Hallo,

vorneweg erstmal folgender Sachverhalt:

Kind lebt bei dem Vater. Kind ist 8 Jahre alt. Dem Vater wurde vor ca 7 Jahre das Kind bzw das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen. Der Kontakt zur Mutter ist sporadisch, die Bindung freundschaftlich. Das Kind wurde dem Vater nur durch schlampige Arbeit vom Jugendamt und durch Zeit die verstrich zugesprochen. Nach dem Motto "nun lebt er schon 6 Monate bei dem Vater, nun lassen wir ihn dort". Der Vater hat, bei dem Umgang, das Kind einbehalten. Wegen gemeinsamen Sorgerecht konnte die Mutter und die Polizei nichts tun.

Die Mutter und der Vater können mittlerweile wieder normal miteinander reden, Angelegenheiten klären. z.B. Einschulung, Geburtstage etc.

Nun, seit einiger Zeit, wird die Wohnung vom Vater immer schlimmer. Überall Dreck und extremes Chaos. Das Kinderzimmer ist ein großer Haufen. Überall in der ganzen Wohnung liegt Wäsche herum und sonstige Gegenstände. Der Fußboden hat seit Wochen kein Wasser mehr gesehen. Die Wohnung richtig runter gewirtschaftet. Das Kind nimmt stehts, wegen schlechter Ernährung, an Gewicht zu. Leidet nun an Übergewicht. Die schulischen Leistungen sind meist nur ausreichend oft auch mangelhaft.

Der Vater scheint sichtlich überfordert zu sein. Schnauzt das Kind nur an. Wenn sich das Kind stößt und vom Vater offensichtlich Trost einfordert, bekommt es zu Antwort nur ein "Pech gehabt" zuhören. Am Wochenende sind beide, oder auch nur das Kind alleine bei den Großeltern. Der Vater, was die Mutter so mitbekommt, häufig feiern. Was grundlegend kein Problem an sich ist, jedoch wird seit ca 5 Jahren der Umgang zur Mutter boykottiert mit Aussagen, das Kind möchte keinen Umgang mit Übernachtung, jedoch könnte gerade dieser Umgang auch den Vater entlasten. Und wenn es das nicht will, muss das Kind es auch nicht. Mittlerweile glaubt die Mutter dass das Kind einen heftigen Loyalitätskonflikt durchlebte oder durchlebt. Desweiteren kann der Vater die Betreuung des Kindes nur mit dauernd wechselnden Betreuungspersonen gestalten. Oma, Opa, Tante, Onkel.

Nun, was würdet ihr tun? Jugendamt einschalten? Wobei sich die Mutter von dem Jugendamt nicht wirklich Unterstützung erhofft, eher im Gegenteil.
Mit dem Vater reden, stellt sich die Mutter auch schwierig vor, man kann ja schlecht sagen "Hey, putze eure Wohnung mal wieder."

Was würdet ihr raten?

Jugendamt. Ist nun mal die erste Anlaufstelle wenn es um Umgang und Probleme im Alltag geht. Sollte hier doch längst involviert sein, oder?

Zitat von Nicsisch:

Jugendamt. Ist nun mal die erste Anlaufstelle wenn es um Umgang und Probleme im Alltag geht. Sollte hier doch längst involviert sein, oder?

Ist seit mind 6 Jahren nicht mehr involviert.

Zitat von Anonym 192693:

Zitat von Nicsisch:

Jugendamt. Ist nun mal die erste Anlaufstelle wenn es um Umgang und Probleme im Alltag geht. Sollte hier doch längst involviert sein, oder?

Ist seit mind 6 Jahren nicht mehr involviert.

Das ist bedauerlich, wenn es doch seit 5 Jahren Probleme beim Umgang gibt.

Zitat von Nicsisch:

Zitat von Anonym 192693:

Zitat von Nicsisch:

Jugendamt. Ist nun mal die erste Anlaufstelle wenn es um Umgang und Probleme im Alltag geht. Sollte hier doch längst involviert sein, oder?

Ist seit mind 6 Jahren nicht mehr involviert.

Das ist bedauerlich, wenn es doch seit 5 Jahren Probleme beim Umgang gibt.

Das JA sagt, wenn das Kind nicht will, muss dann will es nicht. Da war das Kind 3 Jahre alt.

Wenn Mutter und Vater wieder normal miteinander reden können, wie du ja schreibst, warum die Probleme dann nicht direkt ansprechen? Dann kann man ja eventuell gemeinsam eine Lösung finden?
Wenn das nicht klappt, und die Zustände wirklich so schlimm sind, dass das Kind dadurch gefährdet ist (woher kommt die Info eigentlich? Selbst beobachtet oder nur gehört?) dann würde ich mich ans Jugendamt wenden. Es ist deren Job und man ist rechtlich auf der sicheren Seite.

Ich sage ja. Man sollte nicht dauernd weg schauen. Auch wenn das Kind nicht geschlagen wird, ist die psychische Belastung genau so schlimm. Da muss man helfen, und das kann das Jugendamt.

Gleiches habe ich bei meinem Mann bzw. seiner Ex erlebt...Die Kinder waren nach der Scheidung bei ihm. Sie hat sie nach dem Umgang einbehalten. Wg. gemeinsamen Sorgerecht konnte die Polizei nichts machen. Nach vielen Monaten Gerichtsverhandlungen auch: Die Kinder waren so lange dort, sie bleiben dort.
Zähne komplett kaputt, Kinder wurden vernachlässigt, Wohnung schmutzig, Mutter war nie da; Kinder (4+7 Jahre alt) alleine.
Natürlich sofort dem Jugendamt gemeldet. Eilverfahren wegen Kindeswohlgefährdung beim Gericht gemacht.
Aber passiert ist nichts. Im Gegenteil. Meinem Mann wurde gesagt, wenn er nicht aufhört vor Gericht zu gehen deshalb, wird ihm das Sorgerecht entzogen!
Unfassbar.
Seine Ex redet nicht mit ihm, wenn überhaupt wird er beleidigt. Auch vor den Kindern. Jetzt darf er sie nur alle zwei Wochenenden sehen und sonst NIE. Keine Geburtstage, Einschulung oder Kommunion. Nichtmal zu unserer Hochzeit durften sie kommen.

Ich würde es probieren, denn den Kindern muss geholfen werden, aber mir nicht so viele Hoffnungen machen....
So läuft das scheinbar in Deutschland. Ein Unding, wie ich finde!

Ich würde das auf jeden Fall dem JA melden! Wenn Ihr es irgendwie schafft Fotos von der Wohnung zu machen, wäre das vom Vorteil, die könnt Ihr dem JA als Beweis vorlegen. Im Gegenzug sollte die Mutter von dem Kind, in Ihrer Wohnung alles für das her richten, z.B. ein fertiges Kinderzimmer.

Mir würde sich die Frage gar nicht stellen, ich wäre schon lange beim JA gewesen...

Bekommen diese Situation auch andere Leute mit?
Wäre vielleicht hilfreich, wenn von mehreren (unabhängig voneinander) Meldungen gemacht werden.

Bist du die Mutter?
Ich würd vielleicht erst das Gespräch ganz ruhig und sachlich und vor allem ohne Kinder suchen. Welche Alternativen gäbe es? Würde ihn vielleicht ein Wechselmodell entlasten ? Vor allem ist es ja wichtig auf die Kinder zu schauen, mit welcher Lösung würde es Ihnen nach deiner Sicht am besten gehen?

Zitat von MIU28:

Bist du die Mutter?
Ich würd vielleicht erst das Gespräch ganz ruhig und sachlich und vor allem ohne Kinder suchen. Welche Alternativen gäbe es? Würde ihn vielleicht ein Wechselmodell entlasten ? Vor allem ist es ja wichtig auf die Kinder zu schauen, mit welcher Lösung würde es Ihnen nach deiner Sicht am besten gehen?

Sorry auf das Kind

Die Jugendämter hier negativ quer über einen Strich zu scheren finde ich nicht ok wie in einigen Beiträgen hier.

Die wollen das es den Kindern gut geht. Schwarze Schafe bei den Mitarbeitern gibt es wie überall sicherlich auch da. Aber wenn es da Probleme gibt Anwalt einschalten, Erziehungsgutachten aller Beteiligten fordern, dem Kind einen eigenen Rechtsbeistand zuordnen. Da gibt es einige Möglichkeiten.

TS: ich finde es schade das hier nicht schon vor Jahren gehandelt wurde. Wenn der Ungang noch nicht mal dem Minimum entsprach hätte man dagegen etwas tun können und sollen. Jetzt steckt der Karren ziemlich im Dreck - sprichwörtlich und Anscheind auch tatsächlich.

Wenn du es selber gesehen hast und es dir nicht x über y erzählt hat zum Jugendamt und Hilfe holen. Hat es dir x über y gesagt sollen die dies dem Jugendamt melden. Ansonsten dem Vater und Kind Hilfe anbieten.

woher weisst du das alles?