Mütter- und Schwangerenforum

Was "stimmt" mit meinem Kind nicht?

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20.08.2020 14:03
Zitat von esther35:

Mein ASS Kind ist sicher nicht schwer behindert, aber eben anders, vieles was Du schreibst, trifft 1:1 auf mein Kind zu, manches nicht.
Mit 2 Jahren ist sie für die Testung noch etwas zu jung, sie muss ja aktiv mitmachen / Fragen beantworten.

Ich würde mit ihr zu einem Ergotherapeuten gehen, die helfen sicher schon bei so Dingen wie werfen / Haptik / ...


Nein, muss es nicht. Es gibt ja Autisten (so wie mein Sohn) die nonverbal sind bzw kein/kaum sprachverständnis haben. Mein Sohn wurde nur anhand Beobachtungen, elterninterview und Fragebogen in der Kita diagnostiziert.
esther35
376 Beiträge
20.08.2020 21:18
Zitat von Anonym 1 (20506 :

Zitat von esther35:

Mein ASS Kind ist sicher nicht schwer behindert, aber eben anders, vieles was Du schreibst, trifft 1:1 auf mein Kind zu, manches nicht.
Mit 2 Jahren ist sie für die Testung noch etwas zu jung, sie muss ja aktiv mitmachen / Fragen beantworten.

Ich würde mit ihr zu einem Ergotherapeuten gehen, die helfen sicher schon bei so Dingen wie werfen / Haptik / ...


Mit wieviel Jahren kann man es denn testen?

Aktuell stehe ich gefühlt alleine dar, da alle sagen es ist normal. Aber es ist nicht mein erstes Kind und ja Kinder sind verschieden, aber ich kenne kein Kind in dem Alter was so ist oder war. Wären es nur ein oder zwei Sachen okay, aber bei so vielen Sachen


Mir wurde gesagt, mit vier Jahren, wenn das Kind soweit interagieren kann, dass man mit ihm arbeiten kann.
Wenn das Kind so schwer autistisch ist (wie eine Userin vorher geantwortet hat), dass es nicht kommuniziert oder generell ganz in seiner Welt lebt, fällt die Diagnose logischerweise früher bzw. wird anders "getestet"

Mir hat die Ergo wirklich geholfen, ich habe damit Wege gefunden, wie ich meinem Kind das Leben erleichtern konnte, Wege, wie ich es aus diesen "starren" Spielen herausholen konnte.
Mum19
97 Beiträge
20.08.2020 21:29
Jeder Mensch ist anders und auch jedes Kind und muss somit nicht immer gleich was haben bzw nicht "typisch" sein.
Genieße doch einfach die Zeit die du mit deiner Tochter hast und mache dich nicht unnötig wild
Nuya
10447 Beiträge
20.08.2020 22:14
Zitat von Mum19:

Jeder Mensch ist anders und auch jedes Kind und muss somit nicht immer gleich was haben bzw nicht "typisch" sein.
Genieße doch einfach die Zeit die du mit deiner Tochter hast und mache dich nicht unnötig wild

Das mag lieb gemeint sein, aber genau solche aussagen haben mich schon an den rand der verzweiflung und in extreme selbstzweifel gebracht. Und hätten mich, wenn die kita nicht so gedrängt hätte, vor lauter "ich bin selbst schuld/bin nur zu empfindlich/..." fast davon abgehalten, hilfe in anspruch zu nehmen.

Wenn du ein kind hast, mit dem die normalsten dinge zur zerreissprobe werden, dann ist das nicht entspannt und zeit geniessen, sondern das ist stress, angst, sorgen, unsicherheit, was los ist, zweifel, "normale" situationen sind extrem schwierig und wenn man dann dauernd ein augenrollen und "wenn du nur, dann..." oder ähnliches bekommt, dann tut das einfach echt weh. Ich bin so oft tausend tode gestorben, wenn ich irgendwo mit ihm hin musste. Ich habe alle baby und kleinkindkurse und gruppen abgeblasen, war echt isoliert, einsam, verzweifelt (ok, in meinem fall kamen da auch noch andere probleme oben drauf, aber dass ich mit meinem kind nirgends hin konnte hat es wahrlich nicht einfacher gemacht.)

Wenn man einer anderen mutter irgendwas erzählt, was einem sorgen macht oder schwierig ist, dann habe ich das gefühl das führt oft zu einer abwehrreaktion, die sich so äussert, dass die andere mutter entweder etwas in die richtung sagt von "da muss jede mutter durch" oder in die richtung von "hast du mal xyz?/ist klar, dass das nicht klappt, wenn du abc/...".
Und dann steht man da mit seinen sorgen und ist a) selbst schuld, und b) hält einfach nicht genug aus, weil ALLE anderen mütter halten es doch auch aus/schaffen es doch auch.

Das kann SO weh tun, vor allem wenn man dann alleine damit da steht.

Und wenn dann jemand mein kind kennengelernt hat, und insbesondere mal nen bisschen zeit mit ihm erlebt hat, dann war das immer so ein "ups" moment.

Ich bin auch kein freund von übereilten diagnosen oder problematisieren des kindes. Aber dieses belächeln von müttern, die sich sorgen machen kann ich genausowenig leiden.

Und WENN ein problem besteht, dann sollte es erkannt werden, nicht um sich das leben hübsch einfach zu machen, sondern um dem kind helfen zu können.
Es hat ja niemand hier gesagt "klare kiste, das mädel ist autist.", der Gedanke kam ja nicht von den Leuten hier im Forum ins Spiel, sondern stand schon im Ursprungsbeitrag. Es könnte auch was anderes oder natürlich auch einfach gar nichts sein, das kann man anhand von ein paar getippten Aussagen, und als Laie sowieso schon dreimal nicht, wirklich nicht bewerten. Aber es von einem fachmann angucken zu lassen, wenn die mutter solche sorgen hat, wird denke ich nicht schaden. Eine besorgte mutter, die eventuell dann auch noch immer genervter reagiert, hilft dem kind da genausowenig. Daher lieber gucken lassen und wenn es die mutter einfach beruhigt, gut, und wenn wirklich was ist, dann kann man wenigstens reagieren.

Vielleicht ist es ein ganz normales zweijähriges kind, vielleicht ist es das aber auch nicht und kind (und mutter) brauchen hilfe. ich finde man kann aus den beschriebenen dingen weder das eine noch das andere wirklich rauslesen. Da wäre es doch gut, wenn sie hilfe bekommen, falls sie sie brauchen. Oder nicht?
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