Mütter- und Schwangerenforum

Achtjähriger will nicht mehr in seinem eigenen Bett schlafen

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18.07.2015 11:29
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Dieses Thema hier ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich mag trotzdem mal was dazu sagen.

Also erstmal finde ich es alles andere als unnormal, wenn ein 8-jähriger, noch dazu mit diesem Background, im Elternbett schlafen will. Mir würde es das Herz brechen, wenn ich ihn jedesmal wieder rausschicken würde. Aber ich bin ja auch ein Verfechter des Familienbettes und mein Sohn zog erst mit über 9 Jahren aus diesem aus. Ich würde ihn wohl einfach lassen, mich freuen und darauf vertrauen, dass er spätestens bei der ersten Freundin nicht mehr im Elternbett schlafen will.

Aber mit dem ganzen Hintergrundinformationen, die du gepostet hast, sieht es doch schon ganz anders aus. Ich würde in dem Fall nicht nur zu einer Familientherapie raten (wo ich übrigens den ganzheitlichen, nicht den verhaltenstherapeutischen empfehlen würde), sondern deinen Eltern auch eine Erziehungshilfe anraten. Man kann beides: Paar sein und Eltern sein. Da muss niemand zurückstecken. Offenbar müssen sie das wohl lernen.

Und als letztes, was mich total erschrocken hat, auch wenn ich es iwie verstehen kann: Er ist dein Bruder. Er ist 8. Er IST deine Familie. Wenn du also schreibst, du willst Familienzeit... ähm ja... er ist ja auch kein Fremder. Er fühlt sich offenbar sehr zu euch hingezogen. Durch den schrecklichen Verlust den ihr alle erleben musstet, glaube ich, dass dies noch mehr der Fall ist. Nimm ihn mit, integrier ihn und biete ihm die Familie, die er scheinbar nicht hat, aber so sehr braucht.

Ich kann nur sagen, wie ich handeln würde. Mein kleiner Bruder hätte in meinem Reich längst ein Zimmer, einen Schlüssel und jederzeit den Zugang in meine Wohnunug, mein Leben usw. Wenn meine Eltern 2x versagt haben, dann würde ich das ein 3. Mal nicht zulassen und wahrscheinlich den Bruder zu mir nehmen, wenn er das denn möchte, oder aber: Ihm zumindest einen sicheren Hafen bieten, der niemals geschlossen hat.

LG Zaubi

Das hast du ganz wundervoll geschrieben, kann ich vollkommen so unterschreiben, und jetzt habe ich pippi in den Augen....
Heati
2746 Beiträge
18.07.2015 17:26
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Dieses Thema hier ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich mag trotzdem mal was dazu sagen.

Also erstmal finde ich es alles andere als unnormal, wenn ein 8-jähriger, noch dazu mit diesem Background, im Elternbett schlafen will. Mir würde es das Herz brechen, wenn ich ihn jedesmal wieder rausschicken würde. Aber ich bin ja auch ein Verfechter des Familienbettes und mein Sohn zog erst mit über 9 Jahren aus diesem aus. Ich würde ihn wohl einfach lassen, mich freuen und darauf vertrauen, dass er spätestens bei der ersten Freundin nicht mehr im Elternbett schlafen will.

Aber mit dem ganzen Hintergrundinformationen, die du gepostet hast, sieht es doch schon ganz anders aus. Ich würde in dem Fall nicht nur zu einer Familientherapie raten (wo ich übrigens den ganzheitlichen, nicht den verhaltenstherapeutischen empfehlen würde), sondern deinen Eltern auch eine Erziehungshilfe anraten. Man kann beides: Paar sein und Eltern sein. Da muss niemand zurückstecken. Offenbar müssen sie das wohl lernen.

Und als letztes, was mich total erschrocken hat, auch wenn ich es iwie verstehen kann: Er ist dein Bruder. Er ist 8. Er IST deine Familie. Wenn du also schreibst, du willst Familienzeit... ähm ja... er ist ja auch kein Fremder. Er fühlt sich offenbar sehr zu euch hingezogen. Durch den schrecklichen Verlust den ihr alle erleben musstet, glaube ich, dass dies noch mehr der Fall ist. Nimm ihn mit, integrier ihn und biete ihm die Familie, die er scheinbar nicht hat, aber so sehr braucht.

Ich kann nur sagen, wie ich handeln würde. Mein kleiner Bruder hätte in meinem Reich längst ein Zimmer, einen Schlüssel und jederzeit den Zugang in meine Wohnunug, mein Leben usw. Wenn meine Eltern 2x versagt haben, dann würde ich das ein 3. Mal nicht zulassen und wahrscheinlich den Bruder zu mir nehmen, wenn er das denn möchte, oder aber: Ihm zumindest einen sicheren Hafen bieten, der niemals geschlossen hat.

LG Zaubi


Ich würde manchmal gern so handeln wie du es beschreibst. Nur gebe ich zu, bin ich nicht so "gut" wie ich gern wäre. Ich mag es z. B. überhaupt nicht, wenn sich mir irgendjemand aufdrängt, auch wenn es mein eigener Bruder ist. Es gab ja mal Zeiten, in denen er täglich mind. eine Stunde zu uns rüberkam, unangemeldet (und manchmal auch zur Mittagsschlafzeit meiner Töchter, der fiel dadurch dann natürlich ins Wasser). Und sowas kann ich nicht leiden, für andere ist das widerum das natürlichste der Welt ...

Er schläft mittlerweile offenbar nur noch im Elternbett, meine Eltern haben sich anscheinend damit arrangiert. Wenn das denen so gefällt oder sie es zumindest dulden, ist mir das auch fast egal ... allerdings finde ich das wirklich Unnormal, sorry. Nicht im Allgemeinen, wenn ihr von Anfang an Elternbett praktiziert habt ist das wieder was anderes, finde ich. Aber ein Kind, was mit 7-8 Jahren plötzlich wieder anfängt bei den Eltern schlafen zu wollen finde ich sehr seltsam und kann auch jetzt schon sagen, dass meine Kinder das bei mir nicht dürften. Zum Kuscheln kommen gar kein Problem, aber mit in meinem Bett schlafen gibt es höchstens bei Fieber ... sonst nicht.

Und wegen Erziehungshilfe ... das wird nie und nimmer etwas werden. Erst gestern hatte ich eine Unterhaltung mit meinem Vater über Erziehungsdinge und er sieht sich und meine Mutter als perfekte Eltern ... alles was sie machen ist richtig, nur sieht man ganz deutlich dass es nicht so ist. Angefangen bei seiner Ernährung, die den Namen kaum verdient - das Kind ernährt sich ungelogen nur von Chips, Eistee, Cola, Schokolade, Keksen und Fleisch ... mit etwas Glück und viel Zureden isst er ein paar Happen Nudeln oder mal einen Löffel Suppe, das wars. Aber da heißt es immer - sie zwingen ihn zu nichts, er darf alles machen wie er will ...
Und das Todschlagargument - wir haben euch ja auch groß gezogen, ihr hattet ja immer alles und wurdet nie geschlagen - naja ... dass ich bis heute so ziemlich kein Obst und kein Gemüse esse und Süßem kaum widerstehen kann, materiell zwar viel hatte aber kein bisschen ehrliche Zuneigung und ihr Ansehen immer vor meinen Bedürfnissen stand zählt wohl nicht.

Mein Bruder kommt jetzt übrigens immer wieder mal zu uns, manchmal laden wir ihn ein oder er fragt selber ob er dann und dann kommen kann und dann verbringen wir auch gemeinsam Zeit mit ihm. Und er hat in meinem Mann seinen besten Freund gefunden, er blüht richtig auf wenn dieser auf ihn eingeht und mit ihm spielt. Daneben bin ich eine furchtbare Schwester, wirklich. Früher hab ich immer gesagt, dass er immer zu mir kommen kann und ich immer Zeit für ihn hab, umsetzen kann ich das aber schon lange nicht mehr so wie es sein sollte ... manchmal stelle ich mit Erschrecken fest, dass ich nicht besser bin als meine Eltern, aber dann bin ich wieder froh dass mein Mann das wieder ausgleichen kann und ich somit mehr Zeit habe um mich zu ändern. Aber ich bin noch lange nicht da angekommen wo ich sein will, ich gebe mir aber Mühe eine Schwester für ihn zu sein, die diese Bezeichnung auch verdient.
Majki
6 Beiträge
08.08.2015 15:08
Mit 8 Jahren ist das doch normal irgendwo...
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