Mütter- und Schwangerenforum

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Elisa
20106 Beiträge
03.02.2015 15:41
Hallo ihr Lieben

viele von euch lassen ihre Kinder von Tagesmüttern und -vätern betreuen (kurz TPP). Doch dies könnte ab 2016 in Gefahr sein.
Die Krankenkassen stufen die Tätigkeit der TPP ab dann als selbständig ein, was im ersten Moment eine tolle Sache ist, da somit der Beruf als eigenständig anerkannt wird.

Problem: In dieser Beitragsbemessungsgrundlage wird ein Einkommen von knapp über 2000EUR zugrunde gelegt. Diesen Gewinn erzielt kaum jemand als TPP. Nicht mal im Ansatz! Auch hier sind Unterschiede in Ost und West sehr deutlich zu sehen. So verdient man beispielsweise nach den neusten Studien in München rund 3000€ mehr als TPP in Dresden, Erfurt, MV bei gleicher Betreuungszeit (40Stdx5Kinder). Aber nur sehr wenige TPP betreuen 5 Kinder. Entsprechend geht die Gewinnspanne weiter deutlich herunter.

Zitat aus der Petition: "Viele Kindertagespflegepersonen haben einen deutlich geringeren Gewinn als die fiktive Beitragsbemessungsgrundlage eines hauptberuflich Selbstständigen.

Ausgehend von einer durchschnittlichen Belegung von 2,8 (Quelle Statistisches Bundesamt 01.03.2014) Kindern pro Tagespflegeperson und einem durchschnittlichen Stundenentgelt von 3,55 EUR (Studie Bundesverband Kindertagespflege) abzüglich der Betriebskosten, erzielt eine Tagespflegeperson einen monatlichen Gewinn vor Steuern und Sozialversicherung von ca. 800 EUR bei einer Wochenbetreuungszeit von 40 Stunden.

Zum Vergleich: Der allgemeingültige gesetzliche Mindestlohn für Angestellte von 8,50 EUR ermöglicht ein monatliches Bruttogehalt von 1462 EUR bei gleicher Arbeitszeit.

Die Tagespflegeperson zahlt von 800 € Gewinn, 320 € Krankenversicherung (ab 2016), 151 € Rentenversicherung, 51 EUR Pflegeversicherung, in der Summe ca. 522 € an Sozialversicherungsbeiträgen. Die Träger erstatten gemäß SGB VIII § 23 die Hälfte der Beiträge. Es bleiben vor Steuern für 40 Wochenstunden Betreuung 569 € übrig. Die erhöhten Krankenversicherungsbeiträge führen zur Existenzvernichtung. "

Ich bitte euch sehr, diese Petition zu unterschreiben!
Denn wenn dadurch noch mehr TPP ihren Beruf, den sie leidenschaftlich gerne ausüben, an den Nagel hängen müssen, kommt auch ihr als Eltern in Bedrängnis, wenn ihr keinen Platz für eure Kinder habt.

Studien haben ergeben, dass diese Art der Betreuung für Kinder unter 3 Jahren die bessere ist, da eine TPP maximal 5 Kinder betreut (im Durchschnitt nur 3). In Krippen und Kindergärten liegt das Verhältnis im Durchschnitt bei 1:10. Oft deutlich höher.


Bitte helft dabei, auch wenn es euch vielleicht nicht direkt betrifft, ihr diese Betreuungsform auch nicht mögt oder euch das eigentlich völlig egal ist. In Zukunft werdet ihr sicher froh sein, wenn es doch ausreichend TPP gibt, die einem bei der Betreuung der Kinder helfen können, da diese auch außerhalb der regulären KiTa- Zeiten betreuuen.

Ich danke jedem von euch, der dies unterzeichnet!!

https://www.change.org/p/bundesministerium-f%C3%BC r-gesundheit-krankenversicherung-in-der-kindertage spflege-ab-2016-sozialvertr%C3%A4glich-gestalten?r ecruiter=51366414&utm_source=share_petition&am p;utm_medium=facebook&utm_campaign=share_faceb ook_responsive&utm_term=des-lg-share_petition- no_msg&fb_ref=Default
03.02.2015 15:48
Kurz zum Vergleich....

Mein Sohn war halbtags in Betreuung einer Tagesmutter.
Darin war Frühstück, Mittag sowie Nachmittag enthalten.
Windeln und Feuchttücher musste man sich selber mitbringen.

Für den Halbtagsplatz sollte ich an die 600€ zahlen.
Sie hatte Ihre Stelle voll, also 5 Kinder. Einige waren natürlich auch Ganztags da.

Wäre aber nun 5 x 600€ = 3000€

Aber wie gesagt, viele sind auch ganztags da.

Ich finde das wahnsinn, was das gekostet hat.

Aber ich kann die "Gefahr" natürlich verstehen.
Kirschmuffin
4875 Beiträge
03.02.2015 15:48
Ich weiß zwar nicht, ob solche Aufrufe hier gestattet sind, aber ich finde das ist ne gute Sache und habe unterschrieben
Elisa
20106 Beiträge
03.02.2015 15:52
Danke Kirschmuffin!

Lucas_Mama: Das Problem ist, dass von Stadt zu Stadt extreme Unterschiede herrschen, was den Studenlohn betrifft. Manche Tagesmütter bekommen ihr Geld von den Eltern (wenn das Einkommen als ausreichend eingestuft wird), die meisten aber von den Jugendämtern. Da liegen die Stundenlöhne bei 3-7€ pro Kind/Std. Brutto natürlich.

Hier geht es auch nicht darum zu jammern, wie schlecht es einem gehen würde, sondern um die Tatsache, dass durch diese Neuregelung die Existenzen vieler komplett gefährdet sind.
03.02.2015 16:02
Ich habe auch unterschrieben, weil ich die Tagesmütter für eine sinnvolle Sache halte. Nicht jedes U3 Kind ist für die Krippe geeignet.

ABER, ich möchte in deinem Text richtigstellen, dass auch in den Krippen der Schlüssel nicht 1:10 ist. Das dürfen sie vom Gesetz her gar nicht. Der Schlüssel ist bei den ganz Kleinen (U1,5) bei 1:5 und ich glaube, erst ab 2 Jahren 1:7... also 1:10 stimmt so nicht.

LG Zaubi
Elisa
20106 Beiträge
03.02.2015 16:15
Liebe Zaubi,
das sind Durchschnittswerte. Durch meine Ausbildung und Tätigkeit als Erzieherin weiß ich, dass die Realität in meinem Umfeld leider ganz anders aussah. Zwar auch nicht die 1:10- Betreuung, aber immer noch 1:7 bei U3- Kindern.
Aber mein Fehler. Das 1:10- Verhältnis bezog sich auf Ü3- Kinder. Bei der TPP wird es allerding nie höher als 1:5 sein.

Danke für deine Unterschrift!!

Allgemein noch: Ich möchte hier auch keine Diskussion entfachen. Wer die Petition unterschreiben mag, tut es bitte. Wer es nicht möchte, lässt es sein. Danke!
Maggie86
868 Beiträge
03.02.2015 19:30
Unterschrieben
Elisa
20106 Beiträge
03.02.2015 19:31
Zitat von Maggie86:

Unterschrieben


Danke!!
KleineHexe
15073 Beiträge
03.02.2015 19:38
Danke!

LG Jenny (Tagesmutter aus Bayern)
Niji
32929 Beiträge
03.02.2015 19:49
unterschrieben, weil ich die gefahr verstehe.
(find krippen dennoch besser, aber das ist sicher vom ort und betreiber abhängig)
Elisa
20106 Beiträge
03.02.2015 19:59
Dankeschön!!
TiniBini
10060 Beiträge
03.02.2015 20:59
Hab auch unterschrieben
Elisa
20106 Beiträge
04.02.2015 13:56
Ich danke euch ganz herzlich! Ein paar wichtige Unterschriften sind dazu gekommen!!
FräuleinS
3668 Beiträge
04.02.2015 14:02
Mich wundert es,dass du sagst, dass Tagesmütter bald als Selbstständig zahlen. Das tut meine Tagesmutter bereits jetzt, welche wohl aber auch vom Jugendamt bezahlt wird, sodass ich nur einen Teil zahle. Mir wurde Betreuung im wert von 900 € gewährt, +4 weitere Kinder. Kann man rein interessehalber sagen, wieviel Prozent für was abgeht? ich bezahl dazu übrigens noch das gesamte essen plus windeln und Tücher.
Elisa
20106 Beiträge
04.02.2015 14:08
Zitat von FräuleinS:

Mich wundert es,dass du sagst, dass Tagesmütter bald als Selbstständig zahlen. Das tut meine Tagesmutter bereits jetzt, welche wohl aber auch vom Jugendamt bezahlt wird, sodass ich nur einen Teil zahle. Mir wurde Betreuung im wert von 900 € gewährt, +4 weitere Kinder. Kann man rein interessehalber sagen, wieviel Prozent für was abgeht? ich bezahl dazu übrigens noch das gesamte essen plus windeln und Tücher.


Der Unterschied ist: Derzeit gelten Tagesmütter als nebenberuflich selbständig. Das ist ein großer Unterschied zu der neuen Bezeichnung "Hauptberuflich selbständig". TPP werden somit als ganz normale Selbständige eingestuft, sodass sich eben die entsprechenden Beiträge erhöhen. Hier ist das Problem, dass es nicht nach tatsächlichem Einkommen geht, sondern von vornherein ein gewissen Einkommen verlangt wird, was viele TPP aber gar nicht erwirtschaften. Mehr dazu mit einer Beispielrechnung findest du in der Petition.

Außerdem: Was dir als Elternteil gewährt geht, geht nicht automatisch zu 100% an die TPP. Weiterhin ist zu sagen, dass in meiner Stadt es verboten (!) ist, Essensgeld, Geld für Ausflüge oder so etwas wie Feuchttücher oder Windeln zu verlangen. Als Eltern weiß man, was das für Kosten sind.

Das Schlimme ist, dass es noch immer von Stadt zu Stadt so erhebliche Unterschiede seitens der Bezahlung und anderweitigen Regelungen gibt. Man gilt zwar als selbständig, darf aber nicht eigenverantwortlich wirtschaften, sondern wird vom Jugendamt bezahlt. Im Gegenzug soll man aber wie ein Selbständiger seine Beiträge bezahlen.
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