Mütter- und Schwangerenforum

Frage an die Lehrer. Förderunterricht verpflichtend?!

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Mel-Ann
5657 Beiträge
20.10.2019 00:38
Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von steph28:

Ich gebe niemals meine Telefonnummer raus. Die Eltern können mir eine Mail schreiben, die je nach Dringlichkeit in 0-7 Tagen beantwortet wird oder mir eine Mail mit Bitte auf Rückruf schreiben (ich rufe aber nur zurück, wenn ich weiß worum es geht, ansonsten antworte ich per Mail). Der Weg über das Sekretariat finde ich persönlich einfach unhöflich und aufdringlich. Wenn man eine Woche abgewartet hat und nicht auf die Mail geantwortet wurde, erinnert man nochmals per Mail. Nach wieder einer Woche kann man ja im Sekretariat anrufen, aber vorher nicht.


Also 2 Wochen warten zu müssen, wenn es evtl. um eine dringende Angelegenheit geht, finde ich "persönlich" nicht in Ordnung. Ich weiß, dass Lehrer auch ein Privatleben haben, aber es ist nunmal ein Job, wo man nicht nach Hause kommt und Feierabend hat (kommt natürlich auch aufs Fach an). Und das weiß man i.d.R., bevor man sich für diesen Berufszweig entscheidet. Und da gehören Elterngespräche etc. dazu. Und DAS steht sogar so im Schulgesetz => Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Eltern. Und ich erwarte ehrlich gesagt auch, dass mir ein Lehrer jederzeit Fragen bzgl. Leistungsstand, Notenvergabe und anderer Dinge im Zusammenhang mit meinem Kind beantworten kann . Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Ich werde spätestens also am Mittwoch (da ja am Donnerstag der nächste Förderunterricht ansteht) im Sekretariat anrufen, denn ich finde 1 Woche ist MEHR ALS GENUG Zeit, um so eine simple Frage zu beantworten. Es sei denn natürlich, man kann sie nicht beantworten.


Zum Fettgeschriebenen... äh - NEIN. Ich hab auch mal Feierabend! Früher hab ich tatsächlich auch in meiner Klasse manchmal die Nummer rausgegeben, aber nachdem manche Eltern echt meinen, sie müssten einen dann Sonntag abends um 22 Uhr anrufen, um einem mitzuteilen, das Kind sei krank, weil sie zu faul sind, morgens früh im Sekretariat anzurüfen und ähnliches - nö. Seh ich echt nicht ein. Zumal: ein Grundschullehrer hat mal 20 Eltern oder so im Schnitt, ich hab bei voller Stelle und je nach Unterrichtsverteilung auch mal 250 Schüler, wenn da alle Eltern wegen jedem Pillepalle abends und am Wochenende bei mir anrufen - nee danke. Dafür gibt's Mails. Klar, es geht nicht, dass man die dann tagelang nicht beantwortet, aber 24/7 Erreichbarkeit - das steht in KEINEM Schulgesetz!

Zur eigentlichen Frage: Bei uns in NRW ist Förderunterricht NICHT verpflichtend (auch wenn das nicht alle Schulen so kommunizieren). Die Schule ist verpflichtet, ihn anzubieten - die Eltern dürfen ihn aber ablehnen, allerdings kommt das in die Akte und spätere Widersprüche wegen fehlender individueller Förderung sind damit unmöglich.

Warum ein Kind mit guten Noten in den Förderunterricht kommt? Ganz einfach. Auch Kinder, die gut in einem Fach sind, haben mal hier oder da eine Lücke. Und dann können ein paar Stunden Förderunterricht dazu dienen, ein bestimmtes kleines Thema noch einmal aufzuarbeiten. Z.B. ist ein Kind vielleicht allgemein gut in Englisch, hat aber noch Probleme mit mit dem Present Progressive. Dann schick ich manchmal auch ein Kind mit einer guten Noten für 3-4 Wochen in den Fö-Unterricht und geb dem Kind dann ein Modul zu dem Thema mit, damit es die Lücke schnell schließt.

Andere Möglichkeit: die letzte Arbeit war zwar gut, weil das Kind fleißig geübt hat, aber der Lehrer bemerkt, dass dem Kind der Stoff allgemein nicht leicht fällt und möchte ihm zusätzliche Zeit zum Üben geben.

Generell sollte ein Kind in der 5. Klasse meiner Meinung nach aber auch in der Lage sein, einfach mal zu einem Lehrer hinzugehen und freundlich zu fragen, warum es in Förder gehen soll. Müssen dafür die Eltern echt im Sekretariat anrufen und ähnliches?
BlödmannVomDienst
25914 Beiträge
20.10.2019 01:17
Zitat von Mel-Ann:

Zitat von BlödmannVomDienst:

Zitat von steph28:

Ich gebe niemals meine Telefonnummer raus. Die Eltern können mir eine Mail schreiben, die je nach Dringlichkeit in 0-7 Tagen beantwortet wird oder mir eine Mail mit Bitte auf Rückruf schreiben (ich rufe aber nur zurück, wenn ich weiß worum es geht, ansonsten antworte ich per Mail). Der Weg über das Sekretariat finde ich persönlich einfach unhöflich und aufdringlich. Wenn man eine Woche abgewartet hat und nicht auf die Mail geantwortet wurde, erinnert man nochmals per Mail. Nach wieder einer Woche kann man ja im Sekretariat anrufen, aber vorher nicht.


Also 2 Wochen warten zu müssen, wenn es evtl. um eine dringende Angelegenheit geht, finde ich "persönlich" nicht in Ordnung. Ich weiß, dass Lehrer auch ein Privatleben haben, aber es ist nunmal ein Job, wo man nicht nach Hause kommt und Feierabend hat (kommt natürlich auch aufs Fach an). Und das weiß man i.d.R., bevor man sich für diesen Berufszweig entscheidet. Und da gehören Elterngespräche etc. dazu. Und DAS steht sogar so im Schulgesetz => Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Eltern. Und ich erwarte ehrlich gesagt auch, dass mir ein Lehrer jederzeit Fragen bzgl. Leistungsstand, Notenvergabe und anderer Dinge im Zusammenhang mit meinem Kind beantworten kann . Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Ich werde spätestens also am Mittwoch (da ja am Donnerstag der nächste Förderunterricht ansteht) im Sekretariat anrufen, denn ich finde 1 Woche ist MEHR ALS GENUG Zeit, um so eine simple Frage zu beantworten. Es sei denn natürlich, man kann sie nicht beantworten.


Zum Fettgeschriebenen... äh - NEIN. Ich hab auch mal Feierabend! Früher hab ich tatsächlich auch in meiner Klasse manchmal die Nummer rausgegeben, aber nachdem manche Eltern echt meinen, sie müssten einen dann Sonntag abends um 22 Uhr anrufen, um einem mitzuteilen, das Kind sei krank, weil sie zu faul sind, morgens früh im Sekretariat anzurüfen und ähnliches - nö. Seh ich echt nicht ein. Zumal: ein Grundschullehrer hat mal 20 Eltern oder so im Schnitt, ich hab bei voller Stelle und je nach Unterrichtsverteilung auch mal 250 Schüler, wenn da alle Eltern wegen jedem Pillepalle abends und am Wochenende bei mir anrufen - nee danke. Dafür gibt's Mails. Klar, es geht nicht, dass man die dann tagelang nicht beantwortet, aber 24/7 Erreichbarkeit - das steht in KEINEM Schulgesetz!

Zur eigentlichen Frage: Bei uns in NRW ist Förderunterricht NICHT verpflichtend (auch wenn das nicht alle Schulen so kommunizieren). Die Schule ist verpflichtet, ihn anzubieten - die Eltern dürfen ihn aber ablehnen, allerdings kommt das in die Akte und spätere Widersprüche wegen fehlender individueller Förderung sind damit unmöglich.

Warum ein Kind mit guten Noten in den Förderunterricht kommt? Ganz einfach. Auch Kinder, die gut in einem Fach sind, haben mal hier oder da eine Lücke. Und dann können ein paar Stunden Förderunterricht dazu dienen, ein bestimmtes kleines Thema noch einmal aufzuarbeiten. Z.B. ist ein Kind vielleicht allgemein gut in Englisch, hat aber noch Probleme mit mit dem Present Progressive. Dann schick ich manchmal auch ein Kind mit einer guten Noten für 3-4 Wochen in den Fö-Unterricht und geb dem Kind dann ein Modul zu dem Thema mit, damit es die Lücke schnell schließt.

Andere Möglichkeit: die letzte Arbeit war zwar gut, weil das Kind fleißig geübt hat, aber der Lehrer bemerkt, dass dem Kind der Stoff allgemein nicht leicht fällt und möchte ihm zusätzliche Zeit zum Üben geben.

Generell sollte ein Kind in der 5. Klasse meiner Meinung nach aber auch in der Lage sein, einfach mal zu einem Lehrer hinzugehen und freundlich zu fragen, warum es in Förder gehen soll. Müssen dafür die Eltern echt im Sekretariat anrufen und ähnliches?


Das hast du falsch verstanden bzw. hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte mit jederzeit, dass die Lehrerin weiß, wie der AKTUELLE Leistungsstand meines Kindes ist. Ich meinte mit jederzeit nicht, dass ich Sonntag abend um 22 Uhr erwarte, dass sie mir darüber Auskunft gibt. In meiner Email habe ich der Lehrerin auch meine Telefonnummer mitgeteilt unter der ich GANZTAGS erreichbar bin, sprich auch vormittags, eben so wie es der Lehrerin passt.
Und es gibt nunmal schüchterne Kinder wie meine Mittlere, die nicht wegen sowas zur Lehrerin gehen. Ich hätte es generell für gut befunden, vorher VON DER LEHRERIN (und sei es auch nur schriftlich, per Mail was weiß ich) informiert zu werden, dass mein Kind, aus welchen Gründen auch immer, zum Förderunterricht soll. Aber das dem Kind von der Klassenlehrerin (nichtmal selber) mitteilen zu lassen, dass es jetzt dorthin soll und das auch noch ohne Begründung, finde ich schlicht und ergreifend blöd (im Sinne von, es passt mir nicht, damit ist nicht gemeint, dass die Lehrerin blöd ist, nur um erneuten Missverständnissen vorzubeugen).

Und zu den beiden beschriebenen Szenarien, trifft Beides nicht zu (zumindest aus meiner unprofessionellen Sicht).
BlödmannVomDienst
25914 Beiträge
20.10.2019 01:22
Zitat von sia87:

Also wenn mich ein Elternteil etwas fragen möchte, kann es eine Notiz ins Hausaufgabenheft machen und ich werde sofort antworten, sobald mir das Kind das Heft zeigt. Ich reagiere auch, wenn ich zeitlich kann, auf Anrufe mit sofortigen Rückruf in der regulären Schulzeit. Sorry, aber nicht abends!
Ich bin nicht nur Lehrerin sondern auch Mutter und meine Kinder müssen der Schule wegen eh schon viel zu viel einstecken und hinten anstehen. Ab 15 Uhr kümmere ich mich um meine Familie und ab 20 Uhr arbeite ich dann wieder an der Vorbereitung.

Und was mich besonders trifft, sind einige Denkweisen von Eltern hier, die scheinbar zu wissen scheinen was ein Lehrer alles "muss"
.


Hier hat niemand was von MUSS geschrieben. Aber ich habe eine gewisse Erwartungshaltung. Und ja, da steh ich zu. Ich werde durch die Schulpflicht gezwungen, mein Kind unter fremde Aufsicht zu geben (sprich mein Kind wird von fremden Personen erzieherisch beeinflusst, WAS MIR PERSÖNLICH GAR NICHT PASST, wie ich gestehen muss) und da erwarte ich selbstverständlich, dass ich vom Lehrer über wichtige Dinge informiert werde. Diese Verwantwortung hat man nunmal als Lehrer. Wenn es die schei... Schulpflicht nicht geben würde, hätte mein Kind zur Grundschulzeit definitiv Hausunterricht bekommen. Die Lehrer sind natürlich meistens die Angears....., das ist mir durchaus klar, aber ich kanns mir als Mutter ja leider auch nicht anders aussuchen.
shelyra
69094 Beiträge
20.10.2019 09:05
Zitat von steph28:

Ich gebe niemals meine Telefonnummer raus. Die Eltern können mir eine Mail schreiben, die je nach Dringlichkeit in 0-7 Tagen beantwortet wird oder mir eine Mail mit Bitte auf Rückruf schreiben (ich rufe aber nur zurück, wenn ich weiß worum es geht, ansonsten antworte ich per Mail). Der Weg über das Sekretariat finde ich persönlich einfach unhöflich und aufdringlich. Wenn man eine Woche abgewartet hat und nicht auf die Mail geantwortet wurde, erinnert man nochmals per Mail. Nach wieder einer Woche kann man ja im Sekretariat anrufen, aber vorher nicht.

Man wartet doch keine 2 Wochen wenn etwas wichtiges ansteht (und das Problem der TS gehört dazu).

Nachmittage gehören zu den Arbeitszeiten eines Lehrers dazu.(damit meine ich nicht abends um 20uhr oder am WE... Aber mo bis fr bis 14/15 Uhr sollte drin sein). Also gehört es auch zu ihren Aufgaben dann erreichbar zu sein, besonders da die meisten Eltern vormittags selber arbeiten.
starbuck
13482 Beiträge
20.10.2019 09:39
Zitat von white.rose:

Was ich in meiner eigenen Schulzeit manchmal erlebt habe (aus leidlicher Eigenerfahrung) ist es, dass gute Schüler in den FU genötigt werden, um den schwachen Schülern dort quasi zu helfen/Sparringpartner zu sein ... Dagegen würde ich auch angehen.
Warum? Wenn mein Kind so gut in einem Fach ist, dass es anderen helfen kann, und dazu bereit wäre das in der Freizeit zu tun wäre ich verdammt stolz! Ich habe hier zwei mal die Woche ein Mädel aus Lillis Klasse um ihr bei den Hausaufgaben zu helfen u einmal die Woche ein Deutsch-Förder-Kind. Meine Tochter ist (zum Glück) mit der Meinung dass wir helfen! Wenn eine Lehrerin mir sagen würde Lilli soll in den Förderunterricht weil es für ein schwächeres Kind eine Unterstützung wäre warum nicht? Solang es für meine Tochter ok ist?
Mondkind
14850 Beiträge
20.10.2019 12:59
Zitat von starbuck:

Zitat von white.rose:

Was ich in meiner eigenen Schulzeit manchmal erlebt habe (aus leidlicher Eigenerfahrung) ist es, dass gute Schüler in den FU genötigt werden, um den schwachen Schülern dort quasi zu helfen/Sparringpartner zu sein ... Dagegen würde ich auch angehen.
Warum? Wenn mein Kind so gut in einem Fach ist, dass es anderen helfen kann, und dazu bereit wäre das in der Freizeit zu tun wäre ich verdammt stolz! Ich habe hier zwei mal die Woche ein Mädel aus Lillis Klasse um ihr bei den Hausaufgaben zu helfen u einmal die Woche ein Deutsch-Förder-Kind. Meine Tochter ist (zum Glück) mit der Meinung dass wir helfen! Wenn eine Lehrerin mir sagen würde Lilli soll in den Förderunterricht weil es für ein schwächeres Kind eine Unterstützung wäre warum nicht? Solang es für meine Tochter ok ist?


Bei uns ist es so das wir angefragt wurden von einer Mutter ob mein Kind 2 bis 3 x die Woche bereit wäre bei den Hausaufgaben zu helfen und zu lernen. Mein Kind hätte es gemacht. Sie hat ein großes Pflichtbewusstsein. Ich hab aber nein gesagt. Mehrere Gründe. Wir sind in Klasse 4. Jetzt entscheidet sich wie die Schullaufbahn weitergeht. Jetzt wachen einige Eltern auf. Die Jahre vorher war es gerade den Eltern egal ob das Kind regelmäßig Aufgaben macht usw. Normal guckt uns diese Familie mit dem Hintern nicht an. Guten Tag wird kaum gesagt. Aber jetzt sollen wir die Kohlen aus dem Feuer holen? Ich bin der Meinung die Mutter soll sich kümmern und sich neben das Kind setzen beim Aufgaben machen, wenn das Kind es alleine nicht schafft. Sie ist zuhause und hätte die Zeit. Es ist da eher die Unlust. Aber wir sind keine kostenlose Nachhilfe. Für Freunde sähe das anders aus. Aber mein Kind reibt sich auf an sowas. Sie selbst muss nun mehr für die Schule tun. Sie hat viele Hobbys, Musikunterricht, Pfadfinder, messdiener.... Ich sehe nicht ein das sie etwas davon aufgibt, weil anderen 5 vor 12 klar wird das was passieren muss. Dann müssen sie eben Nachhilfe bezahlen. Aber die Verantwortung an mein Kind abdrücken, die selbst gerade etwa runter Druck steht wegen der Empfehlungen usw. das unterbinden ich. Helfen immer gerne. Wir machen viel ehrenamtlich. Aber immer nur bis zu einem bestimmten Punkt und nicht so das man selbst drunter leidet.
nilou
14024 Beiträge
03.11.2019 07:36
Was kam denn raus?
BlödmannVomDienst
25914 Beiträge
03.11.2019 21:22
Die Lehrerin hat mich nach 1er Woche angerufen. Der Grund, den sie angab, war Folgender: Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme, da mein Kind sehr ruhig ist und dadurch einen unsicheren Eindruck macht. Und nicht, weil sie schlecht in Englisch ist. Sie meinte außerdem noch, dass es für sie schwierig ist, nach ein paar Wochen 29 Schüler richtig zu beurteilen. Sollte sich jedoch zeigen, dass sie den Förderunterricht tatsächlich nicht benötigt (neulich erst wieder eine 1 im Englisch Test bekommen ), dann wird sie auch wieder rausgenommen aus dem Förderunterricht. Bzw. können wir auch jederzeit sagen, dass es jetzt reicht mit Förderunterricht.
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