Mütter- und Schwangerenforum

Kindergartenkind streikt!

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Julli88
559 Beiträge
10.09.2019 21:42
Wir hatten es letztes Jahr mit unserer Großen (zu dem Zeitpunkt gerade 3 Jahre alt) so ähnlich, außer dass sie vorher noch nicht fremdbetreut wurde.
Sie schickte mich am 2. Tag raus mit den Worten „Mama, gehst du jetzt auch endlich?!“
Bin dann in Absprache mit der Erzieherin gegangen und habe sie meine ich 2 oder 3 weitere Tage nach ca. 2 Stunden abgeholt. Da das auch immer Theater war habe ich sie dann ab der zweiten Woche bis 12 da gelassen; klappte prima, sie fand es toll ohne Ende. Nach 2 Wochen plötzlich die Kehrtwende. Sie wollte partout nicht gehen, hat geschrien, geweint usw usw. habe nicht herausgefunden was los ist, sie sagte immer es wäre alles ok, sie wolle nur nicht in den Kiga gehen. Auch die Erzieherinnen sagten es sei nichts vorgefallen. Ich war verzweifelt, bin zwar selbst Erzieherin, aber plötzlich wusste ich überhaupt nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte. Habe sie dann an einem Morgen weinend dagelassen und im Auto erstmal selbst geheult. Es war für mich so schwer das auszuhalten, weil ich den Grund nicht herausfinden konnte und weil sie nach dem Abgeben nach 5 Minuten am spielen war und auch mittags beim Abholen keinen unglücklichen Eindruck machte. Habe dann aber nach dem einmaligen abgeben als sie weinte mit der Erzieherin gesprochen und gesagt dass ich das so nicht machen werde. Wenn sie am nächsten morgen wieder so weinen würde wollte ich die Eingewöhnung nochmal neu starten quasi.
Am nächsten morgen war alles ok. Keine Ahnung ob sie das gespürt hat oder so, aber das Abgeben war in Ordnung. Von jetzt auf gleich (mal wieder). Ohne für mich ersichtlichen Grund.
Ich denke im Rückblick, dass es einfach dieser Umbruch war an dem sie zu knabbern hatte, sie wollte zwar einerseits gehen und fand das auch supercool dort, aber wollte andererseits trotzdem auch mit zu Hause sein und dort nichts verpassen. Bis wir wirklich im kiga Alltag angekommen waren und sie mir vorkam wie ein „richtiges“ kiga Kind mit freundschaftlichen Spielkontakten im Freispiel und Partizipation im Morgenkreis usw verging fast ein halbes Jahr!

Also einen richtigen Rat hab ich leider nicht, nur die Erkenntnis dass es ganz plötzlich auch wieder besser werden kann.
Sorry für den Roman, ich wünsche euch alles Gute und hoffe es wird besser!
Anonym 1 (202442)
4 Beiträge
11.09.2019 08:43
Vielen Dank für eure Beiträge, ich hab sie erst heute morgen lesen können.
Also zwecks Eingewöhnung gab es seitens des Kiga keine Vorgabe. Lediglich die Bringzeit am 1. Tag, damit nicht alle neuen Kinder zur selben Zeit starten. Ansonsten hieß es, wir schauen wie J. es annimmt und möchte. Ich war dann am 1. Tag eben vor Ort, hab seine ganzen Sachen weggeräumt und mir mit ihm alles angeschaut. Einen Schnuppertag hatten wir bereits im Juli und waren gemeinsam 3 Stunden dort. Er sagte dann von sich aus, dass ich gehen soll. Die Erzieherin meinte dann, wir könnten ja schauen ob er es bis zum Mittagessen schafft und ich hole ihn danach um 13 Uhr ab. Sollte vorher etwas sein, rufen sie an. Am 2. Tag (Freitag) haben wir es dann genauso gemacht. Die Woche darauf hieß es, wenn es klappt könnte er nun ganz normal bleiben. Die Gruppe geht von 7:30-15 Uhr. Allerdings bringe ich ihn erst gegen kurz vor 8 Uhr und hole ihn direkt nach der Arbeit gegen 13:30 Uhr. Ähnlich wie in der Krippe. Ich fand das so eigentlich ok, da es ja von ihm aus ok war.
Sie meinten noch, wenn es nicht zwingend sein muss, müsste ich die Zeit bis 15 Uhr nicht ausreizen. Das mache ich aber sowieso nicht.
Ansonsten mit seinen Freunden war alles gut. Kein Streit, nichts. So seine Aussage.
Sie bieten nun ihre regulären Angebote im Kiga an. 1x pro Woche Musikschule, 1x Turnen und 1x Sendung mit der Maus Tag. Vielleicht ist das einfach zu viel? In der Krippe gab es auch Angebote, aber vielleicht nicht so viel, da die Kids eben auch jünger sind.
Die Angebote machen ihm wohl sehr viel Spaß, aber es powered ihn sicher auch mehr aus.
11.09.2019 13:46
Das klingt doch alles eigentlich ganz gut! Wahrscheinlich muss er sich einfach an die Situation gewöhnen. Und das er lieber zu Hause ist, ist doch ein schönes Zeichen. Er fühlt sich wohl und hat seinen sicheren Hafen. Sicherlich wird in einigen Wochen alles gut sein und falls es weiter anhält mit dem "Nicht- Wollen" müsstest du vielleicht noch mal das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen. Versuche optimistisch zu sein und deinem Kind zu signalisieren, dass Kindergarten nichts schlimmes ist. Oft übertragen sich vielleicht die Sorgen der Eltern auf die Kinder, weil die Kinder noch nicht ausreichend differenzieren können. Das ist ja auch nicht als böse Kritik gemeint, aber wenn Du dir das bewusster machst, kannst du es u.U auch besser kontrollieren.
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