Mütter- und Schwangerenforum

Stillen beim 2. Kind

LittleMoonStar
8 Beiträge
05.01.2020 20:06
Hallo liebe Mamas,

eigentlich bin ich immer nur eine stille Mitleserin, aber jetzt gibt es doch ein Thema, welches mich sehr belastet. Ich entschuldige mich schon mal vorab für den langen Text.

Und zwar es geht ums Stillen.

Bei meinem ersten Kind habe ich mir so sehr gewünscht zu stillen. Doch es klappte einfach nicht.
Nach der Geburt hatte die Hebamme mein Baby versucht an der Brustwarze anzulegen, mein Kleiner zeigte jedoch keinerlei Interesse (Gut, er wird müde sein von der Geburt, dachte ich). Auch die Tage danach im Krankenhaus waren für mich ganz schlimm (psychisch). Ich hatte erst keinen Milcheinschuss (kam erst am 5. Tag), dann wurde mir beim Anlegen von den Schwestern erst am nächsten Tag nachmittags geholfen (mein Baby kam nachts). Und mein Baby konnte bzw wollte meine Brustwarzen nicht richtig in den Mund nehmen und dran gesaugt hat er schon mal gar nicht. Auch mit Stillhütchen klappte es nicht. Und dauernd kam irgendeine andere Schwester mit irgendwelchen anderen Methoden und Tipps und was gebracht hat es trotzdem nichts.
Schon im KH fühlte ich mich als Mutter als totale Vollversagerin. Bei jeder anderen Mutter im KH sprudelte es wie ein Springbrunnen, nur bei mir nicht. Am Ende musste ich mein Baby mit der Flasche zufüttern da er so abgenommen hatte. Auch zuhause hatte ich es probiert und Milch abgepumpt, aber irgendwann habe ich es aufgegeben. Ich wurde depressiv. Ich fühlte mich als totale Versagerin und hab tagelang nur geweint. Ich war nicht in der Lage, meinem Baby das wichtigste zu geben was es braucht.

In meinem Bekanntenkreis klappte das Stillen auch sofort und ohne Probleme („Wie du konntest nicht stillen?! Hast du es auch wirklich probiert?“ Sehr aufbauend das Ganze).

Auch jetzt, 8 Monate später schnürt es mir den Hals zu, wenn ich stillende Mütter seh (vorallem in sozialen Medien ganz toll).

Jetzt habe ich große Angst, dass sich das beim 2. Kind wiederholt. Dass es mit dem Stillen wieder nicht klappt.

Habt ihr irgendwelche Tipps?
Und vielen Dank fürs Lesen!

Liebe Grüße von einer traurigen Mama
LIttleOne13
26290 Beiträge
05.01.2020 20:11
Ich begleite regelmäßig Mamas, die beim 2. Kind dann stillen, obwohl es beim ersten nicht geklappt hat. Wir sprechen beim 1. Treffen ausführlich über den ersten Versuch, schauen was da schief lief und was man beim 2. anders machen könnte. Neues Baby, neues Glück, das kann völlig problemlos sein! Such dir am besten eine Stillberaterin, um dich schon vor der Geburt vorzubereiten und nach der Geburt gleich jemanden zu haben, an den du dich wenden kannst.
MissDiamond
1390 Beiträge
05.01.2020 20:34
Ich habe mein erstes Kind nur ganz kurz gestillt, aus gesundheitlichen Gründen und da meine Milch auch nicht so fließen wollte wie ich, hatte es dann aufgegeben und die Flasche gegeben.

Beim zweiten Kind habe ich mir geschworen,komme es wolle, ich stille mein Kind!Als er dann da war, gab es anfangs auch Probleme, er hat immer falsch gesaugt, sodass ich leider sehr wund war, mit Stillhüttchen ging es dann, bis nach ca.4-5 Wochen alles verheilt war und das Stillen einfach wunderbar lief,und ich wollte ihn wirklich so gerne stillen, dass ich die Schmerzen in kauf genommen habe. Aber außer das fehlerhafte saugen war alles wunderbar,ging beim zweiten dann doch easy,also habe keine Angst, jedes Kind ist auch anders. Ich würde auch eine Stillberatung aufsuchen und dann schaut ihr wenn es soweit ist
MickeyMaus
1322 Beiträge
05.01.2020 20:43
Beim 1.Kind 1 woche stillen absoluter stress auch später milcheinschuss ,im krankenhaus jeder hat an uns rumgezuppelt ,zu hause baustelle also bei meiner mutter die ersten wochen gewohnt und da kaum ruhe gehabt in den ersten tagen ständig ein blutiges stillhütchen..und dann abgestillt.

2. kind ich habs trotzdem wieder versucht und als ich tagsüber merkte es will nicht so recht klappen hab ich mir das stillhütchen im krankenhaus angefordert und schon konnte die kleine trinken bzw saugen (der milcheinschuss kam glaube diesmal in nacht 2) es tat zwar höllisch weh anfangs weil die brustwarzen wund wurden aber das war nur die erste woche so dann lief es wie geschmiert und wir stillen trotz stillhütchen seit der geburt voll und mussten nur einmal im krankenhaus einen mini schluck nachfüttern

ach und diesmal hat nur eine krankenschwester nachgefragt ob sie kurz die haltung korrigieren darf und sonst hab ich niemanden rangelassen und wir waren direkt nach dem krankenhaus bei uns zu hause mit dem großen ,weil ich jeglichen stress von außen vermeiden wollte

ich bekomm übrigens seit die kleine 3monate war immer kommentare ,weil wir noch stillen das kind kann doch nicht satt werden davon, also auch da darf man sich was anhören
sunrisefranzi
3817 Beiträge
05.01.2020 20:52
Beim ersten Kind war das stillen ein Drama.
Nach 5 Wochen habe ich völlig entnervt das Handtuch geworfen und ihm die Flasche gegeben.

Beim 2. Kind habe ich mir geschworen, dass ich mir noch im kg die Tablette geben lasse, wenn es sich wieder so darstellt.
Was soll ich sagen? Es klappte wunderbar über 9 Monate.

Kind drei wurde dann 13 Monate gestillt.

Ich kann nur jeder Mutter raten entspannt an die Sache ranzugehen.
Wenn es nicht klappt, ist es kein Drama. Und wenn es klappt ist super.
Nur kein Stress, das Kind wird groß!
Diese Einstellung hat mich komplett entspannt stillen lassen.
EmMi1415
864 Beiträge
05.01.2020 20:55
Ich habe versucht zwei Kinder zu stillen hat und es hat überhaupt nicht geklappt
Meine Schwester dagegen ist eine Milchkuh
Ich fühle mich auch deswegen oft wie ei. Mega loser
Aber meine Kinder sind gesund und glücklich
Wir haben eine Mega enge Bindung

Feloidea
4127 Beiträge
05.01.2020 20:57
Zitat von MickeyMaus:

Beim 1.Kind 1 woche stillen absoluter stress auch später milcheinschuss ,im krankenhaus jeder hat an uns rumgezuppelt ,zu hause baustelle also bei meiner mutter die ersten wochen gewohnt und da kaum ruhe gehabt in den ersten tagen ständig ein blutiges stillhütchen..und dann abgestillt.

2. kind ich habs trotzdem wieder versucht und als ich tagsüber merkte es will nicht so recht klappen hab ich mir das stillhütchen im krankenhaus angefordert und schon konnte die kleine trinken bzw saugen (der milcheinschuss kam glaube diesmal in nacht 2) es tat zwar höllisch weh anfangs weil die brustwarzen wund wurden aber das war nur die erste woche so dann lief es wie geschmiert und wir stillen trotz stillhütchen seit der geburt voll und mussten nur einmal im krankenhaus einen mini schluck nachfüttern

ach und diesmal hat nur eine krankenschwester nachgefragt ob sie kurz die haltung korrigieren darf und sonst hab ich niemanden rangelassen und wir waren direkt nach dem krankenhaus bei uns zu hause mit dem großen ,weil ich jeglichen stress von außen vermeiden wollte

ich bekomm übrigens seit die kleine 3monate war immer kommentare ,weil wir noch stillen das kind kann doch nicht satt werden davon, also auch da darf man sich was anhören


Da fragt man sich, was die denken, wie die Tierkinder satt werden

Also ich hatte mit Nummer 2 anfangs Stress was das Stillen anging, sie hat echt Probleme gehabt beim andocken und es dauerte anfang um die 2 Stunden und mehr bis sie richtig getrunken hat. Im KH war ich so fertig aus lauter Angst sie könnte mir verhungern.
Nach ein paar Tagen lief es super und sie hat es geschafft sofort anzudocken, manchmal dauert es etwas bis es sich einspielt, da ist echt jedes Kind anders.
Jacke2.0
192 Beiträge
05.01.2020 21:01
Also erstmal finde ich ist das wichtigste was dein Kind braucht deine Liebe, Fürsorge und Nähe und die kommt weder aus der Brust noch aus der Flasche. Daher mein erster Tipp versuch das aus deinem Kopf zu streichen.

Und dann versuch dich zu entspannen. Mein Milch Einschluss bei den Zwillingen kam an Tag 4 und ich habe bis vor kurzem voll gestillt. Und sowohl bei den beiden als auch bei meinem großen war der Start alles andere als einfach.
Der große wusste so gar nicht was er mit meiner Brust soll und niemand half. Er trank dann die ersten Tage so gut wie gar nix weil ich mich so auf das stillen versteifte dass er schwer Gelbsucht bekam. Nach Hause ging ich mit einem Flaschenkind und fühlte mich furchtbar weil ich 1. Nicht stillen konnte obwohl genug Milch da war und 2. Er durch meine verbissenheit auch noch krank wurde. Bei den Zwillingen war es ähnlich, bis auf die Gelbsucht und meine Gelassenheit, das es auch diesmal klappen wird.

Schlussendlich habe ich es bei allen geschafft sie zu stillen durch viel Ruhe und vor allem Geduld. Auch die Babies müssen das stillen lernen. Daher auch wenn es beim nächsten Kind am Anfang wieder nicht klappt versuch dich zu entspannen und probiere es einfach immer wieder aus. Ich habe anfangs immer den MSR schon ausgelöst und dann angelegt so dass sie auch gleich Erfolg hatten und Stück für Stück haben es alle 3 gelernt.

Und wenn es doch nicht klappt dann verweise ich nochmal auf meinen ersten Absatz denn das ist in meinen Augen das wichtigste (auch wenn ich deine Enttäuschung voll und ganz nachempfinden kann).
Tifa
8320 Beiträge
05.01.2020 21:28
Zitat von LittleMoonStar:

Hallo liebe Mamas,

eigentlich bin ich immer nur eine stille Mitleserin, aber jetzt gibt es doch ein Thema, welches mich sehr belastet. Ich entschuldige mich schon mal vorab für den langen Text.

Und zwar es geht ums Stillen.

Bei meinem ersten Kind habe ich mir so sehr gewünscht zu stillen. Doch es klappte einfach nicht.
Nach der Geburt hatte die Hebamme mein Baby versucht an der Brustwarze anzulegen, mein Kleiner zeigte jedoch keinerlei Interesse (Gut, er wird müde sein von der Geburt, dachte ich). Auch die Tage danach im Krankenhaus waren für mich ganz schlimm (psychisch). Ich hatte erst keinen Milcheinschuss (kam erst am 5. Tag), dann wurde mir beim Anlegen von den Schwestern erst am nächsten Tag nachmittags geholfen (mein Baby kam nachts). Und mein Baby konnte bzw wollte meine Brustwarzen nicht richtig in den Mund nehmen und dran gesaugt hat er schon mal gar nicht. Auch mit Stillhütchen klappte es nicht. Und dauernd kam irgendeine andere Schwester mit irgendwelchen anderen Methoden und Tipps und was gebracht hat es trotzdem nichts.
Schon im KH fühlte ich mich als Mutter als totale Vollversagerin. Bei jeder anderen Mutter im KH sprudelte es wie ein Springbrunnen, nur bei mir nicht. Am Ende musste ich mein Baby mit der Flasche zufüttern da er so abgenommen hatte. Auch zuhause hatte ich es probiert und Milch abgepumpt, aber irgendwann habe ich es aufgegeben. Ich wurde depressiv. Ich fühlte mich als totale Versagerin und hab tagelang nur geweint. Ich war nicht in der Lage, meinem Baby das wichtigste zu geben was es braucht.

In meinem Bekanntenkreis klappte das Stillen auch sofort und ohne Probleme („Wie du konntest nicht stillen?! Hast du es auch wirklich probiert?“ Sehr aufbauend das Ganze).

Auch jetzt, 8 Monate später schnürt es mir den Hals zu, wenn ich stillende Mütter seh (vorallem in sozialen Medien ganz toll).

Jetzt habe ich große Angst, dass sich das beim 2. Kind wiederholt. Dass es mit dem Stillen wieder nicht klappt.

Habt ihr irgendwelche Tipps?
Und vielen Dank fürs Lesen!

Liebe Grüße von einer traurigen Mama


Bei meiner großen wollte es auch nicht so klappen wie ich es gern gehabt hätte. Beim mini hatte ich am ersten Tag dann so ein flashback das ich im Nervenzusammenbruch ne abstilltablette genommen habe. Nach ner Woche zuhause hat es mich bald zerrissen, ich hab ne stillberaterin konaktiert und hab mit ihrer hilfe doch noch stillen können (Relaktion) und mini hat bis etwa zu seinem zweiten Geburtstag gestillt - und die Große war so interessiert das sie noch zwischendurch 2-3 Monate mitgestillt hat

Vielleicht einfach schon in der Schwangerschaft mit einer stillberaterin Kontakt aufnehmen und sich darauf vorbereiten
06.01.2020 12:12
Ich denke auch am besten googelst du nach einer Stillberaterin und nimm eine, die dir sympathisch ist auch da muss die Chemie stimmen.

Dann kannst du das vergangene aufarbeiten und beim zweiten Mal versuchen dass weniger schief läuft

Und wenn es dennoch nicht klappt weißt du, du hast alles gegeben und alleine das beweist dir, was für eine tolle Mutter du bist.

Jede Stillbeziehung ist individuell genau wie jede Schwangerschaft.

Und ob das stillen klappt oder nicht ist kein Indikator dafür, ob man eine gute Mutter ist

Bei mir kam der Milcheinsschuss auch erst an Tag 5.

Das kolostrum reicht zunächst.

Ich hatte nicht zugefüttert

Und wenn man zufuttert gibt's stillfreundliche Methoden statt Flasche.

Gibt es mehrere Krankenhäuser zur Auswahl?
Vielleicht auch in der Hinsicht etwas rumfragen, zu Besichtigungen gehen
LittleMoonStar
8 Beiträge
06.01.2020 16:14
Hallo,

erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und die lieben Worte.

Beim nächsten Mal werde ich mir auf jeden Fall eine Stillberaterin sowie eine Hebamme suchen. Bei meinem ersten Kind hatte ich leider keine Hebamme (hatte nicht gewusst, dass Hebammen hier so rar sind und irgendwann war es dann zu spät).

Meinem Kind fehlt es an nichts und er entwickelt sich prächtig und trotzdem werd ich das Gefühl nicht los, dass unsere Mutter-Kind-Beziehung durch das Stillen noch besser/enger geworden wäre. Irgendwie hab ich das Gefühl was verpasst zu haben.

Zumal einem die Gesellschaft erzählt, dass jede Frau von Natur aus Stillen kann und die, die nicht stillen, zu faul etc. sind. Ganz toll sind dann immer die schiefen Blicke von anderen Müttern wenn man sagt dass man nicht stillen konnte...

Ganz liebe Grüße
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