Mütter- und Schwangerenforum

Schneckenhaus

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08.03.2019 12:31
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Pantoufle27:

Was ich mich frage... ihr lebt schon so lange zusammen, führt laut deinen Aussagen eigentlich eine durchaus harmonische, liebevolle Beziehung auf Augenhöhe.. kannst du da nicht mit ihm reden?
Ihm sagen, wie die Dinge zuhause laufen, was du während des Jahres so leistest und wie du dir das Zusammenleben vorstellst, wenn er da ist? Ich meine, darum geht es doch auch ein Stück weit, wenn du sagst, er würde "alles an sich reißen" - das klingt, als wären ihm deine Strukturen und die Art und Weise, wie du die Dinge wuppst, fast schon egal. Er kommt nachhause und die Dinge müssen so sein, wie er es will.
Ich finde aber - bei aller Liebe und Respekt vor ihm als Familienvater und von mir aus auch Patriarch ( ) - da müsstet ihr als Team auftreten. Auch wenn er auch zuhause viel arbeitet und "Auszeiten" für sich braucht. Ihr seid beide erwachsen, Eltern, ein Liebespaar und für euer Heim und eure Kinder verantwortlich.

Du siehst da völlig richtig, allerdings macht er das nicht mutwillig, das war sehr böse ausgedrückt von mir. Er ist einfach so der anpackende Typ und egal wo er hinkommt, er macht das immer so. Man kann gut mit ihm reden, er nimmt dann auch Rücksicht, aber er soll ja auch er selbst bleiben dürfen zu Hause.
Mir kommt oft so vor, als wäre ich die fleißige Ameise, die alles pflegt und hegt und mühsam ist und dann kommt der Pfau und alle gucken nur nach ihm. Aber ja, das weiß ich ja und das war ja mit ein Grund, warum er mich so beeindruckt hat.


Du sollst ihn ja auch nicht verändern, dennoch muss man ein Team sein, wenn man eben Kinder hat. Und bei so vielen Kindern ist das auch nochmal wichtiger.
Und es sollte um das Wohl aller gehen. Nicht nur seins, auch um dein Wohlbefinden und das der Kinder.

Ich verstehe dich in vielen Dingen wirklich sehr gut. Mein Freund und ich sind auch nicht nur Eltern. Haben trotz drei Kindern noch unser altes Leben, gehen arbeiten, gehen regelmäßig aus. Da hat sich kaum was verändert und trotzdem gehen wir Kompromisse ein.

Rede mit ihm, sag, was dich stört und überlegt, was man anders machen könnte, so, dass es für alle beteiligten funktioniert. Rede dir nicht immer ein, eine harmonische Beziehung zu führen, denn das, was man ständig liest, klingt nicht harmonisch. Und wenn es genau so abläuft, wie du hier schreibst, ist es eben auch keine Beziehung auf Augenhöhe.

Schnecke510
7212 Beiträge
08.03.2019 13:04
Ja, ich werde diesmal die Zügel etwas enger halten. Gemeint ist, ich werde meine Bedürfnisse besser kommunizieren. Das habe ich mir fest vorgenommen.

Und es ist ja sowieso schon besser geworden, weil er ja jobmäßig jetzt wenigstens angekommen ist und wir uns nicht immer wieder auf neue Arbeitsorte und -Umgebungen einstellen müssen. Früher war das wirklich extrem, und das im Wochen- bzw. Monatstakt. Jetzt ist es sowieso ruhiger geworden. Aber damit steigen die Ansprüche eben auch.
Schnecke510
7212 Beiträge
10.03.2019 12:09
Warum kann dieses doofe Wetter eigentlich nicht mal besser werden? Ich würde so gerne rausgehen und laufen gehen oder draußen sitzen und lesen. Aber nein, muss regnen und stürmen.

Gestern Abend habe ich bis ganz spät mit dem Schnecker telefoniert.
Manchmal denke ich mir, mein Leben besteht nur aus Warten...und diese Zeit verbringe ich mit mehr oder weniger angenehmen, aber sinnlosen Tätigkeiten.
Mir fehlen die Ziele im Leben. Kennt ihr das?
10.03.2019 12:19
Ziele hab ich zwar, aber mit warten verbring ich auch einige Zeit, einfach
weil bestimmte Ziele im Moment einfach nicht umsetzbar sind :/

Hier ist auch Mistwetter.
10.03.2019 12:24
Zitat von Schnecke510:

Warum kann dieses doofe Wetter eigentlich nicht mal besser werden? Ich würde so gerne rausgehen und laufen gehen oder draußen sitzen und lesen. Aber nein, muss regnen und stürmen.

Gestern Abend habe ich bis ganz spät mit dem Schnecker telefoniert.
Manchmal denke ich mir, mein Leben besteht nur aus Warten...und diese Zeit verbringe ich mit mehr oder weniger angenehmen, aber sinnlosen Tätigkeiten.
Mir fehlen die Ziele im Leben. Kennt ihr das?


Für solche Tage habe ich einen Crosstrainer zuhause.
Wobei ich den echt nur nutze, wenn es wirklich sein muss. Draußen durch den Park macht es ja doch mehr Spaß.

Metalgoth
17541 Beiträge
10.03.2019 12:27
Versuche mal, bewusst bei dem Wetter raus zu gehen.
Den Wind zu genießen, die Kapuze unten zu lassen und dich mit geschlossenen Augen in den Regen zu stellen.
Es kostet sicher erst Überwindung. Aber vielleicht lernst du, an diesem Wetter etwas zu finden : )

Ich bin sehr froh, dass es nochmal kühler wird, bevor alles austreibt und dann erfriert.
Nadine07
2453 Beiträge
10.03.2019 12:45
Hallo Schnecke, schon seit einer Weile lese ich immer mal still in Deinem Thread mit.
In den letzten Beiträgen kann ich mich aber erstaunlich gut wiederfinden, daher schreib ich nun doch mal was

Ich hatte vor einer ganzen Weile auch eine Langzeit-Fernbeziehung.
Und auch bei mir war es so, dass sich die Zeit, bis man den Partner dann wieder bei sich hatte, oft wie Warten angefühlt hat. Vieles konnte/wollte man nicht alleine machen, also wurde es aufgeschoben. Und man hat gewartet....
Das waren dann aber eher die dunklen Momente, wo ich so gedacht habe. Ich hab dann versucht, meine Sichtweise anzupassen. Dass ich z.B. ganz toll meine Freunde treffen kann, wenn niemand da ist, der lieber couchen möchte. Oder dass ich so viel Brokkoli essen kann, wie ich will, ohne dass einer meckert, dass die Wohnung danach riecht
Es hat ja irgendwie auch Vorteile. Manchmal muss man danach suchen, aber ich denke, die gibt es immer.

Auch das Ansprechen von Problemen war hier eine Sache für sich.... In der Zeit, wo wir "getrennt" waren, wollte ich Probleme oft nicht bereden. Per Telefon/Skype war es eh doof und irgendwie war das Problem ja auch gerade nicht akut, wenn man sich nicht gesehen hat. Und alles ein bißchen verschwommen, weil man den anderen einfach nur vermisst hat und zurückgewünscht hat. Notfalls auch mit Macken
Wenn man dann aber zusammen war, war man so glücklich, dass man da auch nicht unbedingt die doofen Geschichten auspacken wollte. Und wenn es dann wieder dem Ende der gemeinsamen Zeit zuging, war (für mich gefühlt) jede Stunde viel zu kostbar, als dass man die für Negatives verschwenden wollte.
Irgendwie doof.

Leider leider kommt jetzt kein "wir haben es dann so und so gelöst", ich hab leider kein Patentrezept.
Ich habe es schließlich einfach nicht mehr ausgehalten, mit diesem ewigen grausamen Wechsel zwischen Vermissen und Festhalten wollen und dann dem Versuch, die Zeit so gut es geht zu nutzen.
Glücklicherweise haben wir uns nicht getrennt sondern sind zusammengezogen.

Auch hier kann ich aber leider nicht sagen, dass sich damit all unsere Probleme in Luft aufgelöst hätten. Es wurde nur anders. Vieles ist jetzt weniger spannend - man hat es ja jeden Tag. Aber zumindest gibt es dieses anstrengende Wechselbad der Gefühle nicht mehr.

Was ich damit sagen will: Ich kann leider nicht wirklich weiterhelfen, aber ich versteh Dich! Es ist ätzend. Und anstrengend. Und ein Auf und Ab.
Aber ich fand, man erlebt die Beziehung - in ihren Höhen und Tiefen - insgesamt intensiver. Vielleicht ist das ja doch irgendwie für Dich gemacht....

Ich hoffe, Du siehst bald auch wieder die positiven Seiten

Liebe Grüße
Nadine
Nadine07
2453 Beiträge
10.03.2019 12:45
PS: Vitamin D gecheckt?
10.03.2019 13:34
Zitat von Nadine07:

Hallo Schnecke, schon seit einer Weile lese ich immer mal still in Deinem Thread mit.
In den letzten Beiträgen kann ich mich aber erstaunlich gut wiederfinden, daher schreib ich nun doch mal was

Ich hatte vor einer ganzen Weile auch eine Langzeit-Fernbeziehung.
Und auch bei mir war es so, dass sich die Zeit, bis man den Partner dann wieder bei sich hatte, oft wie Warten angefühlt hat. Vieles konnte/wollte man nicht alleine machen, also wurde es aufgeschoben. Und man hat gewartet....
Das waren dann aber eher die dunklen Momente, wo ich so gedacht habe. Ich hab dann versucht, meine Sichtweise anzupassen. Dass ich z.B. ganz toll meine Freunde treffen kann, wenn niemand da ist, der lieber couchen möchte. Oder dass ich so viel Brokkoli essen kann, wie ich will, ohne dass einer meckert, dass die Wohnung danach riecht
Es hat ja irgendwie auch Vorteile. Manchmal muss man danach suchen, aber ich denke, die gibt es immer.

Auch das Ansprechen von Problemen war hier eine Sache für sich.... In der Zeit, wo wir "getrennt" waren, wollte ich Probleme oft nicht bereden. Per Telefon/Skype war es eh doof und irgendwie war das Problem ja auch gerade nicht akut, wenn man sich nicht gesehen hat. Und alles ein bißchen verschwommen, weil man den anderen einfach nur vermisst hat und zurückgewünscht hat. Notfalls auch mit Macken
Wenn man dann aber zusammen war, war man so glücklich, dass man da auch nicht unbedingt die doofen Geschichten auspacken wollte. Und wenn es dann wieder dem Ende der gemeinsamen Zeit zuging, war (für mich gefühlt) jede Stunde viel zu kostbar, als dass man die für Negatives verschwenden wollte.
Irgendwie doof.

Leider leider kommt jetzt kein "wir haben es dann so und so gelöst", ich hab leider kein Patentrezept.
Ich habe es schließlich einfach nicht mehr ausgehalten, mit diesem ewigen grausamen Wechsel zwischen Vermissen und Festhalten wollen und dann dem Versuch, die Zeit so gut es geht zu nutzen.
Glücklicherweise haben wir uns nicht getrennt sondern sind zusammengezogen.

Auch hier kann ich aber leider nicht sagen, dass sich damit all unsere Probleme in Luft aufgelöst hätten. Es wurde nur anders. Vieles ist jetzt weniger spannend - man hat es ja jeden Tag. Aber zumindest gibt es dieses anstrengende Wechselbad der Gefühle nicht mehr.

Was ich damit sagen will: Ich kann leider nicht wirklich weiterhelfen, aber ich versteh Dich! Es ist ätzend. Und anstrengend. Und ein Auf und Ab.
Aber ich fand, man erlebt die Beziehung - in ihren Höhen und Tiefen - insgesamt intensiver. Vielleicht ist das ja doch irgendwie für Dich gemacht....

Ich hoffe, Du siehst bald auch wieder die positiven Seiten

Liebe Grüße
Nadine

Ich finde, das ist ein überaus guter, hilfreicher Beitrag. Kann ich 1:1 so unterschreiben, als mein Freund und ich noch eine Fernbeziehung führten, ging es mir genauso.
Schnecke510
7212 Beiträge
10.03.2019 13:42
Danke, Nadine, für deinen Beitrag.

Ich finde das emotional wirklich auch grausam. Früher hatte ich so einen Tunnelblick und habe diese Gefühle nicht zugelassen. Nun ist alles ruhiger geworden, jobmäßig v.a., und die Kinder sind größer...und ich habe in vielerlei Hinsicht an mir gearbeitet. Nun kann ich diese Gefühle mehr zulassen und es fühlt sich einfach schrecklich und grausam an. V.a. das Wissen, dass er wieder gehen wird, wenn er mal da ist...

Aber klar, es hat auch Vorteile. Ich richte mir mein Leben schon angenehm ein und muss mich dann aber auch teilweise wieder einschränken, wenn er da ist.

Manchmal nehme ich die Vogelperspektive auf mein Leben ein und sehe die Trambahn vorbeifahren...und denke mir, warum mache ich das eigentlich alles? Es ist so ein großes Opfer - wofür eigentlich? Früher hatten wir sicherlich das Interesse der Hausfinanzierung, der Studienfinanzierung der Kinder, wir BRAUCHTEN unsere Lisa. Heute ist das alles so wenig relevant geworden und da fragt man sich schon nach dem Warum.

Dafür, dass ich mit 1-3 Kindern und meiner Mutter am Samstag Abend in ein Sternerestaurant gehen kann....naja. Unbefriedigend.
Nicola92
2142 Beiträge
10.03.2019 13:46
Zitat von Schnecke510:

Danke, Nadine, für deinen Beitrag.

Ich finde das emotional wirklich auch grausam. Früher hatte ich so einen Tunnelblick und habe diese Gefühle nicht zugelassen. Nun ist alles ruhiger geworden, jobmäßig v.a., und die Kinder sind größer...und ich habe in vielerlei Hinsicht an mir gearbeitet. Nun kann ich diese Gefühle mehr zulassen und es fühlt sich einfach schrecklich und grausam an. V.a. das Wissen, dass er wieder gehen wird, wenn er mal da ist...

Aber klar, es hat auch Vorteile. Ich richte mir mein Leben schon angenehm ein und muss mich dann aber auch teilweise wieder einschränken, wenn er da ist.

Manchmal nehme ich die Vogelperspektive auf mein Leben ein und sehe die Trambahn vorbeifahren...und denke mir, warum mache ich das eigentlich alles? Es ist so ein großes Opfer - wofür eigentlich? Früher hatten wir sicherlich das Interesse der Hausfinanzierung, der Studienfinanzierung der Kinder, wir BRAUCHTEN unsere Lisa. Heute ist das alles so wenig relevant geworden und da fragt man sich schon nach dem Warum.

Dafür, dass ich mit 1-3 Kindern und meiner Mutter am Samstag Abend in ein Sternerestaurant gehen kann....naja. Unbefriedigend.


Warum ändert ihr es denn dann nicht?
Wenn ihr auf das Geld nicht angewiesen seit, kann dein Mann doch sicher auch einen Job in München annehmen, bei dem er auch noch recht Gut verdient. Ihr habt doch nur ein Leben und man weiss nie, ob man gesund bleibt.
Nicht das ich es euch wünsche, aber wer weiss schon, was in 7-8 Jahren ist?
Schnecke510
7212 Beiträge
10.03.2019 13:50
Zitat von Nicola92:

Zitat von Schnecke510:

Danke, Nadine, für deinen Beitrag.

Ich finde das emotional wirklich auch grausam. Früher hatte ich so einen Tunnelblick und habe diese Gefühle nicht zugelassen. Nun ist alles ruhiger geworden, jobmäßig v.a., und die Kinder sind größer...und ich habe in vielerlei Hinsicht an mir gearbeitet. Nun kann ich diese Gefühle mehr zulassen und es fühlt sich einfach schrecklich und grausam an. V.a. das Wissen, dass er wieder gehen wird, wenn er mal da ist...

Aber klar, es hat auch Vorteile. Ich richte mir mein Leben schon angenehm ein und muss mich dann aber auch teilweise wieder einschränken, wenn er da ist.

Manchmal nehme ich die Vogelperspektive auf mein Leben ein und sehe die Trambahn vorbeifahren...und denke mir, warum mache ich das eigentlich alles? Es ist so ein großes Opfer - wofür eigentlich? Früher hatten wir sicherlich das Interesse der Hausfinanzierung, der Studienfinanzierung der Kinder, wir BRAUCHTEN unsere Lisa. Heute ist das alles so wenig relevant geworden und da fragt man sich schon nach dem Warum.

Dafür, dass ich mit 1-3 Kindern und meiner Mutter am Samstag Abend in ein Sternerestaurant gehen kann....naja. Unbefriedigend.


Warum ändert ihr es denn dann nicht?
Wenn ihr auf das Geld nicht angewiesen seit, kann dein Mann doch sicher auch einen Job in München annehmen, bei dem er auch noch recht Gut verdient. Ihr habt doch nur ein Leben und man weiss nie, ob man gesund bleibt.
Nicht das ich es euch wünsche, aber wer weiss schon, was in 7-8 Jahren ist?

Mein Mann ist 60. Da findet er selbst in München keinen guten Job mehr - und schon gar nicht in der Branche.
Aber über eine Selbstständigkeit im Beraterbereich haben wir natürlich schon mal nachgedacht. Aber das bringt kaum mehr Freizeit mit sich. Und einen Job von 9 bis 5 - naja, wie gesagt, wird er nicht finden.
10.03.2019 15:23
Schon mal nach geguckt?
Schnecke510
7212 Beiträge
10.03.2019 17:35
Zitat von Engelchen1711:

Schon mal nach geguckt?

Nicht direkt.
Ich weiß auch nicht, ob er aus seinem Job so leicht rauskommt. Und ob er das überhaupt will? So einen Job wechselt man nicht einfach wie einen Sachbearbeiterjob. Das ist schon schwerwiegend. Ich denke, das würde er nicht tun...Beratertätigkeit wäre eher ein Experiment für die Rente, wie ich ihn einschätze.
Schnecke510
7212 Beiträge
10.03.2019 17:38
Heute war ich beispielsweise bei der Familie der Freundin von meinem Sohn eingeladen. Die Eltern von ihr waren natürlich zu zweit, ich war alleine. Sowas nervt mich einfach mittlerweile.
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