Mütter- und Schwangerenforum

Was kann man tun bei Fructosemalabsorption - hat jemand Erfahrungen damit?

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sunshine10
8 Beiträge
07.03.2019 11:09
Hallo ihr Lieben,

bei meiner Mutter wurde kürzlich eine Fructosemalabsorption festgestellt, weswegen sie nun versuchen muss, auf Fruchtzucker in ihrer Ernährung zu komplett zu verzichten, da sie sonst sehr unangenehme Beschwerden wie Bauchweh, Magenschmerzen, Blähungen uvm. bekommt. Dadurch fallen aber so viele Sachen aus ihrem normalen Speiseplan und sie ist total eingeschränkt. Hat hier jemand vielleicht Erfahrungen mit dem Thema? Ich möchte ihr gern helfen, aber kenne mich damit nicht aus... Ist es denn normal, diese Unverträglichkeit irgendwann plötzlich zu bekommen? Und wie ernährt man sich ausgewogen, wenn man so viel weglassen muss? Ich würde mich sehr über Tipps freuen, wie man gerade zu Beginn damit umgeht, danke euch schon mal!
Lavellen
527 Beiträge
07.03.2019 11:46
Der kleine Bruder meiner besten Freundin hat auch Laktose/Fruktose-Intoleranz oder Malabsorption, so ganz sind sich die Ärtze da nicht sicher, weil seine Beschwerden schwanken und die Test unterschiedlich ausfallen.
Aber am Anfang wichtig: wirklich komplett verzichten. Alles, was kritisch sein könnte, weglassen oder selber machen, denn Fruktose wird ja häufig einfach so zugesetzt.
Es kann sich mit der Zeit ein wenig bessern (wenn man halt vorher konsequent war).
07.03.2019 13:41
So wurde es uns auch gesagt, erstmal komplett weglassen und dann kann man
vorsichtig gucken wieviel man verträgt, da würde ich gucken wieviel Fruktose
wo drin ist.

Honig und Agavendicksaft zb hat sehr viel Fruktose (vertrag ich leider beides
gar nicht mehr *-* )

Amaro hatte auch eine leichte FI, bei ihm hat es sich aber soweit gebessert
das jetzt wieder fast alles essen kann. Nur bei Honig sind wir noch vorsichtig.
queenbee
17 Beiträge
07.03.2019 13:57
Hallo sunshine10!
Das mit den Unverträglichkeiten ist schon eine gemeine Sache. Meine beste Freundin hatte dieselben Beschwerden und es wurde ebenfalls eine Fruktoseunverträglichkeit diagnostiziert. Soweit ich weiß ist es „normal“, dass man eine Unverträglichkeit im Laufe des Lebens entwickelt. Bei meiner Freundin hat der Arzt es auf eine sehr fruktosehaltige Ernährung zurückgeführt. Am Anfang muss man, wie bereits gesagt wurde, eine strikte fruktosearme Diät einhalten. Danach kann man die Menge an Fructose, die man zu sich nimmt, immer mehr steigern. Zusätzlich zu dieser Diät hat sie Fructosin verschrieben bekommen. Diese Kapseln wandeln die Frucotse in Glukose um. Das hat ihr sehr geholfen und sie hat keine Beschwerden mehr.
Vielleicht schaut sich deine Mutter diese Kapseln auch einmal an. Ich hoffe ich konnte helfen!
07.03.2019 14:17
Mit diesen Kapseln sollte man aber vorsichtig sein, die gibts für Laktose
ja auch, zu jedem Essen sollte man die nicht nehmen, irgendwann gewöhnt
sich der Körper daran wurde mir gesagt, mal wenn man Essen gehen will oder
so kann man das aber machen
ella1804
674 Beiträge
07.03.2019 21:49
Ich bin selbst davon betroffen und ja die Ernährung ist schon recht eingeschränkt, das fängt bei Obst und Gemüse an und hört bei Brot / Brötchen auf.

Wichtig ist anfangs die Karenzphase, also wirklich auf jegliche Art von fruchtzucker zu verzichten. Es ist erschreckend wo überall Zucker drin steckt, auch Haushaltszucker besteht zur Hälfte aus fruchtzucker.

Schwierig das jetzt alles hier halbwegs in kurzer Form zu erklären

Das blöde ist halt, das die FI bei jedem unterschiedlich ausgeprägt ist und jeder andere Mengen verträgt. Einfach auch weil es die Menge macht die man tagsüber zu sich nimmt. Manches braucht auch länger im Körper und man reagiert erst nach 24 Stunden. Das macht es halt schwierig genug zu ermitteln woran es liegt.

Mittlerweile habe ich mich halbwegs dran gewöhnt. Es gibt gute und schlechte Tage, je nachdem wie konsequent ich bin

Aber man findet Alternativen, lernt viele neue Lebensmittel kennen und ja trotzdem fällt es schwer. Vor allem wenn man Obst mag, das ist natürlich enorm eingeschränkt. Ich esse Bananen, Beeren gehen halbwegs gut und joah das war es dann schon halbwegs.

Ansonsten noch der Tipp auch bei zuckerfreien Lebensmitteln enorm aufpassen. In der Regel haben Menschen mit FI auch eine Sorbit Unverträglichkeit. Das steckt in fast allen Bonbons, Kaugummis, Gummibärchen drin.

Wie gesagt, schwieriges und komplexes Thema.
Anfangs habe ich viel die Kochbücher von Kochtrotz genutzt, da gibts auch einen tollen Block. Die Rezepte sind nach einem Baukasten aufgebaut und zeigen alternativen für diverse Unverträglichkeiten. Die nutze ich heute noch gerne. (ich hoffe ich darf das nennen oder fällt das unter Werbung )

Wenn du Fragen hast kannst du dich gerne melden
ella1804
674 Beiträge
07.03.2019 21:50
Achso komplett auf fruchtzucker verzichten wirklich nur in der Anfangszeit, danach sollten aber kleinere Mengen wieder ausgetestet werden. Ich glaube es ist fast unmöglich sich dauerhaft gesund ohne Fruchtzucker zu ernähren.
07.03.2019 21:50
in dem Fall darfst du es nennen einfach nur den Namen, suchen
kann man ja dann über Google selber
ella1804
674 Beiträge
07.03.2019 21:53
Ok danke
Dann schmeiß ich noch Fructopia hinterher, hat mir auch sehr geholfen. Wenn auch etwas komplexer vom ganzen Thema Ernährung.
Papillon_2019
167 Beiträge
09.03.2019 07:12
Es gibt eine App, "Histamin, Fructose und Co". Dort kann man persönliche Intoleranzen auswählen und die Lebensmittelauswahl wird angezeigt. Es gibt viele Hintergrundinfos zu einzelnen Lebensmitteln. Man kann auch gezielt suchen, das hilft bestimmt sehr, wenn man anfangs unsicher ist, was man essen darf.
queenbee
17 Beiträge
11.03.2019 10:29
@Engelchen1711
Ja, stimmt! Hätte ich dazu schreiben sollen, dass meine Freundin die Kapseln natürlich nicht immer genommen hat, sondern nur, wenn sie z.B.: mit Freunden in Restaurants essen war und nicht auf etwas Verzichten wollte.
@papillon_2019 diese App klingt wirklich cool. Es ist ja schwierig den Überblick zu behalten, was man essen darf und was nicht.
sunshine10
8 Beiträge
13.03.2019 09:51
Wow, ich danke euch für die zahlreichen Rückmeldungen und Erklärungen!! Das ist ja erstaunlich, wie viele davon betroffen sind! Was ist denn der Unterschied zwischen einer Intoleranz und der Malabsorption?
Und @Engelchen1711 verstehe ich das richtig, die Unverträglichkeit kann also auch wieder soweit zurückgehen, dass man dann wieder mehr verträgt? Wie kann man das unterstützen - indem man immer gut aufpasst, nicht zu viel Fruktose zu essen? @queenbee okay, das macht Sinn mit der sehr fruktosehaltigen Ernährung, dass diese dann die Unverträglichkeit begünstigt... Wie funktionieren denn diese Kapseln genau, weißt du das? Und wie muss man sie einnehmen? @ella1804 lieben Dank für die ausführliche Erklärung! Das mit den zuckerfreien Lebensmitteln ist mir ganz neu, aber dann werden wir in Bezug auf Sorbit nun auch mal gut aufpassen, wie sich dieses auswirkt! Und ja, das war nämlich auch meine Sorge, wie ganz ohne Fruchtzucker eine ausgewogene Ernährung funktionieren soll. Mal schauen wo ihre Toleranzgrenze dann letztlich liegt, das muss sie jetzt langsam austesten.
Noch eine allgemeine Phase: Wie lange hat es denn bei euch/ euren Bekannten so gedauert, bis diese erste Phase des Austestens abgeschlossen war und man die eigene Grenze kennt, also auf was muss man sich da so einstellen?
queenbee
17 Beiträge
13.03.2019 13:36
Also die Testphase kann bis zu sechs Wochen dauern, aber ich gehe einmal davon aus, dass das deine Mutter von ihrem Arzt „vorgeschrieben“ bekommt. Zu deiner anderen Frage: Bei einer Frucotsemalabsorption kann der Körper nicht ausreichend Fructose im Darm absorbieren. Die Folge davon ist zu viel Fructose im Darm und das führt zu den Beschwerden. In diesen Kapseln ist ein Enzym, das die unverträgliche Fructose in Glukose umwandelt, weil Glukose vom Körper besser vertagen wird. Ich hoffe ich habe das jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt. Von den Kapseln soll man max. 6 pro Tag nehmen und zwar immer dann, wenn man vorhat etwas sehr fructosehaltiges zu essen.
sunshine10
8 Beiträge
18.03.2019 11:15
Zitat von queenbee:

Also die Testphase kann bis zu sechs Wochen dauern, aber ich gehe einmal davon aus, dass das deine Mutter von ihrem Arzt „vorgeschrieben“ bekommt. Zu deiner anderen Frage: Bei einer Frucotsemalabsorption kann der Körper nicht ausreichend Fructose im Darm absorbieren. Die Folge davon ist zu viel Fructose im Darm und das führt zu den Beschwerden. In diesen Kapseln ist ein Enzym, das die unverträgliche Fructose in Glukose umwandelt, weil Glukose vom Körper besser vertagen wird. Ich hoffe ich habe das jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt. Von den Kapseln soll man max. 6 pro Tag nehmen und zwar immer dann, wenn man vorhat etwas sehr fructosehaltiges zu essen.


Danke für die Erklärung, ja super verständlich ! Okay, also sie isst momentan mal noch gar keine Fructose, aber bald werden dann ganz kleine Mengen probiert, damit wir ihren Toleranzbereich herausfinden können. Wenn man dann beim Testen Beschwerden bekommt, ist es wahrscheinlich am besten mit der nächsten "Portion" Fructose erst wieder eine Weile zu warten, zumindest bis alle Beschwerden wieder vollständig abgeklungen sind oder? Okay verstehen, also immer vor den (fructosehaltigen) Mahlzeiten. Und woher weiß man, wie viele Kapseln man nehmen muss oder nimmt man immer einfach eine? LG

queenbee
17 Beiträge
20.03.2019 15:34
Diese Kapseln nimmt man, wie schon gesagt, immer nur wenn man vorhat eine fructosehaltige Mahlzeit zu essen. Wenn man das schon vorher weiß, dann soll man ca. 15 Minuten vor dem Essen eine oder zwei Kapseln nehmen. Eine Kapsel kann ungefähr 6 Gramm Fructose in Glukose umwandeln. Es gibt auch eine Liste, wo viele verschiedene Lebensmittel und ihr Fructosegehalt aufgelistet sind. Da kann deine Mutter auch nachschauen, falls sie sich nicht sicher bist, ob ein Lebensmittel viel oder wenig Glukose enthält. Maximal darf man aber nur 6 Kapseln am Tag nehmen. Also es können pro Tag 36 Gramm Fructose umgewandelt werden.
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