Mütter- und Schwangerenforum

JüL - Jahrgangsübergreifendes Lernen

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30.07.2018 19:02
Liebe Eltern von Schulkindern,

Kann mir jemand sagen wie genau so ein Unterricht aussieht.
Wir hatten heute ein kleinen Info Nachmittag von einer offenen gesamt Ganztagsschule die eben mit jül arbeitet.

Ansich gefällt mir die Schule sehr gut. Mein Sohn hat einen i Status und ich glaub diese nicht so strenge strukturierte Schule ist sehr gut für ihn.

Aber wir Stelle ich mir eine unterrichtsstunde vor zb Mathe wo 1., 2. Und drittklässler lernen.

Und on top kennt vielleicht jemand die Friedenauer Gemeinschaftsschule?

Lieben Dank auch
Irishmom
2575 Beiträge
30.07.2018 19:23
Also bei uns heisst das nicht direkt so, aber letztes Schuljahr war die 1, 2 und 3 Klasse zusammengelegt, wodurch mein Sohn zum Beispiel in Mathe Stoff der 2 Klasse machen konnte. In dem Schulsystem ist es sowieso eher so das der Lehrer nicht vorne an der Tafel steht und stupide Zeug an diese schreibt, sondern das mit den Büchern und Arbeitsblätter der Stoff erarbeitet wird. Mir gefällt das System sehr gut, weil sie selbstständig arbeiten und eben ihre Stärken ausleben können ohne das ihre Schwächen missachtet werden. So haben zum Beispiel ältere Schüler mit ihm englisch und Irish gelernt.
30.07.2018 20:01
Zitat von Irishmom:

Also bei uns heisst das nicht direkt so, aber letztes Schuljahr war die 1, 2 und 3 Klasse zusammengelegt, wodurch mein Sohn zum Beispiel in Mathe Stoff der 2 Klasse machen konnte. In dem Schulsystem ist es sowieso eher so das der Lehrer nicht vorne an der Tafel steht und stupide Zeug an diese schreibt, sondern das mit den Büchern und Arbeitsblätter der Stoff erarbeitet wird. Mir gefällt das System sehr gut, weil sie selbstständig arbeiten und eben ihre Stärken ausleben können ohne das ihre Schwächen missachtet werden. So haben zum Beispiel ältere Schüler mit ihm englisch und Irish gelernt.


Also lernen nicht zwingend alle das selbe.
Irgenwie müssen die höheren Klassen ja mal war neues mache
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
30.07.2018 21:00
Hier. Mein Kind ist ab 01.08. in klasse 2/3.

Sie lernen alles gemeinsam. Mathe, deutsch, sport, sachkunde etc.

Bei fragen, schick mir kurz ne PN als Gedächtnisstütze. Ich bin auf dem weg nach Vancouver zum Flughafen und bin morgen wieder im Lande. Da kann ich dir gerne mehr Auskunft geben.
Schaf
12473 Beiträge
30.07.2018 21:14
Mein Großer ist in einer FleGS Klasse, also 1 und 2 zusammen, später werden 3 und 4 zusammen sein.

Bei uns ist es so, dass die Hälfte der Lernfächer eine zweite Lehrkraft mit dabei ist, und die Kinder getrennt sind.

Ein paar Beispiele aus dem letzten Jahr

1) Es waren oktoberfestwochen. Die Lehrerin hat einen Text über das Oktoberfest vorgelesen. Und während die Erstklässler alle O in dem Text finden und anmalen mussten, mussten die Zweitklässler Fragen zu dem Text beantworten.

2) Uhr. Jedes Jahr wird die Uhr durchgenommen. Dabei lernen alle Kinder die Uhr, die sie noch nicjt können, die anderen haben Freiarbeit. Dabei ist es egal, ob ein Erstklässler sie schon zu Hause gelernt hat oder ein Zweitklässler noch Probleme mit der Uhr hat - sie werden in die entsprechenden Gruppen aufgeteilt.

3) zur Kürbiszeit haben sie einen Kürbis entkernt und alle Kinder sollten raten wie viele Kerne drin sind. Dann haben sie sie gezählt. Während die Erstklässler immer 10er Säckchen gepackt haben, haben die Zweitklässler dann die 100er Kisten gepackt. Zum Schluss wurde gemeinsam überlegt, was nun mit den 100er Kisten passiert. Ein Erstklässler hat vorgeschlagen sie wieder zu zehnt in eine größere Kiste zu packen. Und somit haben alle gleichzeitig verstanden, dass das Prinzip immer das gleiche ist:
10 Kerne in ein Säckchen
10 Säckchwn in eine Schachtel
10 Schachteln in eine Kiste
Usw

4) Mein Sohn ist in Mathe sehr fit. Als es also um das Thema Multiplikation ging dürfte er mit den anderen die „Multiplikationsblumen“ basteln und hat schon einen Einblick in das Ein mal eins bekommen. 2,3,5,10 kann er schon.

5) sein bester Freund ist in Lesen sehr schlecht. Also wird er jetzt in der zweiten Klasse mit den neuen Erstklässlern das Lesen nochmal von Anfang an lernen. Natürlich bekommt er andere Hausaufgaben auf als die Erstklässler, aber im Unterricht ist er bei den Erstklässlern.

Am Ende der zweiten Klasse können sie das gleiche wie nach 2 Jahren Regelklasse. Das besondere an der FleGS ist auch, dass man diese zwei Klassen in 1 bis 3 Jahren erledigen kann. Besonders fitte Kinder hüpfen also nach einem Jahr in der 1/2 schon in die 3/4. Kinder die noch etwas Zeit brauchen bleiben 3 Jahre in der 1/2 bis es in die 3/4 geht. Und sie bleiben dann - anders als beim Durchfallen - im gleichen Klassenverband bei der gleichen Lehrerin im gleichen Klassenzimmer.

Nachteil ist dass jedes Jahr Wechsel ist. 10 Kinder gehen, 10 Kinder kommen. Es braucht also immer etwas bis sich die Gruppen gebildet haben und Freundschaften sind ggf ein Jahr wieder getrennt.

Ich finde das System genial weil jedes Kind individuell betrachtet wird mit seinen Stärken und Schwächen. Sie lernen auch viel Eigeninitiative und Verantwortung, weil jeder sich um seine eigene Sachen kümmern muss. Es gibt einen Ordner mit „Bonusmaterial“, das jedes Kind in seinen freistunden bearbeitet (natürlich unter Aufsicht). Das hat jedes Kind individuell. Du kannst natürlich Deinen Paten oder die Aufsicht bitten Dir zu helfen, bist aber organisatorisch sehr auf Dich alleine gestellt.
Blumenwiese33
5001 Beiträge
30.07.2018 21:47
Mein Sohn ist in so einer Klasse und ich arbeite auch selbst an der schule.
In der ersten Arbeitsphase Arbeitet jedes Kind für sich alleine. Es hat genug Material und arbeitssachen. Es kann frei wählen was es arbeiten möchte. Wenn Hilfe notwendig ist, zeigt das Kind auf und bekommt diese.
In der zweiten Arbeitsphase gibt es gebundenen Unterricht. Sprich alle Erstklässler, Zweitklässler usw sind dort zusammen und werden unterrichtet.
Blumenwiese33
5001 Beiträge
30.07.2018 21:48
Ach so, ja, die kinder die sehr fit sind, können so problemlos den stoff für die älteren Kinder bearbeiten und erlernen
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
30.07.2018 23:51
Zitat von Schaf:

Mein Großer ist in einer FleGS Klasse, also 1 und 2 zusammen, später werden 3 und 4 zusammen sein.

Bei uns ist es so, dass die Hälfte der Lernfächer eine zweite Lehrkraft mit dabei ist, und die Kinder getrennt sind.

Ein paar Beispiele aus dem letzten Jahr

1) Es waren oktoberfestwochen. Die Lehrerin hat einen Text über das Oktoberfest vorgelesen. Und während die Erstklässler alle O in dem Text finden und anmalen mussten, mussten die Zweitklässler Fragen zu dem Text beantworten.

2) Uhr. Jedes Jahr wird die Uhr durchgenommen. Dabei lernen alle Kinder die Uhr, die sie noch nicjt können, die anderen haben Freiarbeit. Dabei ist es egal, ob ein Erstklässler sie schon zu Hause gelernt hat oder ein Zweitklässler noch Probleme mit der Uhr hat - sie werden in die entsprechenden Gruppen aufgeteilt.

3) zur Kürbiszeit haben sie einen Kürbis entkernt und alle Kinder sollten raten wie viele Kerne drin sind. Dann haben sie sie gezählt. Während die Erstklässler immer 10er Säckchen gepackt haben, haben die Zweitklässler dann die 100er Kisten gepackt. Zum Schluss wurde gemeinsam überlegt, was nun mit den 100er Kisten passiert. Ein Erstklässler hat vorgeschlagen sie wieder zu zehnt in eine größere Kiste zu packen. Und somit haben alle gleichzeitig verstanden, dass das Prinzip immer das gleiche ist:
10 Kerne in ein Säckchen
10 Säckchwn in eine Schachtel
10 Schachteln in eine Kiste
Usw

4) Mein Sohn ist in Mathe sehr fit. Als es also um das Thema Multiplikation ging dürfte er mit den anderen die „Multiplikationsblumen“ basteln und hat schon einen Einblick in das Ein mal eins bekommen. 2,3,5,10 kann er schon.

5) sein bester Freund ist in Lesen sehr schlecht. Also wird er jetzt in der zweiten Klasse mit den neuen Erstklässlern das Lesen nochmal von Anfang an lernen. Natürlich bekommt er andere Hausaufgaben auf als die Erstklässler, aber im Unterricht ist er bei den Erstklässlern.

Am Ende der zweiten Klasse können sie das gleiche wie nach 2 Jahren Regelklasse. Das besondere an der FleGS ist auch, dass man diese zwei Klassen in 1 bis 3 Jahren erledigen kann. Besonders fitte Kinder hüpfen also nach einem Jahr in der 1/2 schon in die 3/4. Kinder die noch etwas Zeit brauchen bleiben 3 Jahre in der 1/2 bis es in die 3/4 geht. Und sie bleiben dann - anders als beim Durchfallen - im gleichen Klassenverband bei der gleichen Lehrerin im gleichen Klassenzimmer.

Nachteil ist dass jedes Jahr Wechsel ist. 10 Kinder gehen, 10 Kinder kommen. Es braucht also immer etwas bis sich die Gruppen gebildet haben und Freundschaften sind ggf ein Jahr wieder getrennt.

Ich finde das System genial weil jedes Kind individuell betrachtet wird mit seinen Stärken und Schwächen. Sie lernen auch viel Eigeninitiative und Verantwortung, weil jeder sich um seine eigene Sachen kümmern muss. Es gibt einen Ordner mit „Bonusmaterial“, das jedes Kind in seinen freistunden bearbeitet (natürlich unter Aufsicht). Das hat jedes Kind individuell. Du kannst natürlich Deinen Paten oder die Aufsicht bitten Dir zu helfen, bist aber organisatorisch sehr auf Dich alleine gestellt.


Hier bleiben sie im klassenverband.

Also aus klasse 1/2 wird 2/3 dann 3/4 usw.
Schaf
12473 Beiträge
31.07.2018 06:47
Ixh geübel gerade wie das funktioniert....
Irgendwie ist immer ein Knoten drin.

Gehen 20 Kinder gleichzeitig durch 1/2, 2/3, 3/4?
Oder auch 10 große / 10 kleine? Wer sind dann die großen, wenn die großen eingeschult werden?
Blumenwiese33
5001 Beiträge
31.07.2018 07:42
Hier bleiben alle zusammen. Alsoves Kommen jedes Jahr neue Erstklässler dazu.
Schaf
12473 Beiträge
31.07.2018 07:53
Also 1-4? Da verstehe ich es. Es sind 20 Kinder in der Klasse, 5 gehen in die Weiterführende - 5 kommen als Erstklässler nach.
Blumenwiese33
5001 Beiträge
31.07.2018 08:09
Ja genau. Auch wenn ein Kind wiederholen muss, muss es nicht aus der klasse
31.07.2018 12:48
Zitat von Schaf:

Mein Großer ist in einer FleGS Klasse, also 1 und 2 zusammen, später werden 3 und 4 zusammen sein.

Bei uns ist es so, dass die Hälfte der Lernfächer eine zweite Lehrkraft mit dabei ist, und die Kinder getrennt sind.

Ein paar Beispiele aus dem letzten Jahr

1) Es waren oktoberfestwochen. Die Lehrerin hat einen Text über das Oktoberfest vorgelesen. Und während die Erstklässler alle O in dem Text finden und anmalen mussten, mussten die Zweitklässler Fragen zu dem Text beantworten.

2) Uhr. Jedes Jahr wird die Uhr durchgenommen. Dabei lernen alle Kinder die Uhr, die sie noch nicjt können, die anderen haben Freiarbeit. Dabei ist es egal, ob ein Erstklässler sie schon zu Hause gelernt hat oder ein Zweitklässler noch Probleme mit der Uhr hat - sie werden in die entsprechenden Gruppen aufgeteilt.

3) zur Kürbiszeit haben sie einen Kürbis entkernt und alle Kinder sollten raten wie viele Kerne drin sind. Dann haben sie sie gezählt. Während die Erstklässler immer 10er Säckchen gepackt haben, haben die Zweitklässler dann die 100er Kisten gepackt. Zum Schluss wurde gemeinsam überlegt, was nun mit den 100er Kisten passiert. Ein Erstklässler hat vorgeschlagen sie wieder zu zehnt in eine größere Kiste zu packen. Und somit haben alle gleichzeitig verstanden, dass das Prinzip immer das gleiche ist:
10 Kerne in ein Säckchen
10 Säckchwn in eine Schachtel
10 Schachteln in eine Kiste
Usw

4) Mein Sohn ist in Mathe sehr fit. Als es also um das Thema Multiplikation ging dürfte er mit den anderen die „Multiplikationsblumen“ basteln und hat schon einen Einblick in das Ein mal eins bekommen. 2,3,5,10 kann er schon.

5) sein bester Freund ist in Lesen sehr schlecht. Also wird er jetzt in der zweiten Klasse mit den neuen Erstklässlern das Lesen nochmal von Anfang an lernen. Natürlich bekommt er andere Hausaufgaben auf als die Erstklässler, aber im Unterricht ist er bei den Erstklässlern.

Am Ende der zweiten Klasse können sie das gleiche wie nach 2 Jahren Regelklasse. Das besondere an der FleGS ist auch, dass man diese zwei Klassen in 1 bis 3 Jahren erledigen kann. Besonders fitte Kinder hüpfen also nach einem Jahr in der 1/2 schon in die 3/4. Kinder die noch etwas Zeit brauchen bleiben 3 Jahre in der 1/2 bis es in die 3/4 geht. Und sie bleiben dann - anders als beim Durchfallen - im gleichen Klassenverband bei der gleichen Lehrerin im gleichen Klassenzimmer.

Nachteil ist dass jedes Jahr Wechsel ist. 10 Kinder gehen, 10 Kinder kommen. Es braucht also immer etwas bis sich die Gruppen gebildet haben und Freundschaften sind ggf ein Jahr wieder getrennt.

Ich finde das System genial weil jedes Kind individuell betrachtet wird mit seinen Stärken und Schwächen. Sie lernen auch viel Eigeninitiative und Verantwortung, weil jeder sich um seine eigene Sachen kümmern muss. Es gibt einen Ordner mit „Bonusmaterial“, das jedes Kind in seinen freistunden bearbeitet (natürlich unter Aufsicht). Das hat jedes Kind individuell. Du kannst natürlich Deinen Paten oder die Aufsicht bitten Dir zu helfen, bist aber organisatorisch sehr auf Dich alleine gestellt.


danke für den Ausführlichen bericht.
mit der eingewöhnung der neuen meinte sie gestern auch, dass es natürlich immer ein wenig mehr zeit braucht, aber oft kennt man ja die kinder aus der 2ten vllt achon aus der kita und in den höheren klassen kennt man sich ja eh.

bei uns werden 3 stufen zusammen gelegt. und ja hier war es auch so genannt dass man klasse 1-3 auch in 4 jahren machen kann ohne als sitzenbleiber abgestempelt zu werden.
31.07.2018 12:49
Zitat von Blumenwiese33:

Ach so, ja, die kinder die sehr fit sind, können so problemlos den stoff für die älteren Kinder bearbeiten und erlernen


danke - das ist natürlich ein sehr positiver effekt - natürlich auch andersrum wenn man schwächen hat
31.07.2018 12:51
zum thema wechsel noch,
lettes jahr haben sie zb 74 neue kinder aufgenommen. diese jahr nur 58, eben wegen zb "wiederholer" oder so.

bei unser schule ist es so, dass man eine gruppe hat 1-2-3
im nächsten jahr geht dann die 3 zu 4-5-6 als 4 sizusagen und es kommen neue 1er dazu. man bleibt auf einem strang der dich irgendwann zur 10 oder 13 führt und hat immer wieder die selben kinder
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