Mütter- und Schwangerenforum

Ungerecht benotet, schlucken oder einschreiten?

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04.07.2019 11:38
Zitat von YellowBird:

Zitat von Christen:

Zitat von Fjörgyn:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

...

Nun ja, Du selbst hast doch in deinem letzten Beitrag geschrieben, dass du so lange gesucht hast, bis es passt. Also denke ich mir nichts aus, sondern nehme die Informationen, die du mir gibst. Und das geht eben nicht für jeden.

Ich spreche übrigens nicht nur von Schüchternheit, sondern vom Sozialverhalten im Allgemeinen. Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich Schüchternheit meine.
ich denke, gerade das Sozialverhalten der Schüler ist oft ein riesen Problem im Unterricht. Aber wo sollen Achtung und Respekt auch herkommen bei den negativen Einstellungen mancher Eltern?Die Kinder übernehmen das natürlich...


Hm.

Am besten funktioniert Unterricht mit Schülern, die einfach tun, was man ihnen sagt. Unbequem und zum Teil den Unterricht sprengend sind Schüler, die laut diskutieren und fragen:

- Warum muss ich das machen?
- Wofür brauche ich das?
- Können wir nicht was spannenderes machen?

Sie stellen die Fragen, die die anderen Kinder häufig auch haben und äußern ebenso die Unbefindlichkeiten. Häufig sind das in meinen Klassen übrigens Schüler gewesen, die auch für Fairness innerhalb der Klasse eingetreten sind oder schwächere Schüler verteidigt haben.

Dann gibt es Kinder, die still protestieren. Sie machen ihre Hausaufgaben nicht, malen oder schreiben Zettelchen, lernen nur dürftig und erfinden Ausreden.

Und dann gibt es noch die, die mitmachen, sich Mühe geben, die gute Noten schreiben und Hausaufgaben machen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich die erste Gruppe für die gesündeste halte. Die Kinder sind im Unterricht unbequem, aber sie versuchen für sich einzutreten. Sie sind darin häufig noch etwas ungeschickt und schießen manchmal über das Ziel hinaus, aber sie haben Anliegen und Bedürfnisse und nehmen sie ernst. Sie versuchen, ihre Umgebung zu ändern, wenn sie sich zu sehr eingeengt und nicht richtig behandelt führen, denn sie können nicht einfach ausweichen. Sie können nicht kündigen, nicht einfach gehen, nicht einfach was anderes machen.

Und das, was ich den Kindern in Mathe und Informatik beibringen muss, kann ich in den seltensten Fällen schlüssig als notwendig für die Zukunft begründen - weil sie sich so schnell ändert, dass ich sie nicht kenne(n kann). In meinen Augen gilt das für jedes Fach.

Die zweite Gruppe ist auch sehr interessant, finde ich. Das sind häufig auch Schüler mit klaren Vorstellungen. Wenn sie natürlich laut abgelenkt sind, nervt es mich, weil es die dritte Gruppe stört.

Die dritte Gruppe entspricht den Schülern, die das System Schule verstanden haben und die funktionieren. Ich glaube, sie stellen das Idealbild dar, das Schule hervorbringen soll. Dabei habe ich bei diesen Schülern häufig das Gefühl, dass sie

- einfach ohne zu hinterfragen einer ihnen vorgesetzten Autorität vertrauen
- sich unwohl fühlen, wenn sie selbstgesteuert lernen sollen
- Antrieb aus Lob und guten Noten entwickeln, aber wenig aus intrinsischer Motivation

Das trifft natürlich nicht auf alle so zu, aber ist so ein grober Eindruck meiner Schülerschaft an einem Gymnasium.

Damit frage ich nun:

Welches Verhalten wünschen wir uns denn wirklich von unseren Kindern? Ich gehe immer mehr davon weg, angepasste, sozialverträgliche Kinder in der staatlichen Schule als ausnahmslos positiv zu sehen.

---
Und nun zurück zum Thread:

Eine Sportnote kann aus sooooo vielen Blickwinkeln entstehen. Ich würde da einfach nachfragen und dann erst ein Urteil bilden. Übrigens ist es uns in Hamburg nicht erlaubt, so etwas wie pünktliches Erscheinen zum Unterricht, Betragen oder auch Hausaufgaben in der Fachnote zu beurteilen. Wenn natürlich die seltene Anwesenheit Mitarbeit verhindert, schlägt es sich indirekt auch auf die Note nieder. Insofern hat der Charakter und Sozialverhalten des Kindes Einfluss auf die Note, aber eben nicht direkt.


Ich wünschte, es würde mehr Lehrer mit deiner Einstellung geben
04.07.2019 13:04
Ich war so eine Schülerin aus dieser Kategorie: "- Warum muss ich das machen?
- Wofür brauche ich das?
- Können wir nicht was spannenderes machen? "

Und es gab ganz klar Lehrer die das auch gut fanden

aber eben auch diese abgedroschenen die gar nichts mehr wirklich wahrnehmen und einfach ihren Stiefel durchziehen und eigentlich gar nichts mehr wahrnehmen.

und es gab natürlich auch einige die von mir sehr genervt waren

Zum Thema: ein freundliches Nachfragen hat noch nie geschadet und wer darauf doof reagiert hat selbst Pech gehabt da musst du dir aber auf keinen Fall etwas dabei denken dann.

ich fände es an deiner Stelle auch einfach interessant zu wissen wie es zustande kam damit eben auch optimierungspotenzial ausgeschöpft werden kann denn wenn man nicht weiß was man besser machen kann dann weiß man es halt auch nicht
Jadaflo
78044 Beiträge
04.07.2019 13:09
Danke yellow

Kommt mal wieder zum eigentlichen Thema zurück
Ja die ts kann bei der Lehrerin nachfragen
Wie die Note zustande gekommen ist

Denke aber jetzt kurz vor den ferien
Bzw. In einigen Bundesländern sind schon Ferien
Ist der Drops gelutscht und man kann nur auf das neue Schuljahr hoffen
elfriedegant
69 Beiträge
04.07.2019 13:14
ich wäre ja mal auf die Antwort des Lehrers/der Lehrerin gespannt...oft sind die Noten extremst willkürlich verteilt, und gerade in Sport interessiert es doch keinen, welche Note man hat...
im Großen und Ganzen finde ich aber, dass man Noten nicht zu ernst nehmen sollte...außer in den Abschlussklassen...dass man Noten nicht im ganzen Land vergleiche kann, sollte jedem bewusst sein.
Marie2010
4257 Beiträge
04.07.2019 13:50
Ich würde, einfach nur um eine Erklärung zu haben und es abhaken zu können, mal freundlich bei der Lehrerin nachfragen, wie die Note entstanden ist. Evtl. gibt es ja doch irgendwas, woran deine Tochter noch arbeiten kann.
Vielleicht hat die Lehrerin sich auch vertan. Sowas soll ja vorkommen.
Meine Tochter kam, kurz vor dem Halbjahreszeugnis, heulend nach Hause:"Mama, ich kriege in Sachkunde eine 3 auf dem Zeugnis. Dabei habe ich mich so angestrengt." Nach den Noten die sie das Halbjahr über bekommen hatte, stand sie eigentlich auf einer glatten 2. Ich habe dann bei der Lehrerin nachgefragt und es stellte sich raus, dass sie in der Zeile verrutscht war und meine Tochter tatsächlich eine 2 hatte.
Da habe ich mich auch gefragt, ob da wirklich eine 3 auf dem Zeugnis gelandet wäre oder die Lehrerin das noch, beim Zeugnis schreiben, gemerkt hätte.
Valerya
1632 Beiträge
04.07.2019 16:15
Zitat von Merle84:

Heute gab es Zeugnisse, wir sind soweit zufrieden. Was mich allerdings richtig ärgert ist, dass meine Tochter, 3 Klasse, 8 Jahre ein drei in Sport bekommen hat.
Mein erster Gedanke dazu war, das die Lehrer sie verwechselt haben.
Sie ist eine wirkliche Sportskanone, motorisch super fit, eigentlich kann/ hat sie alles, was man sich unter einem sportlichen Menschen vorstellt, hat außerschulisch große Erfolge gefeiert.

Ich finde die Note einfach ungerecht und kann es mir nicht erklären?

Nachfragen wird man doch zumindest dürfen, oder sollen wir das jetzt einfach so schlucken?


Ja, da würde ich auf jeden Fall nachfragen warum es "nur" eine 3 ist, wenn du da einen anderen Eindruck hast.

Lg
Merle84
17381 Beiträge
27.10.2019 14:55
Ich habe nach den Ferien tatsächlich mit der
Sportlehrerin telefoniert und es war wie ich angenommen hatte ein Missverständnis, sie hat dann ein neues Zeugnis bekommen, mit einer zwei wie gehabt.

Hätte ich mal nur auf mein Gefühl gehört und hier nicht um „Rat“ gebeten, wäre es mir viel besser gegangen!

Heutzutage muss man sich scheinbar jeden Anspruch verbieten und wehe man hat eine eigene Meinung und gnade es einem Gott, wenn man dann noch für sich und sein Recht einsteht.

Denn dann ist man sofort anmaßend, weltfremd und über alle Maße fordernd.
Oder noch besser die Helikoptermutter, die sein Kind über alles stellt und jeglichen Bezug zur Realität verloren hat.

Bevor ich andere in Frage stelle, stelle ich mich in Frage. Wenn ich bei mir nichts finde, dann ist es mein gutes Recht nachzufragen und für meine Interessen einzustehen! In diesem Fall bin ich für mein Kind eingestanden, das eben diese eine Sache gut kann, welche ihr zu Unrecht abgesprochen wurde.

Und nein, dafür muss ich meinem Kind nicht erzählen die Note ist nichts wert, die Lehrer haben keine Ahnung oder es macht generell nichts aus, nein!

Ich werde nicht anfangen meiner Tochter den guten, sozialen Umgang ausreden oder den Anspruch gerecht und wertschätzend behandelt zu werden, nur weil es sich hier scheinbar andere Mütter nicht trauen für sich einzustehen und lieber ihre Gefühle vergraben nur um nicht anzuecken!

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