Mütter- und Schwangerenforum

Gefühlsstarke Kinder (Nora Imlau)

Gehe zu Seite:
Nickitierchen
26421 Beiträge
31.05.2021 06:02
Moin moin.

Mein Gs Kind hat seit Januar Januar Diagnose einfache ADHS. Zudem eine gravierende LeseRechtschreibSchwäche. Also richtig stark ausgeprägt. Lesen klappt zum Glück okaaay. Aber schreiben. Puh. Da sich da auch herausgestellt hat, dass er überdurchschnittlich intelligent ist, geht er trotz coronamöglichkeit des Wiederholens in die 4. Klasse. Weil er so mega gebettet ist in der Klasse.

Nachdem wir ja ein mega tief hatten vor zwei Jahren in der 1. Mit Hauen, beißen und Angst vor ihm und dem Gang zur Ergo und Bewegungstherapie, ist es in der Schule sehr gut geworden. Er hat nun einen Nachteilsausgleich, was den schulalltag erleichtert.

Er hat trotz allem seine Freunde, die alle wissen, ja er ist manchmal so, nein, er meint es dann nicht so. Ich bin so froh, dass er sonst ein so witziges und charmantes Kerlchen ist.

Momentan dreht er täglich massiv durch, er hat nächste Woche Geburtstag und das zu ertragen fällt ihn auch mit jetzt fast 9 schwer.
Tine91
4694 Beiträge
31.05.2021 06:47
Zitat von Mützenmädele:

Zitat von Tine91:

Schade, dass dieser Thread ein bisschen eingeschlafen zu sein scheint. Vielleicht kann ich ihn ja wieder etwas zum Leben erwecken

Ich hatte hier Ende 2018 wegen unseres damals fast 6 Monate alten Sohnes um Rat gefragt, der ein ständig unzufriedenes Baby war. Gegühlt in jeder Situation immer das lauteste, anstrengendste Baby Ich fragte mich damals schon, ob das vielleicht auf „gefühlststark“ hindeuten könnte. Heute ist er fast 3 Jahre alt und ich bin mir fast sicher, dass es wohl in diese Richting geht Mittlerweile ist er großer Bruder geworden und ich merke jetzt erst so richtig, wie „anders“ unser Großer Sohn schon immer war. Jetzt, wo ich den Vergleich habe, wie ruhig und ausgeglichen ein Baby auch sein kann

Da der Große momentan wieder besonders anstrengend ist, habe ich es nun endlich mal geschafft, Nora Imlaus Buch als Hörbuch anzuhören. Es hat mich wirklich zutiefst bewegt.
Ich muss sagen, wir haben den Vorteil, dass sich seine Wutanfälle eigentlich nur in unserer Anwesenheit abspielen. Irgendwelche Aussetzer im Supermarkt, bei Freunden oder in der Kita gibt es eigentlich so gut wie nie. Daher finden ihn Außenstehende eigentlich nicht als „auffällig“, maximal als sehr lebhaft.
Zu Hause eskaliert es aber leider regelmäßig. Mir ist aufgefallen, dass es besonders schlimm ist, wenn man ihm Wahlmöglichkeiten lässt Er ist einfach nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen und dabei zu bleiben. Vorhin ging es darum, ob er lieber mit Mama oder mit Papa ins Bett gehen will. Er wechselte x Mal hin und her und als es uns irgendwann gereicht hat, weil es immer später wurde, habe ich ihn dann einfach ins Bett gebracht. Er war fix und fertig, wollte dann auf einmal unbedingt mit dem Papa ins Bett. Er weinte und schrie, weigerte sich, sich hinzulegen. Strampelte und wehrte sich beim Schlafanzug anziehen. Das ging solange, bis er es zuließ, das ich ihn tröste. Dann ist er in kürzester Zeit eingeschlafen...

Ich mache mir ehrlich gesagt schon öfter Gedanken, wie das wird, wenn er Älter wird Mag jemand vielleicht berichten, wie ältere Kinder damit klarkommen? Wurde es vielleicht sogar besser, je älter sie wurden? Wie kamen sie in der Schule klar? Haben die Kinder Freunde?
Das ist irgendwie meine größte Angst, dass er mit seiner Art irgendwie in eine Außenseiterrolle rutscht, allein ist und keinen Anschluss findet
Bisher kommt er mit anderen Kindern eigentlich ganz gut zurecht. Bis auf die normalen Streitigkeiten um Spielzeug usw. gab es da bisher zum Glück keine Ausraster etc. und in der Kita hat er derzeit auch ein paar feste Spielpartner, von denen er immer erzählt.

Ach Tine... Helfen kann ich dir leider nicht, aber ich befürchte ja, dass es bei uns auch so kommen wird und dann du mir helfen musst in 3-4 Jahren


Ach liebe Mütze... es muss nicht so werden bei dir Falls doch, hoffe ich, dass ich in 3-4 Jahren schlauer bin und dir vielleicht ein paar Tipps geben kann
Tine91
4694 Beiträge
31.05.2021 06:52
Zitat von Nickitierchen:

Moin moin.

Mein Gs Kind hat seit Januar Januar Diagnose einfache ADHS. Zudem eine gravierende LeseRechtschreibSchwäche. Also richtig stark ausgeprägt. Lesen klappt zum Glück okaaay. Aber schreiben. Puh. Da sich da auch herausgestellt hat, dass er überdurchschnittlich intelligent ist, geht er trotz coronamöglichkeit des Wiederholens in die 4. Klasse. Weil er so mega gebettet ist in der Klasse.

Nachdem wir ja ein mega tief hatten vor zwei Jahren in der 1. Mit Hauen, beißen und Angst vor ihm und dem Gang zur Ergo und Bewegungstherapie, ist es in der Schule sehr gut geworden. Er hat nun einen Nachteilsausgleich, was den schulalltag erleichtert.

Er hat trotz allem seine Freunde, die alle wissen, ja er ist manchmal so, nein, er meint es dann nicht so. Ich bin so froh, dass er sonst ein so witziges und charmantes Kerlchen ist.

Momentan dreht er täglich massiv durch, er hat nächste Woche Geburtstag und das zu ertragen fällt ihn auch mit jetzt fast 9 schwer.


Danke für deine Erfahrungen!
Das finde ich auch so schwierig, da die Übergänge zu ADS und was es nicht sonst alles noch gibt, so fließend sind
Wenn man den einschlägigen Tests im Internet zum Thema ADHS glauben kann, dann ist unser Kind davon nicht betroffen. Es werden zu wenige Fragen mit „ja“ beantwortet Aber unser Sohn ist ja glaube ich auch noch zu jung für eine solche Diagnose, oder?
Viala2.0
2096 Beiträge
31.05.2021 09:33
Tine, das kann man leider nicht Vorhersagen
Mein mittlerer ist ja gefühlsstark, der große eher hochsensibel... Der große hat gerade mit der Schule sehr zu kämpfen und tut sich schwer, fällt auf, stört auch, weil er keinen Bock hat. Der mittlere hingegen, bei dem ich mir immer etwas Sorgen gemacht habe, hat einen richtigen Schub im Corona-Jahr gemacht. er ist immernoch explosiver, gerade wenn er wächst oder sich weiter entwickelt (bei ihm kann man immer noch Schübe entdecken ), aber du kannst dabei zusehen, wie er sich selbst runter reguliert.
In der Schule kommt er richtig gut mit, will auch lernen und ist halt nur ein tierischer Chaot (ist bei uns aber wohl familiäre Disposition, wir sind alle so ) und manchmal zu fokussiert auf seine Arbeit in der Schule... Damit kommen die Lehrer aber klar. Also von meiner Sorge ist nichts mehr da.
Dafür gibt es ein anderes Kind in seiner Klasse, das massiv Probleme hat mit den anderen Kindern, den Abläufen etc. Ich schätze, wie sich das alles weiterentwickelt hängt auch einfach damit zusammen, wie die starken und Schwächen verteilt sind (und wie kompatibel man somit für das gesellschaftliche Gefüge ist), weiß der Charakter aufgebaut ist und wie Kindergarten und Schule damit umgehen. Man weiß es nicht
Aber wenn es sich tröstet: es gibt auch ganz "normale" Kinder, die unter gut mitlaufen und dafür in der Pubertät dann plötzlich frei drehen. Kinder sind Überraschungstüten
Tine91
4694 Beiträge
31.05.2021 11:13
Zitat von Viala2.0:

Tine, das kann man leider nicht Vorhersagen
Mein mittlerer ist ja gefühlsstark, der große eher hochsensibel... Der große hat gerade mit der Schule sehr zu kämpfen und tut sich schwer, fällt auf, stört auch, weil er keinen Bock hat. Der mittlere hingegen, bei dem ich mir immer etwas Sorgen gemacht habe, hat einen richtigen Schub im Corona-Jahr gemacht. er ist immernoch explosiver, gerade wenn er wächst oder sich weiter entwickelt (bei ihm kann man immer noch Schübe entdecken ), aber du kannst dabei zusehen, wie er sich selbst runter reguliert.
In der Schule kommt er richtig gut mit, will auch lernen und ist halt nur ein tierischer Chaot (ist bei uns aber wohl familiäre Disposition, wir sind alle so ) und manchmal zu fokussiert auf seine Arbeit in der Schule... Damit kommen die Lehrer aber klar. Also von meiner Sorge ist nichts mehr da.
Dafür gibt es ein anderes Kind in seiner Klasse, das massiv Probleme hat mit den anderen Kindern, den Abläufen etc. Ich schätze, wie sich das alles weiterentwickelt hängt auch einfach damit zusammen, wie die starken und Schwächen verteilt sind (und wie kompatibel man somit für das gesellschaftliche Gefüge ist), weiß der Charakter aufgebaut ist und wie Kindergarten und Schule damit umgehen. Man weiß es nicht
Aber wenn es sich tröstet: es gibt auch ganz "normale" Kinder, die unter gut mitlaufen und dafür in der Pubertät dann plötzlich frei drehen. Kinder sind Überraschungstüten


Da hast du vermutlich Recht

Wie hat sich denn die Hochsensibilität deines Großen herausgestellt bzw. inwiefern unterscheidet er sich vom Mittleren?
Unsere Kita-Erzieherin sprach nämlich auch schonmal das Thema Hochsensibel an, weil er sich in der Kita nicht so richtig einfindet. Dort ist er das ganze Gegenteil, nämlich sehr ruhig und zurückgezogen, wirkt auch oft traurig Laut meinen Recherchen passt Hochsensibel aber meiner Meinung nach eher nicht auf ihn, wobei wie gesagt die Übergänge zwischen Gefühlsstark, Hochsensibel, ADHS,... für mich so fließend sind
Viala2.0
2096 Beiträge
31.05.2021 11:32
Zitat von Tine91:

Zitat von Viala2.0:

Tine, das kann man leider nicht Vorhersagen
Mein mittlerer ist ja gefühlsstark, der große eher hochsensibel... Der große hat gerade mit der Schule sehr zu kämpfen und tut sich schwer, fällt auf, stört auch, weil er keinen Bock hat. Der mittlere hingegen, bei dem ich mir immer etwas Sorgen gemacht habe, hat einen richtigen Schub im Corona-Jahr gemacht. er ist immernoch explosiver, gerade wenn er wächst oder sich weiter entwickelt (bei ihm kann man immer noch Schübe entdecken ), aber du kannst dabei zusehen, wie er sich selbst runter reguliert.
In der Schule kommt er richtig gut mit, will auch lernen und ist halt nur ein tierischer Chaot (ist bei uns aber wohl familiäre Disposition, wir sind alle so ) und manchmal zu fokussiert auf seine Arbeit in der Schule... Damit kommen die Lehrer aber klar. Also von meiner Sorge ist nichts mehr da.
Dafür gibt es ein anderes Kind in seiner Klasse, das massiv Probleme hat mit den anderen Kindern, den Abläufen etc. Ich schätze, wie sich das alles weiterentwickelt hängt auch einfach damit zusammen, wie die starken und Schwächen verteilt sind (und wie kompatibel man somit für das gesellschaftliche Gefüge ist), weiß der Charakter aufgebaut ist und wie Kindergarten und Schule damit umgehen. Man weiß es nicht
Aber wenn es sich tröstet: es gibt auch ganz "normale" Kinder, die unter gut mitlaufen und dafür in der Pubertät dann plötzlich frei drehen. Kinder sind Überraschungstüten


Da hast du vermutlich Recht

Wie hat sich denn die Hochsensibilität deines Großen herausgestellt bzw. inwiefern unterscheidet er sich vom Mittleren?
Unsere Kita-Erzieherin sprach nämlich auch schonmal das Thema Hochsensibel an, weil er sich in der Kita nicht so richtig einfindet. Dort ist er das ganze Gegenteil, nämlich sehr ruhig und zurückgezogen, wirkt auch oft traurig Laut meinen Recherchen passt Hochsensibel aber meiner Meinung nach eher nicht auf ihn, wobei wie gesagt die Übergänge zwischen Gefühlsstark, Hochsensibel, ADHS,... für mich so fließend sind
uff... Das ist schwierig, wie du schon sagst, die Übergänge sind fließend... Vielleicht sind sie auch beide gefühlsstark, keine Ahnung, aber stimmiger fühlt sich die Unterscheidung an. Vielleicht weil ich von mir selbst auch überzeugt bin, dass ich hochsensibel bin bzw ein high Sensation seeker, während meiner Mutter offenbar gefühlsstark ist (Ende der 50er als Mädchen... Da wurde viel versucht abzuerziehen )
Die größten Unterschiede sind, dass der große tatsächlich aktiv die Ruhe sucht, wenn es ihm zu viel ist. Es ist ihm ist zu laut, zu grell, zu viele Menschen... Er reagiert auch, wenn es hoch emotional wird schnell mit weinen oder Flucht, aber grundsätzlich eher introvertiert. Er schreibt auch kein brodelnder "Gefühlsvulkan" zu sein sondern nimmt eher die Gefühle der Umgebung auf und reagiert auf diese. Aber er ist auch auch absolut selbst genug und er hatte schön früh eine empathische Seite.

Der mittlere ist hingegen förmlich vollgestopft mit Gefühlen, braucht andere Menschen wie Luft zum Atmen, muss gehalten, gedrückt werden, ist impulsiv, extrem in seinem Emotionen (er ist grundsätzlich nicht traurig einen zu Tode betrübt, nicht einfach fröhlich sondern so heiter, dass man nur glücklich sein kann in seiner Nähe, nicht einfach wütend sondern jähzornig, etc). Seine Gefühle sind auch nicht von außen beeinflussbar (und ich habe es versucht), man kann ihn nur halten und trösten, bis er wieder an einem Punkt ist, sich selbst zu regulieren. Er reagiert auch nicht besonders empfindlich auf Einflüsse von außen (Hitze, Lautstärke, Menschenansammlungen, etc), aber stark auf Einflüsse von innen (Hunger, Müdigkeit, Dinge die nicht so funktionieren wie er will...)

Kind drei hat übrigens keine Tendenzen in eine von beiden Richtungen, da merkt man die Unterschiede überhaupt erst Mal richtig
Viala2.0
2096 Beiträge
31.05.2021 11:37
Achja im Kindergarten hat der große sich am schwersten getan. Ich habe ihn mehr als einmal weinend mit nach Hause genommen, er wollte sich ist nicht lösen und ist halt hingegangen aber selten total begeistert.
Leise ist er dabei übrigens nicht zwingend ,(siehe stören in der Schule), aber ich finde es einen riesen Unterschied, ob man selbst Lärm macht bzw seinen Lärm wählt (ich höre um sehr gerne laut Metal oder Rock, aber ungefragt beschallt werden macht mich fertig).
Gut ging es nur, wenn ich ihn als einen der ersten hingebracht habe und er sich langsam an die Kinder dort gewöhnen konnte.

Der mittlere hingegen brauchte kaum Eingewöhnung. Ihm hat das gut getan dort, er wurde sanft an die Regeln herangeführt und deine Gruppe hat ihm viel Raum gegeben, Dinge zu erforschen und zu lernen. Der Kindergarten war sein 2. Zuhause
Jaspina1
2358 Beiträge
31.05.2021 19:57
Zitat von Tine91:

Schade, dass dieser Thread ein bisschen eingeschlafen zu sein scheint. Vielleicht kann ich ihn ja wieder etwas zum Leben erwecken

Ich hatte hier Ende 2018 wegen unseres damals fast 6 Monate alten Sohnes um Rat gefragt, der ein ständig unzufriedenes Baby war. Gegühlt in jeder Situation immer das lauteste, anstrengendste Baby Ich fragte mich damals schon, ob das vielleicht auf „gefühlststark“ hindeuten könnte. Heute ist er fast 3 Jahre alt und ich bin mir fast sicher, dass es wohl in diese Richting geht Mittlerweile ist er großer Bruder geworden und ich merke jetzt erst so richtig, wie „anders“ unser Großer Sohn schon immer war. Jetzt, wo ich den Vergleich habe, wie ruhig und ausgeglichen ein Baby auch sein kann

Da der Große momentan wieder besonders anstrengend ist, habe ich es nun endlich mal geschafft, Nora Imlaus Buch als Hörbuch anzuhören. Es hat mich wirklich zutiefst bewegt.
Ich muss sagen, wir haben den Vorteil, dass sich seine Wutanfälle eigentlich nur in unserer Anwesenheit abspielen. Irgendwelche Aussetzer im Supermarkt, bei Freunden oder in der Kita gibt es eigentlich so gut wie nie. Daher finden ihn Außenstehende eigentlich nicht als „auffällig“, maximal als sehr lebhaft.
Zu Hause eskaliert es aber leider regelmäßig. Mir ist aufgefallen, dass es besonders schlimm ist, wenn man ihm Wahlmöglichkeiten lässt Er ist einfach nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen und dabei zu bleiben. Vorhin ging es darum, ob er lieber mit Mama oder mit Papa ins Bett gehen will. Er wechselte x Mal hin und her und als es uns irgendwann gereicht hat, weil es immer später wurde, habe ich ihn dann einfach ins Bett gebracht. Er war fix und fertig, wollte dann auf einmal unbedingt mit dem Papa ins Bett. Er weinte und schrie, weigerte sich, sich hinzulegen. Strampelte und wehrte sich beim Schlafanzug anziehen. Das ging solange, bis er es zuließ, das ich ihn tröste. Dann ist er in kürzester Zeit eingeschlafen...

Ich mache mir ehrlich gesagt schon öfter Gedanken, wie das wird, wenn er Älter wird Mag jemand vielleicht berichten, wie ältere Kinder damit klarkommen? Wurde es vielleicht sogar besser, je älter sie wurden? Wie kamen sie in der Schule klar? Haben die Kinder Freunde?
Das ist irgendwie meine größte Angst, dass er mit seiner Art irgendwie in eine Außenseiterrolle rutscht, allein ist und keinen Anschluss findet
Bisher kommt er mit anderen Kindern eigentlich ganz gut zurecht. Bis auf die normalen Streitigkeiten um Spielzeug usw. gab es da bisher zum Glück keine Ausraster etc. und in der Kita hat er derzeit auch ein paar feste Spielpartner, von denen er immer erzählt.


Unser GS-Kind ist jetzt 8. Es wird anders, aber das Kind bleibt GS. Ich denke, er profitiert enorm davon, was wir durch Nora Imlau und andere in den letzten Jahren gelernt haben, aber er verzweifelt oft immer noch an "Kleinigkeiten" und hat grosse Ängste. Freunde hat er zum Glück, aber er ist sehr wählerisch, weil er viele Kinder nicht verträgt....
Aduja
28754 Beiträge
02.06.2021 14:23
Die fließenden Grenzen zu ADHS kommen wahrscheinlich nicht von ungefähr. ADHS ist eine Diagnose, die ein Spektrum hat. Es gibt ganz leichte Fälle und ganz schwere und dann gibt es auch Menschen, die ein paar Merkmale zeigen, aber nicht so viele Symptome, dass eine Diagnose gestellt werden kann.
Ich beschäftige mich da aktuell auch viel mit, weil ich glaube, dass meine Große auch in dieses Spekrtum reinfällt. Und vieles, was als Gefühlsstark gelten kann, würde auch zu ADHS passen. Vielleicht sind die Gefühlsstarekn Kinder nur die Kinder, die eben nicht so beeinträchtigt sind, dass sie mit etwas diagnostiziert werden würden.

Bei meiner Großen ist es mit der Schule nicht ganz einfach. Sie hat eine Tendenz zur Schulverweigerung und ab und zu auch ein paar Probleme in der Schule. Sie ist aber intelligent und hat viele Freunde und mag die Schule eigentlich ganz gern. (Und ja, das klingt nicht nur zum Teil widersprüchlich, das ist es bei ihr auch.)

Eine Diagnostik ist gerade nicht möglich, da sie nicht ohne uns Eltern bei der Kinderpsychotherapeutin bleiben möchte. Wir sind momentan etwas in der Sackgasse. Es läuft halbwegs ok, aber wir sind ziemlich belastet, weil es viel Anstrengung braucht.
Jaspina1
2358 Beiträge
02.06.2021 14:54
Zitat von Aduja:

Die fließenden Grenzen zu ADHS kommen wahrscheinlich nicht von ungefähr. ADHS ist eine Diagnose, die ein Spektrum hat. Es gibt ganz leichte Fälle und ganz schwere und dann gibt es auch Menschen, die ein paar Merkmale zeigen, aber nicht so viele Symptome, dass eine Diagnose gestellt werden kann.
Ich beschäftige mich da aktuell auch viel mit, weil ich glaube, dass meine Große auch in dieses Spekrtum reinfällt. Und vieles, was als Gefühlsstark gelten kann, würde auch zu ADHS passen. Vielleicht sind die Gefühlsstarekn Kinder nur die Kinder, die eben nicht so beeinträchtigt sind, dass sie mit etwas diagnostiziert werden würden.

Bei meiner Großen ist es mit der Schule nicht ganz einfach. Sie hat eine Tendenz zur Schulverweigerung und ab und zu auch ein paar Probleme in der Schule. Sie ist aber intelligent und hat viele Freunde und mag die Schule eigentlich ganz gern. (Und ja, das klingt nicht nur zum Teil widersprüchlich, das ist es bei ihr auch.)

Eine Diagnostik ist gerade nicht möglich, da sie nicht ohne uns Eltern bei der Kinderpsychotherapeutin bleiben möchte. Wir sind momentan etwas in der Sackgasse. Es läuft halbwegs ok, aber wir sind ziemlich belastet, weil es viel Anstrengung braucht.


Für mich sind das eigentlich alles Gehirn-/Persönlichkeitsmerkmale. Nur wenn sie "auffallen", "stören" versucht man das ganze in Diagnosen und Namen zu pressen, aber die Übergänge sind fliessend und ein Kind, dass in einem Land eine Diagnose bekommt, wäre im einer anderen Kultur total unauffällig.
Aduja
28754 Beiträge
02.06.2021 17:21
Zitat von Jaspina1:

Zitat von Aduja:

Die fließenden Grenzen zu ADHS kommen wahrscheinlich nicht von ungefähr. ADHS ist eine Diagnose, die ein Spektrum hat. Es gibt ganz leichte Fälle und ganz schwere und dann gibt es auch Menschen, die ein paar Merkmale zeigen, aber nicht so viele Symptome, dass eine Diagnose gestellt werden kann.
Ich beschäftige mich da aktuell auch viel mit, weil ich glaube, dass meine Große auch in dieses Spekrtum reinfällt. Und vieles, was als Gefühlsstark gelten kann, würde auch zu ADHS passen. Vielleicht sind die Gefühlsstarekn Kinder nur die Kinder, die eben nicht so beeinträchtigt sind, dass sie mit etwas diagnostiziert werden würden.

Bei meiner Großen ist es mit der Schule nicht ganz einfach. Sie hat eine Tendenz zur Schulverweigerung und ab und zu auch ein paar Probleme in der Schule. Sie ist aber intelligent und hat viele Freunde und mag die Schule eigentlich ganz gern. (Und ja, das klingt nicht nur zum Teil widersprüchlich, das ist es bei ihr auch.)

Eine Diagnostik ist gerade nicht möglich, da sie nicht ohne uns Eltern bei der Kinderpsychotherapeutin bleiben möchte. Wir sind momentan etwas in der Sackgasse. Es läuft halbwegs ok, aber wir sind ziemlich belastet, weil es viel Anstrengung braucht.


Für mich sind das eigentlich alles Gehirn-/Persönlichkeitsmerkmale. Nur wenn sie "auffallen", "stören" versucht man das ganze in Diagnosen und Namen zu pressen, aber die Übergänge sind fliessend und ein Kind, dass in einem Land eine Diagnose bekommt, wäre im einer anderen Kultur total unauffällig.

Ja und nein. Die Kinder fallen ja in vielen Kulturen auf. Und es gibt auch immer Erwachsene, die auffallen. Das ist bei Autismus ja auch ähnlich. Und der Unterschied ist ja biochemisch und anatomisch da. Je nach Ausprägung führt das dazu, dass Dinge, die andere locker schaffen, nicht oder nur mit großer Anstrengung klappen. Und weil es eben eine unsichtbare "Behinderung" ist, wird das ja zum Teil auch nicht anerkannt. Ein Kind mit ADHS muss sich nicht nur einfach mehr anstrengen. Das tut es schon mehr als andere, obwohl es nicht sichtbar ist.
Jaspina1
2358 Beiträge
02.06.2021 21:36
Zitat von Aduja:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von Aduja:

Die fließenden Grenzen zu ADHS kommen wahrscheinlich nicht von ungefähr. ADHS ist eine Diagnose, die ein Spektrum hat. Es gibt ganz leichte Fälle und ganz schwere und dann gibt es auch Menschen, die ein paar Merkmale zeigen, aber nicht so viele Symptome, dass eine Diagnose gestellt werden kann.
Ich beschäftige mich da aktuell auch viel mit, weil ich glaube, dass meine Große auch in dieses Spekrtum reinfällt. Und vieles, was als Gefühlsstark gelten kann, würde auch zu ADHS passen. Vielleicht sind die Gefühlsstarekn Kinder nur die Kinder, die eben nicht so beeinträchtigt sind, dass sie mit etwas diagnostiziert werden würden.

Bei meiner Großen ist es mit der Schule nicht ganz einfach. Sie hat eine Tendenz zur Schulverweigerung und ab und zu auch ein paar Probleme in der Schule. Sie ist aber intelligent und hat viele Freunde und mag die Schule eigentlich ganz gern. (Und ja, das klingt nicht nur zum Teil widersprüchlich, das ist es bei ihr auch.)

Eine Diagnostik ist gerade nicht möglich, da sie nicht ohne uns Eltern bei der Kinderpsychotherapeutin bleiben möchte. Wir sind momentan etwas in der Sackgasse. Es läuft halbwegs ok, aber wir sind ziemlich belastet, weil es viel Anstrengung braucht.


Für mich sind das eigentlich alles Gehirn-/Persönlichkeitsmerkmale. Nur wenn sie "auffallen", "stören" versucht man das ganze in Diagnosen und Namen zu pressen, aber die Übergänge sind fliessend und ein Kind, dass in einem Land eine Diagnose bekommt, wäre im einer anderen Kultur total unauffällig.

Ja und nein. Die Kinder fallen ja in vielen Kulturen auf. Und es gibt auch immer Erwachsene, die auffallen. Das ist bei Autismus ja auch ähnlich. Und der Unterschied ist ja biochemisch und anatomisch da. Je nach Ausprägung führt das dazu, dass Dinge, die andere locker schaffen, nicht oder nur mit großer Anstrengung klappen. Und weil es eben eine unsichtbare "Behinderung" ist, wird das ja zum Teil auch nicht anerkannt. Ein Kind mit ADHS muss sich nicht nur einfach mehr anstrengen. Das tut es schon mehr als andere, obwohl es nicht sichtbar ist.


Ja natürlich, aber es steht und fällt ja mit den Erwartungen und Anforderungen und die sind ja von Land zu Land unterschiedlich.
Aduja
28754 Beiträge
07.06.2021 15:09
Zitat von Jaspina1:

Zitat von Aduja:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von Aduja:

Die fließenden Grenzen zu ADHS kommen wahrscheinlich nicht von ungefähr. ADHS ist eine Diagnose, die ein Spektrum hat. Es gibt ganz leichte Fälle und ganz schwere und dann gibt es auch Menschen, die ein paar Merkmale zeigen, aber nicht so viele Symptome, dass eine Diagnose gestellt werden kann.
Ich beschäftige mich da aktuell auch viel mit, weil ich glaube, dass meine Große auch in dieses Spekrtum reinfällt. Und vieles, was als Gefühlsstark gelten kann, würde auch zu ADHS passen. Vielleicht sind die Gefühlsstarekn Kinder nur die Kinder, die eben nicht so beeinträchtigt sind, dass sie mit etwas diagnostiziert werden würden.

Bei meiner Großen ist es mit der Schule nicht ganz einfach. Sie hat eine Tendenz zur Schulverweigerung und ab und zu auch ein paar Probleme in der Schule. Sie ist aber intelligent und hat viele Freunde und mag die Schule eigentlich ganz gern. (Und ja, das klingt nicht nur zum Teil widersprüchlich, das ist es bei ihr auch.)

Eine Diagnostik ist gerade nicht möglich, da sie nicht ohne uns Eltern bei der Kinderpsychotherapeutin bleiben möchte. Wir sind momentan etwas in der Sackgasse. Es läuft halbwegs ok, aber wir sind ziemlich belastet, weil es viel Anstrengung braucht.


Für mich sind das eigentlich alles Gehirn-/Persönlichkeitsmerkmale. Nur wenn sie "auffallen", "stören" versucht man das ganze in Diagnosen und Namen zu pressen, aber die Übergänge sind fliessend und ein Kind, dass in einem Land eine Diagnose bekommt, wäre im einer anderen Kultur total unauffällig.

Ja und nein. Die Kinder fallen ja in vielen Kulturen auf. Und es gibt auch immer Erwachsene, die auffallen. Das ist bei Autismus ja auch ähnlich. Und der Unterschied ist ja biochemisch und anatomisch da. Je nach Ausprägung führt das dazu, dass Dinge, die andere locker schaffen, nicht oder nur mit großer Anstrengung klappen. Und weil es eben eine unsichtbare "Behinderung" ist, wird das ja zum Teil auch nicht anerkannt. Ein Kind mit ADHS muss sich nicht nur einfach mehr anstrengen. Das tut es schon mehr als andere, obwohl es nicht sichtbar ist.


Ja natürlich, aber es steht und fällt ja mit den Erwartungen und Anforderungen und die sind ja von Land zu Land unterschiedlich.

Ja, das stimmt.
Carmen43
46 Beiträge
31.08.2022 11:14
Hallihallo,

ist denn noch irgendwer hier in dem Unterforum aktiv...?

Aus der FB-Gruppe bin ich ausgetreten, sie war mir zu groß / zu aggressiv bzw. ich kann das Format von FB auch einfach nicht leiden.

Außerdem sind mit einem Schulkind die Themen ja einfach andere, als das ewige "Kind schläft nicht", "Kind isst nicht", etc.

Kennt irgendwer ein Forum / ggf. auch eine FB-Gruppe für Eltern von älteren gs / hs Kindern?
Jaspina1
2358 Beiträge
31.08.2022 12:41
Zitat von Carmen43:

Hallihallo,

ist denn noch irgendwer hier in dem Unterforum aktiv...?

Aus der FB-Gruppe bin ich ausgetreten, sie war mir zu groß / zu aggressiv bzw. ich kann das Format von FB auch einfach nicht leiden.

Außerdem sind mit einem Schulkind die Themen ja einfach andere, als das ewige "Kind schläft nicht", "Kind isst nicht", etc.

Kennt irgendwer ein Forum / ggf. auch eine FB-Gruppe für Eltern von älteren gs / hs Kindern?


Nein, kenne ich nicht.
Bin aber sehr überrascht, dass du das Forum aggressiv fandest. Ich fand und finde es sehr wertschätzend.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 63 mal gemerkt