Mütter- und Schwangerenforum

Was solten Kinder gesehen/erlebt haben?

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Luni
31770 Beiträge
12.01.2019 21:50
Ich finde nicht, dass Kinder irgendetwas bestimmtes an Urlaub erlebt haben müssen. Das hört sich an als ob das Standart einer Kindheit sei...

Erlebt haben sollten sie eine stabile Beziehung zu ihren Eltern, und dem Rest der Familie. Geborgenheit. Ein Zuhause wo sie gerne sind.

Urlaube als Familie sind schön, wenn man Zeit und Geld dafür hat und so gestaltet, dass alle etwas davon haben.

Unsere Kinder sehen tatsächlich schon viel von der Welt. Das liegt aber mehr daran, dass wir gerne reisen und nicht die typischen Strandurlauber sind. Wir erleben viele schöne Momente als Familie. Aber hier geht es für die Kinder meiner Meinung nach weniger um ein spezielles Ziel als mehr darum intensive Zeit miteinander zu verbringen. Und das ginge natürlich genausogut zu Hause oder im Zelt an nahegelegenen See...
12.01.2019 22:17
Speziell für unsere Kinder gibt es ein, dass müssen sie gesehen haben : Die Heimat ihres Papas und seiner Familie - Vietnam. Das wird dann aber auch ganz klar kein AI Hotelurlaub, sie sollen wirklich das Land und die Kultur kennen lernen und ihre Wurzeln erfahren.

Ansonsten haben wir uns als Eltern noch vorgenommen ihnen Afrika und Amerika zu zeigen, aber auch nur, weil wir beide das selber gern erleben möchten. Wenn sie darüberhinaus Wünsche haben, dann dürfen sie das gern machen wenn sie ihr eigenes Geld verdienen.
BigBavaria
1911 Beiträge
12.01.2019 23:13
Zitat von Goldbär:

Aber es heißt ja nicht, dass die Leute, die jedes Jahr einmal All-in Urlaub machen, nicht auch in Deutschland oder auf einem Bauernhof machen...

Bei uns ist es zb so, dass wir 1x im Jahr eine Auszeit wollen... uns wirklich bedienen lassen wollen. Dafür fliegen wir dann halt in Urlaub, mit Kind

Trotzdem erkunden wir auch Deutschland mit ihr, oder fahren an die Nordsee... wir möchten ihr schon versuchen, viele verschiedene Möglichkeiten zu zeigen.


Genau so ist es bei uns... 1x im Jahr verwöhnen lassen! Mit der Großen waren wir bisher in Tunesien, 5x Ägypten, Malediven... der Kleine war einmal in Ägypten. Jeweils als all inklusive Urlaub. Hauptsächlich zum Baden. Aber auch jedesmal ein bisschen Sightseeing dabei. Ausnahme waren die Malediven, da sind wir nur auf unserer Insel geblieben. Aber auch dort gab es jeden Tag etwas zu erkunden.

Desweiteren machen wir aber auch gerne mal Selbstversorger-Urlaub. Da waren wir unter anderem schon in Italien, Österreich, Kroatien... haben Bauernhof-Urlaub im Bayerischen Wald gemacht, Wanderurlaub in Südtirol, 4 Tage Österreich. Da wir bei München leben gehören Ausflüge in die Alpen für uns dazu.. im Winter zum Skifahren oder Rodeln, den Rest des Jahres zum Wandern. Mal Nationalpark Hohe Tauern, mal eine Klammwanderung,mal normal auf den Gipfel... und jedesmal finden wir einzigartige Ecken die uns mit ihrer Schönheit verzaubern.

Ein Muss ist das für die Kinder aber nicht... trotzdem freuen wir uns, es ihnen bieten zu können.
biancix
3518 Beiträge
12.01.2019 23:18
Zitat von Goldbär:

Aber es heißt ja nicht, dass die Leute, die jedes Jahr einmal All-in Urlaub machen, nicht auch in Deutschland oder auf einem Bauernhof machen...

Bei uns ist es zb so, dass wir 1x im Jahr eine Auszeit wollen... uns wirklich bedienen lassen wollen. Dafür fliegen wir dann halt in Urlaub, mit Kind

Trotzdem erkunden wir auch Deutschland mit ihr, oder fahren an die Nordsee... wir möchten ihr schon versuchen, viele verschiedene Möglichkeiten zu zeigen.


So machen wir es auch.
Letztes Jahr zb. waren wir eine Woche in Dänemark im Ferienhaus, zwei Wochen Ägypten all in und im Herbst noch mal eine Woche in Bayern. Alles auf seine Art wunderschön.
Dieses Jahr wird es ähnlich sein.
Schicki.Micki
3452 Beiträge
12.01.2019 23:47
Was ich möchte, dass meine Söhne unbedingt Mal erleben: auf einem Bauernhof übernachten und vom Krähen des Hahnes geweckt werden.
So wie es früher war als wir Kinder waren und bei Oma auf dem Dorf waren....
Serafinchen
4537 Beiträge
13.01.2019 00:53
Ich möchte dass unsere Kinder unterschiedliche Arten von Urlaub kennenlernen, um sich selbst ein Bild darüber machen zu können, was ihnen gefällt. Sei es nun ein Ferienhaus an der Nordsee, ein winziges Hotel auf einer kleinen Insel, ein Riesen Clubhotel, eine Bauernhof im Gebirge, Freizeitparks oder Zelten an einem See.
Wir Versuchen da immer Abwechslung rein zu bringen.
Weihnachten unter Palmen, steht für mich auch auf der Liste^^
Was ich nur traurig finde, ist dass viele Orte mit Sehenswürdigkeiten leider nicht sicher sind.
Wie z.b. Kairo usw....
Das hätte ich gerne mit meinen Kindern mal erlebt.
Schnecke510
7212 Beiträge
13.01.2019 09:23
So, nun ich mal.

Ich habe noch nie darüber nachgedacht, was Kinder gesehen/erlebt haben müssen. Aber wir überlegen uns natürlich schöne Dinge für sie, die auch Spaß machen. Da wir ja immer unterschiedliche Altersklassen hatten, mussten wir Dinge machen, die für jeden interessant und machbar waren.
Wir waren schon mehrere Male in New York (da ja mein Mann an der Ostküste arbeitet), wir haben die Niagara-Fälle gemeinsam gesehen, wir waren in Kanada, wir waren in der Karibik und in Asien.
In den letzten Jahren fiel der Jahresurlaub eher kleiner aus, weil mein Mann keine Lust auf lange Flüge in seiner Freizeit hatte. Deswegen sind wir in Europa geblieben mit den Kindern. Ich habe immer nette Dinge in Osteuropa ausgesucht: Wir haben hervorragende Urlaube in Rumänien, Tschechien und Bulgarien verbracht in den letzten Jahren. Das sind faszinierende Länder. Und ich denke, da fährt nicht jeder hin.
Vielleicht fahren wir dieses Jahr nach Ungarn. Oder Richtung Balkan, mal gucken. Und bisher beschweren sich die Kinder auch nicht darüber.
Lade
9698 Beiträge
13.01.2019 10:22
Der Nachteil ist- wenn man sowas mal gemacht hat, kann man sie hier nicht mehr beeindrucken. Wir waren auf dem Rückzug von den USA in einigen Städten, New York, Chicago, Philadelphia, Boston. Unsere haben bereits die großen Nationalparks wie den Yellowstone oder Yosemite gesehen. Als wir letzten Sommer in Schweden waren, kam dann zu dem Wasserfall ein "Die Niagarafälle sind aber größer" und zu Stockholm "Da gibt es ja gar keine Wolkenkratzer"
Trotzdem machen wir jetzt Urlaub hier und sie finden es eigentlich auch toll. Und wir hätten die anderen Sachen sicher nicht gemacht, wenn wir nicht sowieso dran vorbeigekommen wären
Lobulus
1386 Beiträge
13.01.2019 11:32
Reisen an sich - ja. Weit weg? Wieso? Wer’s kann, gerne... aber Europa ist soooo wunderbar. Nirgendwo hat man so viele verschiedene Kulturen auf einem so kleinen Fleck. Ich bin großer Europafan. War bisher aber auch nicht in den USA, sondern nur in Singapur und Bali. War toll, aber Europa ist definitiv mehr meins und insgesamt interessanter.
MamaBelli
18863 Beiträge
13.01.2019 11:38
Für mich gibts nichts, wo ich sage „ das müssen meine Kinder unbedingt gesehen haben...“!

Das Meer !
Das auf jeden Fall...
Alles andere sind Erfahrungen, schöne Urlaube usw in denen man Dinge sieht, die man vllt sonst nicht zu Gesicht bekommt.

Aber zwingend was sehen müssen...

Nö.

Tiere in freier Wildbahn sehen wir hier.
Sowas ist mir wichtig.
Und damit meine ich nicht Elefanten usw., sondern Rehe, Hasen, evtl. einen Wolf ( leider noch nie so gesehen ...)!

13.01.2019 11:48
Zitat von Schnecke510:

Luft und Liebe reichen ja bekanntlich nicht - gerade heutzutage nicht mehr.

Ich habe mir mal dieses schöne Zitat aus dem Eingangspost herausgepickt
Und ich halte dagegen: Doch, genau das reicht. Wobei ich "Luft" in diesem Fall sehr wörtlich nehmen möchte - frische Luft, Wald, Wiesen, Natur, Pfützen und Matschepampe Ich glaube, das braucht ein Kind tausendmal mehr als Weihnachten in New York oder sonstwo auf der Welt.
Fernreisen sind zwar schön, wenn man sie sich leisten kann. Aber um ein Kind weltoffen zu erziehen, sind sie nicht zwingend nötig.
Wir machen nach Möglichkeit 1x im Jahr Urlaub in Holland. Immer im selben Ort, immer im selben Haus, denn das dürfen wir kostenlos nutzen. Diese eine Woche gibt uns so viel und tut so unfassbar gut! Auch oder gerade unserem Sohn, der von früh bis spät nackig mit Schaufel und Eimer bewaffnet die Gezeitenbecken erkundet, sich im nassen Sand einbuddelt, den Wellen zuschaut oder Strandgut sammelt. Noch nie lag ich an diesem Strand und war damit irgendwie unzufrieden oder hatte das Gefühl, das könnte meinem Kind nicht gerecht werden.
Wenn wir nicht gerade im Urlaub sind, machen wir Tagesausflüge, gehen in unsere Wälder, spielen mit Gummistiefeln am Bach, besuchen Tierparks, Naturkundemuseen, gehen am See baden, zelten in Omas Garten, gehen zum Bauernhof in der Nachbarschaft, buddeln am Steinbruch Fossilien aus (oder versuchen es zumindest). Unser Kind macht mit den Omis und Opis im Seniorenheim Hockergymnastik, bringt "foodgesharete" Lebensmittel zu unseren syrischen Nachbarn und bekommt im Austausch dazu warmes syrisches Essen (Selten so was Gutes gegessen!), begleitet uns bei unserer Arbeit mit beeinträchtigen Menschen, geht mit mir in die Uni und "hilft" mir bei der Übersetzung mittelhochdeutscher Texte und natürlich bleiben wir auch sehr gerne einfach mal zu Hause und gucken uns Peterson und Findus auf Prime an
Und ich glaube, dass dieses "Luft und Liebe" gar nicht mal so selbstverständlich ist. Ich sehe durch meine Arbeit viele "arme" Kinder. Und wirklich "arm" sind nicht die ohne Geld und auch nicht die, die behinderungsbedingte Einschränkungen in Mobilität oder Eigenständigkeit haben. Richtig arm sind die Kinder, die sich wegen dem Fehlen von "Luft und Liebe" nicht richtig entwickeln konnten und deshalb verschiedene Störungsbilder - von der Gedeihstörungen bis zu sprachlichen, geistigen oder sozial-emotionalen Beeinträchtigungen - entwickelt haben. Und das sind leider Gottes mehr, als ich mir je hätte vorstellen wollen.
Schnecke510
7212 Beiträge
13.01.2019 13:06
Zitat von Elsilein:

Zitat von Schnecke510:

Luft und Liebe reichen ja bekanntlich nicht - gerade heutzutage nicht mehr.

Ich habe mir mal dieses schöne Zitat aus dem Eingangspost herausgepickt
Und ich halte dagegen: Doch, genau das reicht. Wobei ich "Luft" in diesem Fall sehr wörtlich nehmen möchte - frische Luft, Wald, Wiesen, Natur, Pfützen und Matschepampe Ich glaube, das braucht ein Kind tausendmal mehr als Weihnachten in New York oder sonstwo auf der Welt.
Fernreisen sind zwar schön, wenn man sie sich leisten kann. Aber um ein Kind weltoffen zu erziehen, sind sie nicht zwingend nötig.
Wir machen nach Möglichkeit 1x im Jahr Urlaub in Holland. Immer im selben Ort, immer im selben Haus, denn das dürfen wir kostenlos nutzen. Diese eine Woche gibt uns so viel und tut so unfassbar gut! Auch oder gerade unserem Sohn, der von früh bis spät nackig mit Schaufel und Eimer bewaffnet die Gezeitenbecken erkundet, sich im nassen Sand einbuddelt, den Wellen zuschaut oder Strandgut sammelt. Noch nie lag ich an diesem Strand und war damit irgendwie unzufrieden oder hatte das Gefühl, das könnte meinem Kind nicht gerecht werden.
Wenn wir nicht gerade im Urlaub sind, machen wir Tagesausflüge, gehen in unsere Wälder, spielen mit Gummistiefeln am Bach, besuchen Tierparks, Naturkundemuseen, gehen am See baden, zelten in Omas Garten, gehen zum Bauernhof in der Nachbarschaft, buddeln am Steinbruch Fossilien aus (oder versuchen es zumindest). Unser Kind macht mit den Omis und Opis im Seniorenheim Hockergymnastik, bringt "foodgesharete" Lebensmittel zu unseren syrischen Nachbarn und bekommt im Austausch dazu warmes syrisches Essen (Selten so was Gutes gegessen!), begleitet uns bei unserer Arbeit mit beeinträchtigen Menschen, geht mit mir in die Uni und "hilft" mir bei der Übersetzung mittelhochdeutscher Texte und natürlich bleiben wir auch sehr gerne einfach mal zu Hause und gucken uns Peterson und Findus auf Prime an
Und ich glaube, dass dieses "Luft und Liebe" gar nicht mal so selbstverständlich ist. Ich sehe durch meine Arbeit viele "arme" Kinder. Und wirklich "arm" sind nicht die ohne Geld und auch nicht die, die behinderungsbedingte Einschränkungen in Mobilität oder Eigenständigkeit haben. Richtig arm sind die Kinder, die sich wegen dem Fehlen von "Luft und Liebe" nicht richtig entwickeln konnten und deshalb verschiedene Störungsbilder - von der Gedeihstörungen bis zu sprachlichen, geistigen oder sozial-emotionalen Beeinträchtigungen - entwickelt haben. Und das sind leider Gottes mehr, als ich mir je hätte vorstellen wollen.

Da ist viel Wahres dran. Allerdings schließen Fernreisen diese Dinge ja nicht aus.
Wesentlich gefährlicher als ferne Reiseziele finde ich da gute Hotels. Die müssen gar nicht weit weg sein, aber das verwöhnt Kinder in einem unguten Maße, wie ich bemerkt habe. Sie wollen dann nicht mehr in Hostels o.ä..
Und dass man nichts mehr schön finden kann, nur weil man die Niagara-Fälle gesehen hat, kann ich nicht bestätigen. Geschmäcker sind unterschiedlich, jeder findet andere Dinge toll.

Und noch eine Frage: Wie hilft dir deine Tochter genau bei mittelhochdeutschen Texten?
13.01.2019 13:34
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Schnecke510:

Luft und Liebe reichen ja bekanntlich nicht - gerade heutzutage nicht mehr.

Ich habe mir mal dieses schöne Zitat aus dem Eingangspost herausgepickt
Und ich halte dagegen: Doch, genau das reicht. Wobei ich "Luft" in diesem Fall sehr wörtlich nehmen möchte - frische Luft, Wald, Wiesen, Natur, Pfützen und Matschepampe Ich glaube, das braucht ein Kind tausendmal mehr als Weihnachten in New York oder sonstwo auf der Welt.
Fernreisen sind zwar schön, wenn man sie sich leisten kann. Aber um ein Kind weltoffen zu erziehen, sind sie nicht zwingend nötig.
Wir machen nach Möglichkeit 1x im Jahr Urlaub in Holland. Immer im selben Ort, immer im selben Haus, denn das dürfen wir kostenlos nutzen. Diese eine Woche gibt uns so viel und tut so unfassbar gut! Auch oder gerade unserem Sohn, der von früh bis spät nackig mit Schaufel und Eimer bewaffnet die Gezeitenbecken erkundet, sich im nassen Sand einbuddelt, den Wellen zuschaut oder Strandgut sammelt. Noch nie lag ich an diesem Strand und war damit irgendwie unzufrieden oder hatte das Gefühl, das könnte meinem Kind nicht gerecht werden.
Wenn wir nicht gerade im Urlaub sind, machen wir Tagesausflüge, gehen in unsere Wälder, spielen mit Gummistiefeln am Bach, besuchen Tierparks, Naturkundemuseen, gehen am See baden, zelten in Omas Garten, gehen zum Bauernhof in der Nachbarschaft, buddeln am Steinbruch Fossilien aus (oder versuchen es zumindest). Unser Kind macht mit den Omis und Opis im Seniorenheim Hockergymnastik, bringt "foodgesharete" Lebensmittel zu unseren syrischen Nachbarn und bekommt im Austausch dazu warmes syrisches Essen (Selten so was Gutes gegessen!), begleitet uns bei unserer Arbeit mit beeinträchtigen Menschen, geht mit mir in die Uni und "hilft" mir bei der Übersetzung mittelhochdeutscher Texte und natürlich bleiben wir auch sehr gerne einfach mal zu Hause und gucken uns Peterson und Findus auf Prime an
Und ich glaube, dass dieses "Luft und Liebe" gar nicht mal so selbstverständlich ist. Ich sehe durch meine Arbeit viele "arme" Kinder. Und wirklich "arm" sind nicht die ohne Geld und auch nicht die, die behinderungsbedingte Einschränkungen in Mobilität oder Eigenständigkeit haben. Richtig arm sind die Kinder, die sich wegen dem Fehlen von "Luft und Liebe" nicht richtig entwickeln konnten und deshalb verschiedene Störungsbilder - von der Gedeihstörungen bis zu sprachlichen, geistigen oder sozial-emotionalen Beeinträchtigungen - entwickelt haben. Und das sind leider Gottes mehr, als ich mir je hätte vorstellen wollen.

Da ist viel Wahres dran. Allerdings schließen Fernreisen diese Dinge ja nicht aus.
Wesentlich gefährlicher als ferne Reiseziele finde ich da gute Hotels. Die müssen gar nicht weit weg sein, aber das verwöhnt Kinder in einem unguten Maße, wie ich bemerkt habe. Sie wollen dann nicht mehr in Hostels o.ä..
Und dass man nichts mehr schön finden kann, nur weil man die Niagara-Fälle gesehen hat, kann ich nicht bestätigen. Geschmäcker sind unterschiedlich, jeder findet andere Dinge toll.

Und noch eine Frage: Wie hilft dir deine Tochter genau bei mittelhochdeutschen Texten?

Zu den Fernreisen habe ich nochmal mein Statement im Text markiert. Ich bin also wie du der Meinung, dass Fernreisen o.g. Dinge nicht ausschließen. Ich finde Fernreisen toll, wenn man das nötige Kleingeld hat, halte sie aber nicht für notwendig, um ein Kind weltoffen und tolerant zu erziehen.

Zu Hotels kann ich nix sagen. Das letzte Mal waren wir vor über vier Jahren im Hotel. Da war unser Kind ein Jahr alt und hat nur wenig davon mitbekommen.

Zum "nichts anderes mehr schön finden können": Das hat eine andere Userin geschrieben, dem kann ich ebenfalls nicht zustimmen. Wir waren zwar noch nicht an den Niagarafällen, aber mein Kind liebt sein Planschbecken, obwohl es auch die Nordsee kennt

Zu den Mittelhochdeutschen Texten: Meine Tochter ist ein Sohn und begleitet mich tatsächlich gern in die Uni, wenn mal Not am Mann ist. Wir haben dann immer viele Bilderbücher, Malsachen etc. dabei, aber meistens findet er es interessanter, dem Geschehen im Seminarraum zu folgen. In dem konkreten Beispiel hat er Textstellen für mich markiert und mich nach der Übersetzung gefragt, damit er sich melden kann. Natürlich "hilft" er nicht wirklich; deshalb die Anführungszeichen Aber für ihn hat es sich wohl so angefühlt
Schnecke510
7212 Beiträge
13.01.2019 17:31
Zitat von Elsilein:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Schnecke510:

Luft und Liebe reichen ja bekanntlich nicht - gerade heutzutage nicht mehr.

Ich habe mir mal dieses schöne Zitat aus dem Eingangspost herausgepickt
Und ich halte dagegen: Doch, genau das reicht. Wobei ich "Luft" in diesem Fall sehr wörtlich nehmen möchte - frische Luft, Wald, Wiesen, Natur, Pfützen und Matschepampe Ich glaube, das braucht ein Kind tausendmal mehr als Weihnachten in New York oder sonstwo auf der Welt.
Fernreisen sind zwar schön, wenn man sie sich leisten kann. Aber um ein Kind weltoffen zu erziehen, sind sie nicht zwingend nötig.
Wir machen nach Möglichkeit 1x im Jahr Urlaub in Holland. Immer im selben Ort, immer im selben Haus, denn das dürfen wir kostenlos nutzen. Diese eine Woche gibt uns so viel und tut so unfassbar gut! Auch oder gerade unserem Sohn, der von früh bis spät nackig mit Schaufel und Eimer bewaffnet die Gezeitenbecken erkundet, sich im nassen Sand einbuddelt, den Wellen zuschaut oder Strandgut sammelt. Noch nie lag ich an diesem Strand und war damit irgendwie unzufrieden oder hatte das Gefühl, das könnte meinem Kind nicht gerecht werden.
Wenn wir nicht gerade im Urlaub sind, machen wir Tagesausflüge, gehen in unsere Wälder, spielen mit Gummistiefeln am Bach, besuchen Tierparks, Naturkundemuseen, gehen am See baden, zelten in Omas Garten, gehen zum Bauernhof in der Nachbarschaft, buddeln am Steinbruch Fossilien aus (oder versuchen es zumindest). Unser Kind macht mit den Omis und Opis im Seniorenheim Hockergymnastik, bringt "foodgesharete" Lebensmittel zu unseren syrischen Nachbarn und bekommt im Austausch dazu warmes syrisches Essen (Selten so was Gutes gegessen!), begleitet uns bei unserer Arbeit mit beeinträchtigen Menschen, geht mit mir in die Uni und "hilft" mir bei der Übersetzung mittelhochdeutscher Texte und natürlich bleiben wir auch sehr gerne einfach mal zu Hause und gucken uns Peterson und Findus auf Prime an
Und ich glaube, dass dieses "Luft und Liebe" gar nicht mal so selbstverständlich ist. Ich sehe durch meine Arbeit viele "arme" Kinder. Und wirklich "arm" sind nicht die ohne Geld und auch nicht die, die behinderungsbedingte Einschränkungen in Mobilität oder Eigenständigkeit haben. Richtig arm sind die Kinder, die sich wegen dem Fehlen von "Luft und Liebe" nicht richtig entwickeln konnten und deshalb verschiedene Störungsbilder - von der Gedeihstörungen bis zu sprachlichen, geistigen oder sozial-emotionalen Beeinträchtigungen - entwickelt haben. Und das sind leider Gottes mehr, als ich mir je hätte vorstellen wollen.

Da ist viel Wahres dran. Allerdings schließen Fernreisen diese Dinge ja nicht aus.
Wesentlich gefährlicher als ferne Reiseziele finde ich da gute Hotels. Die müssen gar nicht weit weg sein, aber das verwöhnt Kinder in einem unguten Maße, wie ich bemerkt habe. Sie wollen dann nicht mehr in Hostels o.ä..
Und dass man nichts mehr schön finden kann, nur weil man die Niagara-Fälle gesehen hat, kann ich nicht bestätigen. Geschmäcker sind unterschiedlich, jeder findet andere Dinge toll.

Und noch eine Frage: Wie hilft dir deine Tochter genau bei mittelhochdeutschen Texten?

Zu den Fernreisen habe ich nochmal mein Statement im Text markiert. Ich bin also wie du der Meinung, dass Fernreisen o.g. Dinge nicht ausschließen. Ich finde Fernreisen toll, wenn man das nötige Kleingeld hat, halte sie aber nicht für notwendig, um ein Kind weltoffen und tolerant zu erziehen.

Zu Hotels kann ich nix sagen. Das letzte Mal waren wir vor über vier Jahren im Hotel. Da war unser Kind ein Jahr alt und hat nur wenig davon mitbekommen.

Zum "nichts anderes mehr schön finden können": Das hat eine andere Userin geschrieben, dem kann ich ebenfalls nicht zustimmen. Wir waren zwar noch nicht an den Niagarafällen, aber mein Kind liebt sein Planschbecken, obwohl es auch die Nordsee kennt

Zu den Mittelhochdeutschen Texten: Meine Tochter ist ein Sohn und begleitet mich tatsächlich gern in die Uni, wenn mal Not am Mann ist. Wir haben dann immer viele Bilderbücher, Malsachen etc. dabei, aber meistens findet er es interessanter, dem Geschehen im Seminarraum zu folgen. In dem konkreten Beispiel hat er Textstellen für mich markiert und mich nach der Übersetzung gefragt, damit er sich melden kann. Natürlich "hilft" er nicht wirklich; deshalb die Anführungszeichen Aber für ihn hat es sich wohl so angefühlt

Das Kleingeld ist eine Sache. Aber so viel teurer ist es oft gar nicht. Ein Urlaub in Südfrankreich ist mit Sicherheit teurer als die Dominikanische Republik. Aber es kommt auch drauf an, was man gewohnt ist. Ich habe mich durch den Beruf meines Mannes so sehr an die Distanzen gewohnt, dass z.B. Rumänien gefühlt gleich neben meiner Haustür liegt. Und für einen richtig schönen Urlaub brauche ich dann schon die Nacht im Flieger - ist was Psychologisches.

Der Vergleich mit dem Planschbecken gefällt mir sehr gut. So sehe ich das auch.

Achso, dein Sohn. Oh, wow - ja, das ist eine gute Übung. Arbeitet ihr mit Handschriften oder mit Editionen? Handschriften (bzw. Kopien davon ) können für Kinder echt interessant sein. Kommt natürlich auf den Typ an. Aber ich war früher in der "Branche" tätig (habe immer viel mit Handschriften, allerdings keine deutschen, zu tun gehabt) und eine meiner Töchter tritt da tatsächlich ein wenig in meine Fußstapfen (arbeitet aber aktuell mit noch älteren Sachen, fürs Mittelalter konnte sie sich doch nicht so begeistern). Ich habe ihr als Kind schon immer aussortierte Kopien gegeben, die sie gelesen hat. Spätestens wenn die Kinder Latein in der Schule haben, kann man sie da ranführen. So eine (gut ausgeführte) karolingische oder gotische Minuskel ist nicht schwer zu lesen....also, bleibt dran!!! (Ist übrigens in neuerer Zeit fast alles online einzusehen - super Sache! )
13.01.2019 18:43
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Elsilein:

...

Da ist viel Wahres dran. Allerdings schließen Fernreisen diese Dinge ja nicht aus.
Wesentlich gefährlicher als ferne Reiseziele finde ich da gute Hotels. Die müssen gar nicht weit weg sein, aber das verwöhnt Kinder in einem unguten Maße, wie ich bemerkt habe. Sie wollen dann nicht mehr in Hostels o.ä..
Und dass man nichts mehr schön finden kann, nur weil man die Niagara-Fälle gesehen hat, kann ich nicht bestätigen. Geschmäcker sind unterschiedlich, jeder findet andere Dinge toll.

Und noch eine Frage: Wie hilft dir deine Tochter genau bei mittelhochdeutschen Texten?

Zu den Fernreisen habe ich nochmal mein Statement im Text markiert. Ich bin also wie du der Meinung, dass Fernreisen o.g. Dinge nicht ausschließen. Ich finde Fernreisen toll, wenn man das nötige Kleingeld hat, halte sie aber nicht für notwendig, um ein Kind weltoffen und tolerant zu erziehen.

Zu Hotels kann ich nix sagen. Das letzte Mal waren wir vor über vier Jahren im Hotel. Da war unser Kind ein Jahr alt und hat nur wenig davon mitbekommen.

Zum "nichts anderes mehr schön finden können": Das hat eine andere Userin geschrieben, dem kann ich ebenfalls nicht zustimmen. Wir waren zwar noch nicht an den Niagarafällen, aber mein Kind liebt sein Planschbecken, obwohl es auch die Nordsee kennt

Zu den Mittelhochdeutschen Texten: Meine Tochter ist ein Sohn und begleitet mich tatsächlich gern in die Uni, wenn mal Not am Mann ist. Wir haben dann immer viele Bilderbücher, Malsachen etc. dabei, aber meistens findet er es interessanter, dem Geschehen im Seminarraum zu folgen. In dem konkreten Beispiel hat er Textstellen für mich markiert und mich nach der Übersetzung gefragt, damit er sich melden kann. Natürlich "hilft" er nicht wirklich; deshalb die Anführungszeichen Aber für ihn hat es sich wohl so angefühlt

Das Kleingeld ist eine Sache. Aber so viel teurer ist es oft gar nicht. Ein Urlaub in Südfrankreich ist mit Sicherheit teurer als die Dominikanische Republik. Aber es kommt auch drauf an, was man gewohnt ist. Ich habe mich durch den Beruf meines Mannes so sehr an die Distanzen gewohnt, dass z.B. Rumänien gefühlt gleich neben meiner Haustür liegt. Und für einen richtig schönen Urlaub brauche ich dann schon die Nacht im Flieger - ist was Psychologisches.

Der Vergleich mit dem Planschbecken gefällt mir sehr gut. So sehe ich das auch.

Achso, dein Sohn. Oh, wow - ja, das ist eine gute Übung. Arbeitet ihr mit Handschriften oder mit Editionen? Handschriften (bzw. Kopien davon ) können für Kinder echt interessant sein. Kommt natürlich auf den Typ an. Aber ich war früher in der "Branche" tätig (habe immer viel mit Handschriften, allerdings keine deutschen, zu tun gehabt) und eine meiner Töchter tritt da tatsächlich ein wenig in meine Fußstapfen (arbeitet aber aktuell mit noch älteren Sachen, fürs Mittelalter konnte sie sich doch nicht so begeistern). Ich habe ihr als Kind schon immer aussortierte Kopien gegeben, die sie gelesen hat. Spätestens wenn die Kinder Latein in der Schule haben, kann man sie da ranführen. So eine (gut ausgeführte) karolingische oder gotische Minuskel ist nicht schwer zu lesen....also, bleibt dran!!! (Ist übrigens in neuerer Zeit fast alles online einzusehen - super Sache! )

Die Handschriften gab es der Vollständigkeit halber mal exemplarisch als Kopie, was mir persönlich vollkommen gereicht hat Wir haben mit einer gedruckten Ausgabe gearbeitet. Für mich war das Seminar der blanke Horror Meine Kernkompetenz liegt vermutlich eher in einem anderen Bereich
Mein Kind beschäftigt sich mit seinen fünf Jahren erstmal mit der lateinischen Majuskel. Ich dachte, das reicht fürs erste Ob der einmalige Besuch im Seminar gereicht hat, um von seinem momentanen Berufswunsch ("Paläontologe!") abzusehen, wird die Zukunft zeigen.
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