Mütter- und Schwangerenforum

Klassenkonferenz

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Nadine886
1755 Beiträge
30.01.2019 09:12
Zitat von Anonym 1 (200454):
die Ergebnisse von den Tests bekommen wir nächste Woche Dienstag, aber egal was da raus kommt mein Sohn wird nicht mit ritalin oder der gleichen sediert.

Alleine an diesem Satz merkt man, dass du dich mit dem Thema nicht sachlich auseinander gesetzt hast. Dass Methylphenidat sediert ist ein Irrglaube. Es wird zB auch Narkolepsie (Schlafsucht, Schlafkrankheit) um wach zu bleiben. Gesunde Menschen pusht es und wird oft von Studenten zum lernen Missbraucht. Elvanse zB wird oft eingesetzt, das sind Amphetamine. Wenn dein Sohn wirklich daran leidet, solltest du dich informieren. Gespräche mit betroffenen (Erwachsenen) führen. Erfahrungsberichte über das Leben mit und ohne Medikamente lesen.
SarahLou
1331 Beiträge
30.01.2019 09:41
Zitat von Bauernschnitte:

1. Klassenkonferenzen finden innerhalb von 2-3 Tagen statt. Also eigtl sofort. So bei uns, ich bin im Elternrat....

2. Sollte dein Sohn an einem bestimmten Krankheitsbild leiden, finde ich es nicht abwegig mit Medikamenten einzustellen.
Es wird heute kaum noch Retalin verschrieben, sondern Metylphenidat!

Mein Sohn leidet an ADHS, einhergehend mit einer Konzentrationsstörung. Er bekommt Medikamente und darüber bin ich unglaublich froh! Er kann wieder am Leben teilnehmen, er steht sich nicht mehr selber im Weg und ist einfach ausgeglichen und aufnahmefähig.
Allerdings dauert die Einstellungsphase bis zu einem Jahr. In der Regel wird Medikinet retard verschrieben. Unretadierte kann ich persönlich und aus anderen Erzählung nicht empfehlen.

Letztendlich müsst Ihr warten was bei der Testung raus kommt. Aber von vornherein dem Kind verwehren Medikamente zu bekommen, wenn genau das der Schlüssel für ihn selber ist, finde ich falsch. Man merkt, dass Du in diesem Bereich noch nicht aufgeklärt bist und hier rate ich die: recherchiere.

Auf Face*ook gibt es dazu sogar Gruppen.

Alles Gute


Methylphenidat ist der Wirkstoff in Ritalin. Sorry für den Klugschiss, aber ich fand es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen.
kullerkeks74
2988 Beiträge
30.01.2019 09:51
Mein Kind hat Ads . Er hat keine medis gewolt . Es war nicht immer einfach , aber es ging . Es spielten dann in der Hochphase auch noch eine trennung und die Pupertät eine Role . Alles auf Ads zu schieben ist auch falsch . Er hat dann sogar eine Mündliche Prüfung geschwänzt , er hat sich vorher ausgerechnet , das es nix an der Not ändert . Ich war schon erschrocken , als der Anruf kamm , mein Kind fehlt bei der prüfung .

Inzwischen kapp 23 und deutlich relaxter , aber oft merkt ich sein Impulsives , wandelbares Verhalten , wenn er mehrere Stunden bei mir ist .
Er kommt aber klar .
30.01.2019 09:58
Zitat von SarahLou:

Zitat von Bauernschnitte:

1. Klassenkonferenzen finden innerhalb von 2-3 Tagen statt. Also eigtl sofort. So bei uns, ich bin im Elternrat....

2. Sollte dein Sohn an einem bestimmten Krankheitsbild leiden, finde ich es nicht abwegig mit Medikamenten einzustellen.
Es wird heute kaum noch Retalin verschrieben, sondern Metylphenidat!

Mein Sohn leidet an ADHS, einhergehend mit einer Konzentrationsstörung. Er bekommt Medikamente und darüber bin ich unglaublich froh! Er kann wieder am Leben teilnehmen, er steht sich nicht mehr selber im Weg und ist einfach ausgeglichen und aufnahmefähig.
Allerdings dauert die Einstellungsphase bis zu einem Jahr. In der Regel wird Medikinet retard verschrieben. Unretadierte kann ich persönlich und aus anderen Erzählung nicht empfehlen.

Letztendlich müsst Ihr warten was bei der Testung raus kommt. Aber von vornherein dem Kind verwehren Medikamente zu bekommen, wenn genau das der Schlüssel für ihn selber ist, finde ich falsch. Man merkt, dass Du in diesem Bereich noch nicht aufgeklärt bist und hier rate ich die: recherchiere.

Auf Face*ook gibt es dazu sogar Gruppen.

Alles Gute


Methylphenidat ist der Wirkstoff in Ritalin. Sorry für den Klugschiss, aber ich fand es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen.


Ritalin selber ist aber ein ganz anderer Wirkstoff. Auch die Aufnahme vom Körper ist anders.
Das Methylphenidat Inhalt ist, ist klar, aber besser und einfacher zu dosieren.
Titania
5863 Beiträge
30.01.2019 09:59
auch wenn ich mich in die Nesseln setzte, erschreckt es mich doch, wie schnell Kindern Medikamente verabreicht werden, die sie scheinbar dann ja eine sehr lange Zeit nehmen müssen.

Ich kenne einen Fall, der auch medikamentös eingestellt ist. Da liegt es aber definitiv nicht am Kind, sondern am Elternhaus (was ich hier niemandem unterstellen möchte... )

Gerade fehlende Frustrationstoleranz ist doch etwas was man üben kann. Diese kommt ja nicht von ungefähr und es ist nicht so, dass Kinder einfach ohne geboren werden, sondern diese einfach nicht "lernen".

Ich würde, bevor ich ihn mit Medikamenten vollstopfe, erst einmal den "schwierigeren" Weg versuchen, zwecks Therapien. Medikamente kann man schließlich immer noch verabreichen.

Wünsche dir alles Gute.

30.01.2019 10:03
Zitat von Titania:

auch wenn ich mich in die Nesseln setzte, erschreckt es mich doch, wie schnell Kindern Medikamente verabreicht werden, die sie scheinbar dann ja eine sehr lange Zeit nehmen müssen.

Ich kenne einen Fall, der auch medikamentös eingestellt ist. Da liegt es aber definitiv nicht am Kind, sondern am Elternhaus (was ich hier niemandem unterstellen möchte... )

Gerade fehlende Frustrationstoleranz ist doch etwas was man üben kann. Diese kommt ja nicht von ungefähr und es ist nicht so, dass Kinder einfach ohne geboren werden, sondern diese einfach nicht "lernen".

Ich würde, bevor ich ihn mit Medikamenten vollstopfe, erst einmal den "schwierigeren" Weg versuchen, zwecks Therapien. Medikamente kann man schließlich immer noch verabreichen.

Wünsche dir alles Gute.


Falsch, hier muss ich dir leider widersprechen. Es geht nicht um eine fehlende Frustrationsgrenze, sondern um ein impulsives Verhalten, welches die Kinder selber nicht steuern können. Wenn es sehr extrem ist gibt es nicht einmal eine Gefahreneinschätzung und verletzen sich oder andere. Damit meine ich nicht das klassische verletzen wie bei Borderlinern!

ADS/ADHS ist eine Krankheit vom Gehirn ausgehend.

Und ehrlich gesagt bin ich froh, dass es solche Tabletten gibt, das hätte einigen damals vielleicht einiges an Ärger verschafft. Diese Kinder wurden nämlich damals einfach als dumm oder „behindert“ dargestellt. Also vor über 20 Jahren.
Nadine886
1755 Beiträge
30.01.2019 10:12
Zitat von Titania:

Gerade fehlende Frustrationstoleranz ist doch etwas was man üben kann. Diese kommt ja nicht von ungefähr und es ist nicht so, dass Kinder einfach ohne geboren werden, sondern diese einfach nicht "lernen".

Ich würde, bevor ich ihn mit Medikamenten vollstopfe, erst einmal den "schwierigeren" Weg versuchen, zwecks Therapien. Medikamente kann man schließlich immer noch verabreichen.

Wünsche dir alles Gute.


Genau diese Einstellung macht den Eltern betroffener Kinder das Leben schwer und ein schlechtes Gewissen. Bei ADHS stehen Noradrenalin und Dopamin an den Stellen im Gehirn, an denen sie benötigt werden, nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Das hat genetische Ursachen.
cooky
12539 Beiträge
30.01.2019 10:13
Bei anderen Krankheitsbildern versucht man doch auch durch Medikamente eine Verbesserung der Symptome zu erreichen.
Nadine886
1755 Beiträge
30.01.2019 10:15
Zitat von cooky:

Bei anderen Krankheitsbildern versucht man doch auch durch Medikamente eine Verbesserung der Symptome zu erreichen.


Richtig, welche Mutter würde ihrem Kind bei Diabetes 1 oder ähnlichem nicht helfen?
30.01.2019 10:19
Zitat von Nadine886:

Zitat von Titania:

Gerade fehlende Frustrationstoleranz ist doch etwas was man üben kann. Diese kommt ja nicht von ungefähr und es ist nicht so, dass Kinder einfach ohne geboren werden, sondern diese einfach nicht "lernen".

Ich würde, bevor ich ihn mit Medikamenten vollstopfe, erst einmal den "schwierigeren" Weg versuchen, zwecks Therapien. Medikamente kann man schließlich immer noch verabreichen.

Wünsche dir alles Gute.


Genau diese Einstellung macht den Eltern betroffener Kinder das Leben schwer und ein schlechtes Gewissen. Bei ADHS stehen Noradrenalin und Dopamin an den Stellen im Gehirn, an denen sie benötigt werden, nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Das hat genetische Ursachen.

Danke, ich wusste die Botenstoffe nicht mehr
Titania
5863 Beiträge
30.01.2019 10:22
Zitat von cooky:

Bei anderen Krankheitsbildern versucht man doch auch durch Medikamente eine Verbesserung der Symptome zu erreichen.


es geht nicht darum, dass man dem Kind nicht hilft, sondern nicht gleich medikamentös.

Die TE schrieb von fehlender Frustrationstoleranz und das ist etwas, was man üben kann.
30.01.2019 10:32
Zitat von Titania:

Zitat von cooky:

Bei anderen Krankheitsbildern versucht man doch auch durch Medikamente eine Verbesserung der Symptome zu erreichen.


es geht nicht darum, dass man dem Kind nicht hilft, sondern nicht gleich medikamentös.

Die TE schrieb von fehlender Frustrationstoleranz und das ist etwas, was man üben kann.


Die TE bewertet das so, hat sich, wie man klar lesen kann, keineswegs mit dem Krankheitsbild von ADS/ADHS auseinander gesetzt.

In diesem Fall muss sich die TE genauestens erkundigen und „schulen“ lassen.

Ich werfe noch eine sozialpädagogische Familienhilfe ein, die wird vom Jugendamt gestellt .
Nadine886
1755 Beiträge
30.01.2019 10:34
Du darfst beim "üben" aber nicht vom üben mit einem gesunden Kind ausgehen. Wie soll man etwas lernen, wenn man Chaos im Kopf hat?
Eine medikamentöse Behandlung sollte immer Therapiebegleitend sein. Es werden zB neue Wege im Sozialtraining erlernt und abgespeichert. Irgendwann geht es dann ohne Medikamente weil man richtiges Verhalten durch Erfolgserblebnisse gelernt hat. Nur weil man einmal mit einer medikamentösen Behandlung angefangen hat, heißt das nicht dass man immer Medikamente nehmen muss. ADHS ist nicht heilbar, aber kompensierbar. Irgndwann lernt man es sicher auch ohne medikamentöse Unterstützung, aber wie viel Misserfolg muss eine Kinderseele bis dahin einstecken?
Anonym 1 (200454)
6 Beiträge
30.01.2019 10:36
Zitat von Bauernschnitte:

Zitat von Titania:

Zitat von cooky:

Bei anderen Krankheitsbildern versucht man doch auch durch Medikamente eine Verbesserung der Symptome zu erreichen.


es geht nicht darum, dass man dem Kind nicht hilft, sondern nicht gleich medikamentös.

Die TE schrieb von fehlender Frustrationstoleranz und das ist etwas, was man üben kann.


Die TE bewertet das so, hat sich, wie man klar lesen kann, keineswegs mit dem Krankheitsbild von ADS/ADHS auseinander gesetzt.

In diesem Fall muss sich die TE genauestens erkundigen und „schulen“ lassen.

Ich werfe noch eine sozialpädagogische Familienhilfe ein, die wird vom Jugendamt gestellt .


Eine Familienhilfe wollte ich haben, bekomme ich aber nicht weil sie sagen das wäre bei uns fehl am Platz. Sie haben mir zum mobilen Dienst geraten
Nadine886
1755 Beiträge
30.01.2019 11:01
ich möchte dir noch etwas auf den Weg geben, falls ihr die Diagnose tatsächlich bekommen sollet. Sieh es nicht als Urteil, sieh es als Chance ihn besser zu verstehen. Setze dich mit dem Thema auseinander, es wird vieles erleichtern. Nimm Hilfe an, zB. ist es möglich eine Reha über die Rentenversicherung zu machen. Dort könntet ihr beide viel lernen.
Bei AHDSlern liegt die mittlere Intelligenzleistung nicht niedriger oder höher, als der mittlere IQ der Normalbevölkerung! Sie schneiden in den Test aber häufig schlechter ab weil sie sich nicht gut konzentrieren können. Es gibt auch hochbegabte ADHSler. ADHS Betroffene haben viele Stärken (kreativ, neugierig,ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, Zielorientiert usw.) Es gibt Berufe in denen ADHS Betroffene voll aufgehen und ihre Stärken nutzen können.
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