Mütter- und Schwangerenforum

Aufgaben Osteopath

04.12.2018 16:23
Hallo,

unsere Tochter Lea ist bei einer Osteopathin in Behandlung. Wir wollten sie so oder so prophylaktisch vorstellen, wie das ja in vielen anderen Ländern üblich ist, außerdem hatte sie in den ersten Wochen eine Lieblingsseite. Die ersten Sitzungen waren jede Woche, jetzt sind wir noch alle 4 Wochen da, weil der Kopf noch nicht komplett rund ist.
Die Osteopathin kommt jedes mal mit guten Ratschlägen um die Ecke. Sie fragt immer viel zum Schlaf, Stillen, Beikosteinführung, usw. Wenn dann etwas nicht in ihr historisches Weltbild passt, kommt ein urteilender Blick und ein "Da muss ich Ihnen jetzt einen Tipp geben".

Jetzt zu meiner Frage: Muss sie das wirklich? Ist Osteopathie wirklich so ganzheitlich und übergriffig?

Heute z.B. hat sie gefragt, wie oft ich Lea stille. Ich meinte dann tagsüber ca. 4 Mal und nachts alle 1,5-2h. Da war sie totaaaaal entsetzt und kam damit um die Ecke dass ich mein Kind in einem anderen Zimmer schlafen lassen MUSS. Und sie hat das ja so oft in ihrer Praxis, dass die Frauen jammern, weil die Kinder so oft nachts kommen. Erstens habe ich nicht gejammert. Ich stille und ob da jetzt nachts ein Baby an mir dran hängt oder nicht ist mir herzlich wurscht. Und selbst wenn ich mal wach werde, weil die Maus meckert ist mir das egal. Zweitens ist es doch mittlerweile erwiesen dass das Risiko für den plötzlichen Kindstod sinkt, wenn das Kind das gesamte erste Jahr im Elternzimmer, noch besser im Elternbett schläft. Drittens haben wir kein Kinderzimmer

Beim Thema Brei hab ich ihr heute einfach ins Gesicht gelogen und ihr das erzählt, was sie hören wollte.
04.12.2018 16:28
Ergänzung zum Thema Brei:

Erst meint sie noch, dass Lea mit ihren 6 Monaten ja eh noch recht klein ist und noch nicht so viel essen muss. Später kommt sie dann mit Tipps um die Ecke, wie dass ich das Kind erst mal 4 Stunden hungern lassen soll und hat mir einen Griff gezeigt mit dem ich Lea füttern kann ohne dass sie mit den Händen "stört".
04.12.2018 16:36
Ich halte nicht viel von der Osteopathie, es gibt keine einheitliche Ausbildung, das ist von Land zu Land unterschiedlich... und oft muss man da echt aufpassen.
Ansonsten sag einfach lieb Danke für den Rat, aber du machst es eben so, wie du das für richtig hälst
Zwerginator
7670 Beiträge
04.12.2018 17:19
Zitat von Xaphania:

Ergänzung zum Thema Brei:

Erst meint sie noch, dass Lea mit ihren 6 Monaten ja eh noch recht klein ist und noch nicht so viel essen muss. Später kommt sie dann mit Tipps um die Ecke, wie dass ich das Kind erst mal 4 Stunden hungern lassen soll und hat mir einen Griff gezeigt mit dem ich Lea füttern kann ohne dass sie mit den Händen "stört".
das wäre mein letzter Termin gewesen
Benutzername
1833 Beiträge
04.12.2018 17:37
Hast du ihr denn höflich aber bestimmt die Grenzen aufgezeigt?
04.12.2018 17:39
Die Osteopathie ist halt nur seeeeeehr bedingt evidenzbasiert. Vieles daran ist Glauben. Dazu gehört, dass der Osteopath Erfahrung überbewertet (das bedingt seine Ausbildung) und nicht immer mit dem neuesten Kenntnisstand konform (auch dieser würde seine Arbeit manchmal widerlegen) geht. Das ist halt immer die Krux mit der Alternativmedizin.
Daher würde ich den Osteopathen nicht als Autorität wahrnehmen. Nimmt das mit, was du für euch Positives rausziehen kannst, aber hinterfrage auch jede Aussage und Praktik.
04.12.2018 19:33
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Xaphania:

Ergänzung zum Thema Brei:

Erst meint sie noch, dass Lea mit ihren 6 Monaten ja eh noch recht klein ist und noch nicht so viel essen muss. Später kommt sie dann mit Tipps um die Ecke, wie dass ich das Kind erst mal 4 Stunden hungern lassen soll und hat mir einen Griff gezeigt mit dem ich Lea füttern kann ohne dass sie mit den Händen "stört".
das wäre mein letzter Termin gewesen

Definitiv!
Mondkind
14850 Beiträge
04.12.2018 19:33
Es kommt halt immer auf den osteopathen an. Ich hab arge Probleme seit meinem 14. Lebensjahr. Und ich hab viele Orthopäden gesehen. Der letzte meinte ich muss mit den Schmerzen leben lernen. So ist das halt. Der osteopath ist der erste und einzige der mir bisher helfen konnte. Ich hab einen Guten erwischt

Aber es liegt ja auch immer an einem selbst, in wieweit man sich da reinreden lässt. Mit dem füttern und schlafen..ja mei..wenn sie sonst gut ist und hilft...zum einen ohr rein und zum andern raus.
04.12.2018 22:52
Danke für Eure Rückmeldungen. Dann lag ich doch bicht so falsch, weil mir das alles nicht normal vorkam.

Sie hat einen sehr guten Ruf. Und das mit Leas Lieblingsseite und dem schiefen Hinterkopf hat sich sehr verbessert. Hätte vielleicht auch ohne Therapie geklappt, das weiß man ja leider nie.

Ich halte es bisher wie Mondkind vorschlägt: Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Sie hat auch mal gute Tipps gegeben. Was mich mehr nervt als die Tips ist ihre vorwurfsvolle Art. Nach dem Rezept sieht uns die Gute jedenfalls nicht mehr wieder.
04.12.2018 22:53
Zitat von Benutzername:

Hast du ihr denn höflich aber bestimmt die Grenzen aufgezeigt?


Ehrlich gesagt noch nicht. Es ist eh meistens ein Monolog bei dem ich Blickkontakt mit meinem Baby halte und "Jaja" sage.
Aber du hast Recht, eigentlich sollte ich das tun.
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