Mütter- und Schwangerenforum

Aufsichtspflicht oder so?

Engelchen1975
3671 Beiträge
09.07.2017 11:06
Hallo
Wir hatten(und so ganz verdaut haben wir es noch nicht) einen Riesenschreck.
Wir waren bei den Großeltern eingeladen und richteten gerade zum heimfahren.Der Papa war unterwegs zum Auto,als meinem Sohn( einfiel.das bringt er Papa und lief los.genau in diesem Moment kam ein Radfahrer und es kam zum Sturz.Unser Sohn hat üble Schürfwunden,aber trotz Lippenverletzung keine an den Zähnen und auch die Nase ist,zwar lädiert,nicht gebrochen.
Den Radfahrer hats schlimmer erwischt,wurde gestern noch operiert,ist aber GsD nicht in Lebensgefahr.
Kann man uns wegen Aufsichtpflichtverletzung anklagen?Es ist übrigens eine Sackgasse und lt einem Nachbarn war der Radfahrer recht floo unterwegs...
Was meint ihr?
LG
Engelchen1975
3671 Beiträge
09.07.2017 11:13
Sollte heißen "flott"
09.07.2017 11:17
Das nicht aber ich denke die Krankenversicherung des Radfahrers wird sich an euch wenden. Ist halt die Frage ob das über die Haftpflicht abgedeckt ist, da müsste man mal in die Police schauen. Letztlich wird es wohl ein dummer Zufall gewesen sein an dem keiner allein Schuld war aber irgendwer muss natürlich für die Behandlungskosten aufkommen und seine Versicherung wird versuchen das Geld von irgendwem zurück zu bekommen...
09.07.2017 11:20
War es eine Spielstraße?
War es AUF der Straße oder auf dem Fußweg?
Engelchen1975
3671 Beiträge
09.07.2017 11:31
Es ist eine Straße ohne Gehsteig-die Autos parken am Straßenrand-Papas Auto stand,weil auf Zaunseite kein Platz mehr war, gegenüber(keine Häuser.freies Feld.Häuser sind nur einseitig der Straße und keine Durchfahrtstraße für Autos,Radfahrer dürfen.
09.07.2017 11:37
Nachdem Kinder vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind hat rechtlich eh der Radfahrer schuld - da kann euch nix passieren.
Melly82
4030 Beiträge
09.07.2017 11:41
Ich glaube nicht, dass ihr eure Aufsichtspflicht verletzt habt. Ihr wart in sichtweite, wenn ich das richtig verstehe und das Kind ist schon 8 Jahre alt. Kein Richter der welt wird verlangen, dass ihr euren Sohn quasi an der Leine führt.

Da würde ich mir aus Sicht des Radfahrers eher sorgen über rechtliche Konsequenzen machen, die in der Regel hast du so zu fahren, dass du in gefahrensituatIonen reagieren kannst. Wenn du also durch so eine strasse ohne Bürgersteig dermassen durch bretterst, dass du eventuell vorhandenen fuss gängeln nicht ausweichen kannst, hast du ne ganz erhebliche Mitschuld, wenn was passiert.

Ansich sind solche Unfälle aber der Klassiker für die Haftpflichtversicherung. Dafür habt ihr sie ja. Und welche Versicherung dann schlussendlich wieviel Prozent des Schadens begleichen muss, kann euch ja wurscht sein, dass machen die untereinander aus.

Ich kann mich noch erinnern, wie meine Krankenversicherung nach meinem reiten fall aus mir eine Mitschuld des pferdebesitzers rauskitzeln wollte. Da musste ich einen endlosen Fragebogen ausfüllen, ob das Pferd auch für meine reitenKenntnisse geeignet war etc. Tja, blöd gelaufen, war mein eigener gaul....das konnte man auf dem Bogen nur dummerweise nicht angeben. Also habe ich 4 Seiten völlig sinnlos ausgefüllt. Am Ende blieb halt meine lasse zu 100 Prozent drauf sitzen...
Marf
28105 Beiträge
09.07.2017 11:59
Er ist 7....hm.....also da kann es gut sein das es ein bissl Ärger geben kann.Den in dem Alter muss er soweit sein ,das er nicht ohne zu gucken über eine Strasse rennt.Besonders nicht zwischen parkenden Autos raus - sei die Strasse noch so ruhig!

Der Radfahrer war ordentlich auf der Strasse unterwegs?Richtige Richtung? Also auch er muss immer bereit sein auf so eine Situation.
Könnte auf Teilschuld rausgehen,jedr zahlt seinen Mist selber.
FräuleinS
3620 Beiträge
09.07.2017 12:29
Kinder sind in dem Alter strafunfähig. Da sollte nichts auf euch zukommen. Abgesehen davon, dass in einem anderen Thread bereits darüber gesprochen wurde, dass man Kinder ab einem gewissen Alter ruhig einige Zeit aus den Augen lassen darf, ohne das die Aufsichtspflicht als verletzt gilt.
Mathelenlu
49370 Beiträge
09.07.2017 19:49
Mein Sohn hat mal mit fünf eine Radfahrerin vom Rad geholt, weil ihm beim Spielen das Skateboard zur Seite hin weggerutscht ist und ihr ins Rad. Sie hatte einen Achter im Rad und sonst erstmal nix - bis ihr am nächsten Tag eingefallen ist, dass sie verletzt sein könnte und sich das vom Arzt hat bescheinigen lassen. Daraufhin hat sie ihn angezeigt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Ging vor Gericht und wurde natürlich fallen gelassen - der Radfahrer muss bremsbereit an einem Kind vorbeifahren und das Kind ist nicht strafmündig. Am Ende hat sie nichts bekommen, ist Sache ihrer eigenen Versicherung gewesen.
13.07.2017 13:35
Ich kann nur von einer Freundin berichten, die die Radfahrerin war.
Ihr ist ebenfalls ein Junge im Alter von 10 vors Rad gerannt, zwischen den Autos hindurch. Sie hat gebremst, aber das nutzte nichts.
Ende vom Lied, sie fiel so doof hin, dass Intensivsation folgte, weil Schlüsselbein ganz doof gebrochen usw. Zum Glück hatte sie einen Helm auf, sonst wäre es schlimmer ausgegangen.
Sie hat KEINE Schuld bekommen, sondern das Kind. Die Versicherung der Familie des Kindes musste dann alles zahlen. Fahrrad, Schmerzensgeld und noch irgendwas. Lief wie gesagt alles über die Versicherung, war aber fünfstellig die Summe, weil sie danach auch einen langen Arbeitsausfall hatte.
Kommt also ganz auf die Situation an. Letztlich zahlt es aber, sollte was sein, eure Haftpflicht. Dafür ist sie ja da.

LG Zaubi
Nela77
663 Beiträge
14.07.2017 15:42
Kinder sind im Straßenverkehr generell erst ab 10Jahre deliktfähig
  • Dieses Thema wurde 5 mal gemerkt