Mütter- und Schwangerenforum

Junge, 7 Jahre alt wünscht sich Ohrringe.

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17.10.2018 10:47
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Alaska:

Zitat von Zelda86:

Zitat von Alaska:

...


Wenn ich einem Jungen schon nicht im Kindesalter das nötige Rüstzeug an die Hand gebe, um über Dingen zu stehen und sich selbst so zu mögen, wie er ist, was soll denn dann aus diesem Jungen im Erwachsenenalter werden? Im schlimmsten Fall ein Mann, der sich, entgegen seiner Vorlieben/Wünschen/Einstellungen, den gesellschaftlichen Konventionen beugt und dabei totunglücklich ist, sich aber nicht anders zu helfen weiß. Das würde ich für mein Kind (egal ob Junge oder Mädchen) nicht wollen. Ich möchte, dass mein Kind ein selbstbewusster Erwachsener wird, der mit sich selbst im reinen ist, sich nicht verstecken oder verbiegen muss und glücklich ist.

Unsere 3-jährige hat sich vor kurzem klammheimlich mit ihrer Bastelschere davon gemacht und sich die Haare geschnitten. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern stellenweise raspelkurz - da könnte der Friseur nicht viel "retten". Als Eltern haben wir auch erst geschimpft. Nicht weil sie jetzt kurze Haare hat, sondern weil sie sich ohne unser Wissen die Haare geschnitten hat. Jetzt wird sie ständig darauf angesprochen, ob sie sich die Haare selbst geschnitten hat und die Haare aussehen, wie bei einem Jungen. Jetzt ist es an uns Eltern, ihr den Rücken zu stärken und ihr beizubringen mit dieser Kritik umzugehen. Gestern sagte sie zu jemandem "Mädchen dürfen auch kurze Haare haben."


Genau da wird eine Diskussion affig. Weil meine Kinder keine Ohrringe kriegen, können sie kein Selbstbewusstsein haben? Ernsthaft?
Mein Großer hat zum Glück einen sehr guten Modegeschmack und ich sag beiden Kindern jeden Tag, wie toll sie sind.
Und das muss ich gar nicht vorheucheln, damit ich sie bestärke, anders zu sein. Sie sind es einfach.
Für uns also alles perfekt.

Danke!


Sorry aber ich verstehe das wirklich nicht.
Seramonchen
37743 Beiträge
17.10.2018 10:48
Zitat von Alaska:

Zitat von Seramonchen:

Zitat von Alaska:

Zitat von Seramonchen:

...


Nö. Ein kleiner Junge mit Ohrringen ist was anderes, wie ein erwachsener Mann.
Muss ich die den Unterschied erklären?

Soll ich dir im gleichen Atemzug erklären, warum manche Jungsnamen, die ich nicht mag, zur Unterschicht gehören?

Oder belässt du es einfach dabei, dass mein Geschmack meine Sache ist und ich meine Jungs nach meinen Vorstellungen erziehe, sie aber tatsächlich sehr offene und liebe Kinder sind ?
Obwohl sie keine Ohrringe tragen dürfen?


Ich kann mir nicht helfen, aber seit einigen Wochen finde ich deine Aussagen einfach nur noch überheblich und anstrengend. Schade ...

Also ja, ich belasse es dabei. nicht mein Zirkus, nicht meine Affen. meine Kinder sind alle selbstbewusst genug, um solchen Vorurteilen, sollten sie diesen begegnen, genug entgegensetzen zu können.


A) Da haben wir was gemeinsam

B) Affen, wow, jetzt hast du aber einen rausgehauen.
Meine Kinder müssen sich Vorurteilen gar nicht erst stellen, weil sie partout anders sein sollen. Allerdings bin ich sehr optimistisch, dass sie mit ihrem Selbstbewusstsein damit null Probleme hätten. Du siehst, alles in Butter. Du kannst dich wieder deinen Problemen zuwenden.


Klar, in der Crowd lebt es sich auch viel leichter

Wann ich was mache und wohin ich mich wie wende kannst du bitte mir überlassen.
17.10.2018 10:51
Ich finde es übrigens erstaunlich das ich mich jetzt erst mit dem Thema beschäftigen muss. Meine zwei großen Töchter waren 14 und 16 beim stechen lassen, mein Pflegesohn 12J findet es "schwul" (das war seine Aussage dazu, daher die Frage hier.) Mein 7 Jähriger jetzt mit dem Wunsch, und der Rest ist noch zu klein.
17.10.2018 10:51
Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.
17.10.2018 10:53
Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


Also mein Mann ist Anwalt
Seramonchen
37743 Beiträge
17.10.2018 10:55
Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


ist hier völlig anders. Schon bei mir zu Schulzeiten haben Lehrerkinder, Kinder von Handwerkern, Kinder von Ärzten, Kinder von Juristen Ohrringe oder nicht gehabt - wie sie eben wollten und es war nie ein Thema. Damals haben wir die uns noch gegenseitig gestochen Auch heute noch ist hier kein Unterschied zwischen "bildungsfern" und "gebildet" zu sehen, was die Ohrringe bei Jungs angeht.
Zelda86
2561 Beiträge
17.10.2018 10:55
Zitat von Alaska:

Zitat von Zelda86:

Zitat von Alaska:

Zitat von Zelda86:

Anstatt einem Jungen Ohrringe zu verbieten, weil das Umfeld konservativ ist und Ohrringe dort dem "Unterschichten-Millieu" angehören, würde ich dem Kind das nötige Rüstzeug mitgeben, um damit umgehen zu können und es in seinem Tun bestärken. Wie sonst sollen Vorurteile und veraltete Denkweisen abgebaut werden?
Ich persönlich kenne, mindestens vom sehen, einige gut ausgebildete und/oder studierte Männer in angesehenen Berufen und Behörden, die Ohrringe/Tunnel tragen und/oder tätowiert sind - und das nicht in der Großstadt, sondern ländlich. Dadurch sind diese Männer nicht weniger gut in ihrem Beruf, Vollassis oder weniger männlich.


Männer! Keine kleinen Jungs!


Wenn ich einem Jungen schon nicht im Kindesalter das nötige Rüstzeug an die Hand gebe, um über Dingen zu stehen und sich selbst so zu mögen, wie er ist, was soll denn dann aus diesem Jungen im Erwachsenenalter werden? Im schlimmsten Fall ein Mann, der sich, entgegen seiner Vorlieben/Wünschen/Einstellungen, den gesellschaftlichen Konventionen beugt und dabei totunglücklich ist, sich aber nicht anders zu helfen weiß. Das würde ich für mein Kind (egal ob Junge oder Mädchen) nicht wollen. Ich möchte, dass mein Kind ein selbstbewusster Erwachsener wird, der mit sich selbst im reinen ist, sich nicht verstecken oder verbiegen muss und glücklich ist.

Unsere 3-jährige hat sich vor kurzem klammheimlich mit ihrer Bastelschere davon gemacht und sich die Haare geschnitten. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern stellenweise raspelkurz - da könnte der Friseur nicht viel "retten". Als Eltern haben wir auch erst geschimpft. Nicht weil sie jetzt kurze Haare hat, sondern weil sie sich ohne unser Wissen die Haare geschnitten hat. Jetzt wird sie ständig darauf angesprochen, ob sie sich die Haare selbst geschnitten hat und die Haare aussehen, wie bei einem Jungen. Jetzt ist es an uns Eltern, ihr den Rücken zu stärken und ihr beizubringen mit dieser Kritik umzugehen. Gestern sagte sie zu jemandem "Mädchen dürfen auch kurze Haare haben."


Genau da wird eine Diskussion affig. Weil meine Kinder keine Ohrringe kriegen, können sie kein Selbstbewusstsein haben? Ernsthaft?
Mein Großer hat zum Glück einen sehr guten Modegeschmack und ich sag beiden Kindern jeden Tag, wie toll sie sind.
Und das muss ich gar nicht vorheucheln, damit ich sie bestärke, anders zu sein. Sie sind es einfach.
Für uns also alles perfekt.


Ich heuchel meinem Kind auch nicht vor, dass ich ihre kurzen Haare toll finde. Ich sage ihr, dass ich es nicht so hübsch finde. Aber ich sage ihr auch, dass ich das nicht schön finden muss, weil es ihre Haare sind und es ihr egal sein kann, wie andere Leute ihre Haare finden.

Die Ohrringe sind nur ein Aspekt. Ich weiß nicht mehr, ob du es warst, die etwas von Unterschicht und gesellschaftlichen Konventionen schrieb, aber das finde ich für ein Verbot einfach nicht angebracht. Zusätzlich kommt dazu, dass du Ohrringe bei Jungs nicht schön findest. Ich bin der Meinung, ich kann meinem Kind mein "Schönheitsideal" nicht aufdrücken.
Und zu guter letzt: Wenn schon Ohrringe (die man wieder entfernen kann, auch wenn häufig kaum auffällige Löcher übrig bleiben) aufgrund von gesellschaftlichen Konventionen verboten werden, was wird dann aus diesem Grund noch verboten, sodass aus einem Kind ein angepasster, wenig selbstbewusster und womöglich unglücklicher Erwachsener wird?
Seramonchen
37743 Beiträge
17.10.2018 10:57
Zitat von Laurinchen08:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


Also mein Mann ist Anwalt


17.10.2018 11:01
Zitat von Seramonchen:

Zitat von Laurinchen08:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


Also mein Mann ist Anwalt





Ich hätte echt mit allem gerechnet aber nicht das es zu diesem Schubladen denken gehört. Das erstaunt mich wirklich.
17.10.2018 11:01
Zitat von Seramonchen:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


ist hier völlig anders. Schon bei mir zu Schulzeiten haben Lehrerkinder, Kinder von Handwerkern, Kinder von Ärzten, Kinder von Juristen Ohrringe oder nicht gehabt - wie sie eben wollten und es war nie ein Thema. Damals haben wir die uns noch gegenseitig gestochen Auch heute noch ist hier kein Unterschied zwischen "bildungsfern" und "gebildet" zu sehen, was die Ohrringe bei Jungs angeht.

Ich schrieb ja „in meinem Umfeld”
Schnecke510
7212 Beiträge
17.10.2018 11:02
Zitat von Metalgoth:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Mamota:

Sexismus ist ja auch so ein Wort, das man ziemlich gut flüstern kann.

Die ansonsten immer "besten" und fortschrittlichsten Mütter sind plötzlich sexistisch...erstaunt mich auch, muss ich sagen.
Das sind wohl auch die, die am Sonntag grün gewählt haben...

Mein Junge dürfte Ohrringe haben. Und wenn er sie nicht mehr will, dann macht er sie raus. Wo ist das Problem? Die kleinen Löcher sieht man doch gar nicht.

Das überrascht mich grade
Lange Haare und ein komischer Bart sind nicht ok, aber Ohrringe schon?

Lange Haare müssen eben gepflegt sein (wie bei Mädchen ja auch...), genauso wie ein Bart. Da habe ich meine Vorstellungen. Aber Ohrringe haben wirken nicht ungepflegt - sie sollen halt geschmackvoll sein.
Manche Männer haben die krude Vorstellung, ein ungepflegter Bart sei männlich. Das teile ich nicht und da rate ich zur Vollrasur. Ansonsten...habe ich kein Problem damit.
17.10.2018 11:03
Zitat von Laurinchen08:

Zitat von Seramonchen:

Zitat von Laurinchen08:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


Also mein Mann ist Anwalt





Ich hätte echt mit allem gerechnet aber nicht das es zu diesem Schubladen denken gehört. Das erstaunt mich wirklich.


Kenne persönlich keinen Kollegen mit Ohrringen Jemandem die Zunge rauszustecken (auch online), bestätigt für mich übrigens die Vorurteile
17.10.2018 11:05
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Laurinchen08:

Zitat von Seramonchen:

Zitat von Laurinchen08:

...





Ich hätte echt mit allem gerechnet aber nicht das es zu diesem Schubladen denken gehört. Das erstaunt mich wirklich.


Kenne persönlich keinen Kollegen mit Ohrringen Jemandem die Zunge rauszustecken (auch online), bestätigt für mich übrigens die Vorurteile


Oh je.
Seramonchen
37743 Beiträge
17.10.2018 11:06
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Seramonchen:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Übrigens, weil die Frage oben kam: für mich persönlich in dem Kontext könnte man „Unterschicht” durch „bildungsfern” ersetzen. Plakativ gesagt: Söhne aus Juristen- und Ärztehaushalten tragen hier im Grundschulalter zumindest eher selten (bis nie) Ohrringe.


ist hier völlig anders. Schon bei mir zu Schulzeiten haben Lehrerkinder, Kinder von Handwerkern, Kinder von Ärzten, Kinder von Juristen Ohrringe oder nicht gehabt - wie sie eben wollten und es war nie ein Thema. Damals haben wir die uns noch gegenseitig gestochen Auch heute noch ist hier kein Unterschied zwischen "bildungsfern" und "gebildet" zu sehen, was die Ohrringe bei Jungs angeht.

Ich schrieb ja „in meinem Umfeld”


ich schrieb ja "ist HIER völlig anders"
17.10.2018 11:06
Zitat von Laurinchen08:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Laurinchen08:

Zitat von Seramonchen:

...


Ich hätte echt mit allem gerechnet aber nicht das es zu diesem Schubladen denken gehört. Das erstaunt mich wirklich.


Kenne persönlich keinen Kollegen mit Ohrringen Jemandem die Zunge rauszustecken (auch online), bestätigt für mich übrigens die Vorurteile


Oh je.

Zu früh abgeschickt: dahingehend, dass Äußeres bzw. die Einstellung dazu und Benehmen meist korrelieren.
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