Mütter- und Schwangerenforum

Attachment Parenting

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07.04.2016 22:18
Zitat von silbermarie:

Zitat von Schaf:

Silbermarie:
Danke für Deine Ausführung, ich stimme Dir in vielen Punkten zu.

Ich glaube auch, dass Unschooling funktionieren kann - bin aber sehr froh um die Schulpflicht in Deutschland. Dadurch werden Familien abgefangen, die ihren Kindern nicht den richtigen Rahmen geben könnt wie ihr anscheinend.

Dich stört die Schulpflicht in Deutschland? Du bist der Meinung, Du kannst es besser? Dann wandere aus! Du hast die Wahl! Zu es für Dich und Dein Kind. Es gibt Gesetze, an die sich jeder in Deutschland zu halten hat. Alles andere ist kriminell und illegal.


Na klar, man wandert einfach mal aus.
Ich würde an Entwurzelung sterben. Ich würde ja nicht mal in ein anderes Bundesland ziehen wollen.

Kriminell ist es übrigens nicht, sein Kind von der Schule fernzuhalten. In den meisten Bundesländern gilt die Verletzung der Schulpflicht lediglich als Ordnungswidrigkeit - ja, so wie Falschparken, nur etwas teurer - und bis auf einen Bußgeldbescheid (wenn überhaupt), kommt da oft und lange gar nichts.


Bei uns werden die Kinder zwangsweise der Schule zugeführt! Und Bußgeld und, wenn nötig, weitere Maßnahmen gibt es auch!
Allerdings sind das leider meistens die Klischeefamilien, die dann auch noch sagen, Dickmarie hat ihre Tage oder Doofhans hat sich den Finger gestoßen! Da soll sich mal einer fragen, woher die Kinder, die absolut nix für ihre Eltern können, das haben! Den Eltern ist es aber leider schlichtweg egal, was ihre Kinder machen, das hat nix mit bedürfnisorientiert zu tun...
07.04.2016 22:20
Zitat von shelyra:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Schaf:

Zitat von silbermarie:

...

Dann mach es und Berichte uns.


Bis Henry ins Schulalter kommt, geht noch viel Wasser den Bach runter

das geht schneller als man denkt...
je nach bundesland wird aj heutzutage oft shcon mit 5 eingeschult...

Ja, hier bei uns! Und man kann sich auch leider zu 99 % nicht dagegen wehren!
shelyra
69254 Beiträge
07.04.2016 22:26
Zitat von Märzi:

Zitat von shelyra:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Schaf:

...


Bis Henry ins Schulalter kommt, geht noch viel Wasser den Bach runter

das geht schneller als man denkt...
je nach bundesland wird aj heutzutage oft shcon mit 5 eingeschult...

Ja, hier bei uns! Und man kann sich auch leider zu 99 % nicht dagegen wehren!

bei uns ist es, gott sei dank, nicht so schlimm.

aber wir hatten gerade schulanmeldung für 2017 und da waren viele eltern dabei deren kinder noch 4 sind. die waren echt baff, dass sie sich jetzt schon mit dem thema schule auseinander setzen müssen...
07.04.2016 22:30
Zitat von Märzi:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Schaf:

Silbermarie:
Danke für Deine Ausführung, ich stimme Dir in vielen Punkten zu.

Ich glaube auch, dass Unschooling funktionieren kann - bin aber sehr froh um die Schulpflicht in Deutschland. Dadurch werden Familien abgefangen, die ihren Kindern nicht den richtigen Rahmen geben könnt wie ihr anscheinend.

Dich stört die Schulpflicht in Deutschland? Du bist der Meinung, Du kannst es besser? Dann wandere aus! Du hast die Wahl! Zu es für Dich und Dein Kind. Es gibt Gesetze, an die sich jeder in Deutschland zu halten hat. Alles andere ist kriminell und illegal.


Na klar, man wandert einfach mal aus.
Ich würde an Entwurzelung sterben. Ich würde ja nicht mal in ein anderes Bundesland ziehen wollen.

Kriminell ist es übrigens nicht, sein Kind von der Schule fernzuhalten. In den meisten Bundesländern gilt die Verletzung der Schulpflicht lediglich als Ordnungswidrigkeit - ja, so wie Falschparken, nur etwas teurer - und bis auf einen Bußgeldbescheid (wenn überhaupt), kommt da oft und lange gar nichts.


Bei uns werden die Kinder zwangsweise der Schule zugeführt! Und Bußgeld und, wenn nötig, weitere Maßnahmen gibt es auch!
Allerdings sind das leider meistens die Klischeefamilien, die dann auch noch sagen, Dickmarie hat ihre Tage oder Doofhans hat sich den Finger gestoßen! Da soll sich mal einer fragen, woher die Kinder, die absolut nix für ihre Eltern können, das haben! Den Eltern ist es aber leider schlichtweg egal, was ihre Kinder machen, das hat nix mit bedürfnisorientiert zu tun...


Ey Auch wenn ich gerade eine Dickmarie bin

In manchen Bundesländern, z.B. Hessen, ist es strenger. Es kommt auch immer sehr darauf an, an welche Art Sachbearbeiter man gerät...
07.04.2016 22:35
Zitat von silbermarie:

Zitat von Märzi:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Schaf:

Silbermarie:
Danke für Deine Ausführung, ich stimme Dir in vielen Punkten zu.

Ich glaube auch, dass Unschooling funktionieren kann - bin aber sehr froh um die Schulpflicht in Deutschland. Dadurch werden Familien abgefangen, die ihren Kindern nicht den richtigen Rahmen geben könnt wie ihr anscheinend.

Dich stört die Schulpflicht in Deutschland? Du bist der Meinung, Du kannst es besser? Dann wandere aus! Du hast die Wahl! Zu es für Dich und Dein Kind. Es gibt Gesetze, an die sich jeder in Deutschland zu halten hat. Alles andere ist kriminell und illegal.


Na klar, man wandert einfach mal aus.
Ich würde an Entwurzelung sterben. Ich würde ja nicht mal in ein anderes Bundesland ziehen wollen.

Kriminell ist es übrigens nicht, sein Kind von der Schule fernzuhalten. In den meisten Bundesländern gilt die Verletzung der Schulpflicht lediglich als Ordnungswidrigkeit - ja, so wie Falschparken, nur etwas teurer - und bis auf einen Bußgeldbescheid (wenn überhaupt), kommt da oft und lange gar nichts.


Bei uns werden die Kinder zwangsweise der Schule zugeführt! Und Bußgeld und, wenn nötig, weitere Maßnahmen gibt es auch!
Allerdings sind das leider meistens die Klischeefamilien, die dann auch noch sagen, Dickmarie hat ihre Tage oder Doofhans hat sich den Finger gestoßen! Da soll sich mal einer fragen, woher die Kinder, die absolut nix für ihre Eltern können, das haben! Den Eltern ist es aber leider schlichtweg egal, was ihre Kinder machen, das hat nix mit bedürfnisorientiert zu tun...


Ey Auch wenn ich gerade eine Dickmarie bin

In manchen Bundesländern, z.B. Hessen, ist es strenger. Es kommt auch immer sehr darauf an, an welche Art Sachbearbeiter man gerät...


Meinte gar nicht dich!
Ja, das ist immer das gleiche Spiel, der eine findet den Sachbearbeiter nett, der andere sagt, er sei ein faules A...Loch und für den nächsten ist er korrupt! Sind aber auch alles nur Menschen, manche meinen aber eben, sie wären was Besonderes! Aber meistens sind sie harmlos!
cooky
12594 Beiträge
07.04.2016 22:44
Zitat von Märzi:

Zitat von shelyra:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Schaf:

...


Bis Henry ins Schulalter kommt, geht noch viel Wasser den Bach runter

das geht schneller als man denkt...
je nach bundesland wird aj heutzutage oft shcon mit 5 eingeschult...

Ja, hier bei uns! Und man kann sich auch leider zu 99 % nicht dagegen wehren!


Hier wird die Kleine mit Datum 22.9 auch mit Fünf gehen müssen
LIttleOne13
26290 Beiträge
07.04.2016 23:08
Zitat von cooky:

Zitat von Märzi:

Zitat von shelyra:

Zitat von silbermarie:

...

das geht schneller als man denkt...
je nach bundesland wird aj heutzutage oft shcon mit 5 eingeschult...

Ja, hier bei uns! Und man kann sich auch leider zu 99 % nicht dagegen wehren!


Hier wird die Kleine mit Datum 22.9 auch mit Fünf gehen müssen

Was wird daran eigentlich so schlimm gefunden?
Metalgoth
17557 Beiträge
07.04.2016 23:14
Natürlich gibt es diese Bögen, ich hab den Mist selbst ausgefüllt
Es werden den Kindern sogar Fragen gestellt, die sie beantworten müssen und Aufgaben gegeben (Male sonstwas)
Aber das kann man so machen, dass es für die Kinder einfach ein Spiel ist und das einzig wirklich Nervige daran ist die Mehrarbeit für die Erzieher.
Den Kindern macht das nichts aus.

Marie ich sage nicht, dass homeschooling Kinder grundsätzlich ein schlechtes soziales Umfeld haben. Mir geht es darum, dass sie hier in Deutschland die einzigen in der Umgebung sein werden. Und hier gibt es eben keine Zusammenschlüsse der homeschooling Kinder.

Montessori und Waldorf sind aber auch nicht für alle eine Alternative, denn das kostet Geld...

Meine Kleine soll auch mit 5 in die Schule, wir werden das verhindern.
Metalgoth
17557 Beiträge
07.04.2016 23:19
Little ich finde es einfach wichtig, dass sie im letzten Kindergartenjahr auch mal wirklich die Ältesten sind.

Meine Große ist am 16.0. geboren. Wenn sie in die Schule kommt, wird sie bald 7. Ihre beste Freundin ist ein komplettes Jahr jünger!!! Kommt aber mit ihr in die Schule nur, weil sie 3 Wochen vorher Geburtstag hat. Das Schlimme sind für mich die großen Altersunterschiede innerhalb der Klassen. Sie werden immer die Kleinsten sein! Man merkt eben auch an der Entwicklung, dass ihnen manche Dinge noch schwerer fallen als den älteren Kindern. Es wird ihnen unnötig schwer gemacht
08.04.2016 06:39
Zitat von Metalgoth:

Natürlich gibt es diese Bögen, ich hab den Mist selbst ausgefüllt
Es werden den Kindern sogar Fragen gestellt, die sie beantworten müssen und Aufgaben gegeben (Male sonstwas)
Aber das kann man so machen, dass es für die Kinder einfach ein Spiel ist und das einzig wirklich Nervige daran ist die Mehrarbeit für die Erzieher.
Den Kindern macht das nichts aus.

Marie ich sage nicht, dass homeschooling Kinder grundsätzlich ein schlechtes soziales Umfeld haben. Mir geht es darum, dass sie hier in Deutschland die einzigen in der Umgebung sein werden. Und hier gibt es eben keine Zusammenschlüsse der homeschooling Kinder.

Montessori und Waldorf sind aber auch nicht für alle eine Alternative, denn das kostet Geld...

Meine Kleine soll auch mit 5 in die Schule, wir werden das verhindern.

Geht das denn bei euch, dass ihr die Einschulung verschieben könnt? Bei uns geht es defintiv nicht!
Ich sehe es ähnlich, wie du! Die Kinder haben noch lange genug Pflichten in ihrem Leben, dann sollen sie zumindest die Kiga-Zeit lange genießen können! Und, wie du schon sagst, ein halbes oder ein ganzes Jahr machen schon einen großen Unterschied!
08.04.2016 07:27
Zitat von silbermarie:

Wooohoho...

Also, wo fang ich an?

Ach ja, genau. Weil so viele Beteuerungen kamen: Ich weiß sehr genau, dass ein Kind erst ab etwa 3 Jahren beginnt, wirklich bewusst mit anderen Kindern zu interagieren und nicht einfach nur nebeneinander her zu spielen. Genau deshalb finde ich diese ganzen Krippen, Kindergärten, Gruppen (in die E-K-Gruppe der Gemeinde gehe ich eigentlich auch nur, um mal rauszukommen und mit Leuten aus der Gemeinde Kontakt zu halten, Henry braucht das gar nicht) unter 3 Jahren völlig nonsens und habe allenfalls ein müdes Lächeln übrig, wenn Muttis immer so ganz stolz behaupten, dass ihre einjährigen Kinder so wundervoll mit den anderen Kindern spielen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das einfach Kokolores, es sieht für uns vielleicht wie "miteinander spielen" aus, ist es aber nicht.
In den ersten 3 Jahren sind die "sozialen Kontakte", die das Kind braucht, von der Familie vollkommen ausreichend abgedeckt.

Dann, was diese ewige "Aber so lernt er doch nie Sozialverhalten" Diskussion angeht ... Seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen, die den ganz normalen Weg durchlaufen haben, werden doch nicht sozialkompetent, sondern Arschlöcher mit spitzen Ellenbogen.
Ich habe im Austausch mit englischem Homeschoolern mal folgende Aussage gehört, die ich sehr passend finde:
"
Forced association is not socialization." Sinngemäß: Zwangsvereinigung ist keine Sozialisation.
Und das stimmt.
25 Kinder in einen Klassenraum zu pferchen, sie 45 Minuten und in höheren Klassen bis zu 90 Minuten am Stück zum Stillsitzen und zuhören zu nötigen und während dieser Zeit jegliche Kommunikation untereinander zu unterbinden ("Im Unterricht wird nicht gequatscht!") hat nichts, aber auch gar nichts mit Sozialisation zu tun. Das ist ein völlig künstliches Umfeld, das nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Interaktionsmöglichkeiten der Kinder beschränken sich auf die Pausen, in denen dann nebenbei auch noch gegessen werden muss, und nachmittags muss man zum Bus gehen und später auch noch Hausaufgaben machen.
Im Grunde interagieren Kinder in einer Regelschule nicht mehr oder weniger miteinander, als einjährige Krippenkinder, die nebeneinander spielen und ab und an mal ihr Spielzeug vor den anderen Verteidigen.
Die wirklich wertvollen "Sozialkontakte", die ich in der Schule geschlossen habe, kann ich an einer Hand abzählen.
Die wirklichen Freunde, mit denen ich auch größtenteils heute noch in Kontakt stehe, habe ich draußen beim Spielen kennengelernt, in der Nachbarschaft, überall, aber nicht in der Schule.

Vorhin ging es um Geschwister, und dass man die sich ja nicht aussuchen kann und das deshalb etwas anderes sei.
Konntet ihr euch eure Klassenkameraden aussuchen? Ich nicht.

Ganz ehrlich, diese absolut erzwungene Situation in der Schule, bei der so viele Eltern glauben, ihrem Kind täte das gut, bringt dem Kind eigentlich gar nichts außer oft viel Frust und schlimmstenfalls Schulangst, weil es davor graut, wieder fast den ganzen Tag mit 24 anderen Kindern verbringen zu müssen, von denen es vielleicht nur 3 leiden kann.
Das wiederholt sich nie wieder im Leben, ist daher also völlig überflüssig.
Und nein, das wiederholt sich auch bei der Arbeit nicht. Euren Beruf sucht ihr euch selbst aus. Euren Arbeitsplatz sucht ihr euch aus und wenn er euch nicht gefällt, steht es euch frei, zu kündigen und woanders hinzugehen, eine neue Ausbildung zu machen, zu Hause zu bleiben etc. Eure Freunde sucht ihr euch aus, eure Kontakte. Alles.
Ein Kind jedoch wird 10-13 Jahre gezwungen, eine solche Situation auszuhalten, ohne eine Chance, dem zu entgehen. Das für eine sinnvolle Sache zu halten ist wie der Glaube, dass Bäder in Eiswasser das Immunsystem stärken.

Zum Homeschooling allgemein: Da grassiert hier viel unwissen, wie ich sehe
Homeschooler sind i.d.R. sehr stark untereinander vernetzt. Das heißt, das Kind bewegt sich keineswegs in einem Universum, das nur aus ihm, den Eltern und ggf. Geschwistern besteht. Die verschiedenen Familien stehen untereinander in Kontakt und tauschen sich aus.
Dadurch wird übrigens auch eine breite Abdeckung der Unterrichtsinhalte gewährleistet. Es ist also nicht so, dass ich mir anmaße, dem Kind alles von Chemie bis Religion selbst beizubringen. Das kann unter Umständen eben auch der Vater von Familie XY übernehmen. WENN man denn eine Art Parallelsystem zur Regelschule simulieren will (was unser Ding nicht wäre).
Beim HS geht es auch nicht darum, das Kind von der Außenwelt fernzuhalten, im Gegenteil. Es geht in erster Linie um eine zielgerichtetere, neigungsorientierte Förderung. Das reguläre Schulsystem nimmt kaum Rücksicht auf individuelle Begabungen. Kindern werden sinnfreie und unnütze Inhalte eingehämmert, während es andere Interessen vielleicht gern vertiefen würde, dafür aber im Unterricht keine Kapazitäten angedacht sind. Das ist bei der Masse an Kindern auch gar nicht umsetzbar. Beim HS jedoch schon.
Viele Freilerner gehen oft und viel auf Reisen, es gibt da dann ja auch keine zeitlichen Vorgaben durch Ferien u.ä.
Man kann Sprachen anhand echter Praxis lernen. Man kann sich auf Lernfelder fokussieren, in denen das Kind brillieren kann. Es gibt endlose Möglichkeiten.
Viele Kinder gehen ja in der Grundschule noch gern zur Schule, denn da wird noch viel gespielt und ihnen erst mal die grundsätzlichen Dinge beigebracht. Aber spätestens mit der weiterführenden Schule hört diese Freude oft auf.
Warum wohl? Die Freude am Lernen wird genommen, weil der natürliche Lerndrang und die Neugier des Kindes in sehr enge Bahnen geleitet werden. Und das alles unter dem Deckmäntelchen der "Sozialisation".
Wenn Schule dafür nötig wäre, müsste es in allen europäischen Ländern außer Deutschland und Schweden (nur dort gibt es eine Schulbesuchspflicht) ja nur so von Soziopathen wimmeln. Tut es aber nicht.
Ich finde es schade, dass uns hier solche Grenzen gesteckt werden.
Denn zur bedürfnisorientierten Erziehung gehört für mich auch bedürfnis- und neigungsorientierte Bildung.


kann ich so gar nicht unterschreiben. Ich war mit einigen schon im Kinderalter bis hin zum Schulabschluss zusammen und auch heute noch haben wir engen Kontakt. Ab der Regelschule wurde es ganz spannend. Ab der 7. Klasse waren wir nur noch 12 Schüler (7 Mädels, 5 Jungs) und wir waren echt wie eine große, liebevolle Familie. Sicherlich durften wir im Unterricht nicht über Schminktipps quasseln aber bei uns war ein reger Austausch auch während des Unterrichts erwünscht. Wir machten auch sehr oft Gruppenarbeit oder führten offene Diskussionen, ab der 9. Klasse durfte wir in einem gewissen Rahmen mit entscheiden bei welche Themen wir mehr wissen wollten und welche schneller abgearbeitet wurden. Ab der 7. wird ja auch eigentlich nochmal zwischne Haupt- und Realschulabschluss unterschieden und die Klassen neu gemischt, bei uns nicht. Wir wurden in den relevanten Fächern in Leistungs- und Grundkurs unterschieden, wobei die Grundkursschüler die Möglichkeit hatten, bei sehr guten Leistungen noch in den Leistungskurs zu wechseln oder nach bestandenen Hauptschulabschluss das letzte Jahr noch mit uns machen konnten und normal ihren Realschulabschluss gemacht haben. Ich fand dieses System klasse und ich habe die Schulzeit geliebt und mind. einmal im Jahr veranstalten wir ein Klassentreffen, manchmal sogar noch mit unseren Lieblingslehrern.

Ich finde diese ablehnende Haltung gegenüber dem Schulsystem ist auch eine Art Schubladendenken, denn nicht alle sind so wie du beschreibst.
08.04.2016 07:36
Zitat von shelyra:

mich stört hauptsächlich diese selektion, meist schon in klasse 4.

kenne einige andere systeme wo alle kinder bis zum schulabschluß gemeinsam unterrichtet werden, aber die kinder je nach stärke eben "verschiedene" kurse besuchen. in mathe eben kurs a, weil sie da gut sind. in geschichte vielleicht nur kurs c, da es eine schwäche ist.
aber so werden die kinder besser und individueller gefördert, finde ich!


hatten wir wir waren in Thüringen die Versuchsklasse und es hat super funktioniert und ich fand es richtig toll, vorallem weil wir echt nur 15 Mann waren und sehr individuell auf alle eingegangen wurde!
Metalgoth
17557 Beiträge
08.04.2016 08:06
Zitat von Märzi:

Zitat von Metalgoth:

Natürlich gibt es diese Bögen, ich hab den Mist selbst ausgefüllt
Es werden den Kindern sogar Fragen gestellt, die sie beantworten müssen und Aufgaben gegeben (Male sonstwas)
Aber das kann man so machen, dass es für die Kinder einfach ein Spiel ist und das einzig wirklich Nervige daran ist die Mehrarbeit für die Erzieher.
Den Kindern macht das nichts aus.

Marie ich sage nicht, dass homeschooling Kinder grundsätzlich ein schlechtes soziales Umfeld haben. Mir geht es darum, dass sie hier in Deutschland die einzigen in der Umgebung sein werden. Und hier gibt es eben keine Zusammenschlüsse der homeschooling Kinder.

Montessori und Waldorf sind aber auch nicht für alle eine Alternative, denn das kostet Geld...

Meine Kleine soll auch mit 5 in die Schule, wir werden das verhindern.

Geht das denn bei euch, dass ihr die Einschulung verschieben könnt? Bei uns geht es defintiv nicht!
Ich sehe es ähnlich, wie du! Die Kinder haben noch lange genug Pflichten in ihrem Leben, dann sollen sie zumindest die Kiga-Zeit lange genießen können! Und, wie du schon sagst, ein halbes oder ein ganzes Jahr machen schon einen großen Unterschied!


Geht nur mit triftigem Grund...Die, die die Einschulungsuntersuchung macht meinte, es ist durch schwerwiegende Vorfälle im Leben des Kindes möglich, weil sie ja dadurch zurückgeworfen werden können.
Wenn wir da ein bisschen jammern haben wir vielleicht eine Chance xD
MiramitLionel
7527 Beiträge
08.04.2016 08:47
Zitat von nicole2104:

Zitat von silbermarie:

Wooohoho...

Also, wo fang ich an?

Ach ja, genau. Weil so viele Beteuerungen kamen: Ich weiß sehr genau, dass ein Kind erst ab etwa 3 Jahren beginnt, wirklich bewusst mit anderen Kindern zu interagieren und nicht einfach nur nebeneinander her zu spielen. Genau deshalb finde ich diese ganzen Krippen, Kindergärten, Gruppen (in die E-K-Gruppe der Gemeinde gehe ich eigentlich auch nur, um mal rauszukommen und mit Leuten aus der Gemeinde Kontakt zu halten, Henry braucht das gar nicht) unter 3 Jahren völlig nonsens und habe allenfalls ein müdes Lächeln übrig, wenn Muttis immer so ganz stolz behaupten, dass ihre einjährigen Kinder so wundervoll mit den anderen Kindern spielen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das einfach Kokolores, es sieht für uns vielleicht wie "miteinander spielen" aus, ist es aber nicht.
In den ersten 3 Jahren sind die "sozialen Kontakte", die das Kind braucht, von der Familie vollkommen ausreichend abgedeckt.

Dann, was diese ewige "Aber so lernt er doch nie Sozialverhalten" Diskussion angeht ... Seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen, die den ganz normalen Weg durchlaufen haben, werden doch nicht sozialkompetent, sondern Arschlöcher mit spitzen Ellenbogen.
Ich habe im Austausch mit englischem Homeschoolern mal folgende Aussage gehört, die ich sehr passend finde:
"
Forced association is not socialization." Sinngemäß: Zwangsvereinigung ist keine Sozialisation.
Und das stimmt.
25 Kinder in einen Klassenraum zu pferchen, sie 45 Minuten und in höheren Klassen bis zu 90 Minuten am Stück zum Stillsitzen und zuhören zu nötigen und während dieser Zeit jegliche Kommunikation untereinander zu unterbinden ("Im Unterricht wird nicht gequatscht!") hat nichts, aber auch gar nichts mit Sozialisation zu tun. Das ist ein völlig künstliches Umfeld, das nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Interaktionsmöglichkeiten der Kinder beschränken sich auf die Pausen, in denen dann nebenbei auch noch gegessen werden muss, und nachmittags muss man zum Bus gehen und später auch noch Hausaufgaben machen.
Im Grunde interagieren Kinder in einer Regelschule nicht mehr oder weniger miteinander, als einjährige Krippenkinder, die nebeneinander spielen und ab und an mal ihr Spielzeug vor den anderen Verteidigen.
Die wirklich wertvollen "Sozialkontakte", die ich in der Schule geschlossen habe, kann ich an einer Hand abzählen.
Die wirklichen Freunde, mit denen ich auch größtenteils heute noch in Kontakt stehe, habe ich draußen beim Spielen kennengelernt, in der Nachbarschaft, überall, aber nicht in der Schule.

Vorhin ging es um Geschwister, und dass man die sich ja nicht aussuchen kann und das deshalb etwas anderes sei.
Konntet ihr euch eure Klassenkameraden aussuchen? Ich nicht.

Ganz ehrlich, diese absolut erzwungene Situation in der Schule, bei der so viele Eltern glauben, ihrem Kind täte das gut, bringt dem Kind eigentlich gar nichts außer oft viel Frust und schlimmstenfalls Schulangst, weil es davor graut, wieder fast den ganzen Tag mit 24 anderen Kindern verbringen zu müssen, von denen es vielleicht nur 3 leiden kann.
Das wiederholt sich nie wieder im Leben, ist daher also völlig überflüssig.
Und nein, das wiederholt sich auch bei der Arbeit nicht. Euren Beruf sucht ihr euch selbst aus. Euren Arbeitsplatz sucht ihr euch aus und wenn er euch nicht gefällt, steht es euch frei, zu kündigen und woanders hinzugehen, eine neue Ausbildung zu machen, zu Hause zu bleiben etc. Eure Freunde sucht ihr euch aus, eure Kontakte. Alles.
Ein Kind jedoch wird 10-13 Jahre gezwungen, eine solche Situation auszuhalten, ohne eine Chance, dem zu entgehen. Das für eine sinnvolle Sache zu halten ist wie der Glaube, dass Bäder in Eiswasser das Immunsystem stärken.

Zum Homeschooling allgemein: Da grassiert hier viel unwissen, wie ich sehe
Homeschooler sind i.d.R. sehr stark untereinander vernetzt. Das heißt, das Kind bewegt sich keineswegs in einem Universum, das nur aus ihm, den Eltern und ggf. Geschwistern besteht. Die verschiedenen Familien stehen untereinander in Kontakt und tauschen sich aus.
Dadurch wird übrigens auch eine breite Abdeckung der Unterrichtsinhalte gewährleistet. Es ist also nicht so, dass ich mir anmaße, dem Kind alles von Chemie bis Religion selbst beizubringen. Das kann unter Umständen eben auch der Vater von Familie XY übernehmen. WENN man denn eine Art Parallelsystem zur Regelschule simulieren will (was unser Ding nicht wäre).
Beim HS geht es auch nicht darum, das Kind von der Außenwelt fernzuhalten, im Gegenteil. Es geht in erster Linie um eine zielgerichtetere, neigungsorientierte Förderung. Das reguläre Schulsystem nimmt kaum Rücksicht auf individuelle Begabungen. Kindern werden sinnfreie und unnütze Inhalte eingehämmert, während es andere Interessen vielleicht gern vertiefen würde, dafür aber im Unterricht keine Kapazitäten angedacht sind. Das ist bei der Masse an Kindern auch gar nicht umsetzbar. Beim HS jedoch schon.
Viele Freilerner gehen oft und viel auf Reisen, es gibt da dann ja auch keine zeitlichen Vorgaben durch Ferien u.ä.
Man kann Sprachen anhand echter Praxis lernen. Man kann sich auf Lernfelder fokussieren, in denen das Kind brillieren kann. Es gibt endlose Möglichkeiten.
Viele Kinder gehen ja in der Grundschule noch gern zur Schule, denn da wird noch viel gespielt und ihnen erst mal die grundsätzlichen Dinge beigebracht. Aber spätestens mit der weiterführenden Schule hört diese Freude oft auf.
Warum wohl? Die Freude am Lernen wird genommen, weil der natürliche Lerndrang und die Neugier des Kindes in sehr enge Bahnen geleitet werden. Und das alles unter dem Deckmäntelchen der "Sozialisation".
Wenn Schule dafür nötig wäre, müsste es in allen europäischen Ländern außer Deutschland und Schweden (nur dort gibt es eine Schulbesuchspflicht) ja nur so von Soziopathen wimmeln. Tut es aber nicht.
Ich finde es schade, dass uns hier solche Grenzen gesteckt werden.
Denn zur bedürfnisorientierten Erziehung gehört für mich auch bedürfnis- und neigungsorientierte Bildung.


kann ich so gar nicht unterschreiben. Ich war mit einigen schon im Kinderalter bis hin zum Schulabschluss zusammen und auch heute noch haben wir engen Kontakt. Ab der Regelschule wurde es ganz spannend. Ab der 7. Klasse waren wir nur noch 12 Schüler (7 Mädels, 5 Jungs) und wir waren echt wie eine große, liebevolle Familie. Sicherlich durften wir im Unterricht nicht über Schminktipps quasseln aber bei uns war ein reger Austausch auch während des Unterrichts erwünscht. Wir machten auch sehr oft Gruppenarbeit oder führten offene Diskussionen, ab der 9. Klasse durfte wir in einem gewissen Rahmen mit entscheiden bei welche Themen wir mehr wissen wollten und welche schneller abgearbeitet wurden. Ab der 7. wird ja auch eigentlich nochmal zwischne Haupt- und Realschulabschluss unterschieden und die Klassen neu gemischt, bei uns nicht. Wir wurden in den relevanten Fächern in Leistungs- und Grundkurs unterschieden, wobei die Grundkursschüler die Möglichkeit hatten, bei sehr guten Leistungen noch in den Leistungskurs zu wechseln oder nach bestandenen Hauptschulabschluss das letzte Jahr noch mit uns machen konnten und normal ihren Realschulabschluss gemacht haben. Ich fand dieses System klasse und ich habe die Schulzeit geliebt und mind. einmal im Jahr veranstalten wir ein Klassentreffen, manchmal sogar noch mit unseren Lieblingslehrern.

Ich finde diese ablehnende Haltung gegenüber dem Schulsystem ist auch eine Art Schubladendenken, denn nicht alle sind so wie du beschreibst.


hier auch. Nicht ich , aber mein freund ist gerne zur schule gegangen, weil der dort soziale Kontakte knüpfen konnte. Mit denselben letzten hat er die schule gemacht und spielt mit ihnen Fußball im Verein. Er kennt diese zum teil sein leben lang (weil Nachbarn etc) und er ist froh mir ihnen in einer klasse gewesen zu sein. Mit seinem besten Freund hat er sogar den Techniker gemacht. Spätestens bei sowas muss ein kKind d eh in die schule wir sind auf mehrere Hochzeiten eingeladen von mehrjährigenfFreunden aus der schule
08.04.2016 08:48
Zitat von Metalgoth:

Natürlich gibt es diese Bögen, ich hab den Mist selbst ausgefüllt
Es werden den Kindern sogar Fragen gestellt, die sie beantworten müssen und Aufgaben gegeben (Male sonstwas)
Aber das kann man so machen, dass es für die Kinder einfach ein Spiel ist und das einzig wirklich Nervige daran ist die Mehrarbeit für die Erzieher.
Den Kindern macht das nichts aus.

Ob das den Kindern etwas ausmacht sei mal so dahin gestellt. Darum geht es mit sich gar nicht. Ich finde es grundsätzlich nicht schön, wenn mein Kind bewertet wird. Unabhängig davon ob es das merkt oder nicht. Mir geht es um den Akt der Bewertung. Ist mir bei den U Untersuchungen auch nicht wirklich recht.
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