Mütter- und Schwangerenforum

Sexualpädagogik der Vielfalt-Wie steht ihr dazu?

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K.B.
4974 Beiträge
10.09.2018 19:46
Ich habe heute eine Nachricht einer anderen Mutter aus der Schule meines Sohnes erhalten, dass sie diese Petition "Übergriffige Sexualpädagogik der Vielfalt stoppen" unterschrieben hat und mich bat, diese auch zu unterzeichnen. Erst dachte ich, aufgrund deren Religion, dass dies sich grundsätzlich gegen Sexualpädagogik an Schulen richtet.

Nun habe ich mich eben durch viele Artikel gewühlt und bin irgendwie sprachlos. Wenn dies an Schulen tatsächlich so unterrichtet wird, wie die Artikel es darstellen, wäre das eine riesengroße Sauerei.

Hat sich jemand von Euch schon damit beschäftigt, bzw. vielleicht auch Kinder, die es in der Schule so durchgenommen haben?
Ich weiß gerade wirklich nicht, ob es deren Ernst ist, Kinder in diesem Rahmen über Sexualität aufzuklären. Natürlich ist es wichtig "Aufklärungsunterricht" zu erhalten, aber das sprengt meiner Meinung nach den Rahmen.
Ich bin gespannt, was Ihr dazu gesagt.
LIttleOne13
26290 Beiträge
10.09.2018 19:47
Teil doch mal den Link mit uns. Solche Darstellungen finde ich ja immer spannend.
10.09.2018 19:50
Ich hätte auch gern einen Link. Wenn es aber das ist was ich mir vorstelle finde ich es va für Grundschüler nicht geeignet.
10.09.2018 20:06
Ne sorry das geht gar nicht.
Ist das wirklich Praxis an deutschen Schulen?
Filme in dem der Geschlechtsakt gezeigt wird (=Porno in meinen Augen) und Lesben/Schwule die ohne Aufsichtsperson Grundschülern über ihre Sexualität erzählen?
K.B.
4974 Beiträge
10.09.2018 20:08
Genau das ist ja meine Rede. Deswegen suche ich hier jemanden, der es an einer Schule so mitbekommen hat.
In Hessen an den Schulen soll das wohl eingeführt worden sein.

https://www.pravda-tv.com/2016/09/sexualpaedagogik -der-vielfalt-das-bordell-auf-dem-lehrplan/
10.09.2018 20:19
Bevor das Thema Sexualerziehung in der Grundschule drankommt, gibt es idR einen Elternabend. Auf dem wird besprochen wie vorgegangen wird und es werden auch die Materialien gezeigt, die eingesetzt werden sollen. Ganz transparent.
Wenn einem davon etwas sauer aufstößt, kann man an Ort und Stelle Einspruch erheben.

Das finde ich allemal sinnvoller als irgendwelche tendentiösen Unterschriftenlisten zu unterstützen. Denn da wird alles viel, viel heißer gekocht, als es letztenendes gegessen wird.
10.09.2018 20:21
Guck auch mal, wer das so alles anprangert...
https://www.psiram.com/de/index.php/Milan_Nikolas_ Pravda

Nickitierchen
26421 Beiträge
10.09.2018 20:23
Interessanterweise habe ich unter uwe sielert studiert und viele seminare zu diesem thema bei ihm besucht.
Es kam aber nie so megakrass rüber. Eher so: es muss verständniss für Sexualität in allen Altersklassen (von baby bis altersheim) geben und enttabuisiert werden. Frauen und männer unabhängig vom geschlecht betrachten. Mehr toleranz bei trans und queer.
Ich fand nichts pornös, pädophil oder eklig.

Ich finde, man kann kindern durchaus mehr sexuakunde zu trauen, wies bei mir noch üblich war ( 6. Klasse körper, 9. Klasse sexualkunde mit verhütung etc- da hatten schon eeeinige sex in der klasse gehabt, also zu spät mit Prävention )
Trotzdem sollte man es nicht überstrapazieren.
Es sind trotzdem grundschüler.
Ja zum eigenen Körper zb. Aber bitte ohne Anleitung.
K.B.
4974 Beiträge
10.09.2018 20:28
Danke für Eure Erfahrungen.
Sexualkunde war, Krankheiten, Verhütung etc., aber ich finde Sexpraktiken usw. würden schon zu weit gehen.
Gerade im Rahmen den Pubertät und Identitätsfindung kann dies tatsächlich nicht nur fördernd sein. Das ist so ein sensibles Thema, bei dem Jugendliche doch selbst im geschützten Rahmen sich ausprobieren sollen. Wenn man schon wieder zu viel Input gibt, wird man schon zu viel gelenkt. So sehe ich das.
10.09.2018 20:35
Ok, ich habe mich mal eben durch alles durchgesurft und muss einige Punkte anmerken.
1. Ich kenne den Unterricht in Sexualerziehung und die zugehörigen Richtlinien aus drei Bundesländern, aber keines der aufgeführten Beispielbücher. Was in Hessen gemacht wird, kann ich nicht sagen, aber mir scheinen die geschilderten Szenarien doch eher alltagsfern.
2. Es scheint mir, als würde oft durcheinandergeworfen, was in Grundschule und was in den weiterführenden Schulen passiert.
3. Man lässt eigentlich niemals Dritte allein mit den Schülern. Damit kann man sich ganz schön Ärger einhandeln. V.a. bei solchen Themen. Sollte das jemals ein Kollege wirklich gemacht haben, hat der ganz schön Chuzpe.
4. Das Gerücht mit den Pornos kursierte bei uns damals bis zur Oberstufe. Jeder wollte wissen, dass sowas ganz, ganz sicher bei dem und dem Lehrer geschaut würde. Nach dem Abi war klar, dass der Aufklärungs-Porno niemals kommen würde, aber man war dann doch schon zu alt für die erwartete Enttäuschung. Klassische Urban Legend, die offenbar die Generationen überdauert.
5. Sowohl die Petitionsseite als auch die anderen Links sind schon seeeeeeeeehr tendentiös. Ich habe mich mal durch die anderen Petitionen geklickt und komme für mich zu dem Schluss, dass sich hinter der angeblichen Besorgnis der Urheber ganz schön viel Borniertheit und v.a. Homophobie verbirgt.
Fjörgyn
2765 Beiträge
10.09.2018 20:41
Zitat von Mamota:

Guck auch mal, wer das so alles anprangert...
https://www.psiram.com/de/index.php/Milan_Nikolas_ Pravda

Und en juckt das? Der Mann prangert vermutlich auch Kinderehen an, muss ich jetzt meine Meinung zu dem Thema überdenken? Eher nicht.

Zum eigentlichen Thema:
Ich finde es wichtig, dass an Schulen das Thema Sexualität besprochen wird, sehr gut finde ich auch, dass homosexuelle Menschen ihre Erfahrungen mitteilen können, denn kein Kind sollte heute noch Angst davor haben müssen, anderen mitzuteilen, dass es homosexuelle ist. Auch über Verhütung muss eingehend gesprochen erden und zwar nicht nur über die Pille, von mir aus können Kinder drei Tage und Nächte lang üben wie man Kondome benutzt, denn zu Hause werden es wohl die wenigsten Kinder lernen. Auch bin ich absolut dafü, dass über Prostitution und verschiedene sexuell Spielarten gesprochen wird, warum auch nicht?!
Ich denke, dass die Artikel die Dinge überspitzt darstellen. Wer Bedenken hat, der muss mit den entsprechenden Lehrern ein offenes Gespräch führen. Das ist in jedem Fall besser als irgendeine Petition zu unterschreiben.
K.B.
4974 Beiträge
10.09.2018 20:44
Zitat von Mamota:

Ok, ich habe mich mal eben durch alles durchgesurft und muss einige Punkte anmerken.
1. Ich kenne den Unterricht in Sexualerziehung und die zugehörigen Richtlinien aus drei Bundesländern, aber keines der aufgeführten Beispielbücher. Was in Hessen gemacht wird, kann ich nicht sagen, aber mir scheinen die geschilderten Szenarien doch eher alltagsfern.
2. Es scheint mir, als würde oft durcheinandergeworfen, was in Grundschule und was in den weiterführenden Schulen passiert.
3. Man lässt eigentlich niemals Dritte allein mit den Schülern. Damit kann man sich ganz schön Ärger einhandeln. V.a. bei solchen Themen. Sollte das jemals ein Kollege wirklich gemacht haben, hat der ganz schön Chuzpe.
4. Das Gerücht mit den Pornos kursierte bei uns damals bis zur Oberstufe. Jeder wollte wissen, dass sowas ganz, ganz sicher bei dem und dem Lehrer geschaut würde. Nach dem Abi war klar, dass der Aufklärungs-Porno niemals kommen würde, aber man war dann doch schon zu alt für die erwartete Enttäuschung. Klassische Urban Legend, die offenbar die Generationen überdauert.
5. Sowohl die Petitionsseite als auch die anderen Links sind schon seeeeeeeeehr tendentiös. Ich habe mich mal durch die anderen Petitionen geklickt und komme für mich zu dem Schluss, dass sich hinter der angeblichen Besorgnis der Urheber ganz schön viel Borniertheit und v.a. Homophobie verbirgt.


Ok, danke für deine Mühe. Wie gesagt, ich war auch nicht sicher, ob das alles so stimmt, wie es in der Petition stimmt.
Die Mutter, von der ich das habe, ist aus Russland und schon religiös, Richtung "Baptist" oder "Memonit", da bin ich nicht sicher. Diese Religionen sind ja allgemein gegen Sexualerziehung und deswegen wollte ich mich schlau machen. Hast du noch ein paar Links für mich, die das ganze neutral betrachten?
10.09.2018 20:45
Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Mamota:

Guck auch mal, wer das so alles anprangert...
https://www.psiram.com/de/index.php/Milan_Nikolas_ Pravda

Und en juckt das? Der Mann prangert vermutlich auch Kinderehen an, muss ich jetzt meine Meinung zu dem Thema überdenken? Eher nicht.



Das ist insofern interessant, weil der Typ beim Kopp Verlag schreibt und Verschwörungstheoretiker ist.
LIttleOne13
26290 Beiträge
10.09.2018 20:55
Könnt ihr wirklich nicht vernünftig recherchieren?

Wenn ich zunächst nach “Sozialpädagogik der Vielfalt“ suche, lande ich primär bei dem Buch einer Kasseler Professorin, die didaktische Methoden für den Unterricht vorstellt und auf einer Menge Blogs und unklarer Seiten, die unter diesem Titel Kritik bis Homophobie verbreiten.
Suche ich nach “Sexualpädagogogik Grundschule Nrw“, lande ich ganz weit oben bei einer PDF von 2011, die die Richtlinien für Sexualkunde in der Grundschule vorstellt - dort übrigens kein Wort zu Homopornos. Etwas weiter unten findet man eine PDF vom Bundestag, die sogar eine Übersicht über die Bildungspläne sämtlicher Bundesländer gibt. Nehmt euch doch zumindest vernünftige Quellen, statt irgendwelchen Verschwörungstheoretikern und Holocaustleugnern noch Klicks zu lassen. Senkt auch den Blutdruck.
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