Mütter- und Schwangerenforum

Ich kann nicht mehr...

Anonym 1 (199871)
3 Beiträge
01.12.2018 17:49
Hallo

Es liegt mir etwas auf dem Herzen, es geht um meinen jüngeren Sohn, er ist knapp 2 Jahre alt. Ich weiß garnicht so genau wo ich anfangen soll
Er ist das ganze Gegenteil von seinem 4 Jahre älteren Bruder. Man kann sich mit ihm nicht hinsetzen und spielen. Er hat zwar großes Interesse an Autos, aber wirklich damit spielen will er nicht, stattdessen räumt er sie nur aus den Kisten und verschwindet dann wieder. Das Gleiche mit Bausteinen oder ähnlichem. Der Alltag mit ihm ist extrem stressig für mich weil man ihm nichts recht machen kann wenn ich Feierabend habe, hole ich ihn anschließend bei seiner Tante ab und anstatt mich auf ihn zu freuen, mache ich mir auf den Weg dahin Gedanken und frage mich, wie er wohl wieder drauf sein wird, wie der restliche Tag mit ihm wird und und und. Ich lasse es ihn natürlich nicht spüren, gehe mit offenen Armen auf ihn zu, küsse ihn und beschäftige mich auch direkt mit ihm. Aber ich kann davon ausgehen dass es nicht lange gut geht und ihm irgendwas wieder nicht passt. Der große leidet auch ganz schön unter ihm, er wird von dem Kleinen ständig mit Spielzeug beschmissen oder gebissen und wehe er sieht dass der große mal etwas in der Hand hat, dann geht das Gebrüll wieder los, er gibt dann auch keine Ruhe bis er es hat. Mir wurde auch schon gesagt, dass er für Kinderlose ein Kind zum abgewöhnen ist ich gehe ungern mit ihm andere besuchen, er geht natürlich überall dran, ist denke ich normal in dem Alter, aber wenn man dann nein sagt ignoriert er es völlig und geht noch 6x dran, dann kann es auch mal passieren dass er es nimmt und wirft und drauf rum haut. Es ist schon öfter passiert, dass er dadurch Dinge bei anderen kaputt gemacht hat.
Mir ist der Alltag mit ihm momentan einfach zu viel, ich könnte mich ständig in die Ecke setzen und weinen weil ich nicht weiter weiß

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Es persönlich ist

Finia20
708 Beiträge
01.12.2018 18:14
Fühl dich erst einmal ganz doll gedrückt

Jedes Kind ist unterschiedlich, die einen etwas ruhiger und die anderen sind eher kleine Wirbelwinde.
Mit zwei Jahren sind sie in einem Alter wo sie mehr wollen als sie können und auch mit dem ausdrücken klappt es noch nicht so, da kann so ein Kind schnell gefrustet sein.

Meine zweijährige ist genauso (Das totale Gegenteil zu meiner zehnjährigen), wenn es nicht nach ihrer Nase geht oder ihre Schwester was hat was sie auch haben möchte, beginnt hier ein Kleinkrieg

Seit einer Woche fängt sie an mit Büchern vorlesen (war vorher undenkbar) oder auch mal mit ihrem Lego zu bauen.

Ich weiß wie schwer es sein kann, aber Kopf hoch, es wird besser

Wenn er gefrustet ist, nimm ihn in den Arm und zeig ihm so das du ihn verstehst, denn wenn du schimpfst oder ihn ignorierst weiß er erst recht nicht was los ist.

In so einem kleinen Kind geht halt emotions und gefühlsmäßig einiges vor sich.
Anonym 1 (199871)
3 Beiträge
01.12.2018 18:21
Danke für deine lieben Worte.

Das mit dem Trösten ist auch so eine Sache er lässt sich höchstens mal trösten wenn er sich weh getan hat, sonst nicht. Wenn ich ihn anspreche, rastet er noch mehr aus.

Ich bin schon am überlegen, ob es Stellen gibt an die ich mich wenden kann? Mit denen ich reden kann, die sich den Kleinen anschauen und mir vielleicht Hilfestellungen geben können
shelyra
69109 Beiträge
01.12.2018 18:27
Terrible two - das alter kann wirklich anstrengend sein.

Sie entdecken ihre welt neu. Lernen täglich dazu. Wollen oft mehr als es kognitiv und motorisch geht und das frustet.
Aber - auch das geht vorbei. Und aus den kleinen wutgnomen werden wieder unsere engelchen.

Wenn es dir zuviel wird dann nimm dir ruhig eine auszeit. Frag ob er mal länger bei der tante bleiben kann. Oder ob papa / oma / opa / usw mal auf die kinder aufpassen und gönn dir was schönes in dieser zeit.

Was du so erzählst klingt für mich nach einem ganz normalen 2 jährigen. Und muss nicht "behandelt" werden.
Wenn es dir aber hilft dann rede mit dem kia. Oder einer erziehungsberatung
Katheryna
2783 Beiträge
01.12.2018 18:58
Es tut mir leid, was du gerade mitmachst! Mein zweijähriger ist zur Zeit auch sehr anstrengend. Wenn auch kein Vergleich zu dem, was du beschreibst. Trotzdem hoffe ich, dass ich meinen Hasen irgendwann wieder bekomme. Es tut mir auch für ihn leid, dass kein Tag ihne weinen vergeht.
Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen, hoffen wir, dass wir dieses Alter gut überstehen .
01.12.2018 19:14
Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen. Caritas, Awo, Diakonie, Frauenhilfe, etc bieten kostenlose Erziehungshilfe an. Google mal in deiner Stadt!
Litschi
1121 Beiträge
01.12.2018 20:41
Zitat von Anonym 1 (199871):

Danke für deine lieben Worte.

Das mit dem Trösten ist auch so eine Sache er lässt sich höchstens mal trösten wenn er sich weh getan hat, sonst nicht. Wenn ich ihn anspreche, rastet er noch mehr aus.

Ich bin schon am überlegen, ob es Stellen gibt an die ich mich wenden kann? Mit denen ich reden kann, die sich den Kleinen anschauen und mir vielleicht Hilfestellungen geben können


Es gibt Erziehungsberatungsstellen, die videogestützte Verhaltens/Interaktionsanalysen anbieten. Vllt wäre das was.
MIU28
1527 Beiträge
01.12.2018 21:57
Für mich hört es sich auch nach einem normalen zweijährigen an...ach mensch fühl dich mal gedrückt. Mein Sohn war auch in diesem Alter ein Wutzwerg und nie "satt" zu kriegen. Er ist jetzt 4 und es hat sich so viel eingespielt. Also halte durch , es kommen bessere Zeiten
Ich habe noch einen Tipp. Versuche doch das war er mag, als was positives zu sehen..also du sagst er räumt gerne aus? Dann würde ich ihm vielleicht verschiedene Behälter mit unterschiedlichen Materialien zum umschütten ( mit schaufeln z.B. ) und auskippen anbieten. Vielleichg siehst dj das zu konventionell also dass er Spiele so spielen soll wofür sie gedaxht sind. Aber wenn du dich davon etwas freier machst wirds dir denke ich besser gehen.
Finia20
708 Beiträge
01.12.2018 23:00
Zitat von Anonym 1 (199871):

Danke für deine lieben Worte.

Das mit dem Trösten ist auch so eine Sache er lässt sich höchstens mal trösten wenn er sich weh getan hat, sonst nicht. Wenn ich ihn anspreche, rastet er noch mehr aus.

Ich bin schon am überlegen, ob es Stellen gibt an die ich mich wenden kann? Mit denen ich reden kann, die sich den Kleinen anschauen und mir vielleicht Hilfestellungen geben können


Es ist keine Schande sich Hilfe zu holen, wenn man mit manchen Situationen überfordert ist.
Manchmal bekommt man durch eine Beratung oder ein Gespräch auch vollkommen andere Sichtweisen und lernt in manchen Situationen dann einfach gelassener zu bleiben.

Keine von uns kam als Mama zur Welt, sondern wir wachsen an unseren Aufgaben und an unseren Kindern

Vielleicht habt ihr bei euch in der Nähe ja ein Kindercafé, so kann er Kinder in seinem Alter kennen lernen und du siehst, dass das Verhalten deines Kleinen gar nicht so untypisch ist.

Kopf hoch, es kommen bessere Zeiten
01.12.2018 23:33
Oh ja, dieses Alter kann unheimlich anstrengend sein.
Unser 3. war da auch so ein kleiner Extremfall. Im KiGa zum Glück noch lieb, aber sobald ich ihn abgeholt habe ging es rund. Seine Betreuerinnen konnten nie glauben, dass wir vom gleichen Kind geredet haben, bis er dann mal mit voller Kalotte und Absicht einem anderem, auf dem Boden liegendem Kind auf die Beine getreten ist. Zum Glück war das dann aber auch der Höhepunkt und danach hat sich sein Verhalten langsam aber stetig wieder gebessert.
Ich kann dir leider auch keine Tips geben, als dir selber mal Zeit zum Durchatmen zu verschaffen und ansonsten es auszuhalten und durchzustehen. Es wird wieder besser, spätestens dann, wenn die kommunikativen Fähigkeiten deines kleinen so weit ausgeprägt sind, dass er sich verbal besser ausdrücken kann.
Anonym 1 (199871)
3 Beiträge
02.12.2018 07:55
Danke für eure lieben Worte
Ich hoffe auch dass es besser wird, wenn er reden und sich besser ausdrücken kann. Bin mal gespannt, wie es nächstes Jahr im Kindergarten sein wird.

Ich höre oft, dass es ein normales Verhalten für Kinder in dem Alter ist. Aber wenn ich dann die Kinder von Freunden sehe, die im gleichen Alter sind, sehe ich schon einen extremen Unterschied. Sie spielen zusammen mit den Eltern oder Geschwistern, hören wenn man ihnen was sagt (wenn auch erst beim 2. Mal), bei meinem kann ich mir den Mund fusselig reden
Mein großer ist in einem Sportverein, hat an Wochenenden auch ab und an Turniere, da kann ich mit dem Kleinen nie mit und es bricht mir das Herz Ich habe es bereits versucht, aber natürlich hat er bewegungsdrang und rennt quer durch die Halle sodass ich dann mittendrin mit ihm gehen musste. Gott sei Dank geht der Papa mit dem Großen, aber gemeinsam als Familie ist das nicht möglich
Jaspina1
2347 Beiträge
03.12.2018 08:30
Du hast recht. Andere Kinder sind anders, hören besser, sind ruhiger, aber das liegt nicht daran, dass die Eltern besser wären! Das ist einfach Glück/Pech. Du hast rin anstrengendes Kleinkind mit starken Gefühlen, aber dafür eins mit einem starken Charakter, dass keine Probleme haben wird, seinen Weg zu finden. Sei für es da, hilf ihm mit ruhiger Stimme und Körperkontakt runterkommen und lass dich nicht beeinflussen von Leuten, die meinen, man müsse das Kind nur mal anschreien. Es ist 2 und die Gefühle überrennen es einfach. Es hat sich dann einfach nicht mehr unter Kontrolle, weiss selbst nicht, was mit ihm passiert. Deshalb ist es auch sinnvoll seine Gefühle zu benennen, damit Stück für Stück alles einen Sinn ergibt. Also "Du bist traurig, weil wir gehen müssen. Du hast Angst, dass du so bald nicht mehr mit... spielen kannst. Das verstehe ich."
Alles Gute dir!
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