Mütter- und Schwangerenforum

Krippeneingewöhnung- bin ich eine Glucke?

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Karamellkern
962 Beiträge
22.01.2020 09:15
Zitat von NiAn:

um allen Mütter mal das schlechte Gewissen zu nehmen...

Auch wenn sich bei manchen hier echt hartnäckig die Meinung hält eine frühe Fremdbetreuung wäre unnatürlich (auch wenn die Geschichte dazu etwas anders erzählt...)

Auch Windeln sind nicht natürlich, dennoch wickeln wir unsere Kinder darin.
Auch der Kinderwagen ist nicht natürlich, dennoch liegen unsere Kinder darin.
Auch Flaschenernährung ist nicht natürlich, dennoch wachsen unsere Kinder damit gesund auf.
Auch das Schlafen im eigenen Zimmer ist nicht natürlich, dennoch schlafen unsere Kinder darin.

Denn nicht für jeden ist abhalten, tragen, stillen und Familienbett das non plus ultra und für diese Entscheidungen werden die Mütter bei weitem nicht so fertig gemacht wie bei der Frage der Fremdbetreuung.

Es gibt soviele Dinge die nicht natürlich sind und dennoch schaden sie unserer Kindern nicht. Solange wir so handeln, dass es für alle Familienmitglieder das Beste ist, solange wir unsere Kinder ernst nehmen, sie unterstützen und liebevoll und sanft begleiten, solange werden sie davon auch keinen Schaden davon tragen.

Nur weil wir als Mütter manchmal unsere Bedrüfnisse über die des Kindes stellen, weil wir erschöpft sind und müde und einfach nur eine Pause brauchen, heißt das noch lange nicht das wir nicht dennoch das beste für unsere Kinder tun.

Eher im Gegenteil, es erfordert in der heutigen Gesellschaft, wo von allen erwartet wird, das man immer und ständig present ist, alles alleine packt und niemals Schwäche zeigt, sehr großen Mut zu sagen ich gebe mein Kind mit 1. Jahr in die Betreuung, weil ich einfach eine Pause brauche. Weil ich nicht den familiären Rückhalt habe. Weil ich ein willensstarkes Kind habe, das mich über meine Kräfte hinaus fordert, sodass ich manchmal drohe daran zu ersticken. Weil ich arbeiten muss, um das Leben zu finanzieren. Weil ich alleinerziehend bin und sonst nicht wüsste wie ich es anders packen würde. Weil ich einfach auch nur ein Mensch bin und mir die Auszeit gut tut und ich in dieser meine Kräfte sammeln kann, um eine bessere Mutter zu sein.

Natürlich gibt es Kinder die sich U3 schwer tun mit dem eingewöhnen, genauso gibt es auch Ü3 Kinder denen die Eingewöhnung schwer fällt. Doch solange man als Mama da ist, die Gefühle ernst nimmt und eine sanfte und liebevolle Eingewöhnung praktiziert, werden die Kinder keinen nicht traumatisiert daraus hervorgehen. Auch ein gestilltes Baby wird sich nicht alleine abstillen, dennoch kann die Mama den Wunsch hegen auf die Flasche umzustellen (die Gründe dafür sind irrelevant) und das ist okay. Hier würde man genauso sanft undl iebevoll ran gehen und das Baby abstillen. Würde den Frust aushalten und die Wut verstehen, wäre für das Kleine da und würde es trösten. Also wo ist da der Untschied?

Wieso, weshalb und warum wir die Dinge so machen wie wir es machen geht keinen etwas an. Wir brauchen keine Menschen die Meinungen als Allgemeingütligkeiten verkaufen. Wir brauchen keine Fingerzeiger wenn wir uns Schwäche und Fehler eingestehen und einfach nur um Hilfe bieten. Wir brauchen viel mehr Unterstützung, mehr zusammenhalt und mehr Toleranz. Dieses Mütterbashing ist mittlerweile auf einem unerträglichen Höchstmaß angelangt und das obwohl wir alle im selbem Boot sitzen....

Schöner Beitrag.
Christen
25044 Beiträge
22.01.2020 09:15
Zitat von Zwerginator:

Zitat von NiAn:

Zitat von Christen:

In meinen Augen, nur in meinen, ist es aber keine erfolgreiche Eingewöhnung, wenn das Kind irgendwann halt aufhört zu weinen, sondern dieselbe Resignation wie beim schreien lassen zum einschlafen. Irgendwann ist halt Ruhe
Für mich der falsche Weg und ein Zeichen, dass das Kind noch nicht bereit ist..


das kannst du aber aus der Ferne durch die paar geschriebene Worte nicht beurteilen. Meine Kleine weint auch wenn wir alle in der Stube sitzen und ich raus gehe aufs Klo, hört aber sofort auf wenn sich jemand um sie kümmert. Resigniert sie hier jetzt auch? Oder ist es einfach nur ein kurzer Anflug von Trauer weil die Mama geht? Auch hier gibt es keinen Unterschied. Trauer ist in Ordnung, egal wann sie auftritt, solange jemand da ist der einem in diesem Zustand auffängt....


du beschreibst etwas ganz anderes. Dein Kind hört auf weil es sich trösten lässt. Christen redet davon, dass manche Kinder untröstlich sind und erst aufhören weil sie nicht mehr können und nicht weil es wieder gut ist.
danke, genau das.
Pakuna
7783 Beiträge
22.01.2020 09:23
Danke, NiAn, ein toller Beitrag, und ich finde du hast eine so respektvolle Art zu schreiben. Während ich hier sitze und vor Wut meine Finger einklemme, damit ich nicht ausfallend werde, kommst du und fasst es so toll zusammen und meine Wut verraucht. Du hast alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt.

An die TE: Ich denke es ist soweit klar, dass man hier erstmal abbrechen muss und ich bin sehr froh, dass du nach anderen Meinungen gefragt hast. Manchmal traut man seinen eigenen Gefühlen nicht, wenn man „Fachpersonal“ gegenüber steht. Berichte doch später gern mal vom Neuanfang bei der Tagesmutter.
22.01.2020 09:56
Zitat von Christen:

In meinen Augen, nur in meinen, ist es aber keine erfolgreiche Eingewöhnung, wenn das Kind irgendwann halt aufhört zu weinen, sondern dieselbe Resignation wie beim schreien lassen zum einschlafen. Irgendwann ist halt Ruhe
Für mich der falsche Weg und ein Zeichen, dass das Kind noch nicht bereit ist..


Auch in meinen Augen ist das der falsche Weg. Ich persönlich hätte das mit meinem Kind nicht so gemacht.
Aber es gibt halt auch Kinder, die sicher gebunden sind und nicht stundenlang weinen, wenn sie mit 1 Jahr zur Tagesmutter oder in die Krippe gehen.
Und es gibt auch verschiedene Einrichtungen, die unterschiedlich gut auf die neuen Kinder eingehen.
Das spielt doch eine wichtige Rolle.
Bei unserer Tagesmutter war es zb kein Problem, dass der Papa die ersten 2 bis 3 Monate morgens 20 Minuten da saß, bis es für unser Kind OK war, dass er ging.
Mein Kind wird seit nun 2 1/2 Jahren "fremd"betreut und es gab nicht eine Träne. Er freut sich sogar morgens, wenn der bully kommt um ihn zu holen.
Kinder sind halt unterschiedlich und deswegen mag ich es nicht, einfach pauschale urteile zu fällen.
Das Kind der TS fühlt sich definitiv nicht wohl und es ist sicherlich besser, das so nicht weiter zu führen. Das sehe ich auch so.
Aber deswegen kann ich doch nicht behaupten, dass auch jedes andere Kind mit 1 genauso unglücklich in der Betreuung ist
Christen
25044 Beiträge
22.01.2020 09:58
Zitat von Morly:

Zitat von Christen:

In meinen Augen, nur in meinen, ist es aber keine erfolgreiche Eingewöhnung, wenn das Kind irgendwann halt aufhört zu weinen, sondern dieselbe Resignation wie beim schreien lassen zum einschlafen. Irgendwann ist halt Ruhe
Für mich der falsche Weg und ein Zeichen, dass das Kind noch nicht bereit ist..


Auch in meinen Augen ist das der falsche Weg. Ich persönlich hätte das mit meinem Kind nicht so gemacht.
Aber es gibt halt auch Kinder, die sicher gebunden sind und nicht stundenlang weinen, wenn sie mit 1 Jahr zur Tagesmutter oder in die Krippe gehen.
Und es gibt auch verschiedene Einrichtungen, die unterschiedlich gut auf die neuen Kinder eingehen.
Das spielt doch eine wichtige Rolle.
Bei unserer Tagesmutter war es zb kein Problem, dass der Papa die ersten 2 bis 3 Monate morgens 20 Minuten da saß, bis es für unser Kind OK war, dass er ging.
Mein Kind wird seit nun 2 1/2 Jahren "fremd"betreut und es gab nicht eine Träne. Er freut sich sogar morgens, wenn der bully kommt um ihn zu holen.
Kinder sind halt unterschiedlich und deswegen mag ich es nicht, einfach pauschale urteile zu fällen.
Das Kind der TS fühlt sich definitiv nicht wohl und es ist sicherlich besser, das so nicht weiter zu führen. Das sehe ich auch so.
Aber deswegen kann ich doch nicht behaupten, dass auch jedes andere Kind mit 1 genauso unglücklich in der Betreuung ist
habe ich doch gar nicht
Wenn alle zufrieden sind, ist doch alles okay.
22.01.2020 09:59
Zitat von Zwerginator:

Zitat von NiAn:

Zitat von Christen:

In meinen Augen, nur in meinen, ist es aber keine erfolgreiche Eingewöhnung, wenn das Kind irgendwann halt aufhört zu weinen, sondern dieselbe Resignation wie beim schreien lassen zum einschlafen. Irgendwann ist halt Ruhe
Für mich der falsche Weg und ein Zeichen, dass das Kind noch nicht bereit ist..


das kannst du aber aus der Ferne durch die paar geschriebene Worte nicht beurteilen. Meine Kleine weint auch wenn wir alle in der Stube sitzen und ich raus gehe aufs Klo, hört aber sofort auf wenn sich jemand um sie kümmert. Resigniert sie hier jetzt auch? Oder ist es einfach nur ein kurzer Anflug von Trauer weil die Mama geht? Auch hier gibt es keinen Unterschied. Trauer ist in Ordnung, egal wann sie auftritt, solange jemand da ist der einem in diesem Zustand auffängt....


du beschreibst etwas ganz anderes. Dein Kind hört auf weil es sich trösten lässt. Christen redet davon, dass manche Kinder untröstlich sind und erst aufhören weil sie nicht mehr können und nicht weil es wieder gut ist.


Das hat hier aber niemand behauptet
Alaska
18846 Beiträge
22.01.2020 10:00
Nian vergleicht mal wieder Äpfel mit Birnen, damit sich Mütter in "schön, jemand anderes nimmt mir mit Beispielen, die nichts miteinander zu tun haben das schlechte Gewissen" ausruhen können.
Kann man machen, ändert aber nichts an den Fakten, dass Kleinkinder in der Evolution niemals an fremde Menschen gewöhnt werden mussten, damit Mama kinderfreie Zeit hat.

Instinkt hat nichts mit dem Natürlich - Vergleich zu tun. Dann dürften wir auch keine Medikamente geben, weils gegen die Natur ist. Das war aber nie mein Argument.

Ich bin ganz bei Christen und hau noch drauf, dass ich mir sogar sehr sicher bin, dass die meisten Kleinkinder schlichtweg irgendwann resignieren. Sie haben ja keine Wahl, niemand fragt sie.
22.01.2020 10:03
Zitat von Christen:

Zitat von Morly:

Zitat von Christen:

In meinen Augen, nur in meinen, ist es aber keine erfolgreiche Eingewöhnung, wenn das Kind irgendwann halt aufhört zu weinen, sondern dieselbe Resignation wie beim schreien lassen zum einschlafen. Irgendwann ist halt Ruhe
Für mich der falsche Weg und ein Zeichen, dass das Kind noch nicht bereit ist..


Auch in meinen Augen ist das der falsche Weg. Ich persönlich hätte das mit meinem Kind nicht so gemacht.
Aber es gibt halt auch Kinder, die sicher gebunden sind und nicht stundenlang weinen, wenn sie mit 1 Jahr zur Tagesmutter oder in die Krippe gehen.
Und es gibt auch verschiedene Einrichtungen, die unterschiedlich gut auf die neuen Kinder eingehen.
Das spielt doch eine wichtige Rolle.
Bei unserer Tagesmutter war es zb kein Problem, dass der Papa die ersten 2 bis 3 Monate morgens 20 Minuten da saß, bis es für unser Kind OK war, dass er ging.
Mein Kind wird seit nun 2 1/2 Jahren "fremd"betreut und es gab nicht eine Träne. Er freut sich sogar morgens, wenn der bully kommt um ihn zu holen.
Kinder sind halt unterschiedlich und deswegen mag ich es nicht, einfach pauschale urteile zu fällen.
Das Kind der TS fühlt sich definitiv nicht wohl und es ist sicherlich besser, das so nicht weiter zu führen. Das sehe ich auch so.
Aber deswegen kann ich doch nicht behaupten, dass auch jedes andere Kind mit 1 genauso unglücklich in der Betreuung ist
habe ich doch gar nicht
Wenn alle zufrieden sind, ist doch alles okay.


Ich meinte damit jetzt auch nicht dich persönlich, ich habe deinen Beitrag nur ausgewählt um anhand dessen meine Meinung kundzutun
Metalgoth
17541 Beiträge
22.01.2020 10:03
Zitat von NiAn:

um allen Mütter mal das schlechte Gewissen zu nehmen...

Auch wenn sich bei manchen hier echt hartnäckig die Meinung hält eine frühe Fremdbetreuung wäre unnatürlich (auch wenn die Geschichte dazu etwas anders erzählt...)

Auch Windeln sind nicht natürlich, dennoch wickeln wir unsere Kinder darin.
Auch der Kinderwagen ist nicht natürlich, dennoch liegen unsere Kinder darin.
Auch Flaschenernährung ist nicht natürlich, dennoch wachsen unsere Kinder damit gesund auf.
Auch das Schlafen im eigenen Zimmer ist nicht natürlich, dennoch schlafen unsere Kinder darin.

Denn nicht für jeden ist abhalten, tragen, stillen und Familienbett das non plus ultra und für diese Entscheidungen werden die Mütter bei weitem nicht so fertig gemacht wie bei der Frage der Fremdbetreuung.

Es gibt soviele Dinge die nicht natürlich sind und dennoch schaden sie unserer Kindern nicht. Solange wir so handeln, dass es für alle Familienmitglieder das Beste ist, solange wir unsere Kinder ernst nehmen, sie unterstützen und liebevoll und sanft begleiten, solange werden sie davon auch keinen Schaden davon tragen.

Nur weil wir als Mütter manchmal unsere Bedrüfnisse über die des Kindes stellen, weil wir erschöpft sind und müde und einfach nur eine Pause brauchen, heißt das noch lange nicht das wir nicht dennoch das beste für unsere Kinder tun.

Eher im Gegenteil, es erfordert in der heutigen Gesellschaft, wo von allen erwartet wird, das man immer und ständig present ist, alles alleine packt und niemals Schwäche zeigt, sehr großen Mut zu sagen ich gebe mein Kind mit 1. Jahr in die Betreuung, weil ich einfach eine Pause brauche. Weil ich nicht den familiären Rückhalt habe. Weil ich ein willensstarkes Kind habe, das mich über meine Kräfte hinaus fordert, sodass ich manchmal drohe daran zu ersticken. Weil ich arbeiten muss, um das Leben zu finanzieren. Weil ich alleinerziehend bin und sonst nicht wüsste wie ich es anders packen würde. Weil ich einfach auch nur ein Mensch bin und mir die Auszeit gut tut und ich in dieser meine Kräfte sammeln kann, um eine bessere Mutter zu sein.

Natürlich gibt es Kinder die sich U3 schwer tun mit dem eingewöhnen, genauso gibt es auch Ü3 Kinder denen die Eingewöhnung schwer fällt. Doch solange man als Mama da ist, die Gefühle ernst nimmt und eine sanfte und liebevolle Eingewöhnung praktiziert, werden die Kinder keinen nicht traumatisiert daraus hervorgehen. Auch ein gestilltes Baby wird sich nicht alleine abstillen, dennoch kann die Mama den Wunsch hegen auf die Flasche umzustellen (die Gründe dafür sind irrelevant) und das ist okay. Hier würde man genauso sanft undl iebevoll ran gehen und das Baby abstillen. Würde den Frust aushalten und die Wut verstehen, wäre für das Kleine da und würde es trösten. Also wo ist da der Untschied?

Wieso, weshalb und warum wir die Dinge so machen wie wir es machen geht keinen etwas an. Wir brauchen keine Menschen die Meinungen als Allgemeingütligkeiten verkaufen. Wir brauchen keine Fingerzeiger wenn wir uns Schwäche und Fehler eingestehen und einfach nur um Hilfe bieten. Wir brauchen viel mehr Unterstützung, mehr zusammenhalt und mehr Toleranz. Dieses Mütterbashing ist mittlerweile auf einem unerträglichen Höchstmaß angelangt und das obwohl wir alle im selbem Boot sitzen....

Ich gebe dir grundsätzlich Recht, kann aber als Erzieherin klar sagen:
Nicht alle Kinder gehen da ohne Schäden raus. Es gibt Kinder, die sich schwer tun, die nicht wollen, für die Fremdbetreuung einfach nichts ist.
Wir haben einen 3-Jährigen, der einfach schlecht ankommt, der nicht gerne da ist, der irgendwann auftaut...aber ich bin mir sehr sicher, dass er vom Kindergarten kein Stück profitiert, trotz langwieriger, individueller, liebevoller Eingewöhnung, liebender Eltern, die schlicht keine Möglichkeit mehr haben, ihn zu Hause zu lassen.
Er spielt mit Gleichaltrigen - manchmal. Er wird irgendwann mal wirklich angekommen sein, vielleicht als Vorschüler. Aber ich bin mir sicher, dass die Kindergartenzeit ihm mehr schadet, als nutzt.
Das ist ein Einzelfall, aber es kommt vor. Man kann nicht alles verallgemeinern.
Christen
25044 Beiträge
22.01.2020 10:04
Zitat von Morly:

Zitat von Christen:

Zitat von Morly:

Zitat von Christen:

In meinen Augen, nur in meinen, ist es aber keine erfolgreiche Eingewöhnung, wenn das Kind irgendwann halt aufhört zu weinen, sondern dieselbe Resignation wie beim schreien lassen zum einschlafen. Irgendwann ist halt Ruhe
Für mich der falsche Weg und ein Zeichen, dass das Kind noch nicht bereit ist..


Auch in meinen Augen ist das der falsche Weg. Ich persönlich hätte das mit meinem Kind nicht so gemacht.
Aber es gibt halt auch Kinder, die sicher gebunden sind und nicht stundenlang weinen, wenn sie mit 1 Jahr zur Tagesmutter oder in die Krippe gehen.
Und es gibt auch verschiedene Einrichtungen, die unterschiedlich gut auf die neuen Kinder eingehen.
Das spielt doch eine wichtige Rolle.
Bei unserer Tagesmutter war es zb kein Problem, dass der Papa die ersten 2 bis 3 Monate morgens 20 Minuten da saß, bis es für unser Kind OK war, dass er ging.
Mein Kind wird seit nun 2 1/2 Jahren "fremd"betreut und es gab nicht eine Träne. Er freut sich sogar morgens, wenn der bully kommt um ihn zu holen.
Kinder sind halt unterschiedlich und deswegen mag ich es nicht, einfach pauschale urteile zu fällen.
Das Kind der TS fühlt sich definitiv nicht wohl und es ist sicherlich besser, das so nicht weiter zu führen. Das sehe ich auch so.
Aber deswegen kann ich doch nicht behaupten, dass auch jedes andere Kind mit 1 genauso unglücklich in der Betreuung ist
habe ich doch gar nicht
Wenn alle zufrieden sind, ist doch alles okay.


Ich meinte damit jetzt auch nicht dich persönlich, ich habe deinen Beitrag nur ausgewählt um anhand dessen meine Meinung kundzutun
-Brünni88
23365 Beiträge
22.01.2020 10:05
Zitat von Schokosahne:

Ich bin ehrlich froh, dass ich mit niemandem hier bei Whatsapp verbandelt bin, obwohl mir dadurch sicher wunderbare Menschen entgehen. Aber dieses Gezicke, kryptische Andeutungen und Vermutungen was alles gemeint sein könnte obwohl es gar nicht so ist, ist mir hier schon so oft untergekommen und liest sich sogar unbeteiligt total anstrengend.

Als ganz normale Userin dachte ich spontan, es wäre auf den ach so uninteressanten Rasurthread angespielt worden oder einfach ein Scherz gemacht worden im Sinne, dass Frauen im Winter oftmals ihre Beine nicht rasieren. Würde ich dauernd hinter irgendwas Angriffe vermuten, würde ich hier gar nicht mehr lesen, das ist ja permanenter unnötiger Stress. Auch für Leute, die damit gar nichts zu tun haben weil es ja immer irgendwo öffentlich thematisiert wird, statt es wenigstens privat zu klären.
es ging ja um den Rasurthread.
22.01.2020 10:09
Zitat von Metalgoth:

Zitat von NiAn:

um allen Mütter mal das schlechte Gewissen zu nehmen...

Auch wenn sich bei manchen hier echt hartnäckig die Meinung hält eine frühe Fremdbetreuung wäre unnatürlich (auch wenn die Geschichte dazu etwas anders erzählt...)

Auch Windeln sind nicht natürlich, dennoch wickeln wir unsere Kinder darin.
Auch der Kinderwagen ist nicht natürlich, dennoch liegen unsere Kinder darin.
Auch Flaschenernährung ist nicht natürlich, dennoch wachsen unsere Kinder damit gesund auf.
Auch das Schlafen im eigenen Zimmer ist nicht natürlich, dennoch schlafen unsere Kinder darin.

Denn nicht für jeden ist abhalten, tragen, stillen und Familienbett das non plus ultra und für diese Entscheidungen werden die Mütter bei weitem nicht so fertig gemacht wie bei der Frage der Fremdbetreuung.

Es gibt soviele Dinge die nicht natürlich sind und dennoch schaden sie unserer Kindern nicht. Solange wir so handeln, dass es für alle Familienmitglieder das Beste ist, solange wir unsere Kinder ernst nehmen, sie unterstützen und liebevoll und sanft begleiten, solange werden sie davon auch keinen Schaden davon tragen.

Nur weil wir als Mütter manchmal unsere Bedrüfnisse über die des Kindes stellen, weil wir erschöpft sind und müde und einfach nur eine Pause brauchen, heißt das noch lange nicht das wir nicht dennoch das beste für unsere Kinder tun.

Eher im Gegenteil, es erfordert in der heutigen Gesellschaft, wo von allen erwartet wird, das man immer und ständig present ist, alles alleine packt und niemals Schwäche zeigt, sehr großen Mut zu sagen ich gebe mein Kind mit 1. Jahr in die Betreuung, weil ich einfach eine Pause brauche. Weil ich nicht den familiären Rückhalt habe. Weil ich ein willensstarkes Kind habe, das mich über meine Kräfte hinaus fordert, sodass ich manchmal drohe daran zu ersticken. Weil ich arbeiten muss, um das Leben zu finanzieren. Weil ich alleinerziehend bin und sonst nicht wüsste wie ich es anders packen würde. Weil ich einfach auch nur ein Mensch bin und mir die Auszeit gut tut und ich in dieser meine Kräfte sammeln kann, um eine bessere Mutter zu sein.

Natürlich gibt es Kinder die sich U3 schwer tun mit dem eingewöhnen, genauso gibt es auch Ü3 Kinder denen die Eingewöhnung schwer fällt. Doch solange man als Mama da ist, die Gefühle ernst nimmt und eine sanfte und liebevolle Eingewöhnung praktiziert, werden die Kinder keinen nicht traumatisiert daraus hervorgehen. Auch ein gestilltes Baby wird sich nicht alleine abstillen, dennoch kann die Mama den Wunsch hegen auf die Flasche umzustellen (die Gründe dafür sind irrelevant) und das ist okay. Hier würde man genauso sanft undl iebevoll ran gehen und das Baby abstillen. Würde den Frust aushalten und die Wut verstehen, wäre für das Kleine da und würde es trösten. Also wo ist da der Untschied?

Wieso, weshalb und warum wir die Dinge so machen wie wir es machen geht keinen etwas an. Wir brauchen keine Menschen die Meinungen als Allgemeingütligkeiten verkaufen. Wir brauchen keine Fingerzeiger wenn wir uns Schwäche und Fehler eingestehen und einfach nur um Hilfe bieten. Wir brauchen viel mehr Unterstützung, mehr zusammenhalt und mehr Toleranz. Dieses Mütterbashing ist mittlerweile auf einem unerträglichen Höchstmaß angelangt und das obwohl wir alle im selbem Boot sitzen....

Ich gebe dir grundsätzlich Recht, kann aber als Erzieherin klar sagen:
Nicht alle Kinder gehen da ohne Schäden raus. Es gibt Kinder, die sich schwer tun, die nicht wollen, für die Fremdbetreuung einfach nichts ist.
Wir haben einen 3-Jährigen, der einfach schlecht ankommt, der nicht gerne da ist, der irgendwann auftaut...aber ich bin mir sehr sicher, dass er vom Kindergarten kein Stück profitiert, trotz langwieriger, individueller, liebevoller Eingewöhnung, liebender Eltern, die schlicht keine Möglichkeit mehr haben, ihn zu Hause zu lassen.
Er spielt mit Gleichaltrigen - manchmal. Er wird irgendwann mal wirklich angekommen sein, vielleicht als Vorschüler. Aber ich bin mir sicher, dass die Kindergartenzeit ihm mehr schadet, als nutzt.
Das ist ein Einzelfall, aber es kommt vor. Man kann nicht alles verallgemeinern.


Aber das ist ja auch wieder nur relativ. Traumatisiert wird er höchstwahrscheinlich nicht. Er wird es nicht mögen, nicht gerne daran zurückdenken und es vielleicht später bei seinen eigenen Kindern anders machen. Aber glaubst du wirklich das er so physisch und psychisch Schäden davon trägt die ihm im weiteren Leben massiv beeinträchtigen werden? Oder glaubst du eher das es seine Spuren hinterlassen wird die zwar da sind aber keine emotionale Krise hinterlassen? Wie können hier ja nur aus der Beobachterperspektive beurteilen was wir glauben zu denken, wie es aber wirklich ist das werden wir niemals erfahren, das weiß nur das Kind selber
Metalgoth
17541 Beiträge
22.01.2020 10:10
Und ich sehe, dass es für viele U3 Kinder nicht schädlich ist und sie in der Krippe gut aufgehoben sind, sie gerne dort sind, Liebe erfahren. Ich liebe meinen Beruf.
Aber es gibt sehr, sehr wenige Kinder bei denen ich der Meinung bin, dass sie U2 in der Kita besser aufgehoben sind, als zu Hause.

Damit meine ich nicht, dass früh fremdbetreute Kinder grundsätzlich Schäden davon tragen. Es kommt auch immer auf die Dauer an und viele sehen für sich keine andere Möglichkeit, aber ein so kleines Kind gehört für mich nach Hause
Alaska
18846 Beiträge
22.01.2020 10:12
Zitat von Metalgoth:

Und ich sehe, dass es für viele U3 Kinder nicht schädlich ist und sie in der Krippe gut aufgehoben sind, sie gerne dort sind, Liebe erfahren. Ich liebe meinen Beruf.
Aber es gibt sehr, sehr wenige Kinder bei denen ich der Meinung bin, dass sie U2 in der Kita besser aufgehoben sind, als zu Hause.

Damit meine ich nicht, dass früh fremdbetreute Kinder grundsätzlich Schäden davon tragen. Es kommt auch immer auf die Dauer an und viele sehen für sich keine andere Möglichkeit, aber ein so kleines Kind gehört für mich nach Hause


Danke.
Das bestätigt, was unsere Erzieherinnen in der Kiga auch flüstern.
Metalgoth
17541 Beiträge
22.01.2020 10:12
Zitat von NiAn:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von NiAn:

um allen Mütter mal das schlechte Gewissen zu nehmen...

Auch wenn sich bei manchen hier echt hartnäckig die Meinung hält eine frühe Fremdbetreuung wäre unnatürlich (auch wenn die Geschichte dazu etwas anders erzählt...)

Auch Windeln sind nicht natürlich, dennoch wickeln wir unsere Kinder darin.
Auch der Kinderwagen ist nicht natürlich, dennoch liegen unsere Kinder darin.
Auch Flaschenernährung ist nicht natürlich, dennoch wachsen unsere Kinder damit gesund auf.
Auch das Schlafen im eigenen Zimmer ist nicht natürlich, dennoch schlafen unsere Kinder darin.

Denn nicht für jeden ist abhalten, tragen, stillen und Familienbett das non plus ultra und für diese Entscheidungen werden die Mütter bei weitem nicht so fertig gemacht wie bei der Frage der Fremdbetreuung.

Es gibt soviele Dinge die nicht natürlich sind und dennoch schaden sie unserer Kindern nicht. Solange wir so handeln, dass es für alle Familienmitglieder das Beste ist, solange wir unsere Kinder ernst nehmen, sie unterstützen und liebevoll und sanft begleiten, solange werden sie davon auch keinen Schaden davon tragen.

Nur weil wir als Mütter manchmal unsere Bedrüfnisse über die des Kindes stellen, weil wir erschöpft sind und müde und einfach nur eine Pause brauchen, heißt das noch lange nicht das wir nicht dennoch das beste für unsere Kinder tun.

Eher im Gegenteil, es erfordert in der heutigen Gesellschaft, wo von allen erwartet wird, das man immer und ständig present ist, alles alleine packt und niemals Schwäche zeigt, sehr großen Mut zu sagen ich gebe mein Kind mit 1. Jahr in die Betreuung, weil ich einfach eine Pause brauche. Weil ich nicht den familiären Rückhalt habe. Weil ich ein willensstarkes Kind habe, das mich über meine Kräfte hinaus fordert, sodass ich manchmal drohe daran zu ersticken. Weil ich arbeiten muss, um das Leben zu finanzieren. Weil ich alleinerziehend bin und sonst nicht wüsste wie ich es anders packen würde. Weil ich einfach auch nur ein Mensch bin und mir die Auszeit gut tut und ich in dieser meine Kräfte sammeln kann, um eine bessere Mutter zu sein.

Natürlich gibt es Kinder die sich U3 schwer tun mit dem eingewöhnen, genauso gibt es auch Ü3 Kinder denen die Eingewöhnung schwer fällt. Doch solange man als Mama da ist, die Gefühle ernst nimmt und eine sanfte und liebevolle Eingewöhnung praktiziert, werden die Kinder keinen nicht traumatisiert daraus hervorgehen. Auch ein gestilltes Baby wird sich nicht alleine abstillen, dennoch kann die Mama den Wunsch hegen auf die Flasche umzustellen (die Gründe dafür sind irrelevant) und das ist okay. Hier würde man genauso sanft undl iebevoll ran gehen und das Baby abstillen. Würde den Frust aushalten und die Wut verstehen, wäre für das Kleine da und würde es trösten. Also wo ist da der Untschied?

Wieso, weshalb und warum wir die Dinge so machen wie wir es machen geht keinen etwas an. Wir brauchen keine Menschen die Meinungen als Allgemeingütligkeiten verkaufen. Wir brauchen keine Fingerzeiger wenn wir uns Schwäche und Fehler eingestehen und einfach nur um Hilfe bieten. Wir brauchen viel mehr Unterstützung, mehr zusammenhalt und mehr Toleranz. Dieses Mütterbashing ist mittlerweile auf einem unerträglichen Höchstmaß angelangt und das obwohl wir alle im selbem Boot sitzen....

Ich gebe dir grundsätzlich Recht, kann aber als Erzieherin klar sagen:
Nicht alle Kinder gehen da ohne Schäden raus. Es gibt Kinder, die sich schwer tun, die nicht wollen, für die Fremdbetreuung einfach nichts ist.
Wir haben einen 3-Jährigen, der einfach schlecht ankommt, der nicht gerne da ist, der irgendwann auftaut...aber ich bin mir sehr sicher, dass er vom Kindergarten kein Stück profitiert, trotz langwieriger, individueller, liebevoller Eingewöhnung, liebender Eltern, die schlicht keine Möglichkeit mehr haben, ihn zu Hause zu lassen.
Er spielt mit Gleichaltrigen - manchmal. Er wird irgendwann mal wirklich angekommen sein, vielleicht als Vorschüler. Aber ich bin mir sicher, dass die Kindergartenzeit ihm mehr schadet, als nutzt.
Das ist ein Einzelfall, aber es kommt vor. Man kann nicht alles verallgemeinern.


Aber das ist ja auch wieder nur relativ. Traumatisiert wird er höchstwahrscheinlich nicht. Er wird es nicht mögen, nicht gerne daran zurückdenken und es vielleicht später bei seinen eigenen Kindern anders machen. Aber glaubst du wirklich das er so physisch und psychisch Schäden davon trägt die ihm im weiteren Leben massiv beeinträchtigen werden? Oder glaubst du eher das es seine Spuren hinterlassen wird die zwar da sind aber keine emotionale Krise hinterlassen? Wie können hier ja nur aus der Beobachterperspektive beurteilen was wir glauben zu denken, wie es aber wirklich ist das werden wir niemals erfahren, das weiß nur das Kind selber

Ja, das glaube ich.
Mama war der sichere Hafen. Immer da, immer verlässlich.
Und plötzlich ist sie das nicht mehr. Ein Kind versteht das noch nicht so weitreichend. Ich bin mir sicher, dass speziell in diesem Fall Folgeschäden bleiben
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