Mütter- und Schwangerenforum

Nach Elternzeit aus dem Job gekickt

Milliella
26 Beiträge
16.09.2020 09:55
Hallo ihr Lieben,

mich würde mal interessieren wem es ähnlich ergangen ist wie mir? Und wie ihr damit umgegangen seid? Weil es mich selber kaum loslässt, möchte ich euch kurz meine Geschichte erzählen.

Ich habe ca. 2 Jahre bei meinem Arbeitgeber gearbeitet als ich schwanger mit meinem ersten Kind wurde. Ich habe bis zum Mutterschutz weitergearbeitet und erstmals nur 1 Jahr Elternzeit beantragt. Ich fühlte mich wohl dort und die Kollegen und alles drum rum hat eigentlich gepasst. Ich habe mich einige Monate vor Ablauf bei meinem Arbeitgeber gemeldet und nachgehakt wie es den nun für mich weiter geht. Daraufhin hat man mir nahegelegt erstmals die Elternzeit zu verlängern - am besten so lange wie möglich. Irgendwie hätte man wohl so schnell nicht wieder mit mir gerechnet und die Personalplanung sah keine Stelle für mich vor. Ich war absolut vor den Kopf gestossen! Wie konnte das sein? Ich hatte ja schließlich nur ein Jahr Elternzeit beantragt. Nun gut, ich hatte die Hoffnung wenn ich nochmal verlängern würde und Entgegenkommen zeige würde, würde sich eine Lösung finden. Somit verlängerte ich um ein halbes Jahr die Elternzeit.

Aber Pustekuchen. Ich ließ mich von einem Anwalt beraten. Er riet mir zuerst einmal einen Antrag auf Halbtagsarbeit zu stellen. Der müsse dann erstmal aus betrieblichen Gründen abgelehnt werden. Und das wurde er auch. Man bot mir in diesem Zuge an, nach Ablauf der Elternzeit mein volles Gehalt bis zur Wirksamkeit der Kündigung (was in meinem Fall 4 Monate waren) zu bekommen und nochmals ein Monatsgehalt Abfindung. Natürlich würde ich in der Zeit Freigestellt werden. Ich wusste ich hatte keine Chance. Das Einzige was ich noch mit Anwalt erreichen konnte, war die dreifache Summe der vorgeschlagenen Abfindung. Und so kam es nun am Schluss auch.

Noch zwei Sachen waren die äußerst unangenehm waren. Die Personalerin meinte wenn ich auf mein Recht bestehen würde in Vollzeit zurück zukehren würde man die kürzlich übernommene Azubine kündigen. Lustigerweiße war sie dann nach Ablauf meiner Elternzeit schon Mitglied im Betriebsrat. Tja und der Kollege der nach mir in der Abteilung angefangen hatte (sprich den man dann hätte kündigen müssen) wurde mal eben zum Teamleiter befördert. Die restlichen 2 Personen in der Abteilung hatten einen deutlich längere Betriebszugehörigkeit. Was mich ans Ende der Nahrungskette beförderte.

Ich bin wirklich gespannt wem es ähnlich ging wie mir und wie ihr damit umgegangen seid?

LG Milliella
FräuleinS
3620 Beiträge
16.09.2020 10:32
Das tut mir leid, dass du sowas erleben musstest. Bis jetzt habe ich das noch nicht erlebt, aber auf meine alte Stelle werde ich nicht zurück können, da meine Nachfolgerin ebenfalls einen unbefristeten Vertrag hat (unser Arbeitgeber vergibt nur unbefristete Verträge). Außerdem bin ich laut Vertrag nur beim Träger angestellt, nicht in einer bestimmten Einrichtung. Sie könnten mich somit im Umkreis von 30km einsetzen, was für mich aber rausfällt. Aber dafür muss eben auch eine Gruppenleiterstelle frei sein. Runterstufen auf Fachkraft wird vermutlich kein Problem, aber das möchte ich nicht. Ich bin gespannt, was man mir letztendlich anbietet.
16.09.2020 10:43
Eigentlich ist es doch super gelaufen mit der hohen Summe.

so etwas darf man nie persönlich nehmen sondern es hat wahrscheinlich wirklich einfach sachliche Gründe die dafür sprechen so gehandhabt zu haben vom Betrieb aus.

und die azubine hat sicherlich Lunte gerochen und hatte Angst selbst gekündigt zu werden und hat deshalb geschaut in den Betriebsrat zu kommen.

Ist denn schwer für dich etwas anderes zu finden?

Ich wünsche dir ganz viel Glück
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