Mütter- und Schwangerenforum

Schule nach den Sommerferien in Corona Zeiten

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feenebeene
15332 Beiträge
31.07.2020 16:33
Zitat von markusmami:

Für die Kinder bis Klasse 6/7 ist OnlineShooling überhaupt keine Option. Aber danach können sie schon selbstständig lernen (zumindest theoretisch). Die kleineren Gruppen sind natürlich schon gut. Mein Sohn war begeistert und meinte, so will er immer Unterricht haben. Tja, das hat aber nichts mit corona zu tun...

Wieso meinst du, dass es für Kinder bis Klasse 6/7 keine Option ist?
Ich habe hier eine ganz andere Erfahrung gemacht.
Mein Sohn war bis zu den Ferien noch im 5. Schuljahr und sie hatten die komplette Zeit über Online- Unterricht.
Sie haben alle ihre Lehrer zu den regelmäßigen Zeiten gesehen, wie auf dem Stundenplan vorgesehen und haben den Stoff der 5. Klasse auf diesem Weg einhalten können.
Ich denke schon, dass die Kids in diesem Alter die nötige (Selbst-) Disziplin haben können, um einen solchen Alltag erfolgreich zu gestalten und zu erleben.
sia87
6544 Beiträge
31.07.2020 16:33
Ich bin für Regelbetrieb! Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass dieser lange durchgehalten werden kann, aber ich wünsche mir so sehr für alle Schulkinder wenigstens einen „normalen“ Start ins Schuljahr, besonders den Schulanfängern wünsche ich eine schöne „Einschulungsphase“. Es wäre so schade, wenn sie ihren neuen Lebensabschnitt im „Halbchaos“, „Sondermodus“ oder Ähnlichem beginnen müssten. Es ist so wichtig, dass sie einen geregelten Schulalltag kennen lernen, ihre Klassenkameraden treffen und ihre Lehrer sehen, anfassen und fragen dürfen, was immer sie interessiert.

Ich bin nicht blauäugig. Ich weiß, was Corona macht, ich weiß, wie Corona und einschränkt und im Griff hat. Daher weiß ich auch, dass meine Vorstellung erstmal nur Wünsche sind und nicht unbedingt Realität. Dennoch träume ich weiter vom Regelbetrieb im ganzen Schuljhr 2020/21.
Christen
25059 Beiträge
31.07.2020 16:36
Zitat von sia87:

Ich bin für Regelbetrieb! Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass dieser lange durchgehalten werden kann, aber ich wünsche mir so sehr für alle Schulkinder wenigstens einen „normalen“ Start ins Schuljahr, besonders den Schulanfängern wünsche ich eine schöne „Einschulungsphase“. Es wäre so schade, wenn sie ihren neuen Lebensabschnitt im „Halbchaos“, „Sondermodus“ oder Ähnlichem beginnen müssten. Es ist so wichtig, dass sie einen geregelten Schulalltag kennen lernen, ihre Klassenkameraden treffen und ihre Lehrer sehen, anfassen und fragen dürfen, was immer sie interessiert.

Ich bin nicht blauäugig. Ich weiß, was Corona macht, ich weiß, wie Corona und einschränkt und im Griff hat. Daher weiß ich auch, dass meine Vorstellung erstmal nur Wünsche sind und nicht unbedingt Realität. Dennoch träume ich weiter vom Regelbetrieb im ganzen Schuljhr 2020/21.
für die zukünftigen Erstklässler tut es mir wirklich am meisten leid. Die wenigsten hatten einen richtigen Kigaabschied und jetzt das..
sia87
6544 Beiträge
31.07.2020 16:36
Zitat von feenebeene:

Zitat von markusmami:

Für die Kinder bis Klasse 6/7 ist OnlineShooling überhaupt keine Option. Aber danach können sie schon selbstständig lernen (zumindest theoretisch). Die kleineren Gruppen sind natürlich schon gut. Mein Sohn war begeistert und meinte, so will er immer Unterricht haben. Tja, das hat aber nichts mit corona zu tun...

Wieso meinst du, dass es für Kinder bis Klasse 6/7 keine Option ist?
Ich habe hier eine ganz andere Erfahrung gemacht.
Mein Sohn war bis zu den Ferien noch im 5. Schuljahr und sie hatten die komplette Zeit über Online- Unterricht.
Sie haben alle ihre Lehrer zu den regelmäßigen Zeiten gesehen, wie auf dem Stundenplan vorgesehen und haben den Stoff der 5. Klasse auf diesem Weg einhalten können.
Ich denke schon, dass die Kids in diesem Alter die nötige (Selbst-) Disziplin haben können, um einen solchen Alltag erfolgreich zu gestalten und zu erleben.

Das ist toll, dass es bei euch so gut geklappt hat. Mein Kind muss in der Zeit betreut werden, weil ich systemrelevant (mittlerweile) arbeite, mein Mann auch. Er hatte und hätte niemals die Chance am PC zu den normalen Unterrichtszeiten deine Lehrer anzutreffen, weil die Hortbetreuung nicht die Aufgabenbetreuung übernimmt und wir nachmittags keinen Lehrer mehr in Online-Unterricht antreffen.
Lade
9698 Beiträge
31.07.2020 16:54
Wir haben in BW nun 4 Wochen "Regelbetrieb" hinter uns- zumindest ohne Abstand, ohne Maske in der Grundschule. Nicht volle Stundenzahl, aber ich glaube, das fällt beim Infektionsgeschehen nicht ins Gewicht. Ich habe von keiner Schule gehört, die schließen musste, weil sich in einer Klasse ein Infektionsherd gebildet hat. Schulen, in denen einzelne Kinder waren, und die deswegen zugemacht haben, ja, aber keine größeren Ausbrüche.
Deswegen sehe ich zumindest im Moment keine Rechtfertigung dafür, die Kinder nicht in die Schule gehen zu lassen, da sie wohl tatsächlich keine "Treiber" sind.
Außerdem bringt das dann nur was im Zusammenhang mit einer verpflichtenden "Ausgangssperre"- wenn die kinder nämlich auf dem Spielplatz etc. zusammen spielen, lässt es sich viel weniger nachvollziehen, als wenn sie in klar definierten Klassen zusammen in einem Raum sind.
MiramitLionel
7456 Beiträge
31.07.2020 17:07
Zitat von sia87:

Ich bin für Regelbetrieb! Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass dieser lange durchgehalten werden kann, aber ich wünsche mir so sehr für alle Schulkinder wenigstens einen „normalen“ Start ins Schuljahr, besonders den Schulanfängern wünsche ich eine schöne „Einschulungsphase“. Es wäre so schade, wenn sie ihren neuen Lebensabschnitt im „Halbchaos“, „Sondermodus“ oder Ähnlichem beginnen müssten. Es ist so wichtig, dass sie einen geregelten Schulalltag kennen lernen, ihre Klassenkameraden treffen und ihre Lehrer sehen, anfassen und fragen dürfen, was immer sie interessiert.

Ich bin nicht blauäugig. Ich weiß, was Corona macht, ich weiß, wie Corona und einschränkt und im Griff hat. Daher weiß ich auch, dass meine Vorstellung erstmal nur Wünsche sind und nicht unbedingt Realität. Dennoch träume ich weiter vom Regelbetrieb im ganzen Schuljhr 2020/21.


Sehe ich auch so

Wir fahren zwar nicht weg, aber Lionel trifft seinen besten Freund in den Ferien und darf auch am Kindersommer-Programm teilnehmen. Da gelten Hygienregeln und fertig.

Viele Menschen, die arbeiten gehe , sind nunmal auch darauf angewiesen, dass es wieder ein Stück Normalität gibt. Und Lionel ist sehr froh, dass er nun endlich wieder in die Schule durfte. Hier hat es super geklappt, im Umkreis musste keine Schule schließen
feenebeene
15332 Beiträge
31.07.2020 17:13
Zitat von sia87:

Zitat von feenebeene:

Zitat von markusmami:

Für die Kinder bis Klasse 6/7 ist OnlineShooling überhaupt keine Option. Aber danach können sie schon selbstständig lernen (zumindest theoretisch). Die kleineren Gruppen sind natürlich schon gut. Mein Sohn war begeistert und meinte, so will er immer Unterricht haben. Tja, das hat aber nichts mit corona zu tun...

Wieso meinst du, dass es für Kinder bis Klasse 6/7 keine Option ist?
Ich habe hier eine ganz andere Erfahrung gemacht.
Mein Sohn war bis zu den Ferien noch im 5. Schuljahr und sie hatten die komplette Zeit über Online- Unterricht.
Sie haben alle ihre Lehrer zu den regelmäßigen Zeiten gesehen, wie auf dem Stundenplan vorgesehen und haben den Stoff der 5. Klasse auf diesem Weg einhalten können.
Ich denke schon, dass die Kids in diesem Alter die nötige (Selbst-) Disziplin haben können, um einen solchen Alltag erfolgreich zu gestalten und zu erleben.

Das ist toll, dass es bei euch so gut geklappt hat. Mein Kind muss in der Zeit betreut werden, weil ich systemrelevant (mittlerweile) arbeite, mein Mann auch. Er hatte und hätte niemals die Chance am PC zu den normalen Unterrichtszeiten deine Lehrer anzutreffen, weil die Hortbetreuung nicht die Aufgabenbetreuung übernimmt und wir nachmittags keinen Lehrer mehr in Online-Unterricht antreffen.

Es steht und fällt natürlich mit den Lehrern.
Mein Mann und ich arbeiten auch systemrelevant und der Große war alleine zu Hause. Betreut war er trotzdem, da er ja seinen Lehrern online "gegenüber gesessen hat".
(Im Zweifel wäre innerhalb von ein paar Minuten jemand bei ihm gewesen.)
Der Kleine war in der Notbetreuung der GS, womit ich, ehrlich gesagt, zunächst, Bauchschmerzen hatte, aber die Schule hat ein so tolles System auf die Beine gestellt und nachher wieder Unterricht an jedem Tag und für alle angeboten.
Vielleicht, haben wir es hier auch einfach nur super gut getroffen... Natürlich wünsche ich mir für die Kinder einen geregelten und strukturierten Alltag, aber eben mit Blick auf den gesundheitlichen Schutz aller!
31.07.2020 18:16
In Bayern wird nun doch - Stand heute - nach den Ferien Normalbetrieb herschen also zumindest volle Klassen.
Ich glaub erst am 7.9. dran wenn es dann wirklich los geht.
MaLuk
1909 Beiträge
31.07.2020 18:22
Zitat von Cookie88:

In Bayern wird nun doch - Stand heute - nach den Ferien Normalbetrieb herschen also zumindest volle Klassen.
Ich glaub erst am 7.9. dran wenn es dann wirklich los geht.


Ja mit maskenpflicht zumindest bis zum Platz ich denke da werden die Kids ned drumrum kommen
Mama_2o13
1866 Beiträge
31.07.2020 19:16
Ich bin für den Regelbetrieb nach den Ferien.
Bisher sieht es hier gut aus, außer das unsere Senatorin für Bildung und Jugend, beschlossen hat, dass wieder Maskenpflicht herrscht. Außer im Unterricht und Hort.
Gerade für unsere Kids die jetzt in die Schule kommen, wünsche ich es mir vom Herzen!
Nickitierchen
26421 Beiträge
31.07.2020 19:17
In Schleswig Holstein waren vor den Ferien 3 Wochen Alles normal. Nur getrennte Eingänge und pausenzeiten.

Ging an der kleinen dorfschule gut. Im Umkreis auch.

Nun wird nein Großer in 1,5 Woche in die 5. Eingeschult. Da haben alleine die 5. Klässler mehr Kinder als die gesamte Grundschule vorher. Wie es da weiter geht... keine Ahnung.

Ich bin für den geregelten Start. Was anderes mag ich gar nicht annehmen. Grad für den Wechsel des Großen.
31.07.2020 19:20
Ich hoffe so sehr auf Regelbetrieb und Entspannung. Sonst kann ich mein Kind 1 die Klasse gleich 2x machen lassen. Das kommt weder mit diesem Wechsel klar, noch mit mir als Lehrerin... Kind 2 weiß ich noch gar nicht, wie Schule überhaupt wird und wenn das kleinste dann noch einen Schnupfen hat und Zuhause bleiben muss, ist das Chaos perfekt.
31.07.2020 20:08
Also ich kenne offenbar andere Studien als du, Alaska.

Studie der Charité: Kinder übertragen in etwa wie Erwachsene.
Studie aus Südkorea (? ): Dort, wo Schulen offen blieben, waren sie Ansteckungshotspots.
Zweite Welle in Israel: Kam überwiegend aus Schulen.
Neuigkeiten aus den USA: Staaten mit geöffneten Schulen sind deutlich stärker betroffen als Staaten mit geschlossenen Schulen.
Auch neulich gelesen: Aerosole verbreiten sich in geschlossenen und schlecht belüfteten Räumen (wie Klassenzimmern) bis zu 8m weit.

Ist jetzt nur so alles aus dem Kopf und ohne Gewähr. Meine Kraft, das alles zu googeln, ist heute nicht allzu weit her. Ich gebe nur kurz weiter, was ich im Kopf habe. Bitte bei Bedarf selber überprüfen und gerne korrigieren!

Auf Twitter (evtl. auch auf anderen Netzwerken?) gibt es den #BildungAberSicher, wo sich LeherInnen, ErzieherInnen und Eltern sehr kritisch über die Schulöffnungspläne äußern, immer auch mit weiterführenden Links im Gepäck mit Studien und Verbesserungsvorschlägen. Manches davon ist ganz gut, anderes unbrauchbar. Kommt halt immer auf die Person, die den Post verfasst, an.

Ich jedenfalls sehe dem nächsten Schuljahr mit großer Sorge entgegen. Als Risikopatientin bin ich zwar raus aus den Klassenzimmern, aber meine Tochter muss hin. Und an ihrer Schule wurde sich vor den Ferien schon kaum um die Sicherheit geschert. Der ganze Ort hier ist gefühlt seit Mai raus aus der Pandemie. Mein Kind wurde bereits dreimal von älteren Leuten angepöbelt, weil sie tatsächlich (aus eigenem Antrieb) eine Maske trägt.
Wenn man bedenkt, wie sehr die Zahlen gerade wieder am Ansteigen sind, halte ich den Regelbetrieb für gefährlich. Es ist mir auch völlig unverständlich, warum nicht über den Sommer hinweg eine Planung zum Worst Case Szenario in Angriff genommen wurde. In meiner Klasse sitzen zwei Kinder mit erkrankten nahen Angehörigen. In der Parallelklasse ist ein schwer krankes Kind. Die haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder zu Hause auf sich allein gestellt sein oder mit dem Risiko leben. Es muss Alternativen geben. Die Zuschaltung Einzelner via Streaming, Online-Klassen, Kleinstgruppen-Intensivunterricht, massive Investition in neueste Klimaanlagentechnologie oder was auch immer.

Die Szenarien, von denen gerade gesprochen wird, gehen alle von einer gleichbleibenden, schlimmstenfalls leicht negativen Entwicklung aus. Nur, was ist, wenn es im Herbst widerlich kalt wird und nicht mehr ordentlich gelüftet werden kann? Was, wenn die Kinder entweder bibbernd im Klassenraum sitzen oder sich anstecken? Das Risiko ist bei dieser Enge, die gerade in neueren Klassenräumen herrscht, selbst unter Dauerlüftung mit Durchzug recht hoch, wenn die Klassen vollzählig sind. Mit Blick in andere Länder und deren Entwicklung bin ich echt pessimistisch.

Natürlich sehe ich auch massiv die Notwendigkeit, die Familien zu entlasten. Ich schramme ja selber seit März immer wieder am Rande des Burnouts entlang. Dabei haben wir noch Glück. Andere trifft es in Sachen Belastung viel, viel schlimmer. Und als Lehrerin sehe ich mit großer Sorge auf die Entwicklung einiger Schüler in den letzten Monaten. Selbstverständlich wäre mir lieber, alle Sorgenkinder ganz schnell wieder in die Spur zu bringen und zu retten, was noch zu retten ist. Nur scheint mir das halt angesichts der Alternative recht blauäugig. Diese Krankheit ist gelinde gesagt ein riesen Arschloch, das erst recht harmlos daherkommt, dich in Sicherheit wiegt und dann einfach mal dein Leben zerstört. Unser Bekanntenkreis hatte bisher Glück. Dennoch kennt jeder, mit dem ich mich unterhalte irgendjemanden, der fast abgekratzt ist, monatelang auf der Intensivstation lag, nicht mehr richtig sprechen kann, immer noch nicht wieder riechen kann, beim Treppensteigen regelmäßig in Ohnmacht fällt und, und, und. Es werden täglich mehr. Immer wieder tauchen außerdem auf Spektrum, Scilogs, im Standard co. (also nicht unbedingt in sensationsgeilen Käseblättern) neue Nachrichten über Langzeitfolgen auf, die diesen Eindruck wissenschaftlich zu untermauern scheinen. Daher denke ich, der Wunsch nach Normalität und nach Behebung der schlimmen Nebeneffekte bleibt erst mal ein Wunsch. Was wir jetzt aus (definitiv gerechtfertigter) Ungeduld überstürzen, wird uns evtl. später ganz gewaltig um die Ohren fliegen.
CherryL
285 Beiträge
31.07.2020 20:09
Ich würde normalen Betrieb begrüßen, aber glaube nicht dran.
Ich bin schon froh drum Wenn's denn dann mal 4 Wochen normal läuft und wir nicht wieder alle 3 im HO sitzen und uns auf den Keks gehen
31.07.2020 20:14
Zitat von Mamota:

Also ich kenne offenbar andere Studien als du, Alaska.

Studie der Charité: Kinder übertragen in etwa wie Erwachsene.
Studie aus Südkorea (? ): Dort, wo Schulen offen blieben, waren sie Ansteckungshotspots.
Zweite Welle in Israel: Kam überwiegend aus Schulen.
Neuigkeiten aus den USA: Staaten mit geöffneten Schulen sind deutlich stärker betroffen als Staaten mit geschlossenen Schulen.
Auch neulich gelesen: Aerosole verbreiten sich in geschlossenen und schlecht belüfteten Räumen (wie Klassenzimmern) bis zu 8m weit.

Ist jetzt nur so alles aus dem Kopf und ohne Gewähr. Meine Kraft, das alles zu googeln, ist heute nicht allzu weit her. Ich gebe nur kurz weiter, was ich im Kopf habe. Bitte bei Bedarf selber überprüfen und gerne korrigieren!

Auf Twitter (evtl. auch auf anderen Netzwerken?) gibt es den #BildungAberSicher, wo sich LeherInnen, ErzieherInnen und Eltern sehr kritisch über die Schulöffnungspläne äußern, immer auch mit weiterführenden Links im Gepäck mit Studien und Verbesserungsvorschlägen. Manches davon ist ganz gut, anderes unbrauchbar. Kommt halt immer auf die Person, die den Post verfasst, an.

Ich jedenfalls sehe dem nächsten Schuljahr mit großer Sorge entgegen. Als Risikopatientin bin ich zwar raus aus den Klassenzimmern, aber meine Tochter muss hin. Und an ihrer Schule wurde sich vor den Ferien schon kaum um die Sicherheit geschert. Der ganze Ort hier ist gefühlt seit Mai raus aus der Pandemie. Mein Kind wurde bereits dreimal von älteren Leuten angepöbelt, weil sie tatsächlich (aus eigenem Antrieb) eine Maske trägt.
Wenn man bedenkt, wie sehr die Zahlen gerade wieder am Ansteigen sind, halte ich den Regelbetrieb für gefährlich. Es ist mir auch völlig unverständlich, warum nicht über den Sommer hinweg eine Planung zum Worst Case Szenario in Angriff genommen wurde. In meiner Klasse sitzen zwei Kinder mit erkrankten nahen Angehörigen. In der Parallelklasse ist ein schwer krankes Kind. Die haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder zu Hause auf sich allein gestellt sein oder mit dem Risiko leben. Es muss Alternativen geben. Die Zuschaltung Einzelner via Streaming, Online-Klassen, Kleinstgruppen-Intensivunterricht, massive Investition in neueste Klimaanlagentechnologie oder was auch immer.

Die Szenarien, von denen gerade gesprochen wird, gehen alle von einer gleichbleibenden, schlimmstenfalls leicht negativen Entwicklung aus. Nur, was ist, wenn es im Herbst widerlich kalt wird und nicht mehr ordentlich gelüftet werden kann? Was, wenn die Kinder entweder bibbernd im Klassenraum sitzen oder sich anstecken? Das Risiko ist bei dieser Enge, die gerade in neueren Klassenräumen herrscht, selbst unter Dauerlüftung mit Durchzug recht hoch, wenn die Klassen vollzählig sind. Mit Blick in andere Länder und deren Entwicklung bin ich echt pessimistisch.

Natürlich sehe ich auch massiv die Notwendigkeit, die Familien zu entlasten. Ich schramme ja selber seit März immer wieder am Rande des Burnouts entlang. Dabei haben wir noch Glück. Andere trifft es in Sachen Belastung viel, viel schlimmer. Und als Lehrerin sehe ich mit großer Sorge auf die Entwicklung einiger Schüler in den letzten Monaten. Selbstverständlich wäre mir lieber, alle Sorgenkinder ganz schnell wieder in die Spur zu bringen und zu retten, was noch zu retten ist. Nur scheint mir das halt angesichts der Alternative recht blauäugig. Diese Krankheit ist gelinde gesagt ein riesen Arschloch, das erst recht harmlos daherkommt, dich in Sicherheit wiegt und dann einfach mal dein Leben zerstört. Unser Bekanntenkreis hatte bisher Glück. Dennoch kennt jeder, mit dem ich mich unterhalte irgendjemanden, der fast abgekratzt ist, monatelang auf der Intensivstation lag, nicht mehr richtig sprechen kann, immer noch nicht wieder riechen kann, beim Treppensteigen regelmäßig in Ohnmacht fällt und, und, und. Es werden täglich mehr. Immer wieder tauchen außerdem auf Spektrum, Scilogs, im Standard co. (also nicht unbedingt in sensationsgeilen Käseblättern) neue Nachrichten über Langzeitfolgen auf, die diesen Eindruck wissenschaftlich zu untermauern scheinen. Daher denke ich, der Wunsch nach Normalität und nach Behebung der schlimmen Nebeneffekte bleibt erst mal ein Wunsch. Was wir jetzt aus (definitiv gerechtfertigter) Ungeduld überstürzen, wird uns evtl. später ganz gewaltig um die Ohren fliegen.

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