Ich habe gerade als sie kleiner war schon für sie erstmal Sachen rausgesucht und dann hat sie es probiert. Sie wusste ja gar nichts als es gibt/was das alles ist. Entschieden hat am Ende sie. Was ich ihr tatsächlich „vorschreibe“ ist schwimmen. Sie „muss“ jetzt erstmal bis zum Bronze Abzeichen machen, ihr macht es aber auch Spaß. Von allein würde sie es trotzdem nicht machen, genauso Gewaltprövention 1 x die Woche. Das habe ich ersteinmal ausgesucht und sie mag es sehr.

Ansonsten hat sie ihr Ding durch die Ferienbetreuung gefunden. Dort gibt es auch Zirkusangebote und sie hat das Vertikaltuch und Trapez für sich entdeckt. Mit Freunden ist sie auch schon bei deren Sachen gewesen. So was wie Musikschule interessiert sie aber nicht.

Habt ihr AGs an der Schule oder gibt es Kooperationen? Oder Volkshochshcule? Da gibt es bei uns viele Kurse für Kinder und da hat meine schon mal Ballet ausprobiert für 10 Termine und festgestellt es ist nichts für sie.

Oder mag er einfach nichts machen obwohl er weis was es gibt? Dann evt. einfach lassen?

Oder was suchen was man mit ihm machen kann?

An dem motorischen würde ich schon arbeiten.

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Zitat von Jaspina1:

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Ich denke, dass dieses häufig auch von den Eltern ausgeht. In der Klasse meiner Tochter ist ein Mädchen dass auch so viele Hobbies haben (muss). Sie muss super in der Schule sein, was sie auch ist (zumindest schriftlich). Dann hat sie Ballett, spielt Cello, hat schwimmen und ich meine noch ein weiteres Hobby. Sie trifft sich nie mit anderen Kindern, da ja keine Zeit dafür ist und wenn sie Zeit hat, dann muss sie lernen.
Kinder müssen auch die Zeit haben, sich einfach mal zu langweilen und nichts zu tun. Ich weiß nicht, ob so ein strammes Programm die Kinder oder eben doch eher die Eltern glücklich macht.

Zitat von Jaspina1:

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Es kommt ja denke ich auch darauf an was für Hobbys die Kinder haben. Fußball/Handball und Co. kann in dem Alter ja schon 3x die Woche Training plus Spiel am Wochenende bedeuten. Wenn dann noch Instrumentalunterricht und Orchesterprobe dazu kommt, kann die Woche schon sehr voll sein und es sind trotzdem "nur" zwei Hobbys. Während ein anderes Kind vielleicht drei Dinge hat, aber jeweils nur 1x die Woche und damit mehr Zeit.
Und manchmal macht man das Hobby ja auch mit Freunden. Klar beim Ballett z.B. bleibt jetzt weniger Zeit zum quatschen (vorher und nachher natürlich schon), aber wenn mein Tochter und ihre Freundinnen z.B. keine Lust auf Bandprobe habe, hocken sie halt einfach zusammen und reden oder treffen sich auch mal nicht und bleiben zuhause.
Ich bin z.B. sehr dankbar, dass wir im Moment meistens freie Wochenenden haben und ich nicht mehr ständig in irgendwelchen stinkenden Turnhallen oder bei Dauerregen am Fußballplatz ausharren muss.
Dann kommen ja noch so Sachen dazu wie Entfernung (muss ich das Kind 20 Minuten in den Nachbarort fahren oder muss es nur 5 Minuten laufen?), wie viel Zeit und Energie frisst die Schule, usw.

Ich versuche es bei meinen jüngeren Kindern (da zähle ich auch den 10jährigen und die 13jährige jetzt dazu) auf 2, maximal 3, verpflichtende Termine pro Woche zu begrenzen. Ob das jetzt 1, 2 oder 3 Hobbys sind ist mir egal. Den drei Ältesten mache ich keine Vorschriften. Fände ich mit 17 bzw. fast 16 etwas lächerlich in dem Punkt.

Zitat von Jaspina1:

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Hier haben sich eigentlich immer nur die Vereinstätigkeiten etabliert, die gemeinsam mit den Kindern hier aus der Dorfgemeinde stattfinden. Ist in unserem Fall Tanzen, Feuerwehr und Kinderchor. Alles andere fand unser Sohn früher oder später doof und wollte nicht mehr hin. Wenn er also zu einer dieser drei fixen Termine geht, dann ist da die halbe Klasse und darüber hinaus der Großteil der Dorfjugend vertreten. Das ist also Zeit mit Freunden. Die spornen sich gegenseitig an, holen sich vorher zu Hause ab und schwärmen dann in größeren oder kleineren Gruppen zum Veranstaltungsort.

Ich finde es übrigens interessant, dass diese fixen Termine mit "Hobbys" gleichgesetzt werden. Hobbys sind doch die Dinge, die man in seiner Freizeit gerne macht. Da hätte ich jetzt eher sowas wie Radfahren, lesen, Lego spielen zu gezählt. Vereinstätigkeiten oder Musikunterricht stehen irgendwie nochmal auf einem anderen Blatt. Sollten zwar natürlich im besten Fall freiwillig sein, aber doch ist es ja eine Verpflichtung, auch mit dem Ziel, besser zu werden. Man muss was dafür tun, und das bezeichnen die Kinder ja nun mal meistens nicht als "Hobby". Oder welcher Zehnjährige findet Klavier üben wirklich groovy und würde dafür auch die Switch auslassen?

Da es in diesem Thread ja eher darum geht, einen nicht ganz so motivierten jungen Mann hinter'm Ofen hervor zu locken, sind diese eher "arbeitsintensiven" Beispiele vielleicht auch etwas abschreckend. Es gibt aber ja auch coole Sachen, die man nicht zwingend im Verein machen muss. Vielleicht würde ich zuerst mal da ansetzen. Habt ihr mal Geocaching ausprobiert? Oder Kletterwald? Das sind auch Sachen, die er mit seinen Freunden machen könnte.

Hier dreht sich alles um Fußball. Im Verein und noch zusätzlich mit den Freunden, wenn mal kein Training ist. Ansonsten stehen noch schwimmen und Pokémon Karten hoch im Kurs. Mein Sohn ist 10, fast 11.

Zitat von Elsilein:

Oder welcher Zehnjährige findet Klavier üben wirklich groovy und würde dafür auch die Switch auslassen?

Ähmm. Ich kenne da welche. Aber die sind als Babies einfach einmal zu oft auf den Kopf gefallen. Ich schwör's!!!

Ansonsten gebe ich dir völlig recht.
Ich würde in diesem Fall auch eher nach Dingen suchen, die weniger verpflichtend sind.
Geocachen klingt gut.

Bei uns gibt es diesen Jugendtreff, der erstmal lahm klingt, aber echt gerne genutzt wird. Da wird sich dann zum kickern oder Billard getroffen oder die offenen Workshopangebote wahrgenommen: Theater, Fotolabor, Lego Robotics, Zirkus, Tonstudio... halt alles ohne Druck und Verpflichtung. Aber man kommt mal raus, geht aus seiner Komfortzone usw. Vielleicht gibt es so was bei euch ja auch TE?

Meine stehen z.B. auch auf Escape Rooms. Ist jetzt natürlich nichts was man wöchentlich macht, aber da gibt es ja auch Brettspiele und Bücher nach dem gleichen Muster und die kommen hier auch gut an.
Zum Skatepark gehen sie auch gerne.
Wir haben hier außerdem einen Freizeitpark der jetzt nicht sooo super ist, aber mit dem Bus oder Rad schnell zu erreichen ist, günstige Jahresticket hat und 3-4 ganz coole Fahrgeschäfte. Also geht es hier manchmal nach der Schule noch Achterbahn fahren mit Freunden. Kommt halt echt drauf an, was euer Wohnort so hergibt.

Ich würde ihn in dem Alter aber wohl nicht mehr "zwingen". Zumindest bei meinen Kindern würde das nach hinten los gehen und gäbe nur Stress und Streit. Das wäre es mir nicht wert.

Zitat von Mocca:

Hallo zusammen,
ich mache mir manchmal ein bisschen Sorgen um meinen Sohn. Er ist 11 und hobbylos. Bzw. könnte er vor allem, was einen Bildschirm hat versacken. Er möchte am liebsten dauernd zocken.
Leider hat er auch Probleme etwas Neues anzufangen und ist motorisch nicht besonders geschickt.
Am Liebsten würde ich ihm "vorschreiben", dass ein Hobby gemacht werden muss, aber da ich ihn auch schon immer vor Arbeiten an den Schreibtisch zerren muss, ist es schwer dann zu sagen: "Da musst du auch einmal die Woche hin gehen."
Irgendwie hat er keine Ideen, was er mit seiner Zeit sinnvolles anfangen kann und ich würde ihm gerne helfen und Vorschläge machen.

Daher meine Frage:
Was machen eure Jungs, die so 11 plus/minus 3 Jahre sind so? Vielleicht kann ich ihm ja was schmackhaft machen.

Ich weiß, das hört sich nach dem kompletten Luxusproblem an und der Übergang vom Kind zum Teeny ist halt manchmal mit Antrieblosigkeit verbunden, aber ich würde ihm gerne zeigen, dass man aus einem Hobby viel Spaß ziehen kann und, dass etwas Neues nicht immer etwas Schlechtes ist.

Weißt du was für Hobbies seine Freunde denn haben? Vielleicht ist das ja eine Inspiration für ihn. Das Problem, dass es ohne Hobby langweilig wird, entsteht hier in den Ferien.

Kind 1 hat in dem Alter seine Leidenschaft für Gartenarbeit entwickelt.
Kind 2 war bei dem Pfadfindern
Kind 3 fing an total gut zu zeichnen, mittlerweile malt sie mir meine Design-Vorlagen
Kind 4 programmiert kleine Mods für diverse Spiele.

Ich in dem Alter... ohje... ich hab Fußball gespielt und Baseball, Leistungssport allgemein gemacht

Meiner ist 9 und wenn er könnte wie er wollte ne im Ernster liebt Feuerwehr,aktuell Kinderfeuerwehr ab September dann Jugend.
Er spielt aber auch unheimlich gern draussen mit Kumpels,die haben alle Werkzeug und sind dann entweder im Wald zu Gange oder an der Werkbank im Gartenhaus.
1x die Woche ist Leichtathletik.

Meiner wird im Frühjahr 10 und würde am liebsten jeden Tag in die Schwimmhalle. Ansonsten steht zocken ganz hoch im Kurs, auch bei den meisten seiner Freunde.

Also, am Liebsten zockt er.
Er hat sich gerade vom Ersparten auch eine VR Brille gekauft.
Ansonsten geht er 1x die Woche zum Vocalcoaching und am Wochenende trifft er sich mit Freunden.
Hätte gern, dass er noch bissl mehr Sport macht. Aber das sagt ihm alles nicht so zu.
Heute Nachmittag zB fahr ich die Jungs in die Eishalle, Schlittschuhlaufen.
Letztens waren sie mit der kleinen Schwester vom Kumpel im Spielhaus.
Schwimmen geht eigentlich auch immer.
Ich muss ihn aber schon motivieren etwas zu unternehmen. Ansonsten würde er vorm Bildschirm bleiben.
Naja, er versauert ja da nicht.
Er arbeitet am PC auch für die Schule. Und er zockt eigentlich auch immer mit Freunden online.
Aber Bewegung ist als Ausgleich nun auch irgendwie wichtig.

Zitat von Jaspina1:

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Zumindest hier auf dem Land schließt das eine das andere nicht aus. Pfadfinder zb. Da sind einfach auch die Freunde zu finden. Oder jugendfeuerwehr ist zugleich Zeit mit dem Kumpel

Zitat von Jaspina1:

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Kommt ja auch darauf an wann die Hobbys stattfinden.
Leichtathletik und Schach finden bei uns zb von 18-20 Uhr statt. Bei einem Schultag bis 13 Uhr bleibt da noch genug Zeit für Freunde und co

Zitat von Jaspina1:

Ich finde es ganz schön krass, wie viele Hobbys auswärts hier manche haben. Wir hatten hier maximal zwei Hobbys gleichzeitig, weil die Kinder auch immer Zeit für Freunde haben wollten. Dazu kommen noch flexible Hobbys wie zeichnen, basteln, lesen, Lego spielen...

Bei uns sind die Hobbys teilweise mit ihren Freunden (Schwimmen und Bogenschießen) oder während der Schulzeit (Klavier und Geige), sodass am Nachmittag tatsächlich noch Zeit ist, die aber meist für Hausis drauf geht. Das eine schließt also das andere nicht unbedingt aus.

Elsi : Also meine Kinder sitzen tatsächlich freiwillig am Klavier, sodass ich da die Zeit eher eingrenzen muss, damit der nächste auch noch üben kann und ich mir das nicht bis 21 Uhr anhören muss Dafür sieht das bei Geige etwas anders aus.