aber ich sage immer noch nein. Pushst zu sagen, Kinder finden nix schlimmes am Tot finde ich fatal und gefährlich für die Psyche wenn dem nicht so ist.

Mein Patenkind weint um deinen Opa der vor 1 Jahren starb, da war er 6. die beiden waren sehr eng und er sagt Herr noch „Opa war mein bester Freund“ und ist oft traurig.
Bommelmütze
6938 Beiträge
14.08.2019 13:57
Sehen nein, wenn dann am geschlossen Sarg Abschied nehmen und auf jeden Fall zur Beerdigung mitnehmen.

Bei uns sind die Urgroßeltern gestorben und ich habe meine Kinder keine Leichen anschauen lassen, die Beerdigung war für sie schlimm genug und sie haben sehr wohl kapiert, dass die Urgroßeltern nicht mehr kommen und im Himmel sind. Bei der ersten Beerdigung waren sie 4&2 und bei der zweiten 7&5&1,5
Marf
28105 Beiträge
14.08.2019 14:09
Puh.,jaein....es ist der Papa.Großeltern ust etwas völlig anderes.Die sind nicht so nah.....also ,ich würde mir vorab den Leichnam anschauen.Wenn das 'normal' ausfällt ,würde ich eine kurze Vrabschiedung erlauben,aber um Gottes Willen ohne diese Floskeln vorher ' Sieht aus als ob er schläft' etc.
Sieht der Vater schon zu ' wachsig' aus würde ich es lassen.Dann nur aus der Ferne,zuwinken vielleicht,eine Kerze anzünden ,einen Reisebegleiter mitgeben.....
Geschlossener Sarg ist zu monströs,da kann die Vorstellung,das darin Papa liegt ,vielleicht eine große Angst auslösen.
Aber in jedem Fall Klartext reden.Das er starb weil er krank war,er sich gerne verabschiedet hätte es aber eben nicht sein sollte.Er immer noch im Herzen,den Gedanken lebt und er sehr stolz auf Sohnemann ist.
Und...Jungs dürfen weinen....wütend sein....Nienie Phrasen dreschen die von Vorgestern sind!
Schokosahne
768 Beiträge
14.08.2019 14:16
Ich hätte das Kind auch gefragt, da so plötzliche Tode sehr schwer zu verstehen sind. Ich war erwachsen beim Tod meines Vaters und mein Hirn hat sich Szenarien gebastelt, in denen er vielleicht doch noch leben könnte und alles ein Irrtum gewesen sein könnte.

Dass Elternteile aus dem Haus gehen und dann einfach weg sind, kann im schlimmsten Fall viel schlimmere Spuren hinterlassen als den Papa so zu sehen.
Allerdings hätte ich auch mit der Entscheidung gehadert und mich bei erfahrenen Menschen nach ihrer Meinung erkundigt. Beim Bestatter haben sie solche Fälle ja leider immer wieder, das kann schon eine erste Anlaufstelle für Ratschläge sein. Das nur am Rande um meine Meinung zu begründen, die Mutter konnte zum Glück ja bereits eine Entscheidung treffen.

Mein herzliches Beileid der Familie, das ist ganz schrecklich.
-Brünni88
23365 Beiträge
14.08.2019 14:19
Mein Papa ist, als ich 9 war, an einem unentdeckten Herzfehler gestorben. Ich konnte/durfte mich nicht verabschieden. Ich hab bis ich ca 14 war darauf gewartet, dass er wieder kommt. Ich Habe mir alles mögliche überlegt, was sein könnte...
Er ist im zeugenschutzprogramm, er versteckt sich irgendwo, er hat selbstmord begangen und man wollte es mir nur nicht sagen...

Noch heute, nach 21 Jahren, vermisse ich ihn sehr.

Mein Opa stand mir auch sehr nahe. Bei dessen Tod war ich dabei, da war ich 6. das habe ich wesentlich besser verkraftet, trotz dass ich bei meinem Opa aufgewachsen bin und meinen Papa „nur“ am Wochenende und in den
Ferien gesehen habe.
Mamtam
4965 Beiträge
14.08.2019 14:24
Zitat von Zirkonia85:

Ich finde nicht das ein 5 jährigen das entscheiden kann. Sein Vater ist tot, wie schlimm wird das für ihn sein?
Ich war 17 als meiner starb und habe es nicht verkraftet ihn zu sehen.
Ich würde ihn so in Erinnerung halten wollen, wie er ihn kannte. Er wird sonst immer das Bild „deines Toten Vaters „ vor Augen haben.
Mich hat das jahrelang verfolgt. Also eindeutig nein.
Ich war 12, als mein Papa zu Hause gestorben ist und er lag über Nacht im Schlafzimmer, bis die Bestatter kamen. Ich bin aus eigenem Wunsch ins Schlafzimmer und habe ihn angesehen. Und habe es gut verkraftet. Ich habe auch zugesehen als er am Vorabend (nachdem der Tod durch den Hausarzt festgestellt war) von meiner Mutter und den Frauen aus der Nachbarschaft gewaschen und umgezogen wurde. Dorf halt, übrigens 1992. Hat mich nicht traumatisiert, obwohl ich meinen Papa sehr lieb hatte.

Ich bringe dieses Gegenbeispiel, um zu zeigen, dass Menschen unterschiedlich reagieren. Pauschal kann man dazu nichts sagen, mMn.
-Brünni88
23365 Beiträge
14.08.2019 14:29
Ich scheine ja nicht die einzige zu sein, die durch das „nicht Abschied nehmen“ nicht realisieren konnte, dass er wirklich tot ist. Dann ist das wohl schon wichtig.
Muckel007
2738 Beiträge
14.08.2019 14:30
Zitat von Genki:

Ich würde meinem 5-jährigen Kind wahrscheinlich nicht mal mitteilen, dass es die Möglichkeit gäbe, den Verstorbenen nochmal zu sehen.
Mit dem Tod von Familienangehörigen bin ich erst im Erwachsenenalter konfrontiert worden und habe mich immer dagegen entschieden, diese nochmal als Leiche zu begutachten. Ich finde, Beerdigungen sind ein guter Abschied - es wird kurz über das Leben erzählt, schöne Momente hervorgehoben und man erlebt diese Veranstaltung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zumindest erging es mir immer so.
Im Sinne des Kindes würde ich also einfach entscheiden, dass die Beerdigung als Abschied dient und es daran teilhaben lassen.


Sehe ich genauso
14.08.2019 15:09
Ich würde auch das Kind entscheiden lassen.
Als Mutter würde ich aber vorher reingehen und schauen, ob mein Kind das verkraftet. Als Mutter sollte sie ja wissen wie sensibel ihr Kind ist.
Ich habe meine Oma 1 Tag nach dem Tot gesehen und ca. 6-7 Tage später auf der Beerdigung.
Allerdings würde ich nicht zu lange warten mit dem Abschied nehmen, einige Tage nach dem Tot sehen die verstorbenen eben schon "sehr weit weg" aus (ich hoffe man versteht, was ich sagen möchte)
Zwerginator
7678 Beiträge
14.08.2019 16:08
Meine Tochter war dabei als die Uroma auf der Palliativ lag und auch als sie gestorben ist und es war ihr wahnsinnig wichtig.
Fjörgyn
2765 Beiträge
14.08.2019 17:35
Zitat von Mamtam:

Zitat von Zirkonia85:

Ich finde nicht das ein 5 jährigen das entscheiden kann. Sein Vater ist tot, wie schlimm wird das für ihn sein?
Ich war 17 als meiner starb und habe es nicht verkraftet ihn zu sehen.
Ich würde ihn so in Erinnerung halten wollen, wie er ihn kannte. Er wird sonst immer das Bild „deines Toten Vaters „ vor Augen haben.
Mich hat das jahrelang verfolgt. Also eindeutig nein.
Ich war 12, als mein Papa zu Hause gestorben ist und er lag über Nacht im Schlafzimmer, bis die Bestatter kamen. Ich bin aus eigenem Wunsch ins Schlafzimmer und habe ihn angesehen. Und habe es gut verkraftet. Ich habe auch zugesehen als er am Vorabend (nachdem der Tod durch den Hausarzt festgestellt war) von meiner Mutter und den Frauen aus der Nachbarschaft gewaschen und umgezogen wurde. Dorf halt, übrigens 1992. Hat mich nicht traumatisiert, obwohl ich meinen Papa sehr lieb hatte.

Ich bringe dieses Gegenbeispiel, um zu zeigen, dass Menschen unterschiedlich reagieren. Pauschal kann man dazu nichts sagen, mMn.

12 und 5 ist aber auch ein himmelweiter Unterschied finde ich.
Alaska
18846 Beiträge
14.08.2019 18:02
Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Mamtam:

Zitat von Zirkonia85:

Ich finde nicht das ein 5 jährigen das entscheiden kann. Sein Vater ist tot, wie schlimm wird das für ihn sein?
Ich war 17 als meiner starb und habe es nicht verkraftet ihn zu sehen.
Ich würde ihn so in Erinnerung halten wollen, wie er ihn kannte. Er wird sonst immer das Bild „deines Toten Vaters „ vor Augen haben.
Mich hat das jahrelang verfolgt. Also eindeutig nein.
Ich war 12, als mein Papa zu Hause gestorben ist und er lag über Nacht im Schlafzimmer, bis die Bestatter kamen. Ich bin aus eigenem Wunsch ins Schlafzimmer und habe ihn angesehen. Und habe es gut verkraftet. Ich habe auch zugesehen als er am Vorabend (nachdem der Tod durch den Hausarzt festgestellt war) von meiner Mutter und den Frauen aus der Nachbarschaft gewaschen und umgezogen wurde. Dorf halt, übrigens 1992. Hat mich nicht traumatisiert, obwohl ich meinen Papa sehr lieb hatte.

Ich bringe dieses Gegenbeispiel, um zu zeigen, dass Menschen unterschiedlich reagieren. Pauschal kann man dazu nichts sagen, mMn.

12 und 5 ist aber auch ein himmelweiter Unterschied finde ich.


Je jünger die Kinder, desto unbekümmerter sind sie mit dem Tod. Sie können eine Person vermissen, klar. Aber ihnen macht der Tod keine Angst und sie finden auch nichts Abschreckendes daran (Unfalloper etc. mal außen vor).

Ich weiß noch, als meine Oma starb. Ich war 10. Mich hat es traumatisiert, aber nicht, weil ich sie nochmal gesehen habe (das war wichtig), sondern weil es meine Lieblingsoma war und ich völlig geschockt von ihrem Tod war, ich hab sie dermaßen vermisst, ich bin schier eingegangen.
Mein kleiner Bruder war damals 7, er hat sie vermisst, aber ging noch wesentlich besser mit dem Tod um.
Meine Cousins und Cousinen waren damals alle zwischen 2-5. Die waren ganz locker und unbekümmert, was das Thema betrifft. Ich weiß das noch so genau, weil es mich furchtbar wütend gemacht hat, dass sie nicht so traurig waren, wie ich und meine Fragen, warum sie keine Angst vor dem Tod haben etc.pp. nur mit Schulterzucken erwidert haben. Ich hielt sie dann einfach für dumm.
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