Hallo liebe Mamis,
Anlässlich eines Beitrages hier zum Thema TV schauen war ich wirklich überrascht bei wievielen Kindern das mit dem selbstbetimmten TV schauen oder Süßkram essen so gut klappt.
Ich habe 2 Mäuse, der große ist nun 5 ein halb und die kleine 2 ein halb. Ich bin diese ewigen zoffereien um Fernsehen oder Tablet spielen echt leid und würde es ihn gerne frei entscheiden lassen. Nun habe ich das große Problem das er einfach kein halten kennt. Wenn was süßes auf dem Tisch steht, wird gegessen bis es leer ist. Ohne Stop, ohne Rücksicht darauf ob andere noch was haben möchten wir starten nun die probephase wo er selber bestimmen kann wann und wie viel Fernsehen oder Tablet er spielen mag. Meine Sorge ist nun halt, das er auch da kein Ende kennt. Ich meine, ich möchte das er mit Spielsachen spielt und nicht nur Medien nutzt. Ich weiß, mit der Kindheit von damals kann man es nicht vergleichen weil die Kinder heutzutage nunmal damit aufwachsen und die Kindheit eben eine andere ist. Ich möchte aber gerne den Spagat schaffen zwischen "TV, Tablet und Co" und "kindgerechtes spielen" falls ihr hoffentlich versteht wie ich das meine.
Wie kann ich ihn dazu motivieren seine eigenen Grenzen zu setzen und sich selbst in solchen Dingen zu bremsen ohne das ich Verbote aufstellen muss Hat da jemand einen Rat oder kann mir sagen wie es bei euch so läuft?

Beste Grüße

Ach so, noch zusätzlich... Ich versuche viel mit den Kindern raus zu gehen. Wir fahren häufig zu Oma in den Garten oder so. Ich bin in der 33. Ssw und mir setzt das Wetter zur Zeit stark zu weshalb ich jetzt keine utopischen Unternehmungen mit den Kindern machen kann

Mein Sohn ist 5 1/2 und kann das selbst regulieren. Er hat Süßigkeiten zur freien Verfügung, geht schlafen, wenn er müde ist und hat freien Zugang zum Nintendo. Es klappt hervorragend. Anfangs hat er sich drei Wochen quasi von Schokolade und Gummibärchen ernährt, saß nur vor dem Fernseher und war bis in die Puppen wach. Ja das muss man dann aussitzen und akzeptieren ohne einzugreifen. Nach gut drei Wochen war er so übersättig und fing von alleine an, es anzupassen.
Er hatte immer die Wahl, "normal" mit uns zu essen, mit Geschichte ins Bett gebracht zu werden wenn wir schlafen gehen oder eben etwas zu unternehmen, statt zu zocken. Er hat den Wert der "Gemeinschaft" und Aufmerksamkeit, quasi das reale Leben selbst begriffen.
Heute isst er kaum süßes, weil er es immer haben kann und keinen Reiz bietet.
Er geht freiwillig abends ins Bett und bevorzugt noch zu kuscheln und eine Geschichte zu hören, als allein vor der Konsole einzuschlafen.
Er zockt ewig nicht und nimmt sofort jegliche andere Beschäftigungsmöglichkeit an.

Ich bereue zutiefst, dass wir uns jahrelang einen Machtkampf geliefert haben, nur weil "die Gesellschaft das so will oder man es eben so macht". Unser Leben jetzt ist geprägt von Rücksicht, Harmonie und freien Entscheidungen. Und vor allem Vertrauen. Was anderes kommt mir hier nicht mehr unter.

Da lese ich mal mit. Finde es interessant, bei uns gibt es da auch immer Machtkämpfe besonders beim TV.

Als wir auf Selbstregulierung umgestellt haben, gabs Wochen, in denen es kein Halten gab. Meine Tochter hat das voll und ganz ausgenützt und ich habe mehrfach überlegt, das Experiment abzubrechen. Sie hatte wohl Angst, dass ich genau das machen würde und die Zeit der "Freiheit" wieder aufhören könnte - und daher genommen, was ging. Als sie sich dann aber irgendwann sicher war, dass es so bleibt und sie keine Angst vor einem Nein mehr haben muss, wurde es ganz von selbst weniger. Seither isst sie viel weniger süßes, als in der Zeit, wo sie fragen musste und ich die "Macht" hatte. Bedingung war nur, dass sie Bescheid sagt, wenn sie sich was nimmt und dass sie akzeptiert, wenn ich sage, dass es gleich Essen gibt und sie bitte bis danach warten soll. Ähnlich ist es bei Tab, TV, Playstation und Co. Sie hat freien Zugang zu allem und es gibt Zeiten, da nützt sie es kaum - an anderen Tagen sitzt sie quasi ständig davor. Sobald ich aber frage, ob sie rausgehen möchte, oder mit mir zusammen etwas machen möchte (spielen, basteln, mir bei etwas helfen....), hört sie sofort auf. Und solange das so ist, ist es für mich auch völlig ok

Du brauchst Geduld bei der Umstellung, das klappt meistens nicht innerhalb von 2 Wochen

Zitat von maeh:

Mein Sohn ist 5 1/2 und kann das selbst regulieren. Er hat Süßigkeiten zur freien Verfügung, geht schlafen, wenn er müde ist und hat freien Zugang zum Nintendo. Es klappt hervorragend. Anfangs hat er sich drei Wochen quasi von Schokolade und Gummibärchen ernährt, saß nur vor dem Fernseher und war bis in die Puppen wach. Ja das muss man dann aussitzen und akzeptieren ohne einzugreifen. Nach gut drei Wochen war er so übersättig und fing von alleine an, es anzupassen.
Er hatte immer die Wahl, "normal" mit uns zu essen, mit Geschichte ins Bett gebracht zu werden wenn wir schlafen gehen oder eben etwas zu unternehmen, statt zu zocken. Er hat den Wert der "Gemeinschaft" und Aufmerksamkeit, quasi das reale Leben selbst begriffen.
Heute isst er kaum süßes, weil er es immer haben kann und keinen Reiz bietet.
Er geht freiwillig abends ins Bett und bevorzugt noch zu kuscheln und eine Geschichte zu hören, als allein vor der Konsole einzuschlafen.
Er zockt ewig nicht und nimmt sofort jegliche andere Beschäftigungsmöglichkeit an.

Ich bereue zutiefst, dass wir uns jahrelang einen Machtkampf geliefert haben, nur weil "die Gesellschaft das so will oder man es eben so macht". Unser Leben jetzt ist geprägt von Rücksicht, Harmonie und freien Entscheidungen. Und vor allem Vertrauen. Was anderes kommt mir hier nicht mehr unter.

Das möchte ich auch, ich will nicht mehr mit ihm streiten und vergeblich versuchen ihm klar zu machen das es doch viel besseres gibt als vor der Glotze zu hängen. Das muss er selbst verstehen.
Ich habe irgendwie die Hemmung ihm die Süßigkeiten einfach so hinzustellen und zu hoffen das er auch mal was vernünftiges zu sich nimmt weil ich mir denke, das ich ja auch für sein wohl verantwortlich bin. Es ist ja nun kein Geheimnis, das sich nur von Süßkram zu ernähren nicht gesund ist. Ich möchte es aber versuchen.
Vielen Dank für deine Erfahrung! Es hilft sehr zu wissen, das es bei anderen ja auch klappt.

Zitat von mama_2012:

Da lese ich mal mit. Finde es interessant, bei uns gibt es da auch immer Machtkämpfe besonders beim TV.

Ich werde berichten wie es bei uns läuft, Vielleicht schließt ihr euch ja an und man kann sich gegenseitig voll jammern

Zitat von Sturmtochter:

Als wir auf Selbstregulierung umgestellt haben, gabs Wochen, in denen es kein Halten gab. Meine Tochter hat das voll und ganz ausgenützt und ich habe mehrfach überlegt, das Experiment abzubrechen. Sie hatte wohl Angst, dass ich genau das machen würde und die Zeit der "Freiheit" wieder aufhören könnte - und daher genommen, was ging. Als sie sich dann aber irgendwann sicher war, dass es so bleibt und sie keine Angst vor einem Nein mehr haben muss, wurde es ganz von selbst weniger. Seither isst sie viel weniger süßes, als in der Zeit, wo sie fragen musste und ich die "Macht" hatte. Bedingung war nur, dass sie Bescheid sagt, wenn sie sich was nimmt und dass sie akzeptiert, wenn ich sage, dass es gleich Essen gibt und sie bitte bis danach warten soll. Ähnlich ist es bei Tab, TV, Playstation und Co. Sie hat freien Zugang zu allem und es gibt Zeiten, da nützt sie es kaum - an anderen Tagen sitzt sie quasi ständig davor. Sobald ich aber frage, ob sie rausgehen möchte, oder mit mir zusammen etwas machen möchte (spielen, basteln, mir bei etwas helfen....), hört sie sofort auf. Und solange das so ist, ist es für mich auch völlig ok

Du brauchst Geduld bei der Umstellung, das klappt meistens nicht innerhalb von 2 Wochen

Wie lange habt ihr denn "gebraucht" bis sie gelernt hat es selbst zu regulieren?

Zitat von Minchen1990:

Zitat von mama_2012:

Da lese ich mal mit. Finde es interessant, bei uns gibt es da auch immer Machtkämpfe besonders beim TV.

Ich werde berichten wie es bei uns läuft, Vielleicht schließt ihr euch ja an und man kann sich gegenseitig voll jammern

Ja das kann gut sein.

Wie lange hat es denn bei euch mit dem schlafen gedauert? Hatte das auswirkungen auf den kiga?
Das ist hier auch so eine Sache mit dem schlafen... gefühlt würde er sicher die ganze Nacht wach bleiben gibt eigentlich jeden abend stress... und das obwohl er wirklich Müde ist

Das haben wir zum Glück nicht. Er schaut abends mit uns den Sandmann, dann darf er noch eine halbe Stunde spielen gehen während die kleine schon schlafen geht und um halb acht gibt es dann noch etwas vorgelesen und dann fällt der Hammer. Da macht er auch gar keine zicken zum Glück.

Zitat von Minchen1990:

Zitat von maeh:

Mein Sohn ist 5 1/2 und kann das selbst regulieren. Er hat Süßigkeiten zur freien Verfügung, geht schlafen, wenn er müde ist und hat freien Zugang zum Nintendo. Es klappt hervorragend. Anfangs hat er sich drei Wochen quasi von Schokolade und Gummibärchen ernährt, saß nur vor dem Fernseher und war bis in die Puppen wach. Ja das muss man dann aussitzen und akzeptieren ohne einzugreifen. Nach gut drei Wochen war er so übersättig und fing von alleine an, es anzupassen.
Er hatte immer die Wahl, "normal" mit uns zu essen, mit Geschichte ins Bett gebracht zu werden wenn wir schlafen gehen oder eben etwas zu unternehmen, statt zu zocken. Er hat den Wert der "Gemeinschaft" und Aufmerksamkeit, quasi das reale Leben selbst begriffen.
Heute isst er kaum süßes, weil er es immer haben kann und keinen Reiz bietet.
Er geht freiwillig abends ins Bett und bevorzugt noch zu kuscheln und eine Geschichte zu hören, als allein vor der Konsole einzuschlafen.
Er zockt ewig nicht und nimmt sofort jegliche andere Beschäftigungsmöglichkeit an.

Ich bereue zutiefst, dass wir uns jahrelang einen Machtkampf geliefert haben, nur weil "die Gesellschaft das so will oder man es eben so macht". Unser Leben jetzt ist geprägt von Rücksicht, Harmonie und freien Entscheidungen. Und vor allem Vertrauen. Was anderes kommt mir hier nicht mehr unter.

Das möchte ich auch, ich will nicht mehr mit ihm streiten und vergeblich versuchen ihm klar zu machen das es doch viel besseres gibt als vor der Glotze zu hängen. Das muss er selbst verstehen.
Ich habe irgendwie die Hemmung ihm die Süßigkeiten einfach so hinzustellen und zu hoffen das er auch mal was vernünftiges zu sich nimmt weil ich mir denke, das ich ja auch für sein wohl verantwortlich bin. Es ist ja nun kein Geheimnis, das sich nur von Süßkram zu ernähren nicht gesund ist. Ich möchte es aber versuchen.
Vielen Dank für deine Erfahrung! Es hilft sehr zu wissen, das es bei anderen ja auch klappt.

Das Kind ernährt sich ja nicht ewig nur von Süßigkeiten und wenn es das ein paar Wochen tut, bringt das niemanden um. der Punkt wird kommen, wo sie selbst genug davon haben. Man darf eben nicht vorher eingreifen und muss es wirklich laufen lassen. Und auch nicht "oh ist leer, gibt nichts mehr" sondern der Zugang muss durchgehend bestehen, dann funktioniert es auch.

Wir haben es probiert. In einigen dingen klappt die selbstregulierung, in anderen nicht.

Süßigkeiten einteilen, hausaufgaben erledigen, schlafen gehen klappt super. Da gibt es mittlerweile keine probleme.
Aber den tv und die ps4 müssen wir begrenzen. Da kennen die kids kein halten. Das wird dann ununterbrochen genutzt - über wochen hinweg. Daher haben wir dann doch eingegriffen und es zeitlich beschränkt

Zitat von shelyra:

Wir haben es probiert. In einigen dingen klappt die selbstregulierung, in anderen nicht.

Süßigkeiten einteilen, hausaufgaben erledigen, schlafen gehen klappt super. Da gibt es mittlerweile keine probleme.
Aber den tv und die ps4 müssen wir begrenzen. Da kennen die kids kein halten. Das wird dann ununterbrochen genutzt - über wochen hinweg. Daher haben wir dann doch eingegriffen und es zeitlich beschränkt

Wie lange habt ihr euch das angeschaut bis ihr eingegriffen habt?

Zitat von shelyra:

Wir haben es probiert. In einigen dingen klappt die selbstregulierung, in anderen nicht.

Süßigkeiten einteilen, hausaufgaben erledigen, schlafen gehen klappt super. Da gibt es mittlerweile keine probleme.
Aber den tv und die ps4 müssen wir begrenzen. Da kennen die kids kein halten. Das wird dann ununterbrochen genutzt - über wochen hinweg. Daher haben wir dann doch eingegriffen und es zeitlich beschränkt
[/quote Wir haben das mit den Süßigkeiten ausprobiert, in jeglichem Alter und in Abständen, hat gar nicht geklappt. TV, Handy, PS etc. begrenzen wir ganz klar. Handy gibt es für die Schule (Schulweg, z.b. Anrufen, falls Zug ausfällt etc.) , daheim lasse ich es mir geben , und er darf dann eine Stunde am Tag etwas spielen, entweder am Laptop oder am Handy. Alles andere hat wiederholt nicht geklappt, im Moment geht es leider nur so.