Wir waren gerade auf Urlaub mit einem befreundeten Vater u seinem Sohn (3.5J). Die Eltern befinden sich gerade im Trennungsprozess, deswegen war die Mutter nicht mit. Der Vater ist sehr bemüht aber lässt dem Sohn schon einiges durchgehen, der Bub ist ein sehr sensibles Kind aber wirklich sehr ungestüm ü stößt permanent andere Kinder um, ohne dass die ihm auch nur irgendwie einen Anlass geben. Unsere Tochter (2.5) wurde quasi den ganzen Urlaub von dem Buben vermöbelt, er ist grundlos auf sie los u auch wenn sie gesagt hat "nein, stop, ich will das nicht" u von ihm weggelaufen ist, ist er hinterher gerannt u hat weiter nach ihr getreten usw. Es kam mir vor als ob es ihm regelrecht Freude bereitet sie leiden zu sehen. Der Vater ist manchmal eingeschritten, oft aber nicht, aka "sie müssen das alleine regeln". Ich wollte den Buben nicht ständig maßregeln, aber meine Tochter hat sich absolut richtig verhalten u ist einfach körperlich total unterlegen. Ich weiß echt nicht wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll, meine Tochter ist ein total sozial verträgliches emphatisches Kind u wir haben solche Probleme mit anderen Kindern sonst nie (auch nicht mit anderen Buben, im Kiga spielt sie ausschließt mit Buben) der Bub ging echt alle 20min auf sie los ohne irgendeine Provokation. Der Vater war auch teilweise genervt weil Tochter dann viel geweint hat aber naja, an ihrer Stelle wäre mir auch zum Weinen zu Mute gewesen. Bin meistens eh dazwischen gegangen aber weiß eigentlich für die Zukunft nicht wie ich mit solchen Situationen umgehen soll, bin auch dafür, dass Kinder Dinge selber regeln aber will auch nicht tatenlos zusehen wie meine Tochter vermöbelt wird u keine Chance hat.

Kind nehmen und die Situation verlassen.

Und mit dem Vater ein Gespräch ohne die Kinder führen. In dem Alter können Kinder das noch nicht unter sich selber regeln. Habt ihr doch gesehen.

Ich sehe es wie nilou. Diese Aussage "Kinder können das unter sich regeln" als Verallgemeinerung ist echt schlimm... Es gibt nun mal Konflikte die Mithilfe eines Mediators gelöst werden müssen. Passiert ja auch bei Erwachsenen (Paartherapie usw).

Sollte so eine Situation nochmal vorkommen, kannst dich ruhig schützend vor deiner Tochter stellen und auf Augenhöhe das Problem des Jungen versuchen zu lösen.
Wenn dem Jungen nicht aufgezeigt wird, dass er da eine Grenze überschreitet, wird er das als normalen Umgang verinnerlichen.

Also nein: Kinder regeln das nicht unter sich.

Dass Kinder sich mal streiten, sich doof finden oder genervt voneinander sind, kommt alles vor... Aber regelrechtes tyrannisieren in körperlicher Form (so empfinde ich das beim lesen), gehört begleitet.

Klar regeln Kinder Meinungsverschiedenheiten unter sich aber in meinem Beisein wird kein unterlegenes Kind von einem anderen "vermöbelt" und besonders nicht in dieser Frequenz. Wenn der Vater nicht einschreitet würde ich ihm kurz sagen dass er das unterbinden soll sonst mache ich es.

Ich hätte da sofort (bzw. abends, wenn die Kinder im Bett sind) das Gespräch mit dem Vater gesucht. Deine Tochter muss ja auch merken, dass du für sie einstehst. Den Jungen braucht man da nicht "erziehen" oder belehren, das ist nicht deine Aufgabe und wenn er von seinem Vater nicht gemaßregelt bzw. gezügelt wird, kann er ja für das Verhalten nichts. Aber länger als ein oder zwei Tage hätte ich mir das als Mutter nicht angeschaut.

Ja total schwierig weil alle unter der bevorstehenden Trennung total leiden, auch der Vater. Ich hab mich da ein bisschen machtlos gefühlt weil der Vater halt meinte, dass er zu seinem Sohn nicht alle 10min "nein" sagen will aber dass eigentlich müsste weil das kind eigentlich relativ nonstop verhaltensauffällig ist u er seinem Sohn nicht das gefühl geben will er sei nicht ok. Ehrlich gesagt finde ich irgendwas gröberes stimmt mit dem kind nicht, der hat auch zB einfach neben dem kopf von einem Baby (waren in einem Familienhotel) um sich getreten weil er "Übungen" machen wollte, der Vater hat das zuerst halbherzig unterbunden u erst nachdem ich den Vater eindrücklich darauf hingewiesen hab, dass das gar nicht geht, hat er ihn weggezogen. Ich hab so ein Grenzen komplett ignorierendes verhalten bei einem Kind noch nie erlebt.

Ganz ehrlich? In den Fall hätte ich tatsächlich eingegriffen. Menschen mit denen ich in den Urlaub fahre greifen auch ein, wenn meine Kinder Murks machen und ich greife ein, wenn deren Kinder was machen. Aber ich gucke nicht zu, wie jemand immer wieder auf mein Kind losgeht :Nono:
Das Kind wird zweifelsohne an der Situation zu knabbern haben und ich hätte das Verhalten als Suche nach Aufmerksamkeit interpretiert. Da kann man auch als nicht Mama helfen.

(Und ja, natürlich müsste der Papa da mehr... Aber Menschen sind unterschiedlich belastbar bzw verkraften Situationen unterschiedlich. Und wenn ich sehe, dass jemand offenbar mit der Situation überfordert ist - was dann auch wieder die Reaktion vom Kind erklärt - dann greife ich auch Mal frech unter die Arme, sofern kein eindeutiges Veto kommt. Manche Menschen geraten sich in eine Art lethargische starre, wenn es zu viel wird.... Ich bin auch so eine... Manche Infos erreichen meinen Verstand dann irgendwie nur mit Verzögerung und ich bin dann dankbar für jeden, der mir kurz Raum zum Durchatmen verschafft )

Also in kurz: einer von euch beiden muss da einschreiten... Wenn er das nicht kann aufgrund der Umstände, dann du. Kinder Regeln viel untereinander, aber hier braucht eines gerade akut halt und Verlässlichkeit und da ist nix mit selbst regeln.

Ging mir mal genauso und ich habe kein zweites Mal zugeschaut.

Sprich da habe ich vor meinem Sohn gestanden und dem Sohn meines Cousins "Stopp" gesagt und mich ihm in den Weg gestellt.
Dieser war damals auch gut 3 und meiner 2,5.

Ich habe ihn nicht mehr an meinem Sohn ran gelassen.

Ich hätte mir das einfach nicht anschauen können.

Von der Mutter kam übrigens die gleiche bescheuerte Aussage, sie sollen das unter sich regeln.

Ich darauf, dass wir uns nicht mehr in der Steinzeit befinden wo alles mit Fäusten geregelt wird und ICH das meinem Sohn auch entsprechend vermittle.

Ich würde definitiv dazwischen gehen.

Grundlos ist nichts. Kann es sein, dass der Kleine eifersüchtig war auf deine Tochter, weil er merkt, dass sie als liebes, angepasstes Kind besser dasteht?

Einfach auch mal eine Lanze für den Jungen brechen: er ist sensibel und seine Mutter ist gerade weg. Er weiß wahrscheinlich gar nicht was los ist. Wer weiß was er mitbekommen hat, wer weis wie anders sein Vater sich gerade verhält. Das er da um sich schlägt halte ich noch nicht mal für ungewöhnlich.

Heißt nicht das man da nichts machen soll. Letztendlich braucht er auch jemand der ihn auffängt. Ich finde es traurig das sich in dem ganzen Urlaub kein Erwachsener mal wirklich richtig um die Bedürfnisse beider Kinder gekümmert hat.

Allgemein auch nochmal zu Kindern regeln das alleine. Da muss ich mich bzgl. des Alters auch nochmal korrigieren. Heute auf dem Spielplatz. Ich hatte meine 7jährige auf dem Schoß da hat sie vom 2jährigen meiner Freundin der nebenan saß einfach mal so seine Flasche richtig auf den Kopf bekommen. Absichtlich. Er findet es halt witzig. Schon beim zweiten Mal ausholen habe ich ihm die Hände festgehalten. Meine Tochter hätte sich nie gegen den Kleinen gewehrt. Der kleine Schauspieler hat natürlich gleich eine Heul-Show vom feinsten abgezogen und sobald ich seine Hände losgelassen habe wieder versucht zu hauen. Ich mische mich grds. nicht in die Erziehung anderer rein, aber ich schaue nicht zu wie selbst ein 2 jähriger meiner Tochter eine rüberzieht.

Meine Tochter hätte das gar nicht allein regeln können. Der Kleine hört ja noch nicht mal auf seine Mama, die ihm das immer wieder kindgerecht erklärt. Die geht da auch immer dazwischen, ich saß nur näher.

Zitat von nilou:

Einfach auch mal eine Lanze für den Jungen brechen: er ist sensibel und seine Mutter ist gerade weg. Er weiß wahrscheinlich gar nicht was los ist. Wer weiß was er mitbekommen hat, wer weis wie anders sein Vater sich gerade verhält. Das er da um sich schlägt halte ich noch nicht mal für ungewöhnlich.

Heißt nicht das man da nichts machen soll. Letztendlich braucht er auch jemand der ihn auffängt. Ich finde es traurig das sich in dem ganzen Urlaub kein Erwachsener mal wirklich richtig um die Bedürfnisse beider Kinder gekümmert hat.

Allgemein auch nochmal zu Kindern regeln das alleine. Da muss ich mich bzgl. des Alters auch nochmal korrigieren. Heute auf dem Spielplatz. Ich hatte meine 7jährige auf dem Schoß da hat sie vom 2jährigen meiner Freundin der nebenan saß einfach mal so seine Flasche richtig auf den Kopf bekommen. Absichtlich. Er findet es halt witzig. Schon beim zweiten Mal ausholen habe ich ihm die Hände festgehalten. Meine Tochter hätte sich nie gegen den Kleinen gewehrt. Der kleine Schauspieler hat natürlich gleich eine Heul-Show vom feinsten abgezogen und sobald ich seine Hände losgelassen habe wieder versucht zu hauen. Ich mische mich grds. nicht in die Erziehung anderer rein, aber ich schaue nicht zu wie selbst ein 2 jähriger meiner Tochter eine rüberzieht.

Du hast völlig recht.
Es geht nicht darum zu sagen, der junge wäre nicht OK oder was auch immer.

Aber das andere Kind Opfer werden zu lassen und nicht einzugreifen geht einfach nicht und ist falsch.

Dass man sich um ein Kind, das so sich abreagiert bzw Aufmerksamkeit auf sich zieht vielleicht mal intensiver kümmern könnte, steht auf einem anderen Blatt.

Es ist nicht so, dass ich nicht dazwischen gegangen bin, aber da es so dermaßen häufig vorkam, dass der Bub auf meine Tochter losgegangen ist, habe ich bei dem einen oder anderen mal zu lange gewartet ob der Vater was macht, bis ich eingeschritten bin u fühle mich deswegen sehr schlecht. Mein Mann zB hat jedes Mal nur abgewartet u gar nix gemacht obwohl er sonst unsere Tochter immer wie ein Löwe beschützt, aber es ist sein bester Freund u er tut sich auch schwer wenn es sich nicht um fremde Kinder handelt. Das unangehme ist, dass wir aufgrund des Verhaltens, echt keinen gemeinsamen Urlaub mehr verbringen wollen. Der Vater ist mir dem Sohn bereits abgereist ü wir verbringen noch 2 Tage in den hotel, u seitdem der Bub weg ist blüht unsere Tochter regelrecht auf und spielt hier total viel mit den anderen Kindern (auch 2 ältere Buben), ohne jegliches Drama. Der Vater will aber bereits die nächste Reise mit uns planen aber wir wissen nicht wie man das ansprechen soll, dass unsere Tochter total unterdrückt wird von den Verhalten des Buben:/

Zu dem Buben - dieses Verhalten geht schon länger so, auch bevor die Eltern über Trennung gesprochen haben u "normal" als Familie gelebt haben. Er haut, tritt, spuckt, schimpft, akzeptiert keine Grenzen, ärgert Kinder auch verbal und geht gezielt auf Schwächere/Jüngere los. Dass es so extrem nonstop geht, war mir nicht bewusst, weil wir durchaus Treffen in letzter Zeit hatten wo er unsere Tochter nicht als "Zielscheibe" benutzt hatte u es ok war. Er tut mir sehr leid u ich habe ebenfalls ein sehr temperamentvolles Kind, aber nicht in so eine Richtung weil sie von Natur aus sehr sozial u emphatisch ist, aber Machtkämpfe u Wutanfälle sind bei uns an der Regel seitdem sie 13M ist aber ich hab mit ihr gemeinsam sehr viel erarbeitet so dass ich echt behaupten kann, dass wir unseren Alltag harmonisch meistern u ich sie abfangen kann. Und ich denke schon, dass was immer da los ist, echt tiefer geht, und die Familie professionelle Unterstützung braucht, ein 3.5 Jähriger sollte schon verstehen, dass man in Richtung eines Babys nicht treten kann zB u es dann nicht noch extra macht.

Zitat von Lacrima:

Es ist nicht so, dass ich nicht dazwischen gegangen bin, aber da es so dermaßen häufig vorkam, dass der Bub auf meine Tochter losgegangen ist, habe ich bei dem einen oder anderen mal zu lange gewartet ob der Vater was macht, bis ich eingeschritten bin u fühle mich deswegen sehr schlecht. Mein Mann zB hat jedes Mal nur abgewartet u gar nix gemacht obwohl er sonst unsere Tochter immer wie ein Löwe beschützt, aber es ist sein bester Freund u er tut sich auch schwer wenn es sich nicht um fremde Kinder handelt. Das unangehme ist, dass wir aufgrund des Verhaltens, echt keinen gemeinsamen Urlaub mehr verbringen wollen. Der Vater ist mir dem Sohn bereits abgereist ü wir verbringen noch 2 Tage in den hotel, u seitdem der Bub weg ist blüht unsere Tochter regelrecht auf und spielt hier total viel mit den anderen Kindern (auch 2 ältere Buben), ohne jegliches Drama. Der Vater will aber bereits die nächste Reise mit uns planen aber wir wissen nicht wie man das ansprechen soll, dass unsere Tochter total unterdrückt wird von den Verhalten des Buben:/

Ganz offen reden. Alles andere bringt nicht.
Sagen dass es zu stressig für euch und eure Tochter ist, dass ihr einen schönen Urlaub wollt und nicht die ganze Zeit seinen Sohn im Blick haben wollt.

Ich würde ehrlich gesagt nicht sagen das es zu stressig ist und am Sohn liegt. Das ist sehr verletzend. Vor allem da der Vater ja selber schon äußerte das er überfordert ist. Wenn einem was an der Freundschaft liegt solltet ihr lieber sagen das ihr als Familie gerne mal für euch verreisen wollt. Allein.