Mütter- und Schwangerenforum

Trotzphase mit 3 1/2 - normal oder nicht?

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13.12.2019 06:46
Hallo zusammen,

Ich hab jetzt mal ne Frage. Wie läuft das bei euch ab? Unser Kleiner ist seit ca. 4 Monaten in der sogenannten Trotzphase. Äußert sich so - wenn ich nein sage, hört er "mach das unbedingt". Egal wo. Ob im Geschäft, Zuhause oder unterwegs. Er kriegt Wutanfälle wenn er seinen Willen nicht kriegt, aber auch wenn er z.B. Lego baut und ihm sein Turm umfällt. Wir haben jetzt Zuhause eingeführt, die Wutanfälle wegzukuscheln (Mama ganz fest drücken bis die Wut weg ist) oder wegzulaufen. Klappt ganz gut und danach merkt man auch, dass es ihm gut tut, dass die Wut verflogen ist. Er weiss auch, dass es ok ist wütend zu sein, aber dass man nicht schreit oder haut oder was schmeißt. Habe vorher einiges durchprobiert - ins Zimmer schicken, ihm beruhigen.... erst das hat etwas Abhilfe geschaffen. So weit die Theorie.
Nun gestaltet sich der Alltag im Kindergarten aber zunehmend schwieriger. Wenn ich ihn bringe, krallt er sich an mir fest, hat er bereits nach 2 Wochen gemacht, er hat Angst, er will nicht etc. Jeden Tag. Die Erzieherin nimmt ihn dann (löst den Griff etc.) Er lacht dabei!! Am Fenster winkt er dann und lacht auch. Aber diese Szene jeden Tag ist einfach unumgänglich für ihn und tut dem Mamaherz so weh.
Die Chefin meinte vor 2 Tagen wir müssen uns mal zam setzen, weil er so bockt. Aber das machen wir mal.... ohne Termin zu nennen oder sonstiges. Daher dachte ich nix dramatisches. Gestern hole ich ihn, kommt ne andere Erzieherin, er sei so schrecklich sie kann sich das nicht mehr anschauen sie muss einschreiten weil er den ganzen Tag nur rum gefallen ist (er fällt oft hin, laut Arzt ist er einfach tollpatschig ), anderen Kindern ihr lego kaputt gemacht hat etc. Alle sitzen im Kreis, er steht auf, alle ziehen sich für den Garten an, er wartet bis er bedient wird oder läuft irgendwo rum. Ich hab ihr gesagt, dass er daheim auch manchmal so Anfälle hat und ich echt lang einfach nachgegeben habe, weil ich nicht wollte, dass er weint. Und wenn ich jetzt nicht mehr nachgebe ist er auch wütend. Aber wir arbeiten dran.... die meinte dann nur, ich muss mein Herz etwas verschließen und konsequenter und strenger sein sonst hab ich die Hölle wenn er in der Pubertät ist und alle anderen auch. Hab die ganze Nacht nicht geschlafen und ehrlich gesagt auch keine Lust ihn überhaupt wieder hin zu bringen. Die machen aus meinem kind ein Monster. Der Kinderarzt sagt diese Phase ist ganz normal - die Chefin sagt nein.
Und das beste - ob ich schon mal getestet hab auf Autismus oder so??!! Bin einfach nur sehr aufgewühlt gerade und wollte nur hören, ob eure Kinder solche Phasen auch haben oder hatten, wie ihr Herr darüber geworden seid und was ihr zum verhalten des Kindergarten sagt. Ich ärgere mich so sehr dass wir ihn nicht in den montessori Kindergarten gegeben haben.
Christen
25059 Beiträge
13.12.2019 07:09
Also als Erzieherin ein Kind als schrecklich zu bezeichnen, finde ich persönlich ja schrecklich unprofessionell
Und eine Autismusvermutung in den Raum zu schmeißen, übersteigt die eigene Kompetenz. Das sollte wohl eher vom Kinderarzt kommen!
Trotzphasen sind normal. Bei einigen halt harmloser, bei einigen Kindern leider heftig. Du hast das Problem ja auch schon erkannt. Zuviel nachgegeben um des lieben Friedens willen. Bei den wirklich wichtigen Dingen würde ich jetzt einfach konsequent bleiben, ansonsten mit gaaanz viel Liebe überschütten, aber das machst du garantiert sowieso
Kopf hoch, es kommen auch wieder andere Zeiten, allerdings würde ich über eine neue Kita nachdenken
Aduja
28754 Beiträge
13.12.2019 09:25
Ich möchte dir einfach mal kurz Mut machen!
Meine Große hatte immer Schwierigkeiten mit dem Kindergarten. Besonders mit der Abgabesituation. Das ging so weit, dass ich sie ein paarmal wieder mitgenommen habe, als ich die Möglichkeit hatte. Mit etwa 3,5 Jahren wurde mir ans Herz gelegt, Erziehungsberatung in Anspruch zu nehmen.
Jetzt ist sie fast 6,5 und seit August in der Schule. Und dort läuft es wunderbar. Die Lehrerin lobte ihre Selbstständigkeit und ihre Geduld.

Meine Fragen an dich wären folgende: Seit wann ist er im Kindergarten und wie läuft die Abgabesituation konkret ab? Vielleicht kann man da noch einmal etwas verändern.

Die Ungeschicktheit kannst du ja vielleicht noch einmal abklären lassen. Hört er gut? Sieht er gut? Da kannst du ja vielleicht den Kinderarzt in Ruhe noch einmal drauf ansprechen oder eben auf eigene Faust Termine beim Augenarzt und HNO machen.

Ansonsten finde ich es gut, dass du da für euch einen Weg gefunden hast! Er darf wütend sein, wenn du nein sagst! Das ist sein gutes Recht! Aber du darfst auch völlig ohne schlechtes Gewissen deine Grenzen klar machen. Das ist dein gutes Recht.
13.12.2019 09:34
Zitat von Christen:

Also als Erzieherin ein Kind als schrecklich zu bezeichnen, finde ich persönlich ja schrecklich unprofessionell
Und eine Autismusvermutung in den Raum zu schmeißen, übersteigt die eigene Kompetenz. Das sollte wohl eher vom Kinderarzt kommen!
Trotzphasen sind normal. Bei einigen halt harmloser, bei einigen Kindern leider heftig. Du hast das Problem ja auch schon erkannt. Zuviel nachgegeben um des lieben Friedens willen. Bei den wirklich wichtigen Dingen würde ich jetzt einfach konsequent bleiben, ansonsten mit gaaanz viel Liebe überschütten, aber das machst du garantiert sowieso
Kopf hoch, es kommen auch wieder andere Zeiten, allerdings würde ich über eine neue Kita nachdenken


Dem kann ich mich nur anschließen! Allerdings ist es schwierig, das aus der Ferne einzuschätzen. Für mich hört sich das wie eine ganz normale Trotzphasen an (wegen der Tollpatschigkeit würde ich vielleicht noch Ohren und Augen vom Facharzt abklären lassen, wie schon geraten wurde), aber was sagt Dein Bauchgefühl?
13.12.2019 09:44
Zitat von Aduja:

Ich möchte dir einfach mal kurz Mut machen!
Meine Große hatte immer Schwierigkeiten mit dem Kindergarten. Besonders mit der Abgabesituation. Das ging so weit, dass ich sie ein paarmal wieder mitgenommen habe, als ich die Möglichkeit hatte. Mit etwa 3,5 Jahren wurde mir ans Herz gelegt, Erziehungsberatung in Anspruch zu nehmen.
Jetzt ist sie fast 6,5 und seit August in der Schule. Und dort läuft es wunderbar. Die Lehrerin lobte ihre Selbstständigkeit und ihre Geduld.

Meine Fragen an dich wären folgende: Seit wann ist er im Kindergarten und wie läuft die Abgabesituation konkret ab? Vielleicht kann man da noch einmal etwas verändern.

Die Ungeschicktheit kannst du ja vielleicht noch einmal abklären lassen. Hört er gut? Sieht er gut? Da kannst du ja vielleicht den Kinderarzt in Ruhe noch einmal drauf ansprechen oder eben auf eigene Faust Termine beim Augenarzt und HNO machen.

Ansonsten finde ich es gut, dass du da für euch einen Weg gefunden hast! Er darf wütend sein, wenn du nein sagst! Das ist sein gutes Recht! Aber du darfst auch völlig ohne schlechtes Gewissen deine Grenzen klar machen. Das ist dein gutes Recht.


Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort. Die Abgabe Situation läuft so ab, wir fahren zum Kindergarten und mittlerweile will er schon nicht aus dem Auto aussteigen, wenn wir vor dem Kindergarten stehen. Da bin ich dann schon zehn Minuten am überreden oder muss ihn einfach raus tragen. Drinnen lässt er sich dann von mir ausziehen, läuft dann aber im Flur rum, versteckt sich unter Tisch, im Klo, und so weiter. Wann nehme ich ihn auf den Arm und sage ihm wir gehen rein und dann kommt immer nur nein nein er hat Angst er will nicht er will mit mir nach Hause es geht einfach nicht er bittet und fleht wirklich dass er nicht hin muss. Die erzieren kommt dann, löst seinen Krall Griff und ich gehe. Am Fenster winkt er mir dann noch ganz nett.

Bezüglich der Tollpatschigkeit habe ich bereits bei der U7a mit dem Arzt darüber gesprochen, die haben sowohl Sehtest als auch Hörtest gemacht, Gleichgewicht getestet und so weiter und es war alles in Ordnung. Er meinte das einfach manche Kinder tollpatschig sind und manche nicht.

Heute war aber der Oberknaller. Ich habe ihn gebracht nachdem diese tut mir leid blöde alte ihm gestern hingestellt hat als wäre er das größte Monster, meinst du irgendjemand wäre gekommen ihn mir abnehmen? Nein. Alle drei sind sitzengeblieben und haben blöd geschaut. Ich stand dann fünf Minuten mit ihm in der Tür und irgendwann habe ich ihn dann einfach auf den Boden gesetzt er wollte noch dreimal kuscheln und Bussi, das habe ich gemacht. Und dann bin ich raus. Er wollte natürlich hinterher, dann habe ich von hinten die Tür zu gehalten und er hat gegen die Tür getreten und keine Ahnung was. Ja und nach paar Minuten kam dann die Chefin und hat ihm gesagt er soll doch jetzt von der Tür weg gehen und spielen. Ich bin dann raus, er stand noch am Fenster, hat auch nicht gelacht oder so, hat mir gewunken und ich musste wirklich mit aller Kraft meine Tränen zurückhalten. Im Auto habe ich dann geheult wie ein Schlosshund. Jetzt stehe ich immer noch hier zu Hause und mir kommen die Tränen wenn ich nur daran denke. Ich würde am liebsten sofort hinfahren und ihn wieder mitnehmen. Ich kann das nicht und ich glaube ich werde heute wenn ich ihn hole auch sagen dass diese Situation für mich nicht tragbar ist und dass ich einfach auch wenn sie Recht haben, dass ich etwas konsequenter und vielleicht bisschen strenger sein soll, ihn nicht gegen seinen Willen bringen kann. Beim alten Kindergarten hatten wir sowas ein paar Mal, aber hier ist es halt wirklich jeden Tag. Es vergeht kein Tag wo wir hier nicht diese Dramen in der Früh haben.
13.12.2019 09:46
Also jetzt mal eine Grundsatzfrage. Besteht eigentlich eine Kindergartenpflicht? Muss er denn unbedingt in den Kindergarten? Ich habe leider wirklich keine Ahnung, tut mir leid. Aber ich bin ja wieder schwanger und arbeite nicht, somit ist es eigentlich nicht nötig was er betreut wird denn er kann wirklich auch zu Hause sein und vielleicht braucht er das einfach. Er ist sehr früh, mit 17 Monaten von heute auf morgen in den Kindergarten gekommen, von 7.30 Uhr bis 16 Uhr. Ich wollte das nicht, aber es war finanziell nicht anders möglich und ich musste wieder Vollzeit arbeiten. Jetzt habe ich dieses Problem Gott sei Dank nicht mehr. Und ich habe einfach das Gefühl dass er irgendwie diese Zeit die ihm fehlte mit mir nachholen musst keine Ahnung
Aduja
28754 Beiträge
13.12.2019 09:50
Puh, ich finde das hört sich nicht nach eine gelungenen Übergabephase morgens an. Ich würde das Gespräch suchen und darum bitten, dass eine Erzieherin als Bezugserzieherin fungiert, ihn annimmt und ihn in der Abgabesituation tröstet. Die Kinder sind mit 3,5 noch sehr klein und brauchen eine Bezugsperson im Kindergarten.

Wie ist denn die Eingewöhnung im aktuellen Kindergarten gelaufen und seit wann geht er da hin?
Christen
25059 Beiträge
13.12.2019 09:51
Zitat von yogamommy:

Zitat von Aduja:

Ich möchte dir einfach mal kurz Mut machen!
Meine Große hatte immer Schwierigkeiten mit dem Kindergarten. Besonders mit der Abgabesituation. Das ging so weit, dass ich sie ein paarmal wieder mitgenommen habe, als ich die Möglichkeit hatte. Mit etwa 3,5 Jahren wurde mir ans Herz gelegt, Erziehungsberatung in Anspruch zu nehmen.
Jetzt ist sie fast 6,5 und seit August in der Schule. Und dort läuft es wunderbar. Die Lehrerin lobte ihre Selbstständigkeit und ihre Geduld.

Meine Fragen an dich wären folgende: Seit wann ist er im Kindergarten und wie läuft die Abgabesituation konkret ab? Vielleicht kann man da noch einmal etwas verändern.

Die Ungeschicktheit kannst du ja vielleicht noch einmal abklären lassen. Hört er gut? Sieht er gut? Da kannst du ja vielleicht den Kinderarzt in Ruhe noch einmal drauf ansprechen oder eben auf eigene Faust Termine beim Augenarzt und HNO machen.

Ansonsten finde ich es gut, dass du da für euch einen Weg gefunden hast! Er darf wütend sein, wenn du nein sagst! Das ist sein gutes Recht! Aber du darfst auch völlig ohne schlechtes Gewissen deine Grenzen klar machen. Das ist dein gutes Recht.


Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort. Die Abgabe Situation läuft so ab, wir fahren zum Kindergarten und mittlerweile will er schon nicht aus dem Auto aussteigen, wenn wir vor dem Kindergarten stehen. Da bin ich dann schon zehn Minuten am überreden oder muss ihn einfach raus tragen. Drinnen lässt er sich dann von mir ausziehen, läuft dann aber im Flur rum, versteckt sich unter Tisch, im Klo, und so weiter. Wann nehme ich ihn auf den Arm und sage ihm wir gehen rein und dann kommt immer nur nein nein er hat Angst er will nicht er will mit mir nach Hause es geht einfach nicht er bittet und fleht wirklich dass er nicht hin muss. Die erzieren kommt dann, löst seinen Krall Griff und ich gehe. Am Fenster winkt er mir dann noch ganz nett.

Bezüglich der Tollpatschigkeit habe ich bereits bei der U7a mit dem Arzt darüber gesprochen, die haben sowohl Sehtest als auch Hörtest gemacht, Gleichgewicht getestet und so weiter und es war alles in Ordnung. Er meinte das einfach manche Kinder tollpatschig sind und manche nicht.

Heute war aber der Oberknaller. Ich habe ihn gebracht nachdem diese tut mir leid blöde alte ihm gestern hingestellt hat als wäre er das größte Monster, meinst du irgendjemand wäre gekommen ihn mir abnehmen? Nein. Alle drei sind sitzengeblieben und haben blöd geschaut. Ich stand dann fünf Minuten mit ihm in der Tür und irgendwann habe ich ihn dann einfach auf den Boden gesetzt er wollte noch dreimal kuscheln und Bussi, das habe ich gemacht. Und dann bin ich raus. Er wollte natürlich hinterher, dann habe ich von hinten die Tür zu gehalten und er hat gegen die Tür getreten und keine Ahnung was. Ja und nach paar Minuten kam dann die Chefin und hat ihm gesagt er soll doch jetzt von der Tür weg gehen und spielen. Ich bin dann raus, er stand noch am Fenster, hat auch nicht gelacht oder so, hat mir gewunken und ich musste wirklich mit aller Kraft meine Tränen zurückhalten. Im Auto habe ich dann geheult wie ein Schlosshund. Jetzt stehe ich immer noch hier zu Hause und mir kommen die Tränen wenn ich nur daran denke. Ich würde am liebsten sofort hinfahren und ihn wieder mitnehmen. Ich kann das nicht und ich glaube ich werde heute wenn ich ihn hole auch sagen dass diese Situation für mich nicht tragbar ist und dass ich einfach auch wenn sie Recht haben, dass ich etwas konsequenter und vielleicht bisschen strenger sein soll, ihn nicht gegen seinen Willen bringen kann. Beim alten Kindergarten hatten wir sowas ein paar Mal, aber hier ist es halt wirklich jeden Tag. Es vergeht kein Tag wo wir hier nicht diese Dramen in der Früh haben.
mit Konsequenz meinte ich übrigens nicht, das Kind konsequent abstellen und gehen. Das könnte ich niemals. Ich gehe erst, wenn es okay ist für's Kind und mir ist das auch kackegal, wie lange es dauert..Auf Urvertrauen lege ich großen Wert.
Also im alten Kiga gab es diese Probleme nicht?Dann würde ich drauf tippen, dass dein Sohn merkt, dass er dort nicht gemocht wird
Christen
25059 Beiträge
13.12.2019 09:52
Zitat von yogamommy:

Also jetzt mal eine Grundsatzfrage. Besteht eigentlich eine Kindergartenpflicht? Muss er denn unbedingt in den Kindergarten? Ich habe leider wirklich keine Ahnung, tut mir leid. Aber ich bin ja wieder schwanger und arbeite nicht, somit ist es eigentlich nicht nötig was er betreut wird denn er kann wirklich auch zu Hause sein und vielleicht braucht er das einfach. Er ist sehr früh, mit 17 Monaten von heute auf morgen in den Kindergarten gekommen, von 7.30 Uhr bis 16 Uhr. Ich wollte das nicht, aber es war finanziell nicht anders möglich und ich musste wieder Vollzeit arbeiten. Jetzt habe ich dieses Problem Gott sei Dank nicht mehr. Und ich habe einfach das Gefühl dass er irgendwie diese Zeit die ihm fehlte mit mir nachholen musst keine Ahnung
nein, ist keine Pflicht. Ich würde ihn Zuhause lassen und in Ruhe einen neuen Kiga suchen..
Julli88
559 Beiträge
13.12.2019 09:58
Hallöchen,
Eine Kindergartenpflicht besteht nicht, manche Kinder gehen erst mit 4 Jahren, andere erst das Vorschuljahr, wenige gehen gar nicht.
So wie ich dich verstehe bist du ja auch nicht per se gegen Kindergarten, sondern überlegst ihn eine Zeit lang rauszunehmen um den Druck zu verringern.
Ich würde in dieser Situation wahrscheinlich sagen: lass ihn zu Hause, bzw nimm eine Auszeit und versuche in einer anderen Einrichtung einen Platz für nächsten Sommer oder so zu bekommen.
Denn ich glaube wirklich, dass ihr einen Neustart braucht. Die Erzieherinnen wirken nicht empathisch, fangen Deinen Schilderungen nach weder dich noch dein Kind vernünftig auf in der Situation. Ich denke es ist festgefahren und sie haben dich als inkonsequent „abgestempelt“ und sind zur Zeit nicht in der Lage die Situation noch mal neu zu bewerten bzw. anders anzugehen.
Eventuell wäre ein sachliches, klärendes Gespräch mit alternativen Lösungsansätzen möglich, aber ich fürchte bei deiner Schilderung, dass du das ausschließt, oder? Vielleicht ist auch zu viel passiert und das Vertrauen ist einfach weg. Und niemand möchte sein Kind schließlich von jemandem betreut wissen, dem er nicht vertraut!
Alles Gute, ich hoffe ihr findet einen Weg!
Lealein
10265 Beiträge
13.12.2019 10:05
Unabhängig von deiner Inkonsequenz im privaten Rahmen (auf keinen Fall böse gemeint! Du sagst es ja selbst und weißt, dass das ein Problem ist), finde ich, dass die Erzieher es schlicht und einfach verbockt haben. Dein Sohn scheint zu merken, dass sie "Probleme" mit ihm haben. Ich habe den Eindruck, dass die Erzieher schon einen Stempel auf dein Kind gedrückt haben. Ist fraglich, ob sich da noch was kitten lässt

Wäre ich du und es wäre finanziell machbar, würde ich ihn wohl aus der Einrichtung nehmen und ihn im August in einer neuen anmelden und hoffen, dass da vernünftige Leute arbeiten. Denen würde ich auch ganz klar eure Erlebnisse erzählen und du solltest auch erwähnen, wie du dir die Bringsituation vorstellst. Dass Kinder vor der Tür (der Gruppe) in Empfang genommen werden, finde ich enorm wichtig (war in unserer Einrichtung auch ein Thema) und hilft dem Kind sich in die Gruppe einzufügen.

Viel Erfolg.
Christen
25059 Beiträge
13.12.2019 10:08
Zitat von Lealein:

Unabhängig von deiner Inkonsequenz im privaten Rahmen (auf keinen Fall böse gemeint! Du sagst es ja selbst und weißt, dass das ein Problem ist), finde ich, dass die Erzieher es schlicht und einfach verbockt haben. Dein Sohn scheint zu merken, dass sie "Probleme" mit ihm haben. Ich habe den Eindruck, dass die Erzieher schon einen Stempel auf dein Kind gedrückt haben. Ist fraglich, ob sich da noch was kitten lässt

Wäre ich du und es wäre finanziell machbar, würde ich ihn wohl aus der Einrichtung nehmen und ihn im August in einer neuen anmelden und hoffen, dass da vernünftige Leute arbeiten. Denen würde ich auch ganz klar eure Erlebnisse erzählen und du solltest auch erwähnen, wie du dir die Bringsituation vorstellst. Dass Kinder vor der Tür (der Gruppe) in Empfang genommen werden, finde ich enorm wichtig (war in unserer Einrichtung auch ein Thema) und hilft dem Kind sich in die Gruppe einzufügen.

Viel Erfolg.
das mit dem Stempel dachte ich auch...
13.12.2019 10:08
Zitat von Aduja:

Puh, ich finde das hört sich nicht nach eine gelungenen Übergabephase morgens an. Ich würde das Gespräch suchen und darum bitten, dass eine Erzieherin als Bezugserzieherin fungiert, ihn annimmt und ihn in der Abgabesituation tröstet. Die Kinder sind mit 3,5 noch sehr klein und brauchen eine Bezugsperson im Kindergarten.

Wie ist denn die Eingewöhnung im aktuellen Kindergarten gelaufen und seit wann geht er da hin?


Seit Mitte Septwmber. Eingewöhnung bei der Latif problemlos, die ganzen neuen Spielsachen, Räumlichkeiten und so weiter waren die ersten zwei Wochen selbstverständlich sehr interessant. Am ersten Tag war er eine Stunde da und sie haben gesagt ich soll gehen weil er total toll gespielt hat, am zweiten Tag dann zwei Stunden, am dritten Tag 3 Stunden am vierten Tag 4 Stunden und am 5 Tag blieb er dann ganz normal bis 13 Uhr und seitdem ist das so. Die erste Woche wie gesagt war total super, Mitte der zweiten Woche hat es dann schon angefangen dass er nicht gehen wollte und seitdem haben wir das. Das mit der Bezugserzieherin funktioniert nicht weil das Haus total chaotisch ist, es ist ständig jemand anders da. Außerdem habe ich einfach das Gefühl dass sie gar keinen Bock auf ihn haben. Er nervt. Wir sind hier in einem bauernkaff, sind erst Anfang September hierher gezogen, kennen überhaupt niemanden, die anderen kennen sich alle schon von klein auf, auch die Eltern. Und jetzt kommen wir quasi aus der Großstadt her, keiner kennt uns, das Kind macht nur Probleme... So habe ich das Gefühl dass es rüberkommt bei denen. Momentan bin ich mit meinem Mann am klären wie wir es finanziell machen, ich bin zwar schwanger, wollte aber die nächsten Monate noch etwas in Teilzeit arbeiten... Wir können das aber beide einfach nicht mit unserem Herz vereinbaren, ihn jetzt in den Kindergarten zu bringen wenn er so vehement nicht möchte. Eventuell melden wir ihn ab und lassen ihn erstmal zu Hause. Wir haben hier in der Nähe zwei Montessori Kindergärten, allerdings sind die voll und werden erst ab September wieder eine Option.
Lealein
10265 Beiträge
13.12.2019 10:11
Und zum privaten Rahmen. Du scheinst ja ein Kind zu haben, was mehr bockt als andere, was an und für sich überhaupt nicht schlimm ist. Zeugt ja von einem starken Willen in schlimmen Phasen, habe ich auch mal fünfe gerade sein lassen, sonst wäre ich aus dem "schimpfen" gar nicht mehr rausgekommen. Bei uns war es damals so schlimm, dass ich an manchen Tagen nicht eine positive Situation mit meinem Sohn hatte, weil ich einfach noch so kleine Kleinigkeit bemängelt habe. Manchmal ist weniger tatsächlich mehr und man muss Prioritäten setzen, zumindest für eine Weile.

Tollpatschig ist mein Mittlerer im übrigen auch gewesen. Mit 5 hat sich das aber gelegt. Bei uns gab es auch keinen Hinweis darauf, dass körperlich etwas nicht stimmt.
Waffel
1030 Beiträge
13.12.2019 10:21
Einer meiner ersten Gedanken beim Lesen war - gönnt Euch beiden eine Auszeit vom Kindergarten und lasse Deinen Kleinen für einige Zeit daheim; vielleicht 1 bis 2 Wochen, damit er sich beruhigen kann.

Gerade die Übergabe Phase bei Euch morgens liest sich unharmonisch. Unser Sohn hat bis etwa 4 Jahren "darauf bestanden", morgens persönlich angenommen zu werden - er brauchte dies einfach. Er kam er immer noch mal auf den Arm zum Umarmen und Drücken, dies war ihm wichtig. Eine Erzieherin der Gruppe musste ihn dann annehmen, anfangs auch auf dem Arm. Und sie haben das immer gern getan, kamen von alleine direkt zur Tür, begrüssten unseren Sohn persönlich und herzlich. Später dann lief er von selbst in die Gruppe.
Irgendwann gab es eine neue Kraft in der Gruppe, die sich zu bequem dazu war. Da morgens genügend Kräfte anwesend sind, haben wir ein Gespräch geführt und darum gebeten, bleib hartnäckig.

Unsere Tochter hatte nach Wechsel in die Ü3 Gruppe öfter den Wunsch, daheim zu bleiben. Blieb sie dann auch. Manches mal standen wir schon in der Gruppe, als sie beschloss doch wieder heim zu wollen. Also gingen wir heim und ihr Bruder blieb.

Lass Dir bitte nicht einreden, Dein Sohn wäre schrecklich oder gar ein Monster und Du müsstest strenger sein - die angeblichen Fachkräfte müssten dies doch besser wissen. Im Zweifel helfen nur Liebe und Geduld und Zeit. Es ist eine Phase, natürlich darf man nicht alles durchgehen lassen (Gegenstände aus Wut werfen, womit andere verletzt werden können), aber das tust Du nicht.
Unser Sohn hatte eine ähnliche Phase mit viel Wut, unsere 3 1/2 jährige Tochter steckt aktuell mitten darin und ich bin sicher, unsere fast 2 jährige wird zu gegebener Zeit auch in diese Phase finden.

Es ist eher traurig zu lesen, wie unqualifiziert die "Fach"kräfte reagieren und agieren - versuche einmal, Deine Strenge auf die Gespräche mit den Erzieherinnen umzulenken. Diese merken sehr schnell, wenn Eltern beeinflussbar sind. Block es einfach ab und sei sachlich kühl, distanziert.

Wen meinst Du denn mit Chefin?
Die Gruppenleitung oder die Kindergartenleitung?

Besteht noch die Möglichkeit zu einem Wechsel zum Montessori KiGa?
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