Mütter- und Schwangerenforum

Hilfe! Vater erst nach Geburts und KH-Aufenthalt informieren?

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Mamii2610
8 Beiträge
01.11.2014 01:37
Hallo ihr Lieben!

Ich bin in der 32. SSW und mein Geburtstermin rückt so langsam näher...
Ausgestattet bin ich schon lange und ich habe auch nicht allzu viel Angst vor der Geburt und den Schmerzen...

Womit ich mich allerdings sehr sehr schwer tue, ist folgendes:

Seit kurzem haben mein Freund und ich uns getrennt, weil es schon seit letztem Jahr wirklich schlecht lief...
Die SS war auch nicht geplant, ich konnte und wollte aber keinen Abbruch machen und freue mich mittlerweile riiiiesig auf meine Kleine...

Seit ich schwanger bin habe ich aber wirklich negative Gefühle ihm gegenüber. Jetzt wo es so ernst wurde, ist einfach jegliche Art von Liebe ihm gegenüber verschwunden, ich habe keinerlei Respekt mehr vor ihm, weil er mich ständig mit allem wichtigen allein lässt und ich muss nur an ihn denken, um direkt hassähnliche Gefühle zu empfinden...

Ich glaube nicht, dass das hormonbedingt ist, da ich sonst garnicht schräg drauf bin, keinerlei aussgewöhnliche Gelüste oder sonstiges habe und auch schon vor der SS oft ziemlich negative Gefühle ihm gegenüber hatte, weswegen wir auch zwischendrin schon getrennt waren...

Nun haben wir uns arrangiert, dass wir uns einigermaßen verstehen. Ich bemühe mich, so gut es geht mit ihm auszukommen und fair zu sein und möchte selbstverständlich, dass mein Kind die Möglichkeit bekommt, eine Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen.
Ich habe ihn also schon ein paar Mal zum Arzt (Ultraschall) mitgenommen und halte ihn auch auf dem Laufenden.
Ebenso habe ich ihn zB auch nach seinen Vorschlägen bezüglich Namen ect gefragt und erwarte, dass er sich an der Versorgung und finanziellen Ausstattung beteiligt.
Bisher haben wir quasi das Beste aus dieser unmöglichen Situation gemacht...

Es steht für mich aber schon lange fest, dass ich ihn auf keinen Fall bei der Geburt dabei haben möchte, da ich das wirklich "genießen" und wahrnehmen möchte, statt mich so schlecht zu fühlen, wie ich es in seiner Gegenwart nunmal tue.

Nun macht es mir eine unglaubliche Angst, wenn ich daran denke, dass ich als frischgebackene Mutter im Krankenhaus liege, total platt von der Geburt und in der "Kennenlernphase" mit meiner Tochter und mich Hinz und Kunz und lauter Leute, die mich stressen besuchen. Zumal ich dann wohl auch das Stillen lernen muss und den Umgang und mich überhaupt nicht entspannen kann in Gegenwart von derartigen Leuten.

Leider gehört mein ehemaliger Freund und KV auch zu diesen Leuten und ich fühle mich zur Zeit wie sein Babysitter, weil ich schon jetzt seine Aufgaben als zukünftiger Vater übernehme und mittlerweile stinksauer bin, durch die gemeinsame Vergangenheit. Es macht mir schreckliche Angst, wenn ich mir vorstelle, dass ich ihn im Krankenhaus empfangen muss und ich glaube, dass es auch schwierig wird, ihn nur kurzzeitig zu empfangen, weil er sicher (wenn er erstmal da ist) auch gerne mehr Zeit mit seinem Kind verbringen möchte.

Nun frage ich euch... Meint ihr es ist in Ordnung, wenn ich ihm zB erst nach zwei Tagen Bescheid gebe, um erstmal Ruhe und Entspannung zu haben? Ich muss doch wenigstens in dieser "Extremsituation" mal an mich denken dürfen... In jeder anderen Hinsicht werde ich mich niemals zwischen ihn und das Kind stellen (außer es sollte wirklich nötig sein) oder ihm etwas vorenthalten. Nur möchte ich mein Leben mit meiner Tochter weder voller Anspannung noch voller Hass beginnen...

Ich bin gespannt auf eure Meinung und hoffe, dass ihr meine Situation nun so gut es geht nachempfinden könnt...

Lg
julchen1908
2194 Beiträge
01.11.2014 04:45
Ich kann deine Zweifel durch aus verstehen. Allerdings kam das bei mir damals nicht in die Tüte, als ich dem Sohn meines Vaters bekannt gab das Kindauszutragen hatten wir komplette Funkstille, um aber meinen Pflichten nachzukommen habe ich ihm wichtige Sachen per Post zukommen lassen. Zum Beispiel ihm ein Zettel mit dem Geschlecht in Briefkasten gelegt! Meine Mum hatte einen totalen Hass auf ihn, aber trotz allem wurde er sofort nach der Geburt informiert. Denn er ist der Vater! Und ich war 17 Jahre alt, ich bekam ein wenig Geld von meiner Uroma, und musste alles alleine bezahlen, ich hatte also nicht dabei Unterstützung gehabt. Im Gegenteil! Aber er kam von selbst, nicht am gleichen Tag sondern erst am nächsten Tag nach der Arbeit, da er Vater war durfte er das ja auch! Und es war toll! Denn diesen Moment, mit all dem Hass der vergangen 8 Monate (nach Trennung) war weg und endlich hat man gesehen was zählt, nämlich nicht die kurzzeitige Ruhe oder sonstiges, sondern die stolzen Augen eines Vaters und einer Mutter. Du denkst nach der Geburt komplett anders. Ich hab auch gesagt "geht ihn nichts an" ect. Aber das kannst du einem Vater nicht nehmen. Übrigens hatte er nicht die Chance den Namen mit auszusuchen Er kam ins Zimmer, sah mich und den Kleinen, es liefen Tränchen bei ihm und er sagte "Warum nur Konstantin"

Gib ihm die Chance, er ist der Vater und ihm die ersten Stunden zu nehmen ist nicht okay in meinen Augen, vllt. kommt er ja selbst auch erst am nächsten Tag . Ich bekam nur eine SMS nach Geburt mit "Hallo Julchen, komme morgen zu euch nach der Arbeit, ruht euch bitte erstmal aus!". Männer denken da gerne auch mal weiter.
julchen1908
2194 Beiträge
01.11.2014 04:47
Achso: Vielleicht solltest du dich einmal hinterfragen wie du es finden würdest, wenn du einen Kaiserschnitt bekommen würdest und dein Kind erstmal 2 Tage nicht sehen kannst. Denn genauso strapaziert wie du momentan bist, was nach der Geburt übrigens nicht mehr so ist, genauso ist er es als Vater auch, denn er scheint ja das Kind haben zu wollen, ob nun Unfall oder nicht!

Wünsche dir viel Kraft!
Krümel714
2489 Beiträge
01.11.2014 07:11
Sag ihm auf jeden Fall Bescheid. Die Momente kommen nie wieder und sind auch für einen Mann wichtig und emotional.
Du musst das Kind ja auch nochmal zum Baden etc abgeben. Wäre doch für ihn schön, wenn er das machen kann. Immerhin ist er ja der Vater. Und ist es für dich nicht auch schöner, wenn der Vater sich kümmert und nicht nur Fremde?
Setzt euch doch mal zusammen und redet über den Ablauf
stephanie1209
942 Beiträge
01.11.2014 07:12
also ich würde ihn auch gleich informieren und ihm das nicht nehmen so wie meine Vorschreiberin es schon so schön geschrieben hat.

Er ist ja nun mal der Vater....... aber zu anderem Besuch kannst du ja sagen, dass du dies nicht willst die ersten Tage um dich zu erholen und du Freunde etc., anrufst wenn es dann passt das sie kommen können um die Kleine kennenzulernen......
mamamachma
5853 Beiträge
01.11.2014 07:29
Kannst du nicht mit ihm darüber reden?
Ich würde sie ihn schon direkt kennenlernen lassen. Man kann ihn ja anrufen, wenn sie da ist. Dann könnte er sie waschen und anziehen, wenn er einigermaßen schnell da ist und du noch nicht kannst.
Ich weiß ja nicht wie dein Ex drauf ist, aber ich denke meiner würde verstehen, das ich von der Geburt kaputt bin und Ruhe brauche und würde danach gehen.
sternchen0284
3424 Beiträge
01.11.2014 07:31
ich bin der meinung der anderen. ich würde ihn auch informieren. ok wenn ihn nicht dabei haben willst is es ja ok aber wenns baby da is würde ich ihn schon bescheid geben. er hat immerhin auch ein recht dazu finde ich.
wie es auch schon geheissen hat. wie würdest du dich fühlen wenn du das kind auf die welt bringst und es dann aber erst 2 tage später sehn würdest? sowas is nicht einfach das kannst mir glauben. ich hab meine tochter nach der geburt erst 10 später gesehn da es komplikationen gab und sie in ein anderes kh musste und das war die hölle nicht zu wissen wie es ihr geht, wie sie aussieht wie groß und schwer sie is und sie nicht in den armen halten (was ich erst 5 tage nach der geburt das erstemal durfte)
also ich würde das nicht machen.würde ihm bescheid geben da er sich für sie ja interessiert. heut zu tage is es nicht mehr selbst verständlich das die väter sich fürs kind interessiern wenns ungeplant endsteht. heut zu tage muss man froh sein das er sich interessiert und sich kümmern will um sein kind. alles gute für die geburt
Seramonchen
37735 Beiträge
01.11.2014 07:37
Ich habe dem Vater meiner Tochter damals eine halbe Stunde nah der Geburt Bescheid gesagt. Hat ihn nicht interessiert. Aber wenn du von ihm erwartest, dass er sich finanziell beteiligen und auch kümmern soll, dann kann er auch von dir erwarten, dass er erfährt wenn die kleine wenigstens da ist.
sternchen0284
3424 Beiträge
01.11.2014 07:39
eben und was noch dazu kommt is ja das er sie dann ja nicht wie du jeden tag siehst. er wird bei der erziehung selbst nicht dabei sein. bei den ersten schritten, den ersten worte usw. da is das doch schön wenn er wenigstens gleich nach der geburt bescheid bekommt
FraBu
3019 Beiträge
01.11.2014 08:59
Das du ihn nicht bei der Geburt direkt dabei haben möchtest, kann ich verstehen. Gerade , wenn du auch sagst, dass du dich in seiner Gegenwart mittlerweile schlecht fühlst, würde ich davon sogar abraten. Der Vater von meinem Kleinen kam einfach ungefragt in den Kreissaal (ich hatte ihn informiert, mit ihm im Vorfeld aber besprochen, dass ich ihn NICHT im Kreissaal dabei haben möchte!). Ich war so perpelx, lag in den Presswehen, konnte ihn irgendwie nicht raus schicken, gleichzeitig hat das die Geburt aber total gehemmt! Wir lagen in den letzten Zügen und seine Anwesenheit hat dann daraus eine Stunde gemacht!

AAAAAber... ansonsten schließe ich mich allen anderen an! Den anderen Besuch kannst du einfach absagen, aber dem Papa würde ich schon direkt Bescheid geben. Sieh' es positiv, dass du dann auch mal ganz in Ruhe duschen gehen kannst nach der Geburt, ohne deinen kleinen Zwerg alleine im Bettchen im Zimmer liege zu lassen. Er soll/muss ja auch nicht stundenlang an den Tagen da sein. Aber er sollte schon die Möglichkeit der ersten Stunden haben.
MiaO85
1504 Beiträge
01.11.2014 09:09
Ich setze mich jetzt total in die Nesseln damit, aber ich bin in GENAU der gleichen Situation.

Okay, es herrscht seit drei Monaten totale Funkstille und außer zwei SMS kam nicht mehr viel von dem Erzeuger meiner Zwillinge (obwohl ich ihn anfangs auch noch auf dem Laufenden hielt, was mir aber mit Beleidigungen und Verhöhnungen gedankt wurde und ich es irgendwann einstellte, weil es mir so schon dreckig genug geht).

ABER ich habe genau die gleichen Gedanken im Kopf, die mich mittlerweile täglich verfolgen. Und ich bin soweit, dass ich ihm nicht unmittelbar nach der Geburt Bescheid sage, weil ich auf keinen Fall möchte, dass er uns im KH besucht.

Moralisch gesehen mag das den meisten Damen hier total gegen den Strich gehen, aber rein rechtlich gibt es z.Z. noch nicht mal eine Vaterschaftsanerkennung und auch sonst wurde mir von meiner Beratungsstelle und dem Jugendamt signalisiert, dass es MEINE Entscheidung ist und beides legitim ist.

Also, liebe Mamii2610, entscheide du es so, wie du es in diesem Moment für richtig hälst. Ich wünsche dir alles Gute!
FraBu
3019 Beiträge
01.11.2014 09:27
Klar, ist das schlussendlich die Entscheidung der Mutter Ich denke da immer einen Schritt weiter, dass, im Falle des Falles, es doch mal zu einem großen Streit vor Gericht und Jugendamt kommt, man immer sagen/zeigen kann, dass man sich sehr bemüht hat, eine Verbindung zwischen Vater+Kind herzustellen und immer im Kindeswohlsinne gehandelt hat.

Es muss ja auch nicht an allen 3 Tagen sein. Vielleicht reicht auch ein Besuch des Kindesvaters.
MiaO85
1504 Beiträge
01.11.2014 09:39
Zitat von FraBu:

Klar, ist das schlussendlich die Entscheidung der Mutter Ich denke da immer einen Schritt weiter, dass, im Falle des Falles, es doch mal zu einem großen Streit vor Gericht und Jugendamt kommt, man immer sagen/zeigen kann, dass man sich sehr bemüht hat, eine Verbindung zwischen Vater+Kind herzustellen und immer im Kindeswohlsinne gehandelt hat.

Es muss ja auch nicht an allen 3 Tagen sein. Vielleicht reicht auch ein Besuch des Kindesvaters.


Irrtum. Als Mutter ist man rechtlich nicht dazu verpflichtet (so eine Entscheidung darf vor Gericht auch nicht negativ ausgelegt werden), eine Verbindung zwischen Vater und Kind herzustellen. Die Bindung muss der Vater selber suchen und aufbauen! Nur wenn diese da ist, zieht ein Gericht negative Rückschlüsse, dass die Mutter den Kontakt zum Kindsvater evtl. verhindern möchte (was ich generell nicht tue, er wird unter Auflagen seinen geregelten Umgang bekommen, wenn er denn will).

In meinem Fall habe ich komplette Rückendeckung, auch seitens des Jugendamtes, mit dem ich genau DAS schon durchgesprochen habe.
FraBu
3019 Beiträge
01.11.2014 09:51
Na ja, aber wie soll ich denn als Vater eine Verbindung aufbauen, wenn mir untersagt wird, dass Kind zu besuchen?

Aber danke für deine Rückmeldung! Ich bin ja in einer ähnlichen Situation und dann weiß ich schon mal, dass ich die ganze Zeit richtig gehandelt und sogar ein bißchen zuviel gemacht habe.
MiaO85
1504 Beiträge
01.11.2014 10:18
Zitat von FraBu:

Na ja, aber wie soll ich denn als Vater eine Verbindung aufbauen, wenn mir untersagt wird, dass Kind zu besuchen?

Aber danke für deine Rückmeldung! Ich bin ja in einer ähnlichen Situation und dann weiß ich schon mal, dass ich die ganze Zeit richtig gehandelt und sogar ein bißchen zuviel gemacht habe.


Es wird ihm nicht untersagt, er weiß nur nicht, dass man sich im KH befindet und - ob man es glaubt oder nicht - gibt es noch so etwas wie das Recht der Mutter, zu entscheiden, wen sie als Patient im KH sehen mag und wen nicht, was ihr gut tut oder nicht! Wenn man den Kindsvater nach dem KH Aufenthalt informiert und es ihm dann wichtig erscheint, eine Bindung aufzubauen, dann kann er es (immer) noch!

Ich beziehe mich nicht nur auf Informationen vom JA, sondern auch von Therapeuten meiner Großen, meinem Therapeuten und meiner Betreuerin bei der Diakonie. Ich habe mich selber doppelt und dreifach abgesichert, weil man als Mutter oft auf das Schärfste kritisiert wird, wenn man dem Erzeuger nicht noch das Kind auf dem Silbertablett serviert (und ich muss es leider so überspitzt ausdrücken, weil viele immer noch davon überzeugt sind, dass die "Väter" immer die Opfer ihrer bösen Partnerin sind)!

Ich habe bei meinem Ex-Mann auch zu viel gemacht und seitdem ich es runtergeschraubt habe, funktioniert es sogar noch besser (es lief an sich nie so schlecht, dass ich jetzt Angst um unsere Kinder hätte haben müssen, aber die Große brauchte zB zwei Jahre eine speziellere Förderung und das musste ich alles alleine mit ihr machen - ich habe lange versucht, mehr Verständnis bei ihm zu wecken). Und mir geht es auch besser damit, seitdem ich weiß, dass eine Mutter nicht alles tun muss, was diese ach so feine Gesellschaft für moralisch "angemessen" sieht!
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