Mütter- und Schwangerenforum

Fernstudium während der SS & danach- Erfahrungen?

Ebby96
83 Beiträge
12.07.2017 15:26
Hallo ihr!

Hat jemand von euch mal während der SS ein Fernstudium begonnen, welches länger als 12 Monate gedauert hat? Ich schreibe sehr gerne, daher interessiere ich mich für das Fernstudium zur Autorin, welches 18 Monate dauern würde.

Nun weiß ich nicht ganz, ob sich das lohnen würde. ET ist zwar erst im Dezember, aber dann wäre das Fernstudium ja noch nicht abgeschlossen. Hat jemand von euch ein Fernstudium begonnen und es dann mit dem Säugling weitergeführt? Ist das empfehlenswert oder konntet ihr euch nach der Geburt nur schwer auf das Studium konzentrieren?

Vielen Dank und einen schönen Mittwoch!
Feloidea
4127 Beiträge
12.07.2017 19:00
Ich habe mit Fernstudium keine Erfahrung, aber würde mir das auch nicht zumuten wollen während der ersten Monate. Ich bin ja jetzt schon manchmal überlastet wenn es nur um alltägliche Sachen geht wie kochen oder aufräumen oder Hobbies. Wenn du die ganze Zeit im Kopf hast; "..Aber ich muss noch das und das machen..." dann kann es schnell mal anstrengend werden und du kommst zu nichts, wenn das Baby mal schlechte Tage hat, oder sogar generell ein Schreibaby etc ist.

Letztendlich liegt es aber auch bei dir, ob du es dir zutrauen würdest, gibt ja Menschen die sind resistenter gegen Stress.
Ich persönlich würde es nicht riskieren.
Vielleicht kannst du aber auch ein paar Monate pausieren, bis sich alles eingependelt hat, informier dich doch mal dahingehend.
Nuya
10450 Beiträge
12.07.2017 19:29
Kann funktionieren... Oder auch nicht...^^

Es wird dir niemand vorher sagen können, was für ein Kind du hast. Ich hab auch gedacht, ich geh direkt nach der Entbindung wieder an die Uni. Ich hatte ein Schreibaby, was maximal 30min am Stück geschlafen hat (oft auch nachts), was ohne Körperkontakt nicht schlafen konnte, was tags nur geschlafen hat, wenn ich mit ihm im Tragetuch im Stechschritt durch meine abgedunkelte mini-Studentenbude gerannt bin (kaum möglich bei den 3 Schritten, die man gehen konnte, also Schritt vor und zurück), und wehe ich blieb stehen, dann wachte er sofort auf.
Teilweise war Einkaufen nicht möglich, ich hatte Panik raus zu gehen, ich hatte keinerlei Unterstützung, anfänglich war die Beziehung zu meinem Mann auch noch unklar, ich war alleine mit Säugling, null drauf vorbereitet, keine Ahnung von nix, Hormonchaos vom Feinsten, etc. Rückblickend keine Ahnung, wie das geklappt hat.^^
An die Uni zurück bin ich, da war der Zwerg 5 Monate alt, und hat immer noch nicht geschlafen, die Nächte waren der pure Horror, und ich weiß nicht, wie ich das geschafft hab, ohne versehentlich das Labor in die Luft zu jagen, und Mini ist zu einer TaMu gegangen (die gesagt hat, sie habe so ein Kind mit ihren eigenen 3 Kindern, und in ihren 20 Jahren Berufserfahrung, noch nicht erlebt^^), ich bereue es ein Stück weit, und würde es nicht nochmal so machen, zumal ich innerlich dauernd so getrieben war, weil der "Plan" ja eigentlich ein anderer war.

ABER, es soll sie ja geben... Diese Babys... Die tatsächlich schlafen... die zufrieden sind... die sich zumindest kurz mal für 1min ablegen lassen. Habe ich gerüchteweise gehört.
Ich kenne eine andere Mama, die konnte mit ihrem Baby im Tragetuch tatsächlich an Veranstaltungen in der Uni teilnehmen. Meiner hätte die Bude zusammen gebrüllt. Mit meinem Kind wäre das nicht gegangen, auch daheim arbeiten wäre nicht groß möglich gewesen.

Dein Kind ist eine Überraschungstüte, du weißt vorher nicht was du bekommst. Du kannst deine Umgebung abschätzen (kann dir jemand helfen, wenns mal eng wird, Prüfungen, etc). Keine Ahnung wie anspruchsvoll das Studium ist?
Aber was das Kind angeht, da hast du keine Planungssicherheit. Außer du sprichst dich vorher ganz klar mit irgendwem ab, der dich unterstützt... Und selbst dann...

Naja, keine Ahnung, was ich sagen will, das kann man so pauschal nicht sagen, vielleicht hast du wirklich ein Kind, was einen Großteil des Tages verpennt, eventuell sogar ohne dauernden Körperkontakt, und du kannst daneben sitzen und arbeiten, oder mit Kind im Tuch sitzen und arbeiten. Aber vielleicht hast du auch ein Kind, was gefühlt permanent schreit, und sich absolut nie ablegen lässt, ohne zu brüllen, was ohne dein stetiges Zutun absolut nicht schläft, was aktiv im Schlaf gehalten werden muss (weiter rennen wenns Kind schläft). Das weiß man nicht, das wirst du erst wissen, wenn das Kind da ist.
lockerl
191 Beiträge
12.07.2017 21:41
Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen erzählen. Habe ein Jahr vor der Schwangerschaft ein Erweiterungsstudium begonnen, allerdings nicht als Fernstudium und nebenbei Vollzeit gearbeitet. Kurz nach der Entbildung hab ich meine Tochter tatsächlich mit in die Veranstaltungen genommen, im Tuch war das überhaupt kein Problem. Als sie älter wurde (so ca nach 6 Monaten) und natürlich viel länger wach war, sind meine Eltern in dieser Zeit eingesprungen, wenn ich an der Uni war. Ich würd also rückblickend sagen, mit einem guten Betreuungsnetz (Papa, Großeltern etc) kann es klappen, sonst wirds schwierig, auch wenn du natürlich in einem Fernstudium deine Lernzeiten freier einteilen kannst
Catniz
769 Beiträge
12.07.2017 21:52
Ich mache seit April ein Fernstudium (Vorbereitung auf die Prüfung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen). Jetzt im Moment läuft es eigentlich ganz gut, aber da man keinen Präsenzunterricht hat, muss man sich wirklich regelmäßig selber in den Allerwertesten treten, etwas zu machen. Meine "Vorlesungen" sind alle online.
Wie es dann wird, wenn das Baby da ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich versuche, so viel wie möglich vorzuarbeiten, um im Wochenbett einen gewissen Puffer zu haben.
Ich hoffe einfach, dass Kind 2 ebenso entspannt wird wie Kind 1 - denn der war wirklich pflegeleicht. Er schlief viel und mit 1 Jahr auch durch. Bis heute ist er sehr zufrieden und ausgeglichen (bis auf kleine Bockanfälle, aber das ist natürlich normal in dem Alter).
Nach der Elternzeit will ich nicht mehr in meinen Beruf (Ergotherapeut) zurück und das Fernstudium ist für mich deswegen sehr wichtig, um einen Bürojob zu bekommen, bei dem ich aber trotzdem von meiner bisherigen Berufserfahrung profitieren kann. Mit 2 Kindern und einem Job wäre das Fernstudium sicher auch nicht einfacher geworden - also lieber jetzt.
Wenn man es wirklich will und selber gut strukturiert, schafft man das.
Also hab Mut, wenn du es wirklich willst
Nela77
665 Beiträge
12.07.2017 22:22
Ich bin dabei - habe relativ spontan letzten September angefangen als der Kleine 2 Monate war. Den Regelrythmus schaffe ich nicht und hatte 4 Monate Pause beantragt. Habe allerdings 4 Kinder und Haus und Hunde - und mein Mann war aufgrund Bandscheibenvorfall und OP 7Wochen daheim. Ich habe am Samstag meine Aufgaben zum 7. Studienbrief eingereicht. Ab August kommt dann noch nen Minijob dazu
LIttleOne13
26290 Beiträge
14.07.2017 10:34
Ich hab im WS nach der Geburt der Eule angefangen und studiere jetzt seit einem Jahr an einer normalen Uni weiter. Es ist anspruchsvoll, klar, weil man sich zeitlich organisieren muss und im Zweifel halt abends noch dran sitzt. Möglich war es bei uns und für mich ein guter geistiger Ausgleich zu den Kindern.
Achte drauf, dass du was sinnvolles machst, das du später beruflich mit Kind machen kannst. 18 Monate für Autorin, was ist das für ein Abschluss, was willst du damit?
14.07.2017 11:45
Letztendlich denke ich es ist einfach Typsache, wie man damit zurecht kommt. Ich würde es rückblickend nie wieder machen.

Folgende Situation: Fernstudium wenige Monate vor der Schwangerschaft begonnen. Bis dahin alles ok. Mein Großer ist eher pflegeleichtes Kind und ging vormittags stundenweise zur Tagesmutter. Dann wurde ich geplant Schwanger und ab da kam ich auch schon in Verzug. Die zweite Schwangerschaft lief dann nicht so perfekt wie die Erste. Die extreme Müdigkeit am Anfang war schon ein enormes Hindernis dabei sich überhaupt zum lernen aufzuraffen, als ich dann aber das komplette zweite Trimester Migräne hatte, war es vorbei mit den guten Vorsätzen. Die Situation wurde durch den Jobwechsel meines Mannes nicht leichter (beruflichbedingt war er zu dem Zeitpunkt nur noch am Wochenende Zuhause, wenn überhaupt) und als der Kleine dann da war und dann auch nicht so ein friedliches Baby wie der Große war, lag ich schon weit hinter meinem Ziel. Das erste Jahr als der Kleine da war, lief dann sehr schleppend was meine Lernerei betraf, irgendwas war einfach immer und wenn man dann wirklich nur noch abends Zeit zum lernen hat, wo man selber schon fix und fertig ist.. wie gesagt es mag auch einfach von Typ zu Typ anders sein, aber für mich war es verdammt hart und viel zu oft hat da mein innerer Schweinehund gesiegt. Nach einem Jahr kam dann der Entschluss zum Arbeitsort meines Mannes zu ziehen, damit er wieder täglich bei uns sein kann und mich entlasten kann. Auch die romantisches Vorstellung sollte dann erstmal platzen, wir zogen zwar um, haben allerdings einen Schimmelbefall in unserer Wohnung entdeckt (insgesamt waren 3 Räume betroffen), ein normales Leben war kaum möglich, wir waren jetzt wochenlang mit renovieren etc. beschäftigt, was kam dabei wieder viel zu kurz? Mein Fernstudium. Mittlerweile habe ich noch zwei Monate bis zur Prüfung, danach endet meine Regelstudienzeit + den Zeitraum, wo ich kostenlos überziehen kann. Ich krieche mittlerweile auf dem Zahnfleisch, stehe nur noch unter Druck und kann eigentlich seit Monaten nichts mehr genießen.

Wir hatten wahrscheinlich einfach sehr viel Pech, ich wollte mit meiner Geschichte eigentlich nur erwähnt haben, dass Situationen kommen können, in denen es verdammt schwer sein kann, das durchzuziehen. Auch weiß man im Vorfeld nicht, wie es mit dem Baby laufen wird. Was, wenn es ein Schreikind wird? Oder die Schwangerschaft nicht gut verläuft (es Komplikationen gibt, wo man einfach mit den Nerven ganz wo anders ist oder halt eben solche Geschichten wie Müdigkeit und Migräne)?

Ich möchte es dir nicht ausreden, nur darauf hinweisen, dass du dir es sehr gut überlegen solltest. Ich persönlich würde es in dieser Konstellation nie wieder machen und bin jetzt einfach nur noch froh, es bald geschafft zu haben.
15.07.2017 23:42
Mein Plan war es, dass ich nach der Geburt mit dem Fernstudium anfange, da ich noch gearbeitet habe. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich ziemlich froh es nicht gemacht zu haben. Ich hätte psychisch die Kraft nicht gehabt, da mein Kleiner mir ziemlich den Schlaf geraubt hat. Er war sehr schmerz-/empfindlich mit den Zähnen, hatte auch erst komplett durchgeschlafen mit 2 1/2 Jahren. Ich war zu der Zeit sehr unkonzentriert und habe vieles im Alltag auch vergessen. Körperlich war ich auch echt müde und erschöpft, ich könnte nicht arbeiten. Habe meinen Kleinen mit knapp 3 Jahren in die Kinderkrippe gebracht um erstmal wieder zu arbeiten. Jetzt habe ich vor ein Fernstudium anzufangen, neben einem Minijob. Mein Kleiner wird jetzt dann 4 Jahre alt.

Denke es kommt auch darauf an, wie du es mit deinem Kind schaffst, ob du auch Unterstützung von Familie und Freunde bekommst.
Malanea
995 Beiträge
16.07.2017 08:40
Ich habe in der ersten Schwangerschaft einen berufsbegleitenden Masterstudiengang begonnen. Die Zeit mit Kind war vorallem zu Prüfungszeiten hart aber durchaus machbar.

Du hast ja nichts zu verlieren, mach es doch einfach ?
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