Mütter- und Schwangerenforum

Schwangerschaftsabbruch

Gehe zu Seite:
Valeska
1048 Beiträge
26.03.2008 11:19
@Romy: Wenn man sich in jedem Fall (so oder so) für sein Kind entscheidet... nein... dann braucht man diese Untersuchungen nicht... sie werden ja auch nur angeboten und nicht aufgezwungen
26.03.2008 11:19
Ich persönlich finde das Thema sehr schwierig! Ich habe mich ganz bewusst gegen eine solche Untersuchung entschieden! Für mich/ uns wäre eine Behinderung kein Grund gewesen, dass Kind nicht zu bekommen! Das ist aber meine persönliche Meinung! Klar ist es schwierig, wenn das Kind krank/ behindert sein sollte und nicht jeder Mensch kann mit einer Behinderung beim eignenem Kind so offen umgehen! Ich habe bereits mehrere Praktikas in der Behindertenarbeit absolviert und hatte am Anfang auch großen Respekt davor, aber es war bis jetzt die tollste Arbeit die ich je gemacht habe!
Ich würde jedem empfehlen, der weiß er bekommt ein behindertes Kind, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, vielleicht kann man mal in eine heilpädagogische Einrichtung fahren, da gibt es es manchmal öffentliche Veranstaltungen. Eventuell nimmt das ein bisschen die Berührungsängste. Aber schließlich muss das jeder für sich selber entscheiden, ob man das Kind austragen möchte oder nicht. Jeder ist verschieden und nicht jeder kann mit so einer Belastung umgehen. Obwohl ich auch der meinung bin, dass man in diese Herausforderung hereinwachsen kann.
Naja, wie gesagt, schwieriges Thema und ich glaube, es ist wirklich schwierig sich ganz bewusst gegen dieses Kind zu entscheiden. Ich hoffe deine Bekannten verarbeiten diesen Schicksalsschlag und lassen sich nicht unterkriegen.
LG
littledani
2302 Beiträge
26.03.2008 11:20
Erstmal wünsche ich keinem diese Situation. Wir haben 4 Wochen diskutiert ob wir die Nackenfaltenmessung machen lassen. Der Grund : Was ist wenn das unerwünschte-->Down-Sy. dabei raus kommt. Wir hätten uns gegen das Kind entschieden. Auch wenn du Melua es nicht verstehen wirst. Aber was ist wenn ich/wir mal nicht mehr bin/sind ? Soll mein Kind dann in ein Pflegeheim? NEIN !!! Es kann einem natürlich keiner sagen, WIE BEHINDERT das Kind ist. Ich kenn Zuckersüße Kinder mit Down-Sy. Ich kenne aber auch eine die jetzt 22 ist und NICHT alleine kann. und sie ist doppelt so schwer wie ihre Mutter. Ich bin froh, dass unser Wurm kerngesund ist (so wie es bis jetzt aussieht) und ich diese schwierige Entscheidung nie treffen musste. Seit mir nicht böse, aber ich denke es macht sich niemand leicht ein Kind abzutreiben. Und die Gewissensbisse hinterher wünsche ich auch keinem.

LG Daniela
Sternweiserin
236 Beiträge
26.03.2008 11:23
Zitat von Valeska:
@Sternweiserin: Gott oder die Natur (gläubig oder atheistisch betrachtet) läßt doch so viele Babys gar nicht erst zur Welt kommen, oder?! Gott oder die Natur selbst bricht diese Schwangerschaften in einem frühen Stadium ab... Warum?! Weil diese kleinen Menschen vielleicht (!) wirklich nicht in der Lage wären zu leben?! Wenn Gott oder die Natur aber der Meinung ist, ein Kind soll leben... sollte man dann nicht diese Lebensaufgabe annehmen?! Haben nicht auch behinderte Kinder so viel zu geben...?!
Ich weiß es einfach nicht...
Ich betone nochmal: ich werte oder urteile hier nicht... ich will nur verschiedene Meinungen hören und darüber nachdenken!


Das meine ich ja: Wer sind wir denn, dass wir darüber entscheiden? Wir sind doch Menschen, genauso wie die behinderten Kinder. Was macht uns besser als sie, dass wir leben dürfen und sie nicht?
Romy
551 Beiträge
26.03.2008 11:23
Zitat von Valeska:
@Romy: Wenn man sich in jedem Fall (so oder so) für sein Kind entscheidet... nein... dann braucht man diese Untersuchungen nicht... sie werden ja auch nur angeboten und nicht aufgezwungen

Ja, eben, das wollte ich damit sagen!
Valeska
1048 Beiträge
26.03.2008 11:25
Das Problem ist, daß wir "Nichtbehinderte" gar nicht ermessen könne, WIE ein Behinderter sein Leben empfindet... vielleicht sind sie um ein vielfaches glücklicher und zufriedener in ihrer ganz eigenen Welt...
Holly
50 Beiträge
26.03.2008 11:29
Es ist als Außenstehender immer leicht zu sagen: "Ich hätte aber anders gehandelt!" oder "Ich hätte genauso gehandelt!". Deinen Bekannten ist die Entscheidung sicherlich nicht einfach gefallen und niemand sollte über sie urteilen.

Ich bin selber die Schwester von einem Menschen mit 100%iger Behinderung und ich sehe welche Schwierigkeiten das mit sich bringt. Sowohl in meiner Familie als auch Familien die ebenfalls ein behindertes Kind haben. Ich will da jetzt nicht näher auf die schwerwiegenden persönlichen Probleme meiner Familie eingehen, weil das hier icht hingehört. Aber es ist halt einfach so, dass nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern und Geschwister extremst von einer Behinderung betroffen ist. Egal ob man sich für ein behindertes Kind nach einer Fruchtwasseruntersuchung entscheidet oder ob die Behinderung erst nach der Geburt festgestellt wird, ist es damit ja nicht getan. Man sagt immer, man soll nicht darauf hören, was andere Leute sagen, aber stellt euch mal vor Verwandte, Bekannte und Leute, die man kaum kennt kommen andauernd mit schlauen Sprüchen wie: "Ich habe ja mal gelesen, dass eine Behinderung wie diese darin begründet ist." Oder: "Ach, du hast in der Schwangerschaft das und das gemacht? Kein Wunder dass das Kind behindert ist." Dann geht es weiter: "Wie, du betreust das Kind nicht 24 Stunden/Tag selber? Du bringst es tatsächlich für 4 Stunden/Tag zur Lebenshilfe, damit du deinen Haushalt machen kannst? Wie egoistisch ist das denn?" Oder noch schlimmer, wenn sich dann auch noch jemand entscheidet, dass Kind/den Jugendlichen/den Erwachsenen in ein Heim zu geben, weil man selber nicht mehr mit der Pflege klar kommt und auch mal Zeit für sich selber braucht: "Wie??? Du schiebst dein Kind ab?" Dann die ständige Unterlegenheit, die ein behindertes Kind im Umgang mit nicht-behinderten Kindern des selben Alters (oder noch jünger) spürt, die Hänseleien, das ständige Ausgenutztwerden von den Spielkameraden weil "der macht doch eh alles was wir ihm sagen". Und so weiter und so fort.

Das sind jetzt nicht nur die Erfahrungen, die ich, mein Bruder oder meine Eltern gemacht haben, sondern auch die, über die ich durch Bekannte erfahren habe. Und das ist sicherlich nur die Spitze des Eisberges.

Ich will damit ÜBERHAUPT GAR NICHT sagen, dass es für behinderte Kinder kein lebenswertes Leben gibt. Mein Bruder zB ist seit dem er 8 Jahre alt ist (jetzt ist er 2 in einer Einrichtung untergebracht ("Um Gottes Willen, ihr habt ihn abgeschoben!!!!") und dort glücklich und zufrieden. Aber das ist nur eine Seite der Medaille, denn der Weg dorthin war weder für meinen Bruder noch für meine Eltern ein einfacher. Was ich sagen möchte ist viel mehr, dass es keine leichte Entscheidung ist ob man ein behindertes Kind austrägt oder nicht. Da gehört viel mehr zu als "Menschen mit Down Syndrom sind doch aber soooooooooo lebenfroh!".

Ich für mich könnte nie sagen, was ich tun würde, wenn sich in herrausgestellt hätte, dass mein Kind behindert wäre. Ich weiss es ganz einfach nicht. Und das hängt nicht mit dem Grad der Behinderung zusammen. Es ist einfach eine Entscheidung vor der man selber stehen muss und von der man nicht pauschal sagen kann, wie man entscheiden würde.

Ich wünsche deinen Bekannten auf jeden Fall viel Kraft und dass sie sich nicht von den "Wie konntet ihr das nur tun"-Sagern unterkriegen lassen, sondern dass sie lernen, mit ihrer Entscheidung zu leben und umzugehen.
Valeska
1048 Beiträge
26.03.2008 11:33
Danke, Holly...
Sehr interessante Sicht der Dinge...
Sternweiserin
236 Beiträge
26.03.2008 12:04
Ich bin trotz der ergreifenden Story von Holly der Meinung, dass behinderten Kinder eine Chance zusteht. Selbst wenn die Eltern mit der Situation nicht zurecht kommen und Hilfe benötigen. Deshalb wird niemand von mir verurteilt, im Gegenteil. Meine Schwester hat in einem Behindertenheim gearbeitet (ist selbst psychischkrank mit vielen Einschränkungen) und ist in ihrer Aufgabe aufgegangen. Durch sie habe ich gelernt, dass die Eltern/Verwandten solcher Menschen eben auch nur Menschen sind, die gelegentlich Hilfe brauchen, um daran nicht zu zerbrechen. Menschen, die Eltern dafür verurteilen, sollte man nicht ernst nehmen. Schlaue Sprüche kann jeder klopfen und diese Situation fordert viel Geduld und Verständnis. Das Leben mit einen Menschen, der behindert ist, ist oft nicht leicht. Aber inzwischen gibt es viele Einrichtungen, die das Leben für Betroffene und Verwandte einfacher machen.
Den Jungen, den ich kenne, geht beispielsweise in eine Behinderten-Schule. Er ist 12 und laut Arzt auf dem Stand eines 8 oder 9 Jährigem, was sehr positiv ist. Er kennt sowohl den Umgang mit Behinderten (jeglicher Art) und den mit normalentwickelten Kinder. Er weiß, dass er nicht der klügste, schnellste und beliebteste ist, aber er fühlt sich sichtlich wohl. Gehänselt wird er nicht, - er hat ein starkes Selbstbewusstsein und sein Auftreten ist überwältigend. Ich kenne ihn schon etwas länger und auch seine Geschwister. Sein Bruder, der 3 Jahre jünger ist, ist ihm sowohl geistig als auch körperlich überlegen, und der hat mir mal gesagt: "Der Yannik wird von mir beschützt. Der kann nichts dazu, aber die, die sich darüber lustig machen. Die dürfen nicht lachen." Und genauso sehe ich das auch. Die Familie kann Behinderte stärken. Ihnen das bieten, was sie verdienen. Sie sind liebenswerte Geschöpfe, wenn sie denn leben "dürfen".
Natürlich kann ich das als Außenstehende, oder bedingt Beteiligte, ganz leicht sagen, dass ich mein Kind genauso lieben würde, wie ein gesundes. Und es ist leicht Menschen dafür zu verurteilen, dass sie nicht stark genug sein wollen, um dieses Kind groß zu ziehen, aber ich empfinde tiefstes Mitleid für die Kinder. Und für mich sind Menschen, die ihr behindertes Kind nicht lieben können, auch nicht fähig genug ihr gesundes Kind zu lieben. Denn es gibt keine Garantie, dass es mit dem gesunden Kind leichter sein wird. Es kann ebenso gut an etwas erkranken, was es zum Pflegefall macht, es kann die Erwartungen ebenso enttäuschen wie alle anderen auch. Kein Mensch ist perfekt. Weder die Behinderten noch die Menschen, die meinen, entscheiden zu können, wer leben darf und wer nicht. Ich spreche ganz deutlich von dürfen, denn Down-Syndrom-Kinder sind überlebensfähig. Das ist nicht wie bei Kindern, denen die Hälfte ihres Herzens fehlt, und es dadurch sowieso nicht überleben kann. Down-Syndrom ist ein Gendefekt, kein Todesurteil.

26.03.2008 12:33
Ich werde ebenfalls keinen test auf Down Syndrom machen, da eine Abtreibung für mich nicht in frage kommt.... kenne zwei die diese krankheit haben - beide sind nun schon über 50 und sehr sehr glücklich mit ihrem leben. Es ist und bleibt mein Kind, auch wenn es Behindert ist, es hat die chance verdient geliebt zu werden. Abtreiben könnte ich nicht.
26.03.2008 12:36
Zitat von Celine:
Ich werde ebenfalls keinen test auf Down Syndrom machen, da eine Abtreibung für mich nicht in frage kommt.... kenne zwei die diese krankheit haben - beide sind nun schon über 50 und sehr sehr glücklich mit ihrem leben. Es ist und bleibt mein Kind, auch wenn es Behindert ist, es hat die chance verdient geliebt zu werden. Abtreiben könnte ich nicht.


ist bei mir ganz genauso...ich wollte diesen test auch nie,weil ich es eh nicht übers herz bringen könnte mein baby weg machen zu lassen...
26.03.2008 12:39
*nick* Ich hoffe das beste und falls es anders kommt, bin ich dennoch da - ich und mein freund haben uns dafür entschieden, egal was ist - es wird aufwachsen und wir werden es lieben. Er ist der gleichen Meinung wie ich, auch ein behindertes kind ist unser kind und verdient es geliebt zu werden und zu leben. Deshalb kommen all diese tests nicht in frage.
megaminniemaus
7099 Beiträge
26.03.2008 21:37
hallo mädels ich habe selbst eine geistigbehinderte tochter mit starken entwicklungsverzögerungen sie wird 8 und ist auf den satand einer 3bis 4 jährigen dan hat sie noch andere sachen wo man noch nicht genau herausgefunden hat zb einen zu großen kopf....das linke auge minus 8,0 man hat während der ss nix gemerkt....nur das sie da schon großen kopf hatte....bei mir ist die gebörmuttergerissen...suaerstoffmangel .....mein sohn ist ein frühchen und ist auch leicht verzögert und man vermutet das er gendefekt hat hab am 14.4 termin zu untersuchung.....es ist nicht einfach.....man hat damlas zu mir gesagt bei pascal ich soll ihn abtreiben nein ich wollte ihn und bin froh das ich ihn habe mein bolle.....in unsren nachbarort ist letzte woche ein mädchen gestorben 7 monate alt....kindstod sie war kerngesund.......
carola
3074 Beiträge
02.04.2008 12:12
hm das thema is echt schwer...
ich habe auch solche untersuchungen nicht machen lassen...
mein kopf sagt mir aber dass es vielleicht besser gewesen wäre wenn ich sie hätte machen lassen und dass ich kein krankes kind bekommen möchte...
dass mir die verantwortung zu groß ist, dass mein mann damit nicht klar kommen würde, dass ich angst habe dass mich meine familie im stich lässt, das mich niemand unterstützt usw...

aber mein herz sagt mir dass jeder mensch ein recht auf leben hat und dass ich auch ein krankes kind über alles lieben würde weil es mein fleisch und blut ist und man an jeder herausforderung wächst und stärker wird....

und im endeffekt kann auch bei der geburt was schief gehen- sauerstoffmange usw. und dann ist das kind unter umständne auch behindert und man muss es nehmen wie es ist

und nochmal zu dem thema- die natur sollte entscheiden ob einm baby überlebt oder nicht....
dann müsste man auch frühchen sterben lassen die so früh auf die welt kommen dass sie alleine nicht überlebenfähig wären....

ich kann nur von mir sagen dass ich wahrscheinlich zerbrechen würde wenn ich eine solche entscheidung treffen müsste....
entscheide ich mich für ein behindertes kind entscheide ich mich wahrscheinlich gegen meinen mann der für mich aber bis jetzt mein ganzes leben bedeutet und ich alles für ihn tun würde....
entscheide ich mich aber gegen das kind, entscheide ich micht für meinen mann und vielleicht auch für ein 2. gesundes kind....

und jeder der die wahl hätte zwischen einem gesunden kind und einem behinderten wird wohl ein gesundes wählen. wenn man nüchtern über eine solche entscheidung nachdenkt....
02.04.2008 12:25
Ich will nicht über so
ne sache endscheiden müssen.

Aber über Leute
direkt zu urteilen,finde
ich überhaupt nicht gut.
es ist bestimmt nicht leicht
so eine endscheidung zu treffen.
Und ihr steckt nicht in dieser situation.

Und sowas ist doch kein Leben ?
so hat es einfach chance in einen neuen
Leben gesund auf die Welt zukommen.

Man urteil nicht andere Menschen,
wenn man es nichtselber erleben musste
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 0 mal gemerkt