Mütter- und Schwangerenforum

Sudbury Schule

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Marf
28106 Beiträge
01.08.2018 16:17
Zitat von KRÄTZÄ:

Einer Lehrerin zu sagen, sie möge sich doch erstmal mit dem aktuellen Unterrichts-System beschäftigen hat schon eine gewisse Komik.

Wenn du z.B. einen Berufschullehrer und einen Grundschullehrer zusammensetzt, hörst du 2 grundlegend andere Formen des Unterrichts.Und beide haben mit dem anderen meist selten zu tun auch wenn sie im selben System agieren.
LIttleOne13
26290 Beiträge
01.08.2018 16:20
Zitat von Lade:

Es dürfte wie mit vielen dieser Reformschulen sein- es gibt mit Sicherheit Kinder, für die das gut ist, die dabei wirklich das Beste aus sich rausholen und machen, weil sie Interesse haben, und weil im Elternhaus bereits von klein auf dafür die Grundlage gelegt wurde.
Aber viele andere Kinder würden sich bei sowas einfach durchmogeln, mit dem geringstmöglichen Arbeitsaufwand und Widerstand, und da es nun mal anstengend ist, manche Dinge zu lernen, bin ich mir nicht sicher, ob da das gewünschte Ergebnis rauskommt.
Insofern, wenn man ein solches Kind hat- ausprobieren. Anderenfalls würde ich lieber die Finger davon lassen


Das unterschreibe ich so.
01.08.2018 16:25
Zitat von Cookie88:

Zitat von KRÄTZÄ:

Einer Lehrerin zu sagen, sie möge sich doch erstmal mit dem aktuellen Unterrichts-System beschäftigen hat schon eine gewisse Komik.

Hat man jetzt aber nicht aus ihren Posts herauslesen können muss man sagen.


Muss man ja auch nicht. Die Frage war, ob jemand sich mit Sudburry auskennt und nicht „Regelschulen sind furchtbar schrecklich und deshalb will ich mein Kind auf ne Freakschule schicken, bitte rottet euch hier zusammen und erzählt von euren Märchenwäldern.“ man kööönnte ja auch einmal einfach antworten oder die Klappe halten, statt irgendwelche Annahmen zu treffen und am Thema vorbei zu reden.
Senami3
1553 Beiträge
01.08.2018 16:43
Ich habe mich mit freier Schule vs. Regelgrundschule für meinen Sohn beschäftigt. Für ihn war die Regelgrundschule besser: Unterricht im klassenverbund - in manchen Fächern frontal, in manchen Gruppenarbeit, AG's nachmittags altersubergreifend und halbjährlich nach Wahl. Die vielen Wahlmöglichkeiten in der freien Schule haben ihn bereits am Tag der offenen Tür sichtlich überfordert, während der Tag der offenen Tür an der regulären Grundschule durch die vorgegebene Struktur für ihn weniger stressig war. Jetzt kommt er in die zweite und er ist glücklich und mag seine Schule.
01.08.2018 16:46
Ich kenne diese Schulform nicht, klingt aber danach, dass sie mir gefallen könnte.
Prinzipiell bin ich aber ja für jede Alternative, die vom stsrren System abweicht. Ganz egal, ob das starre System nun in Frontalunterricht oder Projektform unterrichtet. Beide haben gemeinsam, dass unseren Kindern das eigenständige Lernen abgewöhnt wird. Das Denken gleich mit. Von daher ist mir jede Alternative Recht, die genau das nicht tut und die Stärken des Einzelnen beachtet und fördert.
Marf
28106 Beiträge
01.08.2018 16:52
Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Cookie88:

Zitat von KRÄTZÄ:

Einer Lehrerin zu sagen, sie möge sich doch erstmal mit dem aktuellen Unterrichts-System beschäftigen hat schon eine gewisse Komik.

Hat man jetzt aber nicht aus ihren Posts herauslesen können muss man sagen.


Muss man ja auch nicht. Die Frage war, ob jemand sich mit Sudburry auskennt und nicht „Regelschulen sind furchtbar schrecklich und deshalb will ich mein Kind auf ne Freakschule schicken, bitte rottet euch hier zusammen und erzählt von euren Märchenwäldern.“ man kööönnte ja auch einmal einfach antworten oder die Klappe halten, statt irgendwelche Annahmen zu treffen und am Thema vorbei zu reden.

Nur weil ich meine Ansichten vom bestehenden System darlege, heißt das nicht,dass ich mich nicht mit den Alternativen beschäftigt habe.Und nur so kann man jede Seite beurteilen.
Ich denke das die wenigsten direkt aus dem Nähkästchen plaudern können.Dafür gibt es zuwenige Freie Schulen.Das Bundesland ist auch noch wichtig,nicht jedes erlaubt diese Schulen.Und sehr viele haben ja noch keine Schulpflichtigen Kinder.
Und bisher wars meiner Ansicht nach eine normale Unterhaltung über Schulformen ohne Mistgabeltendenzen.
01.08.2018 17:11
Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Cookie88:

Zitat von KRÄTZÄ:

Einer Lehrerin zu sagen, sie möge sich doch erstmal mit dem aktuellen Unterrichts-System beschäftigen hat schon eine gewisse Komik.

Hat man jetzt aber nicht aus ihren Posts herauslesen können muss man sagen.


Muss man ja auch nicht. Die Frage war, ob jemand sich mit Sudburry auskennt und nicht „Regelschulen sind furchtbar schrecklich und deshalb will ich mein Kind auf ne Freakschule schicken, bitte rottet euch hier zusammen und erzählt von euren Märchenwäldern.“ man kööönnte ja auch einmal einfach antworten oder die Klappe halten, statt irgendwelche Annahmen zu treffen und am Thema vorbei zu reden.
machst du doch auch grad. ist ja auch nicht schlimm, dafür ist es
ein Forum

zumal ich marf recht geben muss, bisher gehts doch sehr sachlich zu

01.08.2018 17:19
Ich selbst finde soziokratisch aber besser als demokratisch. Denokratische Schulen haben manchmal etwas Probleme, dass die Kids ganz schön harte Strafen verhängen.

Ich finde Hospitation immer eine gute Möglichkeit es selbst mal kennen zu lernen. Da hat man viel mehr von als von Erzählungen.

Ich hab jetzt schon mehrere Schulgründungen (leider nur Second-Hand) miterlebt und kenne mehrere Eltern, deren Kinder demokratische, soziokratische oder andere freie Schulen besuchen. Bisher hab ich von der Seite nur positives gehört. Eine Freundin von mir ist grade bei einer Gründung dabei und das ist sehr interessant sich darüber auszutauschen.
YellowBird
3845 Beiträge
01.08.2018 17:42
Zitat von Marf:

Beschäftige dich dich bitte auch mit dem bestehenden System.
Der Frontalunterricht existiert praktisch kaum noch,die Schulen - egal welche - haben hunderte Projekte,AGs und Wahlfächer, die viel Individualität zulasssen ohne das dass Allgemeinwissen (wozu auch 'unnötiges' aus Physik o.Geschichte gehört) leidet.
Die Kinder heute lernen ganz frei in offenen Gruppen,organisieren ihren Tag oft allein und lernen trotzdem alles, um später auch alle Möglichkeiten wahrnehmen zu können.Den nicht alle finden Physik doof .Etwas abzuschaffen ,weil es Einzelne nicht benötigen ist da kontraproduktiv.
Gemeinschaft erleben sie auch.Was es da an Fahrten,Ausflüge,Feste und Sprachreisen gibt, passt auf keine Kuhhaut.
Den eines sollte man nie ausser acht lassen - die Berufswelt verlangt einiges.Und genau da hört ift die vielgepriesene Individualität auf.


Ich bin Lehrerin an einem Gymnasium. Ich habe durchaus ein paar Einblicke. Und bei uns ist da schon sehr viel sehr eng, auch wenn es tatsächlich viele der Dinge gibt, die du aufzählst.
Marf
28106 Beiträge
01.08.2018 17:50
Zitat von YellowBird:

Zitat von Marf:

Beschäftige dich dich bitte auch mit dem bestehenden System.
Der Frontalunterricht existiert praktisch kaum noch,die Schulen - egal welche - haben hunderte Projekte,AGs und Wahlfächer, die viel Individualität zulasssen ohne das dass Allgemeinwissen (wozu auch 'unnötiges' aus Physik o.Geschichte gehört) leidet.
Die Kinder heute lernen ganz frei in offenen Gruppen,organisieren ihren Tag oft allein und lernen trotzdem alles, um später auch alle Möglichkeiten wahrnehmen zu können.Den nicht alle finden Physik doof .Etwas abzuschaffen ,weil es Einzelne nicht benötigen ist da kontraproduktiv.
Gemeinschaft erleben sie auch.Was es da an Fahrten,Ausflüge,Feste und Sprachreisen gibt, passt auf keine Kuhhaut.
Den eines sollte man nie ausser acht lassen - die Berufswelt verlangt einiges.Und genau da hört ift die vielgepriesene Individualität auf.


Ich bin Lehrerin an einem Gymnasium. Ich habe durchaus ein paar Einblicke. Und bei uns ist da schon sehr viel sehr eng, auch wenn es tatsächlich viele der Dinge gibt, die du aufzählst.

Darauf wurde ich ja schon aufs angenehmste hingewiesen.

Ich hab mehr damit gemeint das ,dass bestehende nicht nur schlecht ist.Und die Alternativen Schulen manchmal nicht weit entfernt sind von den 'konventionellen'. Gerade was die ganzen Projekte usw. betrifft und auch freie Lernzeiten.Da entscheiden die Kinder alleine mit was sie sich beschäftigen und wie lange.
01.08.2018 18:00
Für mich ist das Hauptproblem, dass man nicht genau sagen kann, ob dieses Konzept funktioniert.

Das allgemeine Schulsystem ist bestens erforscht (auch wenn Geschwindigkeit sowie Finanzierung einer konkreten Umsetzung der Forschungsergebnisse mehrheitlich kranken). Man kann also ganz genau sagen, was an unserem Schulsystem gut und was schlecht ist. (Wobei man naturgemäß immer nur hört, was schief läuft. Das ist aber auch okay so, damit Fortschritt weiter ermöglicht wird. Würde man nur loben, was gut ist, hätten wir noch den Rohrstock.)
Bei diesen kleinen Orchideen-Konzepten kann man das nicht. Es gibt auf der einen Seite glühende Fans voller Enthusiasmus und auf der anderen Seite nichts. Keine konkrete, verlässliche Forschung. Nicht mal ein neutraler, gut belegter Wiki-Eintrag. (Ich habe gerade die Diskussion dazu gelesen. Himmel hilf!)
Aber das macht ja nichts. Man schickt sein Kind nicht auf so eine Schule, weil man glaubt, sie wäre um ein Mü (Ich weiß, da müsste ein Sonderzeichen hin, aber ich bin gerade zu faul, ehrlich gesagt. ) besser. Man schickt sein Kind da hin, weil man für die (mMn super interessante) Ideologie dahinter brennt. Natürlich birgt das ein Risiko. Falsch Gelerntes wird u.U. nicht korrigiert und ein solider Stamm an Allgemeinwissen wird evtl. vernachlässigt. Als engagierte Eltern hat man da aber ein Auge darauf. Sollte das alles in eine ungute Richtung gehen, kann man immer noch wechseln.
Für das Modell spricht immerhin, dass hinter dem Konzept keine rückschrittliche Parallelwelt steht wie bei manch anderer alternativer Schulform. Keine Astralkörper, Jahrsiebte oder seltsame Energieflüsse. Kein Pipilangstrumpfen der Realität. Nur gelebte Demokratie. Die haben wir zwar an der Regelschule auch zunehmend, aber natürlich niemals so kompromisslos. Ginge ja gar nicht.

---

Wenn alle Alternativschulen zusammen in einen Topf geworfen und mit den ebenfalls in einen Topf geworfenen allgemeinen Schulen verglichen werden, löst das bei mir so ein Gefühl aus, als sagte jemand: Steinobst ist roter als ein Schuh. Ohne Differenzierung funktioniert das einfach nicht.
Blumenwiese33
5001 Beiträge
01.08.2018 20:17
Zitat von zetten:

Zitat von Marf:

Beschäftige dich dich bitte auch mit dem bestehenden System.
Der Frontalunterricht existiert praktisch kaum noch,die Schulen - egal welche - haben hunderte Projekte,AGs und Wahlfächer, die viel Individualität zulasssen ohne das dass Allgemeinwissen (wozu auch 'unnötiges' aus Physik o.Geschichte gehört) leidet.
Die Kinder heute lernen ganz frei in offenen Gruppen,organisieren ihren Tag oft allein und lernen trotzdem alles, um später auch alle Möglichkeiten wahrnehmen zu können.Den nicht alle finden Physik doof .Etwas abzuschaffen ,weil es Einzelne nicht benötigen ist da kontraproduktiv.
Gemeinschaft erleben sie auch.Was es da an Fahrten,Ausflüge,Feste und Sprachreisen gibt, passt auf keine Kuhhaut.
Den eines sollte man nie ausser acht lassen - die Berufswelt verlangt einiges.Und genau da hört ift die vielgepriesene Individualität auf.


Aha. Das ist mir neu, dass es kaum noch Frontalunterricht gibt Seit wann soll das so sein?


Ich arbeite an einer Montessori schule und zu 85% gibt es keinen frontal unterricht
Alaska
18847 Beiträge
01.08.2018 21:07
Yellow ist ja nun auch "nur" Quereinsteiger und ich denke, so viele Schulen hat sie noch nicht durchlaufen.
Ich kenne auch hier keine Schule mehr, die ausschließlich Frontalunterricht macht und mein Abi ist bereits 13 Jahre her.

Yellow, google z.b. auch nach dem Marchtaler Plan.

Es gibt sehr viele sehr gute Alternativen zwischen sturem "der Lehrer labert und ich sitz nur rum" und Sudbury, womit dem Kind noch (!) eher Steine für die berufliche Zukunft in den Weg gelegt werden.
cooky
12537 Beiträge
01.08.2018 21:25
Ich bin ja in den Endzügen des Lehramtsstudiums. Und ja, es ist mittlerweile schon durchaus mal anders. Doch war Frontalunterricht an den von mir besuchten Schulen immer noch das Mittel der ersten Wahl. Egal ob Praktikum an Hauptschule oder dann im Master am Gymnasium. Gruppenarbeit ja, mal ein paar neue fancy Methoden. Aber in Seminaren ist das doch eher sekundär.
01.08.2018 21:36
Zitat von zetten:

Zitat von Marf:

Beschäftige dich dich bitte auch mit dem bestehenden System.
Der Frontalunterricht existiert praktisch kaum noch,die Schulen - egal welche - haben hunderte Projekte,AGs und Wahlfächer, die viel Individualität zulasssen ohne das dass Allgemeinwissen (wozu auch 'unnötiges' aus Physik o.Geschichte gehört) leidet.
Die Kinder heute lernen ganz frei in offenen Gruppen,organisieren ihren Tag oft allein und lernen trotzdem alles, um später auch alle Möglichkeiten wahrnehmen zu können.Den nicht alle finden Physik doof .Etwas abzuschaffen ,weil es Einzelne nicht benötigen ist da kontraproduktiv.
Gemeinschaft erleben sie auch.Was es da an Fahrten,Ausflüge,Feste und Sprachreisen gibt, passt auf keine Kuhhaut.
Den eines sollte man nie ausser acht lassen - die Berufswelt verlangt einiges.Und genau da hört ift die vielgepriesene Individualität auf.


Aha. Das ist mir neu, dass es kaum noch Frontalunterricht gibt Seit wann soll das so sein?


Bei uns im Umkreis im Gymnasium (staatliches) gibt es in den unteren Stufen fast nur noch sog. Lernlandschaften, in denen die Schüler sehr frei ihre wochenziele erarbeiten und der Lehrer nur mehr als Unterstützer/Mentor fungiert.

Hier in der Grundschule zwar " frontal", aber sehr oft Gruppenarbeit, Unterricht draussen, besuche bei Bauern, Imker, Feuerwehr, gemeinde, Theater, Museen, ...
Die Buchstaben und Zahlen werden gebastelt, geknetet, gemalt, in Sand geschrieben, ausgeschnitten, an verschiedenen Stationen im klassenraum je unterschiedlich geübt uvm.
Ist auch ne ganz normale staatliche Grundschule, klein mit nur 4 Klassen, aber auch individuell.
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