Mütter- und Schwangerenforum

Schwierige Geburt / Bericht „übersetzen“

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Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 18:25
Ich darf nun seit 17 Tagen mit unserem lang ersehnten Wunder Kuscheln.

Die Geburt, bzw. die Presswehen, und vor allem die Not-OP nach der Geburt sitzen mir jedoch noch sehr in den Knochen.

Bei den Presswehen habe ich das Gefühl, ich hätte alles falsch gemacht und mich extrem angestellt. Ich hab bei den Wehen nicht lange genug gepresst und war ziemlich überfordert mit den plötzlichen Schmerzen. Ich dachte, dass ich mit der PDA nur noch einen leichten Druck spüre. Die Presswehen haben dann insgesamt fast 3 Stunden gedauert. Meine Maus hat einen Kopfumfang von 36 cm. Meine Beste Freundin meinte, dass das sehr viel wäre.

Nach der Geburt wollte leider die Plazenta nicht kommen und ich habe zudem sehr viel Blut verloren. Ich wurde dann sehr Notfallmässig in den OP geschoben während die Hebamme noch auf meinem Bett sass und versucht hat die Blutung zu stoppen.
Es ging alles so rasend schnell, dass ich gar nicht wusste/ mitbekam was passiert ist. Ehe ich es mir versah war ich in Narkose gelegt.

Ich habe vom Krankenhaus den Geburtsverlaufs-Bericht sowie die histologische Untersuchung der Plazenta.

Kann mir jemand die Berichte in Verständliches deutsch die Berichte übersetzen?

Ich weiss, dass ich ca. 1.8 l Blut verloren habe und einen Dammriss 2. Grades hatte. Weiterhin meine ich herauszulesen, dass die Geburt an sich anscheinend komplikationslos war und die Komplikationen nach der Geburt anfingen.

Mich beschäftigt die Not Op noch sehr, weil mir immer mehr bewusst wird, dass das wohl eine recht brenzlige Situation war.
TiniBini
9975 Beiträge
20.07.2020 20:48
I'm ersten Ausschnitt, steht zusammengefasst drin, dass deine Plazenta Durchblutungsstörungen hatte, es aber kein Hinweis auf eine verwachsene Plazenta gab.
Dass die Versorgung nicht so gut war, war ja auch mit ein Hauptgrund für die Einleitung, wenn ich es richtig mitbekommen habe. Ich glaube, bei Bluthochdruckpatienten ist das oft so.

Im zweiten Teil, steht dann dass du zunehmend Präeklampsie Symptome entwickelt hast und dafür Medikamente bekommen hast die nur mäßig geholfen haben. Mit der PDA würde ein Wehentropf angelegt, was aber fast immer so ist bei einer PDA. Der musste ziemlich hochgedreht werden, damit sich gescheite Wehen entwickelt haben. Daher auch dein Gefühl der starken Schmerzen. Die Austreibungsphase hast du toll gemeistert und dann hat sich die Plazenta trotz Medikamenten und manuellen Maßnahmen nicht gelöst... Den Rest hast du ja quasi selbst schon beschrieben.

Ich glaube das war es soweit.

Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Maus!

Wie geht es dir aktuell?
Wenn du eine Hebamme hast solltest du den Bericht nochmal gemeinsam mit ihr durchgehen, dann lassen sich Detailfragen sicher besser klären.
Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 21:25
Danke für deine Antwort.

Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits bin ich überwältigt und habe pure Glücksgefühle wenn ich meine Tochter ansehe. Andererseits gehts mir nicht so gut, wenn ich an die Geburt zurück denke.

Ich bezweifle eben, dass ich die Presswehen gut hinbekommen habe. Ich hab das Gefühl, ich hab alles falsch gesagt.

Und je mehr ich über die Situation nach der Geburt denke, desto mehr glaub ich, dass das Lebensbedrohlich war.

Die Hebamme im Krankenhaus hat uns ein nachgespräch angeboten. Meine Nachsorge- Hebamme fragt auch regelmässig wie es mir geht.
maeuske23
3255 Beiträge
20.07.2020 21:39
Herzlichen Glückwunsch zu deiner kleinen Maus
Zum Bericht kann ich jetzt so weiter nichts sagen, aber ich wollte dir den Rat geben, das Angebot eines Nachgesprächs auf jeden Fall anzunehmen. Den wie du ja jetzt auch merkst, hast du die Geburt oder die Not OP noch nicht verarbeitet und es belastet dich zu Recht.
Falls du aber irgendwann noch mal planst schwanger zu werden, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Gedanken an die erste Geburt dann wieder auftauchen und vielleicht sogar eine gewisse Panik auslösen.
Versuche es lieber jetzt mit Hilfe der Hebamme aufzuarbeiten
Du brauchst dir auch keine Schuldzuweisungen zu machen
Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 21:42
Ich bin echt am überlegen ob ich das Angebot einer Nachbesprechung annehmen soll.

Andererseits möchte ich nichts zu sehr jammern und alles, weil ich ja ein gesundes Wunder im Arm halten darf.

Ich habe das Gefühl, ich hätte die Presswehen besser meistern müssen und stell mich auch ziemlich wegen der Not op an.

Andererseits geht mir die Not Op und alles nicht aus dem Kopf
Wenn ich dran denke, dass ich mein kleines grosses Wunder ohne OP nie kennenlernen hätte dürfen wird damit ganz anders.
maeuske23
3255 Beiträge
20.07.2020 21:50
Zitat von Weltenbummlerin:

Ich bin echt am überlegen ob ich das Angebot einer Nachbesprechung annehmen soll.

Andererseits möchte ich nichts zu sehr jammern und alles, weil ich ja ein gesundes Wunder im Arm halten darf.

Ich habe das Gefühl, ich hätte die Presswehen besser meistern müssen und stell mich auch ziemlich wegen der Not op an.

Andererseits geht mir die Not Op und alles nicht aus dem Kopf
Wenn ich dran denke, dass ich mein kleines grosses Wunder ohne OP nie kennenlernen hätte dürfen wird damit ganz anders.


Und diese Gedanken sind auch nicht verwerflich, es wäre manch einer Mami nicht anders ergangen. Die Hebamme wird dir nicht ohne Grund das Gespräch angeboten haben und da musst du dich auch nicht fragen, ob du zuviel jammerst.
Ich würde an deiner Stelle der Hebamme deine Gedanken genauso schildern wie du es eben hier getan hast
Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 21:52
Ich bin eben auch nicht sicher ob die Gedanken nur Hormonbedingt so Achterbahn fahren oder ob ich einfach Jammer.
shelyra
69110 Beiträge
20.07.2020 21:54
Zitat von Weltenbummlerin:

Ich bin eben auch nicht sicher ob die Gedanken nur Hormonbedingt so Achterbahn fahren oder ob ich einfach Jammer.

Das ist doch egal.
Es beschäftigt dich, verfolgt dich und wird sicher immer wieder Thema sein.

Da ist es besser es zeitnah aufzuarbeiten und dann damit abschließen zu können
maeuske23
3255 Beiträge
20.07.2020 21:55
Zitat von shelyra:

Zitat von Weltenbummlerin:

Ich bin eben auch nicht sicher ob die Gedanken nur Hormonbedingt so Achterbahn fahren oder ob ich einfach Jammer.

Das ist doch egal.
Es beschäftigt dich, verfolgt dich und wird sicher immer wieder Thema sein.

Da ist es besser es zeitnah aufzuarbeiten und dann damit abschließen zu können


Ich denke auch, dass du dir darum keine Sorgen machen musst. Das wird die Hebamme auch schon gut abschätzen können
Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 21:58
Danke für eure Antworten.

Ich weiss grad gar nicht mehr, was ich mir von diesem thread erwartet habe.

Grundsätzlich bin ich voller Glücksgefühle wenn ich meine Tochter anschaue.
Und dann habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen, weil ich überhaupt diese negativen Gedanken wegen der Geburt habe.
Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 22:00
Ich hab das Gefühl, der Hebamme tut es total leid, wie die Geburt verlaufen ist. Aber sie kann am wenigsten dafür und hat das toll gemacht.
Ich finde mir stehen irgendwie die negativen Gedanken gar nicht zu, weil ich ein gesundes Baby im Arm halten darf.
Wisu
4955 Beiträge
20.07.2020 22:11
Ich kann dir bei dem Bericht leider nicht weiterhelfen,doch möchte ich dir sagen,dass es wahrscheinlich besser ist,die Geburt und die op in absehbarer zeit aufzuarbeiten.
Ich habe es nicht getan und ich befürchte,es wird mich beim nächsten kind (sofern ich das alles noch einmal erleben darf) wieder einholen. Leider hatte ich keine kompetente Hebamme zum aufarbeiten und dann alles verdrängt.
Traumtänzerin84
10728 Beiträge
20.07.2020 22:38
Na klar hast du ein gesundes Baby im Arm, trotzdem hast du auch das Recht darauf das es dir gut geht, also nimm das Angebot ruhig an

Deine Psyche wird es dir danken
diekleene
53966 Beiträge
20.07.2020 22:43
Nimm das Angebot des Nachgespräches an, wir hatten bei unserer dritten Maus leider auch eine Notop nach Komplikationen. Da ist wohl einiges schief gegangen, aber der Bericht zu der Geburt wird mir, warum auch immer verwehrt seitens des Krankenhauses. Ich weis das ich es mir rechtlich einfordern könnte, aber vielleicht will ich auch nicht alles wissen. Auf jeden fall selbst über 1 jahr nach der Geburt gibt es Momente wo alles wieder hoch kommt und ich mich hilflos fühle. Sei es einfach "nur" der neugeborenen notarzt auf der Autobahn (in dem auch mein Kind hätte sein können, er war ja schon da bei uns) oder sei es nur die nähe des Krankenhauses.

Uch weiß z.b. das ich in einer weiteren Schwangerschaft, sofern es die geben würde, alle möglichen test machen würde um auszuschließen das es wieder aus den Gründen zu einem notkaiserschnitt kommt. Hätten wir vorher von der geteilten Plazenta und der mit der fruchtbare verwachsen Nabelschnur gewusst, wäre sie von Beginn an ein kaiserschnitt geworden
Weltenbummlerin
2086 Beiträge
20.07.2020 22:45
Nach dem langen Kinderwunsch und den Fehlgeburten ist es für mich alles andere als selbstverständlich, dass ich ein gesundes Baby im Arm halten darf. Es ist für mich tatsächlich wie ein wunder.

Deswegen möchte ich negative Gedanken gar nicht zu lassen. Aber sie kommen immer wieder hoch.
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