Mütter- und Schwangerenforum

Unterlassene Hilfeleistung bei anaphylaktischem Schock meiner 6 Monate alten Tochter - an wen kann ich mich noch wenden?

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Benutzername
1833 Beiträge
13.02.2019 18:41
Hallo ihr Lieben,

ich habe, in Absprache mit meiner Hebamme und meiner Kinderärztin, Ende Januar versucht, eine neue Pre-Nahrung einzuführen (nicht mehr HA, sondern "normal").
Leider reagierte meine Tochter T. sehr stark allergisch darauf.
Ihr Gesicht war angeschwollen, sie hatte Ausschlag am Bauch, eine richtige "Rotznase" und sich zwei Mal erbrochen.
Als wir das geschwollene Gesicht sahen, habe ich direkt meine Siebensachen gepackt und wollte mit ihr ins Kinderkrankenhaus fahren. Mein Mann zog ihr schnell einen Overall an und als ich los wollte, hatte sie sich im hohen Bogen sehr stark erbrochen. Da habe ich dann umgehend den Rettungswagen gerufen, das wurde mir zu heikel.

Als der Rettungswagen bei uns eintraf, war das angeschwollene Gesicht schon etwas zurückgegangen, vermutlich aufgrund des Erbrechens. Die Notärztin schaute meine Tochter an, während mein Mann sie auf dem Arm hatte und sagte dann, sie mache einen munteren und wachen Eindruck, wir könnten auch alleine in das KKH fahren. Anschließend hat sie mit dem Ohr an der Nase meiner Tochter gehorcht und gesagt, ihre Atmung sei frei und gut. Bevor die Herrschaften wieder gefahren sind, sagten sie mir noch, ich solle aber vorsichtig fahren wegen dem Glatteis und sie haben untereinander besprochen, welchen Einsatzcode sie an die Leitstelle schicken müssen, damit sie keinen Papierkram ausfüllen müssen, weil sie ja nichts behandelt haben.

Wir sprechen hier von einem 6 Monate alten Säugling!!

Ich bin also direkt los mit meiner Tochter und im KKH angekommen, wurden wir direkt ins Behandlungszimmer gerufen, noch bevor sie eine Versichertenkarte haben wollten. Innerhalb von 5 Minuten hatte meine Tochter eine Adrenalinspritze sowie weitere Medikamente erhalten und wir wurden stationär aufgenommen.

Diagnose: Anaphylaxie Grad 3 - kann unbehandelt innerhalb von Minuten zum Tod führen!!

Die Ärzte im KKH sowie meine Kinderärztin werteten die Nicht-Mitnahme im Krankenwagen als unterlassene Hilfeleistung und als absolut fahrlässig.

Ich habe heute bereits eine Beschwerde an die Leitstelle der Feuerwehr geschickt und um die Mitteilung des Verbandes gebeten, über welchen die Notärztin und Sanitäter geschickt wurden (Johanniter, ASB, etc.). Bei dem entsprechenden Verband werde ich ebenfalls eine Beschwerde einreichen.

An wen kann ich mich noch wenden? Ich möchte das nicht im Sande verlaufen lassen.
NobodyMitBaby
2385 Beiträge
13.02.2019 18:45
Mach deine krankenkasse darauf aufmerksam, dass du einen behandlungsfehler vermutest. Die fordern dann unterlagen an und schalten den mdk ein
Schicki.Micki
3452 Beiträge
13.02.2019 18:47
Ich weiß nicht, ob die kassenärztliche Vereinigung Sinn macht.

Deiner Tochter gute Besserung und alles Gute! Das muss ja ein fürchterlicher Schreck gewesen sein.
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1833 Beiträge
13.02.2019 18:54
Zitat von NobodyMitBaby:

Mach deine krankenkasse darauf aufmerksam, dass du einen behandlungsfehler vermutest. Die fordern dann unterlagen an und schalten den mdk ein

Würde der Behandlungsfehler auch "zählen", weil der Rettungsdienst nichts getan hat? Meine Mutter sagte auch schon, dass ich mich bei der Krankenkasse melden soll, aber da war ich noch etwas unsicher aufgrund des "Wieso". Aber dann werde ich dort auch eine Mail hinschicken
nilou
14070 Beiträge
13.02.2019 18:55
Polizei. Unterlassene Hilfeleistung ist schließlich strafbar.
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1833 Beiträge
13.02.2019 18:56
Zitat von Schicki.Micki:

Ich weiß nicht, ob die kassenärztliche Vereinigung Sinn macht.

Deiner Tochter gute Besserung und alles Gute! Das muss ja ein fürchterlicher Schreck gewesen sein.


Dankeschön! Das wahre Ausmaß ist mir erst bewusst geworden, als ich den Arztbrief bei der Kinderärztin abgegeben habe und sie mit mir darüber noch gesprochen hat Ich bin so froh, dass wir so viel Glück im Unglück hatten!

Die kassenärztliche Vereinigung halte ich noch im Hinterkopf, vielleicht äußert sich da noch jemand dazu. Danke.
NobodyMitBaby
2385 Beiträge
13.02.2019 19:16
Zitat von Benutzername:

Zitat von NobodyMitBaby:

Mach deine krankenkasse darauf aufmerksam, dass du einen behandlungsfehler vermutest. Die fordern dann unterlagen an und schalten den mdk ein

Würde der Behandlungsfehler auch "zählen", weil der Rettungsdienst nichts getan hat? Meine Mutter sagte auch schon, dass ich mich bei der Krankenkasse melden soll, aber da war ich noch etwas unsicher aufgrund des "Wieso". Aber dann werde ich dort auch eine Mail hinschicken


Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die kasse ins boot holen schadet nicht. Im prinzip müsste der träger des rtw die entstandenen behandlungskosten für folgeschäden übernehmen - sofern es die gibt. Versuchen würde ich es trotzdem. Denn wenn die kasse einen behandlungsfehler findet und klagt, ist der zivilrechtliche weg für dich quasi geebnet. Alles gute!
13.02.2019 19:18
Was ein Schreck! Gut, dass alles gut gehangen ist.
Ich würde die Presse auf jeden Fall om Hinterkopf behalten, falls du keine Angaben von der Leitstelle bekommst.
Alles Gute!
DieOhneNamen
28905 Beiträge
13.02.2019 19:34
Hallo, oje wie schrecklich.

In Zukunft, egal bei wem. Besteht auf den Transport.

Das ist wirklich ne Frechheit.

Ich würd auch Anzeige bei der Polizei erstatten, Krankenkassen,all das.

Hoffe deiner Kleinen geht es besser?

LG
Benutzername
1833 Beiträge
13.02.2019 19:38
Zitat von DieOhneNamen:

Hallo, oje wie schrecklich.

In Zukunft, egal bei wem. Besteht auf den Transport.

Das ist wirklich ne Frechheit.

Ich würd auch Anzeige bei der Polizei erstatten, Krankenkassen,all das.

Hoffe deiner Kleinen geht es besser?

LG


Dankeschön. Ihr geht's zum Glück wieder gut. Jetzt haben wir natürlich immer ein Notfall-Set mit Medikamenten dabei, aber dass sie komplett kuhmilch-frei ernährt wird ist ja logisch. In einem Jahr wird per Provokation (stationär) nochmal geschaut, ob sich die Allergie verwachsen hat.

Wäre das bei der Polizei dann quasi "Anzeige gegen Unbekannt"? Die Daten der eingesetzten Sanitäter und Ärztin habe ich nämlich (noch) nicht. Ich bin gespannt, was mir die Leitstelle da für Informationen zukommen lässt.
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
13.02.2019 19:41
Zitat von nilou:

Polizei. Unterlassene Hilfeleistung ist schließlich strafbar.


Denen würde ich den Fall auch so schildern. Sie sagen dir ob du sie dann Anzeigen kannst, ob es evtl. im Sande verläuft oder du ne zivilklage machen sollst!

Zu, Glück ist es gut ausgegangen!
13.02.2019 19:45
Ich würd auch erstmal Anzeige erstatten und mir evtl anwaltlichen Rat holen.

Gute Besserung der Maus, gsd ist alles gut gegangen.
DieOhneNamen
28905 Beiträge
13.02.2019 19:46
Zitat von Benutzername:

Zitat von DieOhneNamen:

Hallo, oje wie schrecklich.

In Zukunft, egal bei wem. Besteht auf den Transport.

Das ist wirklich ne Frechheit.

Ich würd auch Anzeige bei der Polizei erstatten, Krankenkassen,all das.

Hoffe deiner Kleinen geht es besser?

LG


Dankeschön. Ihr geht's zum Glück wieder gut. Jetzt haben wir natürlich immer ein Notfall-Set mit Medikamenten dabei, aber dass sie komplett kuhmilch-frei ernährt wird ist ja logisch. In einem Jahr wird per Provokation (stationär) nochmal geschaut, ob sich die Allergie verwachsen hat.

Wäre das bei der Polizei dann quasi "Anzeige gegen Unbekannt"? Die Daten der eingesetzten Sanitäter und Ärztin habe ich nämlich (noch) nicht. Ich bin gespannt, was mir die Leitstelle da für Informationen zukommen lässt.


Gut das ihr das Notfallset habt.
Ich hatte auch mal einen anaphylaktischen Schock und wurde per RTW transportiert, das ist echt kein Spaß.
Ich bin da echt fassungslos wie die Ärztin da so gehandelt hat. Bei so nem kleinen Wurm.

Wie genau das bei der Anzeige wäre, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Ich würde beim Unternehmen ( also Samariter oder wer es war) anrufen und es schildern, die Namen einfordern.
Die wissen ja wer wann im Dienst war, und dann die betreffende Ärztin anzeigen.
Weiß allerdings nicht, ob dies der einzig richtige Weg ist
13.02.2019 19:47
Das ist dann erstmal Anzeige gegen Unbekannt, die kriegen aber raus wer da bei euch war.
Benutzername
1833 Beiträge
13.02.2019 19:48
Oh man, Polizei klingt natürlich gleich nach einer Hausnummer aber wäre was "Schlimmeres" passiert, dann wäre ich dort natürlich sofort aufgelaufen.

Anwalt habe ich auch schon überlegt, aber falls wir, was auch immer, verlieren, müssten wir ja alles zahlen, oder? Und was möchte ich damit erreichen, Schmerzensgeld?

Das macht mich nervös
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