Mütter- und Schwangerenforum

AD(H)S und Co. - Austausch -

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Engelchen1975
3671 Beiträge
22.05.2021 19:37
Also mein Sohn ist ein absoluter Rechtshänder und bestimmt nicht umerzogen.
Mein Bruder war Linkshänder und "sollte" lt. seiner Lehrerin umerzogen werden(sie hasste seine Linkshändigkeit).
Sie schaffte es nicht und dennoch hatte er Lern-Konzentrationsprobleme.

Es wäre viel zu einfach,so eine komplexe Angelegenheit mit Links/Rechtshänder abzutun.
Lealein
10265 Beiträge
22.05.2021 20:26
Thema Recht-Linkshänder:
Mein Sohn ist Linkshänder und ich habe nie dagegen gesteuert.
Ich kann mir vorstellen, dass leichte Konzentrationsschwierigkeiten gegebenfalls damit in Zusammenhang gebracht werden könnten, aber für die Schwierigkeiten die mein Sohn hat, kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Zumal ich, und auch nicht das Umfeld, da je etwas unternommen hat.
Viel maßgeblicher halte ich die Erziehung von Kindern mit ADHS. Ich selbst habe eine Zeit lang einfach keine Kraft mehr gehabt Fynn andauernd zu begleiten/zu erziehen und habe manche Dinge schleifen lassen, um es für mich einfacher zu machen. Die Retourkutsche kam, denn durch meine Nachlässigkeit, verstärkten sich seine Symptome, sein Verhalten wurde auffälliger. Ich glaube, dass Routine, die Achtsamkeit der Eltern (rechtzeitiges Herausholen aus stressigen Situationen) und eine gesunde Erziehung (mit Schwerpunkt: erlernen der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung) viel maßgeblicher ist.
tightrope
599 Beiträge
22.05.2021 20:26
Ich finde das jetzt schon extrem spannend mit den rechts und Linkshänder. Ich bin als Kind selbst mit Druck umerzogen worden. Mein zwilli ebenfalls. Mein Zwilling war später verhaltensauffällig, schulverweigerer usw. Ich selbst hatte eine unauffällige Schullaufbahn mit nem 1er Abi, aber ich habe tatsächlich Schwierigkeiten mich zu organisieren, ich bin sehr chaotisch, fange 8 Sachen an und vergesse die zu beenden, zb im Haushalt. Ich war wegen essstörungen im Jugendalter beim Psychologen der tatsächlich wegen der umerziehung da ein fass aufgemacht hat. Es kann wohl schon Folgen haben. Aber das es ADHS auslöst ist mir neu. Zumal sich die Fälle ja eher mehren aber man ja nicht mehr umerzieht denke ich? Trotzdem ein spannender Fakt.
Marf
28123 Beiträge
27.05.2021 09:36
Ich grätsche nur kurz rein....In den 60/70 und noch teilweise 80er Jahre wurden alle Linkshänder nach rechts gepolt.Somit wohl sicher tausende die (bis heute) aufffällig wären.
Wieder so eine laienhafte Meinung von jemanden der solche ein Kind nicht Zuhause hat.
Es ist eine neurologische Störung ,nicht mehr und nicht weniger.
Engelchen1975
3671 Beiträge
27.05.2021 15:49
Wie haben sich die Noten, das Verhalten eurer Kinder unter Einnahme von Medikinet und CO verändert?

Speziell die Notenentwicklung wäre für mich interessant und vor allem. War die Verbesserung nur ein Anfangsresultat oder Langzeit?

Lealein
10265 Beiträge
27.05.2021 15:58
Zitat von Engelchen1975:

Wie haben sich die Noten, das Verhalten eurer Kinder unter Einnahme von Medikinet und CO verändert?

Speziell die Notenentwicklung wäre für mich interessant und vor allem. War die Verbesserung nur ein Anfangsresultat oder Langzeit?

Langzeit positiv.

Der Lehrer hat damals schon nach 1 Woche direkt gemeint, dass er so viel umgänglicher ist und dem Unterricht besser folgt (und das obwohl er total gegen die Medikation war).

Seine Noten vor der Medikation waren sehr unbeständig. Zwischen 2-6 (wobei 2en eher die Seltenheit war) war alles dabei. Es gab keine Präferenzen, sondern lag viel mehr an seinen Interessen. Gefiel ihm ein Thema, schrieb er gute Noten, wenn nicht, waren es schlechte Noten. Seit der Medikation fing es erst an, dass er so zwischen 2-4 war, je nachdem wann der Test geschrieben wurde. Jetzt, hier in der Schweiz, und deutlich höherer Medikation und anderem Medikament ist er zwischen 1-3. Konstant in allen Fächern.

Wären wir in Deutschland geblieben, wäre er jetzt auf einer Hauptschule. Ich bin heilfroh, dass wir durch den Wegzug etwas Zeit gewonnen haben und er das erlernte besser umsetzen kann und entsprechende Noten schreibt.
Tzitzi
71 Beiträge
27.05.2021 19:47
Das Verhalten hat sich sofort und (mit täglich Tabletten) auch langfristig verändert. Er ist deutlich entspannter und weniger reizbar, weil er nicht mehr so krampfhaft um die Konzentration kämpfen muss.

Die Noten wurden langsam stabiler, aber sie spiegeln immer noch nicht sein Wissen wieder. In der letzten Grammatikarbeit in Deutsch hat er nur einen fachlichen Fehler, aber leider bei drei Aufgaben überlesen, dass etwas unterstrichen werden muss Also eine 3
Genauso in Mathe, sein Spezialgebiet, er übersieht Aufgaben oder verliest sich

Generell hilft es ihm, wenn ich mit ihm extrem strukturiert lerne. Mit den Schulunterlagen kommt er nicht zurecht (ich aber auch nicht ) Chaotischer Kopienberg aus den unterschiedlichsten Quellen. Wenn wir gemeinsam alles durchgehen, daraus eine in sich schlüssige Zusammenfassung schreiben und nur die Lernen, sind die Noten deutlich besser. Aber das ist natürlich auch extrem zeitaufwendig und anstrengend für mich
Jaspina1
2356 Beiträge
28.05.2021 17:01
@Lealein Weisst du, ob es in der Schweiz einen Nachteilsausgleich bei Adhs gibt?
Nicolche
22651 Beiträge
28.05.2021 17:35
2 Kinder beide ein einfaches ADS, beide zusätzlich noch ASS. Beide entwickeln sich laut Ärztin prächtigen. Mein Sohn entwickelte noch eine Impulskontrollstörung. Daher sind einige Glastüren zu bruch gegangen. Aber das haben wir mit der Zuckerreduktion wieder im Griff.
Beide waren in der Entwicklung zurück, haben es aber aufgeholt. Meine Tochter hat erst mit 9 angefangen Lesen und schreiben zu lernen. Aber das wird auch immer besser. Da ich nicht weiß, wie normale Kinder sind, sind meine für ihre Handicaps ganz gut gelungen. Aber noch wissen wir nicht, ob sie mal selbstständig leben können, dazu sind sie noch zu jung.
Lealein
10265 Beiträge
28.05.2021 19:16
Zitat von Jaspina1:

@Lealein Weisst du, ob es in der Schweiz einen Nachteilsausgleich bei Adhs gibt?

Ja, soll es geben, laut der Ergotherapeutin. So wie ich es verstanden habe, muss die Diagnostik aber bis zu einem bestimmten Alter abgeschlossen sein. Das verlangt die IV-Stelle. Ich meine das war das 8. Lebensjahr. Angaben ohne Gewähr.
Jaspina1
2356 Beiträge
28.05.2021 21:29
Zitat von Lealein:

Zitat von Jaspina1:

@Lealein Weisst du, ob es in der Schweiz einen Nachteilsausgleich bei Adhs gibt?

Ja, soll es geben, laut der Ergotherapeutin. So wie ich es verstanden habe, muss die Diagnostik aber bis zu einem bestimmten Alter abgeschlossen sein. Das verlangt die IV-Stelle. Ich meine das war das 8. Lebensjahr. Angaben ohne Gewähr.


Mist, dann sollten wir das vielleicht doch mal nochmal durchchecken. Weisst du zufällig ob das nur bei schwerer Adhs gilt? Wenn dann hat mein Sohn ja eher leicht...
Lealein
10265 Beiträge
28.05.2021 21:58
Zitat von Jaspina1:

Zitat von Lealein:

Zitat von Jaspina1:

@Lealein Weisst du, ob es in der Schweiz einen Nachteilsausgleich bei Adhs gibt?

Ja, soll es geben, laut der Ergotherapeutin. So wie ich es verstanden habe, muss die Diagnostik aber bis zu einem bestimmten Alter abgeschlossen sein. Das verlangt die IV-Stelle. Ich meine das war das 8. Lebensjahr. Angaben ohne Gewähr.


Mist, dann sollten wir das vielleicht doch mal nochmal durchchecken. Weisst du zufällig ob das nur bei schwerer Adhs gilt? Wenn dann hat mein Sohn ja eher leicht...

Keine Ahnung, ich denke Diagnose ist Diagnose. Ich würde, völlig unabhängig von dieser irrsinnigen Altersvorgabe, testen lassen, damit ihr als Eltern wisst, woran ihr seid. Letztlich ändert das Alter bei der Diagnose nicht die Tatsache, dass das Kind dadurch Nachteile hat und unterstützt werden muss. Ich schätze, man kann da durchaus mit der IV-Stelle reden, denn diese Frist ist total haltlos (und by the way weiß ich nicht zu 100% ob es diese auch wirklich gibt).

Da Fynn keine ADHS Diagnose hat, sondern eine POS irgendwas, kam es für uns eh nicht in Frage und ich habe mich nicht weiter bemüht.
Engelchen1975
3671 Beiträge
07.06.2021 08:40
Reduziert ihr die Dosis in den Ferien?
Ich habe nächste Woche Termin bei der Psychiaterin und werde mit ihr drüber reden,aber vorher einen Erfahrungsbericht zu haben, wäre nicht schlecht.
Mein Sohn nimmt derzeit 2 x 10mg (morgens und mittags) und sein Lernverhalten hat sich gravierend verbessert.
Er hat zwar immer noch leichte "Auszucker", die aber vergleichend zu früher vernachlässigbar sind.
Lealein
10265 Beiträge
07.06.2021 14:17
Zitat von Engelchen1975:

Reduziert ihr die Dosis in den Ferien?
Ich habe nächste Woche Termin bei der Psychiaterin und werde mit ihr drüber reden,aber vorher einen Erfahrungsbericht zu haben, wäre nicht schlecht.
Mein Sohn nimmt derzeit 2 x 10mg (morgens und mittags) und sein Lernverhalten hat sich gravierend verbessert.
Er hat zwar immer noch leichte "Auszucker", die aber vergleichend zu früher vernachlässigbar sind.

Wir sollen sie über die Ferien absetzen, weil die Wachstumshormone durch die Medikation gehemmt wird. Zumindest soll das bei unserem (Elvanse) so sein.
Er ist jetzt 150 cm (12 Jahre). Wäre also gut, wenn er noch etwas wächst.
Juli2012
616 Beiträge
07.06.2021 15:41
Bei uns läuft es gerade mehr als schlecht. Die derzeitige medikation reicht nicht mehr aus. Es fühlt sich schlimmer an als zu Beginn. Er ist sehr übertrieben in allem was er tut und sagt. Seine tolerationsgrenze ist sehr stark gesunken. Rebounds nehmen stark zu am frühen Abend. Nächste Woche haben wir einen Termin beim Arzt dann wird neu dosiert. Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten
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