Mütter- und Schwangerenforum

Wie erkläre ich das meiner Tochter?

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MiramitLionel
7456 Beiträge
21.12.2019 11:22
Zitat von Cookie88:

Ich kenne meinen richtigen Opa auch nicht. Für mich war immer der Mann meiner Oma der Opa.
Für mich war das immer normal. Als Kind denkt man da nicht so kompliziert und wenn sie doch eine Beziehung zum Stiefopa hat warum sollte sie ihn plötzlich ablehnen?

Blut ist nicht dicker als Wasser - das muss ich immer wieder feststellen.


Damit hast du so recht.

Mein Sohn sieht meinen Mann als Vater an, er ist nicht der leibliche Vater und dennoch eben sein Papa. Kein Außenstehender merkt, dass er das nicht ist. Für ihn ist der Papa derjenige, der sich eben um ihn kümmert und sich um ihn sorgt. Meine Schwiegereltern sind für ihn Oma und Opa. Kinder differenzieren da nicht so normalerweise.
Sonnenblume20
696 Beiträge
21.12.2019 12:07
Unser Sohn wächst auch mit einem Stiefopa auf, wobei wir von Anfang an nie Opa zu ihm sagten, sondern den Namen. Mein Mann wäre das unangenehm, weil seit Papa verstorben ist und das ja der Opa ist.

Er liebt den Freund der Oma sehr und freut sich immer total ihn zu sehen.
Wenn er mal danach fragt, werden wir ihm eben erklären, dass der Opa nicht mehr lebt und Oma schon ganz lange den...hat und er ihn sehr lieb hat, so wie wir ihn
nilou
14053 Beiträge
21.12.2019 13:36
Ich würde da groß kein Drama um erklären und co machen. Ist doch mittlerweile nichts ungewöhnliches mehr, Patchwork lässt grüßen. Mein Bruder ist eigentlich auch nur mein Halbbruder - anderer Vater. Mein Vater ist unser Vater mit dem wir beide aufgewachsen sind und das habe ich meiner 5jährigen auch so gesagt als das Thema mal darauf kam. Da ging es um Namen und die Weitergabe in unserer Familie.

Meine Tochter hat da gar nicht groß weiter nachgefragt sondern es einfach so „hingenommen“. Für sie ist das irrelevant. Ich denke die Erwachsenen denken bei so etwas viel zu kompliziert. Für Kinder ist das alle meist kein Thema.
Marf
28106 Beiträge
21.12.2019 15:23
Mit 6 hat sie sicher schon mitbekommen das ihre Schulfreunde Stiefväter/mütter oder eben Stiefgroßeltern haben....oder diese ganz fehlen....also da würde ich ganz einfach sagen , ihr Opa hat die Stelle des richtigen übernommen ,lange bevor sie geboren wurde.Und gut.
Kinder haben mit sowas eher wenig Probleme,die machen wir Erwachsene uns viel zu oft selbst.Sie wird ihn weiterhin so wahrnehmen wie bisher.
Redbabyization
10961 Beiträge
21.12.2019 15:55
Ich habe ja Pflegeeltern und Kontakt zu meinen leiblichen Eltern ist unmöglich. Für meine Kinder (9,6) sind das einfach oma und opa, da gibt es nichts zu rütteln. Sie haben auch nie gefragt, warum ich Oma immer beim Vornamen rufe.

Wenn sie mal fragen, sage ich ihnen das meine leibliche Mutter sehr krank war und sich nicht kümmern konnte (psychisch, jetzt alzheimer - aber da gehe ich dann nicht ins Detail) und dass meine Pflegeeltern die besten Eltern der Welt sind für mich
JuRa1014
6112 Beiträge
21.12.2019 16:50
Die Mutter des Papas ist auch nicht mehr mit dem Vater zusammen, sondern mit einem anderen Mann seit Jahren verheiratet. Für meine Kinder ist er Opa.
Darwin27
10550 Beiträge
21.12.2019 16:57
Ich verstehe das Problem gar nicht.. Eher frage ich mich, warum das bisher noch nie Thema war.

Ich würde das nicht gezielt besprechen, damit gibst du dem Thema zu viel Gewicht. Bei uns fallen solche Themen einfach zwischendurch, im alltäglichen Gespräch.
Nutella
1072 Beiträge
21.12.2019 19:01
Ich würde ihr das nur erzählen, wenn sie fragt und ich das Gefühl hätte dass es ihrer Beziehung nicht schaden würde ansonsten nicht. Weil ich diese Information völlig unwichtig finde. Ein Vater ist für mich etwas anderes als ein Samenspender. Ganz ehrlich.. der Mann tut mir leid. Er liebt euch offensichtlich und verhält sich wie ein richtiger Opa. Warum muss man das erzählen und das Kind verunsichern. Ist doch völlig egal ob Blutsverwand oder nicht. Für mich ist derjenige der "echte" Vater/Opa der sich kümmert. Deine Tochter hat mega Glück, dass es da einen Menschen gibt der eine mögliche Lücke in ihrem Herzen füllt.
LG
Litschi
1121 Beiträge
21.12.2019 21:50
Ich verstehe nicht so recht das Problem. Jede Patchworkfamilie erzählt es den Kindern. So what. Liebe beginnt nicht im Ei-/Samenleiter, sondern in dem Moment, wo ich ein Kind annehme, Verantwortung für es trage und Beziehung entsteht.

Thematisieren würde uch es nur, wenn Fragen gestellt werden. Ansonsten nicht wichtig.

Oma und Opa haben sich getrennt, weil es beiden miteinander nicht mehr gut ging. Dann hat Oma aber den ... gefunden, sich verliebt und der ... war/ist auch gut zu mir.

...und dann wirst du sehen, welche weiteren Fragen gestellt werden.
lisaruppe
39 Beiträge
23.12.2019 13:39
Ich hab auch eine Geschichte dazu.
Der Vater meiner Mama ist gestorben, als sie 18 war. Meine Oma hat später einen Mann gefunden. Der war mega schön. Er liebte meine Oma und meine Mutter wie eigene Tochter. Hat alles für sie gemacht. Die ganze Kindheit hab ich mit ihm verbracht. Er brachte mich oft zum Kindergarten und holte ab, wenn meine Eltern arbeiteten. Er liebte mich so dolle. Einmal hab ich das Gespräch zwischen meine Mutter und Oma zufällig gehört, als sie über Opa gesprochen haben. Oma sagte so „Er liebt Lisa wie seine eigene Enkelin, obwohl er ein fremder Mensch ist“. Mein ganzes Leben kehrte sich einfach um. Das war Schock für 4-5 jähriges Kind. Später kam ich einmal zu ihm nah und sagte "Du bist nicht mein echter Opa". Wenn ich nur die Zeit zurückkehren könnte… So dumm ist man in diesem Alter. Mein Opa fing an zu weinen. Sein Herz wurde gebrochen. Danach war es immer wie früher, er begleitete mich zur Schule und so.
Als ich aber älter wurde, hab ich mich an diese Situation erinnert und Opa um Vergebung für diese Worte gebeten.
Was ich mit dieser Geschichte sagen wollte: du muss auf keinen Fall mit jemandem deinen Stiefvater besprechen. Ich würde deine Tochter überhaupt nichts sagen. Lass sie denken, als ob er ein richtiger Opa für sie ist. Wenn Sie schon in einem bewussten Alter ist, kann man schon erzählen, aber jetzt macht es keinen Sinn. Du hast doch keinen Kontakt zu leiblichem Vater. Also ich würde nie darüber sprechen.
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